danke für deine antwort, steffi. ich finde die diskussion auch gut - nicht zuletzt, weil es spannend ist, mal auf "der anderen seite" zu stehen als der der wendyweltverbesserer ;-)
ich bin sehr für freies formen und dafür, dinge positiv zu erarbeiten und eben nicht unter einsatz einer gerte oder eines sonstwie unangenehmen reizes einzufordern, selbst wenn er leicht und ohne intensitätsveränderung einher geht.
unabhängig davon gibt es situationen, wo wir den aktionsradius unseres pferdes immer mal begrenzen und ihm einen rahmen vorgeben, innerhalb dessen es sich orientieren soll - sei es der reitplatz oder round pen, sei es, wenn wir uns drauf setzen, einen schlitten, eine longe dran hängen oder eben hilfszügel verschnallen.
sofern diese dinge nicht durch eine vorerfahrung negativ besetzt sind, gibt es mmn. keine notwendigkeit, sie zu "versüßen". ich trau mich jetzt einfach mal behaupten, dass ich in sachen körpersprache und signale so firm bin, jederzeit zu erkennen, ob mein pferd subtilen stress hat und sich in einer situation nicht wohl fühlt. solange alle zeichen auf entspannung und positive, freudige mitarbeit gestellt sind, ist das für mich eine bestätigung, dass die richtung passt.
um nochmal das aktuelle beispiel hilfszügel aufzugreifen - auch für das pferd kann es eine positive erfahrung sein, wenn es ausprobieren darf, was es mit den dingern anstellen soll - wie gesagt, man beginnt ja quasi im kindergarten und verschnallt so, dass der hz das pferd gar nicht großartig tangiert und es die nase ohnehin jederzeit überall hin bewegen und sich strecken kann. mit der zeit kommt dann die lernerfahrung, sich am vorgegebenen rahmen zu orientieren, sich anzulehnen und den schwung vom hinterbein durch den körper durchzulassen, ohne dass er irgendwo dazwischen verpufft oder vorne raus läuft. für das pferd ist das eine tolle erfahrung, weil es durch die hilfestellung zu einer korrekten haltung findet und dadurch viel mehr möglichkeiten hinsichtlich bewegungsqualität erhält.
hut ab, wer das ganz ohne hilfsmittel schafft - mir persönlich wäre die gefahr des antrainierens einer künstlichen haltung zu groß. vorwärts-abwärts gerne ohne, aber für arbeitshaltung und erste versammlungsansätze besser so.
wir hatten davor auch schon handarbeit, langzügel und doppellonge im programm, wo der output auf grund der größeren bedienerfehleranfäligkeiten und des längeren übertragungsweges deutlich schlechter ausfiel.