Bericht zum Clickerkurs mit Monty Gwynne in Westerburg vom 8. Juni-10. Juni1. Tag:
Der Kurs begann am Freitagabend gegen 18 Uhr mit einem kleinen Vortrag von Monty über das Training mit positiver Verstärkung und ihren eigenen Weg, gespickt mit vielen Videos von verschiedenen Tieren, die mit positiver Verstärkung gearbeitet werden. Da gab es insbesondere fürs Medical Training ein paar gute Anregungen z.B. dem Pferd beibringen seine Nase gegen die Brust des Menschen zu drücken, sodass der Kopf "fixiert" ist und man beide Hände frei hat, um die Augen zu behandeln.
Ganz interessant fand ich noch den Gedanken, dass in der Natur die Leitstute die Herde zu Futter, Wasser und Schutz führt, d.h. sie folgen ihr, kriegen dafür etwas angenehmes = positive Verstärkung.
Anschließend gab es eine sehr interessante Vorstellungsrunde. Die Gruppe war ganz bunt gemischt aus Leuten mit viel Erfahrung und welchen mit noch nicht so langer Erfahrung. Besonders spannend waren die Wege, wie die Leute zur positiven Verstärkung gekommen sind.
Kurz nach 22 Uhr endete dieser erste Abend.
2. Tag:
Morgens um 9 Uhr begann der Tag in der Halle mit einigen Trockenübungen zum Füttern und dem Handling vom Target bei noch ungeübten und etwas unhöflichen Pferden. Anschließend wurden noch einige Fragen der Teilnehmer besprochen wie: "Was tue ich, wenn das Pferd ins Target beißt? Oder was ist wenn das Pferd das Futter sehr unsanft nimmt?"
Dann ging es mit den Pferden los. Da Carolina leider durch einige ziemlich böse Wespenstiche außer Gefecht gesetzt war
, waren es nur noch 6 Teilnehmer mit Pferd: Arconowitsch mit ihrem RB Isländer, Annekin mit Sandero, V. mit ihrer Haflingerstute B., Flocke und ich sowie zwei Frauen, die mit Leihpferden vom Hof arbeiteten.
Hafipower: [
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Die erste Einheit diente dazu die Pferde erstmal mit der neuen Situation und der Halle vertraut zu machen und zu schauen, wo die einzelnen Paare stehen. Bei einigen wurde daraus ein von Matte zu Matte gehen und die anderen arbeiteten am Pylonenzirkel.
Zwischendurch wurden wir von Carolinas Eltern mit Mittagessen versorgt.
In der zweiten Einheit am Nachmittag wurden individuelle Themen bearbeitet z.B. Longieren aufbauen am Pylonenkreis.
Nach einem leckeren Abendessen vom Italiener und einer Feedback-Runde endete der offizielle Teil und Franzi, Anna, V. und ich widmeten uns noch einer Runde Verladetraining, um den Ponys nochmal ein positives Erlebnis mit dem Anhänger zu verschaffen vor der Rückfahrt.
3. Tag:
Nach einer recht kurzen Nacht steckte uns allen am nächsten Morgen die Müdigkeit in den Knochen und wir beschlossen den Tag etwas ruhiger angehen zu lassen und uns nach jeder Einheit die Zeit für ein individuelles Feedback zu nehmen. So wurde es für alle noch ein ganzes Stück besser
Da Montys Steckenpferd ja die Verbindung von Clickertraining und klassischer Dressur ist, haben wir uns gewünscht in diese Richtung zu arbeiten und die ersten Schritte zur Vorbereitung von Handarbeit zu machen, so wie Monty es machen würde.
Also gab es erstmal eine kleine Demonstration am Menschen, wie man das machen kann. Das haben wir anschließend in 3 er Gruppen (Mensch, Pferdvorderteil und Pferdhinterteil) geübt.
Monty arbeitet ja ganz viel mit dem Bild eines gemeinsamen Tanzes von Pferd und Mensch, das mir sehr gefällt. Und es hat sich auch tatsächlich ein bisschen wie tanzen angefühlt mit dem "2-Menschen-Pferd". Das Vorgehen war folgendes: Erstmal im casual walk losgehen. Nach ein paar Schritten legt man eine Hand an die Schulter des Pferdes ohne zu drücken, sondern nur um zu fühlen, was die Schulter macht und die andere Hand wird als Target vor die Nase des Pferdes gehalten ungefähr in einer Linie mit dem Bauchnabel. Sobald das Pferd sich in Richtung Target biegt, clicken und gerade oder weit außen füttern, sodass danach ein größerer Bogen gemacht wird.
Das ganze wird frei erarbeitet und wenn das gut sitzt kann man ein Stricksignal hinzufügen.
Diese Übung haben dann alle Teilnehmer mit Pferd gemacht.
Am Sonntag gab es noch eine kurze Demo zum Thema "Fahren mit Clickertraining", wo Monty erklärt hat, wie sie die Peitsche als Target zum Lenken benutzt und dies später zu einem Zügelsignal umformt.
Wir alle haben uns köstlich über die sehr kreative Fütterungstechnik einer Teilnehmerin amüsiert, die ihr Shetty fährt und dabei einen Bambusstab nutzt, auf den sie Futter draufsteckt und das Futter so nach vorne zum Pony bekommt
Wir haben uns noch kurz angeschaut, wie verschiedene Hilfen am Strick wirken, indem wir in ein Halfter einen aufblasbaren Ball gesteckt haben als Pferdekopf und dann am Strick verschiedene Sachen gemacht haben, um zu schauen in welche Richtung der Kopf sich bewegt. Das gleiche nochmal mit in den Ringen auf der Nase befestigtem Strick. Das war seeehr spannend
Unbedingt zum nachmachen empfohlen
Der Kurs endete gegen 17 Uhr mit Kuchen essen und die Ereignisse Revue passieren lassen.
Unser Verladetraining vom Vorabend hat sich ausgezahlt: Alle Ponys sind super in den Anhänger eingestiegen und heile Zuhause angekommen.
Monty war sehr nett und hat uns ganz viel positive Rückmeldung gegeben, war flexibel, kreativ und einfühlsam. Die Gruppe war wirklich nett, insbesondere unter uns vier, die mit Pony da waren, hatten wir intensive Gespräche und haben uns viel mit den Ponys geholfen. Einfach immer wieder schön unter Gleichgesinnten zu sein
Die Unterbringung war perfekt! Vielen Dank dafür nochmal an Carolina und ihre Eltern und überhaupt für die Kursorganisation
Arconowitsch, El Viento und Annekin: Es war schön euch in Echt zu treffen