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Mein Pferd ist krank / Re: Könnten das Symptome für MIM sein?
« Letzter Beitrag von JeyChey am 18. Februar 2025, 03:02:57 »
Ich hatte ja ein betroffenes Pony… aber ehrlich? Die Symptome die er hatte, wurden dadurch halt verstärkt. Die Ursache war vermutlich eher seine Halswirbelsäule die Zubildungen und Engstellen hatte. Das war laut TA auch der Grund für den Abbau am Schluss.
Da er eh schon Mühe hatte mit der Muskulatur, gaben ihm die zusätzlichen Schmerzen den Rest. 
Ich halte wenig davon, sehr viel Protein zu füttern. Alles was rein geht, muss auch wieder raus. Das ist anstrengend für den Körper.
Besonders, wenn es unbegründet ist.
Hat er Muskulär abgebaut? Dann langsam steigernd einschleichen, bis sich Wirkung zeigt. Positiv? Gut, Menge reicht also. Zumindest vorerst. Negativ? Dann bitte weniger geben.

Ein sicheres Ergebnis gibt nur der Gentest. Der kostet immerhin nur noch die Hälfte von dem, was ich damals für drei Ponys je bezahlt hab…

Wir haben in der offiziellen FB Gruppe übrigens fast keine Fjordis. Ich bin mir unsicher, ob es überhaupt einen positiv getesteten gab.

Schreckhaftigkeit kann von allerlei Mängeln oder Überflüssen kommen.
Zu viel und zu wenig Vitamin E, Magnesium, Calcium, Mangan,…
Es kann auch einfach der Charakter sein. Manchen Lebewesen ist die Umwelt egaler, als anderen.

Ich habe übrigens zwei Verdachtsfälle hier (gehabt), die fast alle Symptome zeigten. Beide negativ. Die Symptomliste ist aber auch so wahllos und allumfassend. Das kann von schlechter Laune bis Hirntumor echt alles sein. Bei einer Bekannten hatte das Pferd einen Bruch am Hüfthöcker. Als der Verheilte, war das (positiv getestete) Pferd wieder „normal“.
Bitte, verlass dich da nicht drauf.

Ich hab damals Jolly getestet, weil symptomatisch (war negativ). Dann Fjöll, weil ich es da einfach ausgeschlossen haben wollte (n/n). Heldi kam dran, weil er nicht als einziger ungetestet bleiben sollte. Die Symptome waren ja schon durch Röntgenbilder begründet. Tja. War positiv. N/P3
Da hab ich begonnen hinzuschauen und  die Symptomliste abgearbeitet.

Welche Symptome sind aufgetreten? J=ja für Heldi
J#  Aggression
J# dunkler oder blutiger Harn
J# Depression
J# Sägebockhaltung
J# Probleme im Galopp
# Kolik oder Reheartige Symptome
J# Probleme in der Anlehnung
J# Probleme in der Koordination (inc. Wobbler Syndrom, Ataxie)
J# Belastungsintoleranz
J# Kälteempfindlichkeit (Benötigt das Pferd intensiveres Eindecken als die anderen Pferde im Stall)
J# Lahmheit (oft ungeklärt trotz TÄ Abklärung)
J# Lethargie (inc. Faul oder müde wirkend, mangelnder Vorwärtsdrang unter dem Reiter)
J# Lokaler Muskelschwund, Dellen
# generalsisierter Muskelschwund (Oberlinie!)
J# Spasmen, Faszikulieren
J# Sattelzwang bzw. Unwilligkeit beim Aufsatteln
(J)# Probleme mit der Atmung (incl. husten, schwere Atmung, Atemgeräusch)
J# Überempfindlichkeit
# Gewichtsverlagerung von einem Fuß auf den anderen
# Bergziegenhaltung
J# Steifheit
J# Stampfen mit den Hinterbeinen
J# Probleme beim Schmied
J# Schwitzen (bei geringer Arbeitsbelastung)
J# Anspannung (in den Muskeln)
J# Stolpern
# Kreuzverschlag
J# Schwäche
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Mein Pferd ist krank / Könnten das Symptome für MIM sein?
« Letzter Beitrag von SaBo am 17. Februar 2025, 11:57:16 »
Ich würde hier ganz gern mal meine Gedanken loswerden - so als ein bisschen "geschützter Raum" des Forums, weil ich noch gar nicht weiß, ob meine Gedanken nicht völlig absurd sind.

Ich hab mich folgendes gefragt: Seit ich mein Pony habe, ist er in der Tendenz schon immer sehr schreckhaft gewesen und alles was neu ist, bringt ihn teilweise massiv aus dem Konzept. Wir haben viel probiert, verschiedene Methoden und Trainer ausprobiert, das Thema wurde insgesamt etwas besser, aber bricht immer wieder aus.

Dann kommen Symptome dazu, die es früher in der Form zwar nicht so gab, aber mit immer mehr auffallen:

  • Seit wir ein für uns neues Trainingskonzept verfolgen, bei dem jetzt sehr lange einfach Losgelassenheit im Vordergrund steht, fängt er "auf einmal" vermehrt an zu Stolpern. Vor allem mit der Vorhand, aber auch mit meiner Trainierin zusammen ist aufgefallen, dass insbesondere seine Knie "schwächeln". Bislang haben wir es auf zwei Gründe geschoben. Bei vermehrter Losgelassenheit fehlt ihm die Kraft, seinen Körper mit korrekter Muskelarbeit zu tragen, statt sich über die Schulter zu stützen und dazu kommt, dass er rassebedingt extrem flexibel ist - vermutlich nicht weit weg von Hypermobilität, also insgesamt sehr weiche, flexible Gelenke hat, bei denen er erstmal lernen muss, sie zu stabilisieren
  • Über den Winter tritt wieder vermehrt seine Schreckhaftigkeit auf, was natürlich auch verschiedene Gründe haben kann: Wir gehen seltener ins Gelände, er ist nicht auf der Koppel und hat Bewegungsmangel, alles verändert sich und Wind und Wetter tun ihr übriges
  • Er schwankt zwischen kaum vorwärts gehen und extrem eilig sein, was ich eher auch auf das Thema "Losgelassenheit = Entspannt = Langsam" und "Anspannung = Verspannt = Eilig" geschoben habe
  • Sein Rücken ist gerade in den Wintermonaten teilweise sehr fest. An Tagen, an denen es regnet hängt der Rücken richtig durch und bspw. Training an der Hand wird deutlich erschwert, er schnappt extrem viel - hier versuche ich gerade mit einem Rückenwärmer herauszufinden, ob das hilft. Eingedeckt ist er (noch) nicht
  • Galoppieren tun wir gerade ausschließlich an der Longe, maximal beim Ausreiten, wenn er an der Longe zu lange galoppiert, dann springt er oft hinten um, landet im Kreuzgalopp oder pariert durch. Er hoppelt dann oft, wenn ich hier nicht rechtzeitig durchparieren lasse, ich hab es bislang auf die Knie-Thematik geschoben und darauf, dass es einfach nicht seine Stärke ist

Jedenfalls kenne ich so grob unsere Themen und gerade die Angst/Schreckhaftigkeit ist eines, das uns schon immer begleitet. Ich versuche hier, nachdem es eigentlich gut 1,5 Jahre wirklich extrem gut war und jetzt wieder Richtung extrem schlecht geht, mehr Richtung Tellington Jones zu gehen und hab mich schon über Kopfbandagen informiert.

Jedenfalls bin ich eines Morgens aufgewacht und hab mich gefragt: Was ist, wenn diese ganzen Punkte nicht lauter Einzelpunkte sind, an denen wir arbeiten, sondern es einfach eine gemeinsame Ursache hat: MIM?

Ich hatte das bislang für mich eigentlich ausgeschlossen, kenne sehr viele Pferde, die positiv getestet sind und hatte nie das Gefühl, ich müsste das bei meinem Pferd auch testen. Aber könnte es einen Versuch wert sein oder ist das etwas überzogen?

Was meint ihr?

EDIT: Dank Futterberatung hab ich eine zeitlang relativ viel Protein gefüttert, hab das aber in den letzten Monaten vernachlässigt, weil ich keine neue Heuanalyse hatte und gehört habe, dass das Heu deutlich proteinhaltiger ist. Das heißt, er hat seit gut 4 oder vielleicht 5 Monaten kein zusätzliches Protein erhalten, neben Aminosäuren (die ich aber bislang immer paralle gefüttert hatte).
Ich schreibe es hier nur, weil MIM-Pferde meines Wissens sehr Proteinhaltig gefüttert werden sollen und seine Symptome seit eben ein paar Monaten immer stärker werden
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Clickertraining allgemein / Re: belohnungsfutter!
« Letzter Beitrag von Avaris am 24. Januar 2025, 22:00:54 »
Danke an euch beide, der Ansatz gefällt mir gut!  :nick:
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Clickertraining allgemein / Re: belohnungsfutter!
« Letzter Beitrag von noothe am 22. Januar 2025, 23:12:35 »
Bei mir ist es ein bisschen wie bei Ulla, also ich hab so eine Durchschnittsfuttermenge je Click, die sich natürlich je nach verwendetem Futter unterscheidet. Grade wenn ich so relativ kontinuierlich füttere wie zb bei der Hufbearbeitung oder beim Laufen, dann sind es meistens 1-2 Pellets oder so die Fingerspitzen voll Hafer/Müsli oder bei größeren Keksen dann eben nur einer.

Die "Wertigkeit" des Futters je Situation beeinflusse ich auch eher dadurch, ob ich sehr beiläufig füttere (also ohne Marker, ohne Verknüpfung mit einem super konkreten Verhalten, wenns geht sogar ohne Pferd aktiv angucken oder so), fokussierter (also mit Marker, mit Stehenbleiben etc.) und in Situationen, wo ich den Fokus gezielt auf dem Futter haben will dann mit deutlich größeren Mengen wo die Pferde richtig merken "ähm warte, ich muss erstmal kauen!" - aber da dann auch eher 10x 2 Pellets nacheinander als 10 Pellets auf einmal zu füttern.

Also Beispiel Hufbearbeitung, das hatten wir grade erst: Ich füttere Alkmene so alle 5-10 Sekunden 2 Pellets, sie kaut so vor sich hin, wenn sie fertig ist mit Kauen gibts die nächsten. Dabei ist es egal ob jetzt der Huf am Boden ist oder oben oder grade geraspelt wird oder die Hufbearbeiterin was trinkt. Dann seh ich irgendwann mittendrin, dass sie super schnell und gut auf das Signal zum Hufe geben reagiert hat und es gibt einen Click und 2-3x direkt aufeinander folgend die 2 Pellets und dann geht's wieder zum normalen Rythmus zurück. Später gibt's eine für sie schwierige Situation, als der Hinterhuf auf dem Hufbock ist, da erhöhe ich die Futterrate für die komplette Zeit, aber clicke nicht und nach dem Absetzen geht's wieder zurück zum normalen Rythmus.

OT Ende :lol:

Für Alkmene hab ich in den letzten Monaten die ClickerLeckerlis von Sapodoris schätzen gelernt, die haben genau Größe und Wertigkeit die für kleine Schimmelflusennasis passen :pfeif: Krümel findet sie ok (bevorzugt aber weiterhin Hafer aus der Hand lutschen in kleinen Portionen).
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Clickertraining allgemein / Re: belohnungsfutter!
« Letzter Beitrag von Ponyfreundin am 21. Januar 2025, 15:25:58 »
Mit Heuhäcksel hab ich es noch nicht probiert.
Mit frisch gepflücktem Löwenzahn (große Blätter auch halbiert/gedrittelt..) und Grashalmen habe ich es schon probiert, bzw. pflücke ich regelmäßig am Reitplatzrand, wenn ich noch was machen will, aber mein Beutelchen schon leer ist. Das geht mit einem passenden Leckerliebeutel (Beutelgröße, Größe von Loch-/Handöffnung, ...) vom greifen und ausgeben ziemlich gut. Grashalme nehme ich mit Pinzettengriff (Daume zu Zeige- und Mittelfinger) ein Minibüschelchen aus dem Beutel, Löwenzahnblätter kann man auch ganz gut einzeln greifen. Ich denke mit dem Pinzettengriff ginge es bestimmt auch mit Heuhäcksel. (Vll. vorher trocken üben).

Was die Wertigkeit angeht macht mein Pony nur bei trockenen und frischen Sachen einen Unterschied. Also ich merke einen Unterschied in der (Über-)Motivation/Aufregung wenn ich z.B. Karotten füttere im Vergleich zu Pellets, aber keinen Unterschied zwischen Heucobs und xy-Pellets.
Vom Hundetraining - da gibt es wohl eine Studie dazu, die mir natürlich nicht mehr im Kopf ist - übertragen habe ich, dass es einen Unterschied macht/machen kann wie viele Leckerlie es für einen Click gibt. Da ich bei meinem Hund mit hochwertigen Leckerlie auch zu viel Aufregung bekomme, gibt es bei uns im Training auch nur "minderwertige" Leckerlie.
z.B. unsere Standard Menge Leckerlie sind 2.
1 Wenn ich meinem Hund "Sitz" sage und er sitzt (ohne große Ablenkung) sofort gibt es 2 Leckerlie (immer nacheinander, damit er sozusagen "mitzählen" kann),
2 wenn gerade ein Reh über den Weg springt und er (jagdlich ambitioniert) setzt sich gibt es deutlich mehr, sagen wir 20,
3 wenn es an der Tür klingelt, es kommt jemand den er kennt, gerne begrüßen würde, ich sage sitz und er sitzt sofort gibt es zwischen 5-8 Leckerlie
4 wenn ich in der selben Situation sitz sage und er zögert, setzt sich aber, gibt es 3 Leckerlie,
5 wenn es keine Ablenkung gibt, ich sage sitz er zögert kurz und setzt sich dann aber, gibt es nur 1 Leckerlie.
(also immer angepasst an was ist verlangt/wie ist der Trainingsstand/...)

So kann ich immer das selbe Futter (die Auswahl ist wegen Verträglichkeiten beim Hund extrem eingeschränkt) verwenden und greife nicht versehentlich ins falsche Fach.
Beim Pony mache ich es genauso ich habe eine Leckerliesorte und gebe davon entsprechend Anforderung/Leistung einfach mehr oder weniger.
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Clickertraining allgemein / Re: belohnungsfutter!
« Letzter Beitrag von Rüsselnase am 20. Januar 2025, 14:34:17 »
Romy hat da eine interessante Entdeckung gemacht - sie "bestraft" quasi unerwünschtes Verhalten mit Mineralfutter :juck: Also, sehr vereinfacht gesagt, vielleicht magst Du mal in ihrem Tagebuch lesen.

Ich variiere mit den Keksen schon, je nach Anforderung. Lucca bekommt zB dicke Kekse (Heucobs), wenn er viel kauen soll zum entspannen, zB beim Hängertraining. Die Frequenz ist da recht hoch, damit der Hänger ein angenehm belegter Ort wird. Jeder Schritt vorwärts wird mit etwas höherwertigem Keks belohnt, bleibt er stehen, gibts die Heucobs.
Bei der Boden-/Handarbeit gibts eher kleine Kekse für die Basisdinge, und für schwierigere Tüfteleien die höherwertigen Sachen. Jackpot nutzen wir kaum, da dreht Lucca zu sehr auf.
Für uns geht das so prima, da ist aber sicher jedes Pferd anders. "Heuflusen" füttere ich nicht, kann also nix dazu sagen.
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Clickertraining allgemein / Re: belohnungsfutter!
« Letzter Beitrag von Avaris am 20. Januar 2025, 14:11:44 »
Ich hänge mich mal  hier ans  Thema, ich hoffe, das   passt  auch einigermaßen  :cheer:

Und zwar  möchte ich gerne versuchen (auf Anraten meiner Trainerin), für  Frodi beim Clickern Heuhäcksel (Aspero) zu nutzen statt Pellets. In der Hoffnung, dass  er durch das deutlich niedrigwertigere Futter nicht so angespannt ist.  :nick:

Jetzt grüble  ich herum, auf was ich da so achten muss. Macht das  noch jemand? Wie ist eure "Portionsgröße" pro Click?  Wenn ich nur  so ein paar Schnipsel reiche, merkt das Pferd vermutlich kaum was und fühlt sich dann vielleicht auf  Dauer genervt?  Und funktioniert das bei euch gut, oder ist die Wertigkeit dann tatsächlich ZU niedrig? (Das hatten wir ja bei den Wiesenflakes mal - die fand Frodur so uninteressant,  dass er dann quasi komplett desinteressiert war  :lol: )
Wechselt ihr dann je nach Aktivität die Futterarten, also niedrigwertiges Futter bspw. für ruhige Dinge, und höherwertiges für "anstrengende" Dinge, oder macht man dem Pferd damit tatsächlich die Dinge, die niedrigwertiger belohnt werden "madig"?

Herrje, ich merke selber, ich bin ganz schön verkopft  :tuete:
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Reiten / Re: Reiten umstellen - von "klassisch" zu "clicker"
« Letzter Beitrag von mochuisle am 13. Januar 2025, 14:13:48 »
Ja, ich beobachte das auch viel in der Clickerszene, dass oft einfach immer weniger statt mehr geht mit den Pferden. Ich will auch gar nicht sagen, dass das eine Schwäche der Methode ist - dafür sind manche Ergebnisse viel zu stark und auch die Studienlage spricht ja eher dafür, dass V+ prinzipiell sehr sehr gut funktioniert. Aber die Umsetzung ist einfach sehr anspruchsvoll und man gerät schnell auch in irgendwelche Abwärtsspiralen, weil man unbewusst unerwünschtes Verhalten bestärkt, denke ich.

Und für mich hinkt auch der Vergleich mit dem Wildtiertraining immer etwas, da Pferde eben keine Wildtiere sind und es im Umgang mit den Pferden nicht nur um Medical Training geht. Auch wenn ich bei Pferden nicht so extrem wie bei manchen Hunderassen so etwas wie einen "Will To Please" wahrnehme, denke ich schon, dass unsere Hauspferde bereits rein genetisch darauf "programmiert" sind, es dem Menschen Recht machen zu wollen und es auch gar nicht "philosophisch" hinterfragen, ob sie dabei frei entscheiden o.ä. Auch wenn sich sicher kein Pferd gerne in Hyperflexion quälen lässt oder es spaßig findet, mit der blanken Kandare rückwärtsgerichtet zu werden, habe ich persönlich schon den Eindruck, dass Pferde gerne gestellte Aufgaben erfüllen und dass das Verstehen des "Druck als Information"-Konzepts von Alex bei Haus(!)tieren ohne kleinstschrittigen V+-Aufbau durchaus funktioniert, wenn sie die Erfahrung machen, dass im Lernkontext Druck nicht ins Schmerzhafte oder Angstmachende gesteigert wird. Aber dafür muss man Mimik und Gestik gut lesen können, um das Stresslevel auch während des Lernen beurteilen zu können.

Natürlich muss man immer aufpassen, dass man ihnen aufgrund dieser Bereitschaft "zu gefallen" kein Leid zufügt, das ist ganz klar und manchmal auch gar nicht so einfach, wie es erst mal klingt. Aber auch Dinge *nicht* zu tun kann ja auf lange Sicht Leid mit sich bringen, wenn Wohlstanderkrankungen ins Spiel kommen oder das Handling in kritischen Versorgungssituationen nicht klappt, weil man es mit V+ nicht aufgebaut bekommen hat und sich nicht traut, einfach mal mit V- zu üben. Und mir persönlich ist auch wichtig, dass wenn ich morgen tot umfalle, jeder Durchschnittspferdemensch mit meinen beiden Pferden gut zurechtkommt und sie die durchschnittlichen Ansprüche an ein Freizeitpferd problemlos erfüllen können. Das macht die Wahrscheinlichkeit eines guten Zuhauses einfach größer. Aber das ist am Ende einfach eine persönliche Einstellungssache.
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Reiten / Re: Reiten umstellen - von "klassisch" zu "clicker"
« Letzter Beitrag von Muriel am 11. Januar 2025, 14:06:15 »
Zitat
Wir konnten irgendwann nicht mal mehr von A nach B gehen, ohne dass die Pferde gestresst waren und ich mich völlig hilflos fühlte.

das ist etwas, das ich schon lange beobachte: Der Effekt, dass man durch diese riesengroße Anforderung, ja niemals irgendeinen "bösen" Druck auszuüben, extrem verunsichert wird - und das verunsichert wiederum die Pferde extrem. Ich halte es für erheblich zielführender, "soviel R+ wie es für uns gut tut" in alles einzubauen, aber darüber nicht "seinen" Weg zu verlieren und die Pferde zu verunsichern.
Und zum Glück gibt es zwischen schwarz und weiß unendlich viele Graustufen...
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Reiten / Re: Reiten umstellen - von "klassisch" zu "clicker"
« Letzter Beitrag von Avaris am 11. Januar 2025, 08:59:47 »
Danke für den tollen Beitrag Celina!  :gogo:

Ich habe mich in meinem Beitrag tatsächlich an einer Stelle falsch ausgedrückt, das ist mir aber erst beim Lesen deines Beitrags aufgefallen. Ich meinte nämlich nicht "ohne Druck", sondern tatsächlich - so wie du es auch geschrieben hast - "ohne Drucksteigerung".  Wichtiger Unterschied, tatsächlich!

Tatsächlich bemühe ich mich, es ziemlich genau so umzusetzen, wie du auch beschrieben hast  :nick:
(Beim "rein puristischen V+ Ansatz im gesamten Umgang hatte ich übrigens exakt den Effekt, den du auch beschreibst.)
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