Also ich bin ja mit Gloa angereist, die in der für sie fremden Situation sehr froh war, Schnuff dabei zu haben, der ja sonst im Allgemeinen von ihr eher weggetreten wird
. Ich habe die ganze Kursatmosphäre als sehr entspannt wahrgenommen, Marlitt als sehr geduldig alle Fragen beantwortend und immer bemüht auf die doch ein wenig unterschiedlichen Levels des Vorwissens aller Teilnehmer gut einzugehen und dafür sorgend, daß jeder was aus dem Kurs für sich mitnehmen kann. Die Stallbesitzer waren übrigens so unglaublich herzlich und gastfreundlich, wie ich es noch nie erlebt habe.
Ich fand es sehr interessant die unterschiedlichen Reaktionen des Pferdes auf Streß kennenzulernen, die ich zwar schon von den Hunden her kannte, aber nicht wußte, daß man sie auch bei Pferden finden kann (Flucht, Aggression, übertriebene Kommunikation und Einfrieren). Besonders das Einfrieren ist eine Reaktion, die meist unterschätzt wird, sprich verwechselt mit 'Bravheit' oder Gelassenheit, wenn man eben nicht die Körpersprache des ganzen Pferdes dabei beobachtet und durchaus dann umschalten kann in Aggressivität, wenn man den Druck erhöht und aus Unkenntnis das Pferd nicht aus der Streßsituation nimmt. Das war auch das Thema der zweiten Theorieeinheit. Wir lernten anhand von Dias die Mimik der Pferde zu lesen, was für mich sehr interessant war.
Ich konnte da vieles bei Gloa mitnehmen. Marlitt beobachtete gloa während des Umgangs mit mir und zeigte mir, daß doch in 99% Gloas angelegte Ohren in Kombination mit der anderen Mimik (lange oberlippe, weiches Auge) doch ein Spielgesicht bedeutet und keine Aggressivität, was mich dann im spielerischen Umgang mit ihr sicherer werden ließ. Ich lernte zu beobachten, daß Gloa bei manchen Bodenarbeitseinheiten (Schulterherein) dann doch mehr in aggressivere Mimik umgeschaltet hatte und Marlitt gab mir Tipps, wie ich ihr da helfen könnte, was auch super funktionierte. So, leider spinnt jetzt mein Computer und ich kann nicht mehr weiterschreiben, versuchs mit der Fortsetzung morgen.