Equines Asthma wird auf jeden Fall immer häufiger diagnostiziert. Ob das nur daran liegt, dass man heute halt danach schaut und es früher einfach so war oder ob wirklich mehr Pferde als früher darunter leiden, das weiß man natürlich nicht.
Auf einer Fortbildung vor einigen Jahren fand ich recht interessant, dass es Datenerhebungen dazu gibt, inwieweit BAL Befunde und die Belastung der Luft in bestimmten Regionen mit Zeitpunkten wie Pollenflug, Ernte, Silvester (Feinstaub) etc. zusammenfallen und tatsächlich werden scheinbar mehr Pferde zu diesen Zeitpunkten untersucht und haben dann auch häufiger einen passenden Befund. Also möglicherweise spielt Luftverschmutzung da durchaus auch eine Rolle, neben dem direkten Umfeld durch die Haltung.
Staubminimierung ist das A und O, dabei darf man auch Einstreu nicht vergessen (Stroh ist leider meist ungeeignet. Waldboden ist zwar richtig gepflegt staubfrei, aber nie schimmelfrei - das hängt vom Pferd ab, ob es funktioniert). Beim Heu kann man wässern (richtig, nicht nur übergießen) oder bedampfen (besser nicht mit Eigenbauten), was aber beides auch Nachteile hat. Ideal wäre gutes, siliertes Futter. Das ist aber schwer zu bekommen und in kleinen Beständen noch schwerer rechtzeitig aufzubrauchen.
Bei trockenem Heu ist die Belastung der Atemwege durch Heunetze höher als bei einer losen Fütterung. Portionsweises Vorlegen ist weniger kritisch als das Anbieten großer Ballen, da in letztere dann natürlich tagelang feucht hineingeatmet wird und sie oft auch angeregnet werden. Der Boden von Raufen sollte idealerweise täglich gesäubert werden, weil sich dort Schmutz, Staub und Feuchtigkeit sammeln.
Auch Schadgase, z.B. vom Misthaufen sollten räumlich bedacht werden.
Inhalieren bringt Studien zufolge tatsächlich deutlich weniger als erhofft, da die Pferde idR nicht tief genug atmen, um die tiefen Atemwege zu erreichen. Das meiste prallt leider je nach Inhalator schon am Kehlkopf ab. Theoretisch müssten die Pferde im Galopp unter Belastung inhalieren und auch dann ist es noch nicht so effektiv wie beim Menschen, der eine spezielle Atemtechnik mit Halten der eingeatmeten Luft erlernen kann.
Übergewicht vermeiden und Bewegung sind hingegen sehr wichtige Faktoren. Und natürlich die medikamentöse Therapie, immer wenn erforderlich.