@ carry:
frei nach Loriot ist dann wohl mit deinem Gefühl was falsch
Bei Menschen ist beispielsweise das Sprunggelenk Teil des Fußes und hat in der Funktion auch ganz andere Bewegungsgrade als beim Pferd. Das Pferd hat keine einzelnen Zehen, auf die der Mensch unterschiedlich Gewicht verteilen kann. Das Krongelenk ist zum Teil noch in der festen Hornkapsel eingebunden, so etwas in der Funktion wie Gleichbeine.
Wie gesagt: Wippen, auf die das Pferd komplett drauf passt und die nicht zu steil sind, finde ich auch super.
Aber ein "mehr" ist eben nicht immer ein "besser".
Es geht dabei ja um Körperwahrnehmung, Körperkontrolle und bewusste kleine Bewerungen. Wenn ich nun ganz besonders große und tief fallende Wippen habe, ist dieser positive Effekt aber lange nicht mehr so sehr gegeben, wie bei der unspektakulären (langeweiligen) Variante.
Wobei ich noch kein Pferd gefunden habe, dass sich bei ruhiger und unspektakulärer Tellington Arbeit oder gymnastizierender Longenarbeit langweilt, so lange sie wirklich gut ausgeführt ist, dass sind immer nur die Menschen ....
Immer noch größere und spektakulärere Wippen, "Spielgeräte", "extrem Trail" und so weiter sind meiner Meinung nach Selbstzweck für den Menschen und nicht für das Pferd. Ich sehe das ähnlich, wie etwa viel zu spektakulär gerittene Trabverstärkungen, viel zu hohe Sprünge, extreme Distanzen, ... Das Pferd hat da nichts mehr von...
Noch ein Aspekt ist, dass es doch schon ziemlich strange ist, die meisten Pferde heutezutage nur auf schön abgeschleppten Weiden und Paddocks stehen und man dann künstliche Geräte zur Steigerung der Trittsicherheit zu bastelt anstelle in der Zeit einfach mal raus zu gehen. Gerade bei Freizeitreitern würde ich doch davon ausgehen, dass man gerne Zeit mit seinem Pferd verbringt und dass das Argument, dass ein bestimmtes Training ganz besonders zeitsparend ist, nicht so wirklich gewichtig sein sollte.
Das war jetzt eine etwas ausschweifende Abhandlung, lag mir bei diesem Thema aber schon länger auf dem Herzen und musste halt mal raus