Hallo liebe Clickerer,

ich werde mal gleich anfangen, unser Problemchen zu schildern.

Vorgeschichte: Es geht um ein Shetty, Lilly, seit ca. einem Jahr meine Pflegebeteiligung, ein paar Monate lang waren Spaziergänge absolut kein Problem, dann fing das Sturstellen an, wir sind beim Clickern noch recht neu (haben im Laufe des letzten Jahres angefangen).

Folgendes Problem: Wie gesagt, wir hatten anfangs keien Probleme mit Spaziergängen, waren oft lange im Wald unterwegs, in allen Gangarten, am Langzügel, kein Problem. Doch irgendwann fing es an (vielleicht bin ich ihr nun langweilig geworden?), das Pony wollte ab einer gewissen Distanz vom Hof weg keinen Huf mehr vor den anderen setzen. Als erstes probierte ich es natürlich falsch, mit vorn ziehen, hinten treiben, aber das brachte keinen Erfolg. Nächster Versuch Target, funktionierte zwar, dauert aber wirklich ewig, das kann man auch nicht wirklich Spaziergang nennen. Ein bisschen klappt es, wenn ich nicht auf Wegen, sondern ins Gebüsch laufe und dort Slalom, über Baumstämme etc. clickere, jedoch auch nicht zu weit vom Hof weg. Ein anderes Pferd mitzunehmen hilft auch kaum weiter. Kurz: Pony hat meistens so gar keine Lust. Beim Langzügel hat es ca. zur gleichen Zeit auch angefangen, das geht auch nur eine gewisse Zeit gut, dann steht sie da und will nicht mehr. Dabei schien sie einige Monate wirklich Spaß an beidem zu haben ...
Inzwischen geht immerhin eine kleine Runde bei uns ums Feld halbwegs problemlos, aber über die Straße in den Wald - auf keinen Fall.

Ich weiß einfach nicht mehr, was ich da versuchen kann. Bis auf Gebüsch-Ausflüge und Feldrunden liegt das Spazierengehen im Moment genau wie der Langzügel auf Eis ... :/ Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich da rangehen könnte? Was kann ich da positiv bestärken? Bisher versuche ich halt, Abwechslung zu erhalten und fleißiges Laufen und loslaufen aufs Kommando zu bestärken, aber Erfolge hatten wir nicht wirklich. 

Ich hoffe, hier findet sich jemand, der mir vielleicht weiterhelfen kann, ich bin ratlos. Aber ich würde gern einfach wieder motivierte Spaziergänge mit Lilly unternehmen ...

Hm... Kannst du sagen, ob es auf bestimmte Bodenarten besser oder schlechter geht? Wie wird Lilly gehalten? Läuft sie in der Nähe des Stalles auch eher zäher als sonst? Oder ist sie da normal motiviert? Was macht sie genau, wenn sie nicht weiter will?

Mögliche Ideen die mir spontan in den Sinn kommen würden sind gesundheitliche Ursachen (Füße, Artrose oder irgendwas anderes wetterfühliges), oder Wetter (im Herbst/Winter mit Wind etc. sind Sachen die im Sommer ungefährlich scheinen auf einmal ganz gruselig).

Wie war es letzten Winter, bei ähnlichen Bedingungen? Oder wart ihr da noch nicht draußen?

So ganz ohne was zu sehen ist das natürlich extrem ins Blaue hinein geraten. Sich Notizen zu machen was wann wie wo und unter welchen Umständen geht oder nicht geht könnte auf jeden Fall Aufschluss bringen

Mit dem Boden hat sie eigentlich keine Probleme ... Sie steht im Offenstall und das Laufen in der Nähe des Stalls ist je nach Laune unterschiedlich, aber nicht auffällig. Wenn sie nicht weiterwill, wird sie immer langsamer im Schritt, bleibt dann stehen und steht dann da auf diesem Fleck. Wenn man dann umdreht, geht es allerdings wieder, zum Stall zurück ist ordentliches Laufen generell kein Problem.

Was mir nur in letzter Zeit als einziges auffällt, dass sie immer aufmerksam anfängt, in die Ferne zu starren, auch wenn dort nichts ist, was sie nicht kennt (sie ist dort geboren und kennt die Umgebung eigentlich in jeder Wetterzeit). Das ist dann aber eine andere Art vom Stehenbleiben - da muss ich einfach ein bisschen zuppeln, sie wieder auf mich aufmerksam machen, dann geht sie weiter. Das sture Stehenbeliben ist irgendwie noch anders.

Letztes Jahr um die Zeit hatten wir das Problem noch nicht ... Sie war sogar gesundheitlich im letzten Frühling schlechter drauf (ziemlich starker Mineralmangel).

Ich werde sie mal weiter beobachten und versuchen rauszufinden, ob es noch auffällige Dinge gibt. Vielleicht wird sie ja auch zum Frühling hin wieder motivierter, wer weiß ... Oder sie findet spazieren halt einfach langweilig (gibt es Ideen, wie man das noch spannender gestalten kann?). Danke auf jeden Fall für die Antwort.

Mir ist grad eingefallen, wir hatten das Thema schon ein paarmal, vielleicht hilft dir auch einer der Threads weiter...

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2870.0

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=5211.0

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=5099.0

(Den Thread den ich eigentlich suche find ich grad nicht, vielleicht morgen, wenn ich wacher bin )

Das klingt eigentlich genau wie bei uns auch. Wenn wir wo neu waren, gingen Spaziergänge supergut. Und dann aufeinmal schluss. Kaum noch vom Stall weg, es wird nur noch geparkt, aber Richtung Stall gehts dann wieder ganz fleißig.

Du sagst, es klappt ein Bisschen, wenn du nicht über Wege gehst. Bist du dir also wirklich sicher, dass der Boden kein Problem ist? Bei uns ist es nämlich das Selbe, über Gras zB geht er, aber nicht über Asphalt usw. Also zum Stall hin ist Asphalt kein Problem, aber weg davon eben schon. Ich glaub bis heute nicht, dass die Hufe bei uns das Problem sind, aber irgendein Problem gibts mit dem Asphalt..

Tut mir leid, dass ich nicht wirklich was Hilfreiches zum Thema beitragen kann, aber da sich das ziemlich gleich wie bei uns liest, machts schon Sinn, dass ichs mal erwähne. Vielleicht gibts ja noch mehr mit dem Problem und haben im Gegensatz zu uns rausgefunden, woran es liegt 

@noothe: Danke für die Links, ich klick mich da demnächst mal durch .

@Moonrise: Immerhin weiß ich jetzt, dass ich nicht allein bin, so fühle ich mich nicht mehr ganz so umfähig deswegen ^^... An Asphalt dürfte es wirklich nicht liegen, eine Strecke rund um die Weiden geht auch und das ist reine Straße...

Oh, allein bist du wirklich nicht

Meine ehemalige RB war so, je mehr wir im Alltag geclickert haben, desto weniger ist sie mit mir raus gegangen (obwohl ich draußen auch geclickt und gefüttert habe) -> zu viele Jahre "du musst, auch wenn du es gruselig findest" und irgendwann hat sie dann einfach gesagt, NEIN. Die geht inzwischen ganz nett als Begleitpferd mit ausreiten und ist glücklich (wir sind am Ende nicht mal mehr vom Paddock gekommen).

Mein eigenes Pferd war früher der "festfrieren und dann losrasen" Typ, inzwischen ist sie eigentlich nurnoch am losrasen  Das Stehproblem hatten wir eigentlich das letzte Mal wirklich doll kurz vor ihrem Reheschub (da wollte sie immer auf dem Gras vor dem Paddocktor stehenbleiben, damals dachte ich wegen Fressen, aber ich glaub der Boden im Paddock tat ihr weh).

Ohh, hier kann ich mich ja gleich mal einreihen.  
Der Motor von meinem Pony stockt momentan auch gewaltig. Woran es genau liegt weiß ich leider auch noch nicht...
Zuerst dachte ich auch an eine blöde Verhaltenskette, nun füttere ich momentan nur in der Bewegung selbst, das klappt ganz gut aber manchmal komm ich dann in die Misere des Lockens bzw ins "ziehen" durch das Futter. (Ist das irgendwie verständlich )
Zick-zack laufen ist bei uns auch ganz gut wenn mal wieder nix geht.
Target zieht bei den Spaziergängen auch nicht, da steht das Pony dann da wie "weggebeamt".

Ich weiß halt leider auch gar nicht was ihn da so stresst oder warum dann so gar nichts geht.
Bei uns ist es auch auf dem Weg zum Stall zurück nicht flüssiger. Echt knifflig das Ganze. Wenn die lieben Tierchen doch nur reden könnten...

In früheren Zeit war es ein bisserl ein "Krampf" mit Klein-Moses rauszugehen. Da hat auch jeden Schritt clickern, Target und derlei Sachen nicht sehr viel Verbesserung gebracht. Bei uns hat am besten geholfen die Sache einfach "auszusitzen". Ich habe mich in Geduld geübt wenn das Ponylein mal wieder meinte "ich kann einfach nicht mehr weitergehen" nach 5 Schritten . Wir sind halt dann gestanden und hab uns den blauen Himmel angesehen. Klein-Moses durfte stehen solange er wollte aber heimgehen oder fressen war nicht erlaubt. Irgendwann wurde es ihm dann doch zu blöd und von Mal zu Mal wurde es besser. Heute kommt es auch hin und wieder noch vor aber er weiß, dass der Futterautomat sich immer viel Zeit und Geduld zusätzlich zum Futter mitnimmt

Wir können uns auch einreihen. Nie hätte ich gedacht, das sich so viele damit auseinandersetzen müssen. Und ich kam mir immer so doof vor.

Im Moment haben wir es wieder im Griff, aber ich kann mir vorstellen, das wir irgendwann wieder an dem Punkt sind.

Ich habe anfangs auch an eine negative Verhaltenskette (stehenbleiben/antreten/stehenbleiben) gedacht und  nur noch die Bewegung geklickert, in kurzer Frequenz. Half etwas. Dann fiel mir auf, das ich auf dem Platz nie das gemeinsame Laufen geklickert habe. Also das geändert.
Geduld und das ganze aussitzen (bzw. ausstehen) hab ich dann auch praktiziert. Nur umdrehen und fressen war nicht. Und so standen wir öfter mal. Das alles hat Besserung gebracht.  Auch achte ich auf meine Körperhaltung, aufrecht und selbstbewußt, und innerlich auch wirklich zu wollen. Und, was mir schwer fällt, meine Freude auch nach außen zu zeigen. Ich habe also angefangen, zu lächeln und mich ganz dolle öffentlich gefreut, wenn Piri loslief. Naja, und was ich eigentlich nicht mag, ich hab ihr ein Ohr abgekaut. Wahrscheinlich ging ich ihr mit meinem Gelbaber einfach nur irgendwann auf die Nerven....

Aber wir laufen wieder!

Geduld - Geduld - Geduld! 

hier auch.

Wobei Xee schon vor Clickerzeiten einfach festgefroren ist. Ich hatte ja ganz grosse Hoffnungen, dass es mit Clickertraining besser werden wird, aber wenn ich bei euch so mitlese, verläst mich die Zuversicht.

Wobei Geduld haben, warten und nicht aufgeben auch bei uns zum Programm gehören.

Was es bei uns besser macht, ist das Überschreiten magischer Grenzen. D.h., je näher am Stall, umso intensiver ist das Festfrieren. Je weiter wir weg kommen, umso williger folgt sie.

Das war bei uns auch so. Auch auf dem Paddock gab es eine magische Linie, die sie an bestimmten Tagen um keinen Preis der Welt überschritten hat, keine Ahnung warum genau. An anderen war es kein Problem.

Unterwegs habe ich festgestellt, dass für meine RB diese Hochspannungsleitungen ein großes Problem waren (man konnte sie so sirren hören wenn man drunter durch ist, das fand sie immer extrem schrecklich...)

Das Problem hatte ich mit dem Fritzi auch. Vor der Clickerzeit und auch noch am Anfang während der Clickerzeit, wenn auch nicht mehr ganz so krass.
Wie bei dir/euch auch: Target bringt nichts, Vorwärtsfragen am Strick oder mit der Gerte (kannte die Signale von der Bodenarbeit aufm Platz), verschiedene Führpositionen ausprobioiert....

Dann festgestellt: Ich habe zwar die Bewegung geclickt, aber im Stehen gefüttert . Also habe ich das Füttern in Bewegung erstmal auf dem Platz geübt, das dann aufs Spazieren übertragen.
Das hat bis jetzt gut funktioniert. Hoffentlich bleibt es so   

Ihr schafft das auch noch! Dranbleiben, irgendwann findet ihr euren Weg! 

Oh Josi, nicht aufgeben!
Mit Helgi kenn ich das festfrieren auch... Derzeit geht es vom Boden aus relativ gut. Als er klein war, hat sich die Vorbesitzerin dann mit Targettraining beholfen. Das nützt heute auch nichts mehr.
Ich hab mir mal überlegt, dass ich ja nie das Laufen an sich belohne. Das ist eigentlich recht öde weil man es einfach machen muss. Also lobe ich in zögerlichen Momenten jede Vorwärtstendenz. Je nachdem wie stark er gefroren ist, zupfe ich am Strick um die Aufmerksamkeit zurück zu bekommen, touchiere ihn mit der Gerte (da reicht schon ein berühren...) oder wir laufen mal rückwärts. Einfach um Bewegung rein zu kriegen.
Der Nachteil: Pony läuft jetzt rückwärts, wenn er nicht vorwärts will und ich nicht will, dass er stehenbleibt *seufz* Aber er läuft!

Ich bin sicher, auch Lilly läuft irgendwann wieder. So wie ihrs am Wochenende gemacht habt, mit viel Ruhe, hats ja gut geklappt

Danke euch allen erstmal fürs aufbauen - es hilft wirklich zu wissen, dass man damit nicht allein dasteht  . Wir werden weiterhin üben, ich muss dann wohl mal wieder einen Haufen Geduld mitbringen ...