Hm, ich versuchs mal an unserem Beispiel Grasen zu erklären.
Aktueller Übungsaufbau: Frau Pferd grast am Strick. Ich gebe das Signal zum Kopf hochnehmen (am Strick entlangstreichen). Sobald der Kopf oben ist gehen wir ein paar Schritte (gehen auf Gras = doof), dafür gibt es den Click und statt Futter das Signal zum erneuten Grasen.
Im Endeffekt darf sie also Grasen, aber muss ein bisschen was dafür tun. Klar könnte sie auch einfach mit dem Kopf unten bleiben, aber es scheint ihr tatsächlich mehr Spaß zu machen das in Interaktion mit mir zu tun, als gegen mich
(Das kann bestimmt wer anders wissenschaftlich besser erklären).
Mit dem Freilaufen ist es denk ich ähnlich. Variante a) Hund darf nie von der Leine, weil er dann weg ist - wenn er mal ab ist will er nicht wiederkommen, weil er weiß dass er dann wieder an der Leine bleiben muss.
Variante b) Hund lernt, dass er aktiv beeinflussen darf, frei laufen zu dürfen. Also z.B. für 5min an der Leine "hübsch" laufen, darf er ab (Belohnung/Verstärker). So wird es für ihn zum Spiel, dich so oft wie möglich durch "extra hübsch laufen" dazu zu bringen, ihn loszumachen. Ich gehe davon aus dass dieses aktiv beeinflussen können ebenfalls belohnend ist - und wenn man nicht zurück zur Leine kommt kann man das Spiel auch nicht weiter spielen.
Ist ja vom Prinzip wie mit einem Ball, wenn der Hund mit dem Ball nicht zurück kommt hat er zwar den Ball, aber das noch tollere Verhalten (du wirfst ihm den Ball) fällt damit weg.
Kann man mir grundlegend folgen? Bin grad etwas konfus beim Versuch das in sinnvolle Worte zu fassen.
Die größte Belohnung ist also die Erlaubnis das tolle Verhalten machen zu dürfen, quasi, wie die Vorfreude drauf Geschenke auspacken zu dürfen (da reißt man sich ja auch ewig zusammen
).