Trotzdem bleibt oft das Problem (auch oder vielleicht sogar vorallem in meinem Kopf) der Unterscheidung zwischen Stellungsanfrage und Abbiegen.
In der Praxis ist das vermutlich weniger das Problem, sofern die Stellungsanfrage nicht auf "am Zügel ziehen" beruht...
Ich arbeite da gerne mit einer abgestuften Anfrage. Stellungsanfrage: Hand nach außen öffnend "drehen" - ich möchte in meiner Hand die Bewegung der Stellung "vorgeben". Normal wird ja die Hand eingedreht und damit der Zügel nach innen verkürzt, damit wird das Pferd aber eher im Hals/Schulterwinkel abknicken.
(Über die Kurlandtechnik gestalte ich die Anfrage noch ein wenig anders, aber das ist jetzt zu kompliziert.)
Ich stelle mir bei der Stellungsanfrage vor, dass ich Schritt für Schritt durch die ersten drei Kopfgelenke gehe und versuche das auch so kleinschrittig zu clicken. Dazu gehört auch immer das Nachgeben nach der Anfrage nach vorne, damit das Pferd sich nicht eng macht.
Zum Abwenden setze ich dann Körperhilfen ein, umwenden (umlasten der Sitzbeinhöcker), dadurch kommt das innere Bein vermehrt an den Bauch und das äußere ein wenig nach hinten. Mit Kopfdrehen (Blickrichtung dahin wo ich hinwill) reicht das eigentlich aus zum Abwenden.
Das kann ich sehr gut isoliert üben und dann die Hilfen immer kleiner werden lassen. Das kann anfangen von starken umschauen und jede Reaktion des Pferdes clicken, dann kann man die Hilfen immer kleiner werden lassen bis man nur noch irgendwann den Kopf leicht dreht.