Moin!
Gestern habe ich mich einigermaßen erschreckt
und würde gern Eure Meinung dazu hören (lesen) - und vielleicht habt Ihr ja sogar Tipps für mich.
Um folgende Situation geht es: Hidalgo darf immer mal auf dem grasbewachsenen, mit Elektrolitze eingezäunten Reitplatz grasen. Dazu führe ich ihn (mit Halfter und Strick) einige Meter von seinem Auslauf zum Platz, öffne das Tor, gehe mit ihm auf den Platz, drehe ihn um, schließe das Tor. Dann mache ich den Strick ab und gehe wieder raus. Soweit die Theorie.
Nun - neulich schon mal und heute wieder - hat Hidalgo nach oder beim Torschließen so
am Strick gezogen, dass ich losgelassen habe. Ich weiß gar nicht genau, wie er sich bewegt hat; aber ich habe mich nicht getraut festzuhalten.
Er läuft / buckelt dann ein paar Meter über den Platz, steckt die Nase ins Gras und fängt an zu fressen. Wenn ich hingehe und ihn anspreche, hebt er freundlich den Kopf und lässt mich den Strick abmachen.
Um die Situation zu umgehen bzw. gar nicht erst eine Gewohnheit entstehen zu lassen, habe ich ihn auch schon vor dem Losmachen ein paar Schritte auf dem Hufschlag geführt, so dass er nicht immer direkt vom Tor startet.
Das wollte ich heute auch tun, aber er ließ mich gar nicht erst das Tor schließen, sondern bockte gleich.
(Falls er nicht auf den Platz laufen würde, wäre er nur auf dem Vorplatz frei. Das ist ebenso eine eingezäunte, grasbewachsene Fläche. Er kann also nicht völlig abhauen und sich auch kaum verletzen - abgesehen vom schlenkernden Strick.) Frage 1: Wie kann ich ihm erklären, dass er brav bei mir bleiben soll, bis ich den Strick abmache? Gestern habe ich ihn erst nach ein paar Schritten auf dem Platz losgemacht, aber dann hat er sich umgedreht und beim Buckeln
deutlich in meine Richtung ausgetreten.
Frage 2: Meint er das ernst? Man kann das aus der Entfernung nicht sicher beurteilen; das ist mir klar. Aber ich habe so wenig Erfahrung - es wirkte gezielt, aber andererseits war er ja schon eine gute Pferdelänge weg. Vielleicht wollte er spielen und ist enttäuscht, dass sein Mensch nicht auch buckelnd über den Platz gesprungen ist?
Er steht ansonsten leider immer noch allein in seinem Paddock, hat also keinen Spielkameraden. Auf dem Grasplatz kann er über den Zaun mit den anderen Pferden Kontakt aufnehmen, und ich hoffe, dass er demnächst langsam in die Herde integriert werden kann oder zumindest eine Gesellschaftsstute bekommt.
Während ich das alles so schreibe, fange ich an zu fürchten, dass wir mit ihm demnächst womöglich auf dem Platz gar nichts mehr machen können, weil er glaubt, dass er dort immer grasen darf... Aber eigentlich spricht meine Erfahrung dagegen. Sowohl gestern als auch heute habe ich ihn, als ich mit dem Stalldienst fertig war, vom Tor aus angesprochen, und da kam er gleich zu mir
und ließ sich einfangen. (Damit ich ihn zu seinem Heu bringen konnte. Verfressenes Vieh!
) Schlimmstenfalls müssten wir ihn halt immer erst eine halbe Stunde grasen lassen.