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Husten (chronisch)

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Re: Husten (chronisch)
« Antwort #165 am: Gestern um 09:57:39 »
Es wäre sicherlich vieles sehr viel einfacher mit gleichbleibend guter Heuqualität :-\ Allerdings war die vermutlich vor 10-15 Jahren auch nicht besser und es standen eventuell noch mehr Pferde in Boxen statt Offenställen, was manche Probleme auch einfach verschoben hat, weg von staubiger Einstreu hin zu verstaubten Rundballenraufen...

Ich hatte es im Tagebuch schon kurz beschrieben, bei uns begann alles mit einem (wahrscheinlich bakteriellen) Infekt, der sich trotz medikamentöser Behandlung (zu Beginn Antibiotikum & Schleimlöser, zum Schluss Therapie wie bei Equinem Asthma mit Bronchienerweiterer & Cortison) nur sehr langsam auskuriert hat und der Husten als Symptom blieb übrig.

Dann Haltunsumstellung von Offenstall mit Rundballenraufe auf Offenstall mit gewässertem Heu. Bei uns im Stall ist das so umgesetzt, dass die Pferde mehrmals täglich loses Heu aus einer Betonraufe mit automatischer Bewässerung (Beregnung) erhalten, die über einen Abfluss verfügt, dass das Heu dann nicht im Wasser schwimmt und auch die feineren Heubestandteile zumindest anteiligt ausgespült werden. Zwischen den Fütterungen werden die Raufen gereinigt und die Fresshaltung ist dadurch auch bodennah statt hoch (so wie vorher bei der Rundballenraufe).

Die weiteren Umgebungsbedingungen wie staubiger Brandenburder Sandboden und Nähe zu Stadt / Autobahn / Industrie sind bei uns in der Region nicht wirklich zu verändern, wir haben aber zumindest die Möglichkeit, Paddocks und Reitplatz etc. zu bewässern.

Der Husten ist seit der Umstellung nicht mehr zu hören gewesen, es bleibt allerdings eine verschlechterte Atmung, die vor allem beim Ausatmen deutlich hörbar ist, daher machen wir jetzt mit etwas zeitlichem Abstand zur Haltungsänderung / medikamentösen Behandlung die weitere Diagnostik (das war wegen der Cortisongabe im Sommer nicht sinnvoll) :shy: Im besten Fall ist "nichts" wobei ich das ehrlich gesagt nicht glaube.
LG Tine
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Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Re: Husten (chronisch)
« Antwort #166 am: Heute um 09:26:28 »


Inhalieren bringt Studien zufolge tatsächlich deutlich weniger als erhofft, da die Pferde idR nicht tief genug atmen, um die tiefen Atemwege zu erreichen. Das meiste prallt leider je nach Inhalator schon am Kehlkopf ab. Theoretisch müssten die Pferde im Galopp unter Belastung inhalieren und auch dann ist es noch nicht so effektiv wie beim Menschen, der eine spezielle Atemtechnik mit Halten der eingeatmeten Luft erlernen kann.

auf welche inhalatoren bezieht sich das? da gibt’s ja eine enorme spannweite angefangen von billigen kompressormodellen/spacern bis hin zu zu 1000,- plus euro ultraschallgeräten.  mwn. sollte man doch auch in ruhe inhalieren, da das effektiver ist.

Ja, das Modell spielt eine große Rolle, ob man überhaupt einen Effekt erreichen kann. Wichtig ist, dass das Gerät ganz ganz fein vernebeln kann, damit das Ganze dann überhaupt in die tiefen Atemwege gelangen kann. Aber leider prallt dennoch sehr viel am Kehlkopf ab und es gelangt oft fast nichts tiefer in die Lungen. Da fehlen aber auch noch ganz viele Daten, welche Art von Gerät letztlich am besten funktionieren würde. Ganz klare Empfehlungen kann man da schwer aussprechen.

Menschen lernen das richtige Atmen für's Inhalieren richtig, also wie man wirklich einen sehr tiefen Atemzug nimmt und diesen dann auch hält. Beim Pferd funktioniert es natürlich nicht, ihm das zu erklären. Also vielleicht gäbe es sogar einen Weg, das zu trainieren - aber mir wäre nicht bekannt, dass das schon mal jemand probiert hat.
Tiefes, bewusstes Atmen in Ruhe wäre ideal - die Atmung soll ja nicht flach sein. Beim Pferd kommt es am ehesten im Galopp zu einem sehr rhythmischen, tiefen Atmen, das mit der Bewegung synchronisiert wird. Aber je nach Pferd ist es natürlich gar nicht so einfach das zu üben, dass sie sich problemlos z.B. mit Inhalator longieren lassen und je nach Stall kann man sich auch sehr unbeliebt machen, wenn man regelmäßig mit Darth Vader den Platz oder die Halle "blockiert", weil sich natürlich auch die anderen Pferde an das Szenario gewöhnen müssen.

@noothe: Ja leider lassen sich nur manche Gegebenheiten ändern. Aber bei euch klingt die Heusituation ja erst mal gut gelöst. Die eingehende Diagnostik ist auf jeden Fall sinnvoll, dann wisst ihr, woran genau ihr seid. Die Vorgeschichte mit dem Infekt gibt es leider öfter mal, da haben wir auch einen Wallach am Stall. Manchmal macht das Immunsystem einfach "Fehler" und verknüpft dann scheinbar andere Reize mit dem Infekt, die ihn eigentlich gar nicht ausgelöst haben.

« Letzte Änderung: Heute um 09:28:42 von mochuisle »
Liebe Grüße
Celina
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Re: Husten (chronisch)
« Antwort #167 am: Heute um 10:19:43 »

Ja, das Modell spielt eine große Rolle, ob man überhaupt einen Effekt erreichen kann. Wichtig ist, dass das Gerät ganz ganz fein vernebeln kann, damit das Ganze dann überhaupt in die tiefen Atemwege gelangen kann. Aber leider prallt dennoch sehr viel am Kehlkopf ab und es gelangt oft fast nichts tiefer in die Lungen.

Beim Pferd kommt es am ehesten im Galopp zu einem sehr rhythmischen, tiefen Atmen, das mit der Bewegung synchronisiert wird. 
könntest du die studien dazu ev. verlinken? ich inhaliere mit einem leistungsstarken ultraschallvernebler - auch im akutfall und hatte bisher nicht das gefühl, dass die medikamente da nicht ankommen.
weißt du, warum hersteller und tä dann häufig empfehlen, in ruhe zu inhalieren zwecks tieferer atmung und nicht in bewegung, da das inhalat da auf grund der flacheren, schnelleren atmung nicht optimal wirken kann?

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