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Richtig reiten reicht?

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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #150 am: 15. Juli 2011, 13:33:48 »
@cinni
ganz ehrlich gibt es fälle wo ein kübel hafer ein pferd verlädt, das vorher nicht reinzubringen war - das ist kein mythos.
in dem fall ist das pferd aber maximal unentschlossen. kein gesundes pferd, das dem lauf der evolution entsprungen ist, stellt futteraufnahme über sicherungsverhalten.

... was man allerdings reitenderdings schlecht sehen würde.
das sieht man auch vom sattel aus. beim reiten ist es generell ratsam, öfter mal den fokus auf die gesichtsmimik zu richten. davon abgesehen gibt es dann noch immer so dinge wie muskulatur, schweifhaltung, atmung, kauen, halshaltung, etc...
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verena
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #151 am: 15. Juli 2011, 13:35:47 »
Ich denke, dass das Clickern und die dahinterstehende "Philosophie" einige Leute (sicher nicht alle!) dazu bringt, genauer auf das Tier zu achten, feinere Änderungen im Verhalten wahr zu nehmen, und damit auch mehr auf die Mimik und das (Un-)Wohlbefinden des Pferdes zu achten. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein hoffnungsvoller Glaube von mir :nixweiss:.
Nö, ich bin fest davon überzeugt, daß man, je mehr man in diese Materie eindringt , nicht nur praktisch sondern auch theoretisch, je mehr man diese Philosophie lebt, immer sensibler wird und immer mehr hinterfragt auf welchem Level man trainiert. Daß es anfangs nicht so leicht ist, Mikromimik zu erkennen und zu interpretieren ist leider richtig  :-\
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #152 am: 15. Juli 2011, 13:38:27 »
 :thup:
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lindalotze
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #153 am: 15. Juli 2011, 13:55:45 »
Hmm, durch die hohe Motivation, die man mit CT "züchtet" wird der Trainer m. E. ohnehin dazu "verdonnert", sich mit den feinen Stresssignalen auseinanderzusetzen. Sonst hat er sich ruckzuck eine pferdische Bombe gebastelt, die ihm dann halt öfter mal unkontrolliert um die Ohren fliegt.

Jaaa, ich lern auch mal was von Persi  ;) :roll:
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #154 am: 15. Juli 2011, 13:56:21 »
das sieht man auch vom sattel aus. beim reiten ist es generell ratsam, öfter mal den fokus auf die gesichtsmimik zu richten. davon abgesehen gibt es dann noch immer so dinge wie muskulatur, schweifhaltung, atmung, kauen, halshaltung, etc...
Kommt immer auf die Mähne an :cheese:. Beim Schimmel könnte ich damit wirklich Erfolg haben. Bei Oscar (Norweger) war das zu der Zeit, als die Mähne wachsen durfte, ein Ding der Unmöglichkeit. Da hörte das Pferd optisch mit der Mähne auf, aus der noch zwei Ohrspitzen geguckt haben. Mehr Pferd war nach vorne hin nicht zu sehen :cheese: (auch nicht, wenn er gestellt war, dazu musste man ihn dann schon sehr deutlich im Hals abbiegen, um wieder was vom Kopf selbst sehen zu können).
Trotzdem stimme ich Dir generell zu.
Viele Grüße,
Esther
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #155 am: 15. Juli 2011, 13:59:27 »
also ich seh auf mein Isimähnenmonster auch nix... Klar merk ich wenn sie sich einrollt, mit dem Schweif schlägt und spannig wird. Aber das gesicht seh ich beim reiten nicht wirklich, zumindest nicht so, das mir Mikromimik auffallen würd...
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #156 am: 15. Juli 2011, 14:04:56 »
Ach ja: mein Einwand hatte sich natürlich auch nur auf die Mikromimik des Gesichtes bezogen. Dass ein Pferd noch auf haufenweise andere Arten sagen kann, dass ihm was nicht passt (die man als Reiter alle wunderbar mitbekommt), ist für mich eh klar. ;)
Viele Grüße,
Esther
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #157 am: 15. Juli 2011, 14:19:37 »
Zitat
Ich denke, dass das Clickern und die dahinterstehende "Philosophie" einige Leute (sicher nicht alle!) dazu bringt, genauer auf das Tier zu achten, feinere Änderungen im Verhalten wahr zu nehmen

ja eben und nicht nur die Philosophie! Denn wie will ich denn sonst kleinste "Verbesserungen" in Richtung des von mir erwünschten Endverhaltens erkennen?
Ich finde es gibt keine andere Trainingsphilosophie/Methode bei der man so dermaßen geradzu darauf angewiesen ist, fein zu beobachten! Natürlich passiert es mir vielleicht im Gesamtprozess auch mal, dass ich was übersehe oder sich sogar was nicht richtiges einschleicht, weil ich nicht frühzeitig genug gesehen habe oder wusste. Aber wenn ich doch regelmäßig das "ISt"Bild mit meinem "Wunsch"bild vergleiche, dann lerne ich doch genauer zu sehen und zu arbeiten?!
Ach und natürlich! sollte man eigentlich bei jedem guten Training sehr scharf beobachten und entsprechend schnell reagieren. Aber (ketzerische Frage) gehen die menschlichen Reaktionen für das Pferd denn nicht vielleicht auch manchmal im Eifer des Gefechts oder des Bewegunsgflusses unter? Sind nicht konventionellere Methoden eben eher Methoden, die darauf aus sind zu korrigieren=neue Hilfen zu geben=zu leiten.... während eben das CLickertraining die richtigen Momente hervorhebt?

Und übrigens geht es für mich bezogen aufs Reiten nicht nur aufs Beobachten mit den Augen, sondern auch mit meinem ganz Körper!
Und der tolle Nebeneffekt ist, dass ich selbst durchs "Beobachten" eben auch zwangsläufig dazu lerne!!
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strizi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #158 am: 15. Juli 2011, 14:44:10 »
Ich denke, dass das Clickern und die dahinterstehende "Philosophie" einige Leute (sicher nicht alle!) dazu bringt, genauer auf das Tier zu achten, feinere Änderungen im Verhalten wahr zu nehmen, und damit auch mehr auf die Mimik und das (Un-)Wohlbefinden des Pferdes zu achten. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein hoffnungsvoller Glaube von mir :nixweiss:.

das problem ist, das genau der selbe satz auch von den nh'lern vorgekaut wird! und zwar, nicht übers clickern, sondern übers seilwacheln..............
JEDE trainingmethode heftet sich doch pferdefreundlichkeit, sensibilität und einfühlungsvermögen auf sein fähnchen............. und, man braucht sich nur ein bissl "in der freien wildbahn" umschaun - VOLLKOMMEN egal, in welchem lager - und man wird erstaunt feststellen, WAS die leute alles unter feinem, sensiblem, pferdefreundlichem/gerechtem arbeiten und "auf kleinste signale achtend" verstehen.................

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verena
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #159 am: 15. Juli 2011, 14:56:28 »
Sind nicht konventionellere Methoden eben eher Methoden, die darauf aus sind zu korrigieren=neue Hilfen zu geben=zu leiten.... während eben das CLickertraining die richtigen Momente hervorhebt?
Bezeichnenderweise hat mir mal eine konventionelle Trainerin während des Reitunterrichts gesagt ' du mußt warten bis sie (Gloa) einen Fehler macht, den dann korrigieren, damit sie (Gloa) weiß wie es richtig sein soll.
Ich meine, daß generell in unserer Gesellschaft zum größten Teil über Korrektur/Strafen gearbeitet wird. Wie selten fällt Lob? Ich persönlich habe durchs Clickern und durch die Beschäftigung mit dieser Lernform immer mehr gelernt Positives zu sehen und das zu Markieren. Ich glaub schon, daß konventionellere Methoden eher mit Korrektur arbeiten. Ich kenne zB niemanden bei uns im Stall, der sein Pferd fürs ruhige Stehen am Anbindebalken mal lobt. Aber fängt es zu scharren an, wird das sonst ignorierte Pferd sofort korrigiert. Ist jetzt nur ein Beispiel, da würden mir noch viele dazu einfallen.
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Mannimen
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #160 am: 15. Juli 2011, 16:16:29 »
Schon klar, dann bin ich vermutlich ein ungehobelter Klotz, der Unwohlsein seines Pferdes erst erkennt, wenn die die dicke Bombe neben ihm hoch geht. :confused:

Mehr auf Nasekräuseln usw achten werd.
Manfred
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #161 am: 15. Juli 2011, 16:51:18 »
Kommt immer auf die Mähne an :cheese:. Beim Schimmel könnte ich damit wirklich Erfolg haben. Bei Oscar (Norweger) war das zu der Zeit, als die Mähne wachsen durfte, ein Ding der Unmöglichkeit. Da hörte das Pferd optisch mit der Mähne auf, aus der noch zwei Ohrspitzen geguckt haben. Mehr Pferd war nach vorne hin nicht zu sehen :cheese: (auch nicht, wenn er gestellt war, dazu musste man ihn dann schon sehr deutlich im Hals abbiegen, um wieder was vom Kopf selbst sehen zu können).
Trotzdem stimme ich Dir generell zu.

okay, das ist dann plöt ;-)
meine haben ja  so dinosauerierschädel, da seh selbst ich schasaugertes gemüse, wenn sich irgendwas in falten legt.
der haarwuchs ist auch überschaubar  8)

Und übrigens geht es für mich bezogen aufs Reiten nicht nur aufs Beobachten mit den Augen, sondern auch mit meinem ganz Körper!
:thup: :thup: :thup:

man braucht sich nur ein bissl "in der freien wildbahn" umschaun - VOLLKOMMEN egal, in welchem lager - und man wird erstaunt feststellen, WAS die leute alles unter feinem, sensiblem, pferdefreundlichem/gerechtem arbeiten und "auf kleinste signale achtend" verstehen.................

 :nick: ohja, erschreckend teilweise!

@ manni: ich denke, so geht es anfangs fast jedem. so sehr der trend bei der hundefraktion momentan richtung calming signals geht und jeder furz und huster bis ins kleinste detail überanalysiert wird, so verpennt ist hier immer noch die pferdeszene.
klar, jeder weiß, was angelegte ohren bedeuten oder ein eingeklemmter schweif.
die kleinen feinen signale gehen da aber unter, genauso wie ihre interpretationsmöglichkeiten.

eine gute übung ist es, einfach mal 5 minuten lang das verhalten seines tieres zu beobachten und zu observieren. das bedeutet noch gar nicht, dass man irgendetwas interpretieren soll. da geht es erstmal rein darum, signale zu erkennen und zu benennen.
oder auch mal zu schauen, wieviel zeit für fressen, wieviel für sozialkontakte und wieviel für sichern drauf geht.
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Mannimen
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #162 am: 15. Juli 2011, 17:15:12 »
Danke für den Tip Cinni. 8)
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #163 am: 18. Juli 2011, 20:23:10 »
Hallo Ihr,

noch mal auf das Zitat "Richtig reiten reicht" bezogen, will ich anmerken, dass es wohl reicht, aber mit CT Pferd und ReiterIn mehr Spaß bringen kann.

Gehöre ja wohl zu den "Immer-schon-alles-Clickerern" und habe beim unterrichten immer wieder als Erstes bemerkt, dass weniger die Pferde sich zu stark fürs C/B anstrengen, als dass die Leute sich nicht gescheit konzentrieren, zu ungenau arbeiten und keine Lust haben, sich wirklich anzustrengen.

Wenn z.b. beim Spazierengehen wirklich vernünftig Abstand und Position geclickt werden und nahezu 90% Konzentration beim Menschen gefordert wird, dann knicken als erstes die Menschen ein und können nicht mehr. Beim Reiten sehe ich das ähnlich. Es ist meines Erachtens für ein Pferd ungleich angenehmer über C/B zu lernen als über jede andere Trainingsmethode. Das "Wie viel und Wie lange" muss der Mensch in jder Trainingsart kontrollieren. warum sollte das CT davon ausgenommen sein?

Grüße
Steffi
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verena
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #164 am: 18. Juli 2011, 20:35:10 »
dass weniger die Pferde sich zu stark fürs C/B anstrengen, als dass die Leute sich nicht gescheit konzentrieren, zu ungenau arbeiten und keine Lust haben, sich wirklich anzustrengen.
:nick: :nick:
Dem kann ich nur zustimmen- ich finde, ganz konsequent den positiven Weg zu gehen bisweilen schon anstrengend. Wenn ich so zurückdenke, dann wars früher für mich einfacher. Einfach zum Pferd hin, angebunden, geputzt, geführt, beim Vordrängeln halt mal die Gerte vor die Nase gehalten, beim Reiten halt mal ein wenig mehr Druck gemacht wenns nicht ging, Schweifschlagen bei einer Übung wurde von mir ehrlich gesagt gar nicht so als Mitteilung des Pferdes wahrgenommen :rotw:, gesagt worden ist mir dann immer ' da mußt Dich jetzt durchsetzen, da muß Gloa/Bessi durch'. Auf die vielen Feinheiten , die es zu beachten gibt, wie fein und kleinschrittig man trainieren kann , das aber gedanklich vorher aufbauen, überlegen wie umsetzen, dazu noch die Mimik des Pferdes zu beachten, etc, das fiel früher weg. Trotzdem möchte ich nie mehr anders mit meinen Tieren arbeiten, es gab mir so viel an positiver Beziehung und Kommunikation, wie ich es zuvor nie für möglich gehalten habe.
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