@solera: schnell ein beispiel aus der praxis.
du weißt ja, wie unsere pferde leben - kf gibts in kübeln...... nun wars immer so, dass man mehr oder weniger unbehelligt (zumindest absolut gefahrlos) mit den kübeln in die herde konnte und sich die pferdln ihre kübeln geholt haben.
als spark zur herde kam, wurde das ganze "etwas" komplizierter! er drängelte massiv, scheuchte die anderen pferde weit über ein normales maß, teilweise wurde rumgetreten. das gabs vorher einfach NIE!
gut - ICH fühlte mich dabei nicht wohl - und habe zu schimpfen begonnen............... ohne erfolg!!
dann mal drüber nach gedacht und meine strategie verändert!
ich bin einfach JEDESMAL mit den futterkübeln wieder hinterm hauseck verschwunden, wenn es gedrängel am türl und geschubse gab. und bin wieder gekommen, wenn spark sich auf "seinen fressplatz" gestellt hat. natürlich ist er anfangs sofort wieder losmarschiert, wenn ich in sicht kam. was mich wieder zum wortlosen umdrehen veranlasst hat! die pferde, die ruhig standen, bekamen ihr futter, die die rumdrängelten sahen mich wieder entschwinden.
am ersten tag hats etwa 15 anläufe gebraucht und spark war kurz vorm kollabieren
am 2. tag hatte er seinen kübel im 4. anlauf!!
nach ein paar tagen, wo das spätestens nachm 1. mal umdrehen perfekt funktionierte, hat steffi die fütterung übernommen - und es hat wieder ein paar anläufe mehr gebraucht. aber, da wir uns da einig waren, dass wir das kuddelmuddel nichtmehr dulden, weil gefährlich, haben wirs einfach durchgezogen.
ich würde sagen, innerhalb von 14 tagen war das verhalten sehr gut etabliert und ich musste nur noch gaaaaaaaaaanz selten hinterm hauseck verschwinden, bzw. ein umdrehen andeuten und hr. spark stand manierlich an seinem platz.
interssant an der ganzen sache: jetzt, im sommer, sind die pferde ja grüppchenweise sortiert und in den ställen aufgeteilt; fressen also nicht an ihren plätzen draußen. und? die fütterung ruhig! alle kommen zum türl, holen sich ihre kübel ab. kein geschubse, gebeiße und getrete! wohlgemerkt: in der 3ergruppe von spark holt sich zuerst evita, dann doc und dann erst spark seinen kübel - und diese reihenfolge haben die pferde selber festgelegt!!!!
nochwas zum druck, zb. beim rückwärts!
ja!! es funktioniert wirklich VIEL besser, wenn man eine hilfe gibt, in der intensität, in der man sie später geben würde, wenn das pferd es sicher kann - sprich - minimalst, im sinne von "hilfe" und nicht in sinne von "druck". und dann bestätigt man kleinste ansätze und formt so das verhalten.
was für mich nix mit pudeldressur zu tun hat, weil ich einfach nur einen anderen weg gehe! anfangs ist eine "lektion" in der ausführung ja sowieso nicht in der qualität zu erhalten, in der ich sie später, fertig, haben möchte.............. also, warum nicht von wenig zu viel gehen, statt von schlecht zu gut?
und, keine sorge, mir gelingts natürlich auch nicht, das alles und immer so zu machen. vieeeeeeeeeeel zu lange bin ich im konventionellen pferdetraining gesteckt! und ich trainiere auch sicher noch genügend mit druck und konventionell! aber schon wenn man seine innere einstellung verändert und erlebt hat, wie es "anders" gehen kann, ändert ganz viel im täglichen umgang und der lebenseinstellung.
schade übrigens, dass mir niemand meine fragen beantworten mag..............