Ja klar, ich habs eh schon aufgeschrieben. So guts halt geht.
Also eine Komponente ist, dass ich Herr Flause gerade "richte", allerdings nur auf eine recht simple Art. (Thomi Haag nennt es "geradereiten" und unterscheidet es vom "echten" Geraderichten über Seitengänge)
Mein Pony ist im Rumpf "links tief, rechts hoch", seine Mähne ist links, natürlicherweise stellt er sich auch nach links. Das Ziel ist nun, ihn nach rechts zu stellen, bzw. noch wichtiger: Den Rumpf "gerader zu machen", so, dass er also eine ganz leichte Rechtsbiegung entwickelt, die seiner natürlichen Schiefe entgegen wirkt. Dazu schwinge ich nach rechts etwas betonter in der Hüfte, unterstütze je nachdem auch noch etwas mit dem Bein. Nach links bremse ich meinen Hüftschwung ein wenig ab. Generell schwinge ich etwas betonter lateral/links-rechts und "bremse" ein wenig die diagonale Komponente, wenn ich Tölt will, um ihn zusätzlich unterstützen.
Wenn es mir gelingt, merke ich, wie er total schön in meine Hand zieht, also diese Dehungsbereitschaft. Ich merke, wie mir der Rücken entgegen kommt und ich sehe die Mähne doppelt kippen. Er kommt dann im besten Fall auch noch etwas von der rechten Schulter weg und kann freier ausschwingen mit der linken. (Ich glaube, im klassischen Sinn würde man ihn als Rechtshänder bezeichnen, er überlastet links.)
Wenn ich langsam beschleunige, dann kommt Tölt. Er sollte das später auch im Trab können, aber das ist (wie gesagt) zu viel verlangt.
Nun habe ich das Tölt-Angebot eben genutzt und den Tölt zusätzlich geclickert. Er hat mit der Zeit realisiert, was ich will und angefangen, sich selbst zu "retten", also aktiv sich darum bemüht, nicht die Gangart zu wechseln. Ich arbeite nach wie vor aus einer Mischung aus Hilfen und Clicker und ich konzentriere mich momentan darauf, das Tempo zu erhöhen, mehr Tölt zu bekommen.
So machen wir allmählich Fortschritte. Meistens
- momentan merke ich, wie er dadurch, dass er routinierter wird, sich eher wieder etwas herausmogelt
Ach ja, momentan kann ich ihn gezielt über seine Schiefe austraben. Wie ich das später "richtig" löse, weiss ich noch nicht. Überhaupt fühle ich mich nach wie vor recht hilflos und allein, aber ich teile gern, was ich an Erkenntnissen schon habe. Immerhin (leider, leider, leider) trifft man viel zu selten auf diese Art des Töltens