Ein FlaschenZUG wirkt nur dann, wenn auch irgendwo irgendwas ZIEHT. Das ist bei Dreieckern am Longiergurt oder Sattel befestigt nicht der Fall. Da wirken keine Zugkräfte
Das ist falsch, denn es muss zwischen Kräften immer ein Gleichgewicht herrschen, damit sie ausgeglichen sind. Wären sie dies nicht, befinden wir uns im Ungleichgewicht und somit in einer Bewegung, weil die Gegenkraft kleiner wird. Der Zügel müsste also zerreißen, wenn dieser Punkt überschritten wird. Solange er jedoch dem Zug standhält, weist er eine mindestens gleich große Gegenkraft auf. Ist sie größer, holt sie den Kopf zurück. Es besteht also ein Gegenzugkraft in dem Material (besonders gut zu sehen bei Gummi).
Und physikalische Messungen gibt es mehrere. Demnach ist die Anlehnung, die sich ein Pferd an der Longe an einen feststehenden Ausbinder sucht deutlich feiner, als die "normale" Anlehnung beim Reiten, auch bei sehr guten Reitern mit feiner Hand.
Das ist doch auch logisch. Schließlich kann das Tier bei einem statischen Druck (Ausbinder) selbst die Intensität der Anlehnung bestimmen, bei einer dynamischen Verbindung (Menschenhand) jedoch nicht, weil es darauf keinen Einfluss hat. Die Intensität ist dabei dann von zwei unvorhersehbaren Faktoren abhängig. Gehen sie synchron, wird der Anlehnungsdruck minnimal sein, laufen sie jedoch konträr, erhöht er sich entsprechend. Ein statischer Ausbinder kann weder synchron noch konträr gehen. Diese Ergebnisse repräsentieren also immer nur den jeweiligen Moment und nicht eine mögliche Maximalkraft. Diese muss auch nicht am Pferd ausprobiert werden., wenn wir uns an das Gleichgewicht der Kräfte erinnern. Wenn es also der Hand gelingen würde, den Zügel zu zerreißen, dann wäre ihre Kraft stärker als die Gegenkraft des jeweiligen Materials.
Antares hat bei dem ersten Ausbindungsversuch in seiner Grundausbildung den von der Trainerin leider fest eingeschnallten Ausbindezügel sofort zerrissen. Mir wäre das nicht gelungen. Insofern verfügt mein Pferd über eine deutlich größere Kraft als meine Hand und ich könnte niemals diesen Gegenzug damit aufbringen als ein fest eingeschnallter Zügel. Insofern basieren diese Testergebnisse auf fehlerhaften Ansätzen und geben nur wieder, was aktuell gerade im Ansatz war. Das wird in jedem anderen Fall auch immer anderes sein. Hier eine allgemeine Schlussfolgerung zu ziehen ist daher ebenso falsch. Solange die Kräfte jedoch immer gleich groß sind (also kein Material nachgibt), treffen sie auch keine Aussage über die tatsächliche Aufnahme von Kräften unter einer Maximalbelastung, die ja immer eintreten kann (siehe Antares). Und hätte der Zügel nicht nachgegeben, wäre wohl sein Nasenbein gebrochen.
Wir reden hier aber von der Minnimalkraft, die sich in so einem Versuch eben nicht nachweisen lässt (Gleichgewicht der Kräfte). Aber die Erfahrung zeigt, dass ein scharfes Werkzeug sehr viel effektiver eingesetzt werden kann, als ein stumpfes. Ich würde hier nicht von "fein" sprechen, denn dieser Erfolg basiert einzig und alleine auf dem Meideverhalten Schmerzen zu empfinden. Das Tier wird also möglichst schnell versuchen einen Weg zu finden, diesen scharfen Schmerz zu vermeiden. Es wird sich also entweder schnell in die erwünschte Anlehnung begeben und diese auch beibehalten, um eben schmerzhafte Stöße zu vermeiden oder sich dem gänzlich entziehen und dahinter verkriechen, dem also komplett ausweichen. Antares zählt zu der letzteren Variante. Er geht erst einmal mit aller Kraft dagegen und wenn er sich aus seiner Zwangslage so nicht befreien kann, dann verkriecht er sich. Das hat er immer schon so gemacht, ob nun am Anbinder oder beim Ausbinder usw. Druck in jeder Form hat bei ihm absoluten Gegendruck ausgelöst und erst wenn er damit keinen Erfolg hatte, hat er sich komplett zurückgezogen. Leider war das Material immer schwächer als er und so kam es dann auch zu den vielen Unfällen, die er dabei dann hatte und die letztlich zu diesen körperlichen Spätschäden geführt haben, mit denen er nun zu kämpfen hat. Ich ärgere mich daher über mich selbst, weil ich immer wieder professionellen Ausbildern vertraut habe obwohl mein Bauchgefühl dagegen war. Nun habe ich die Quittung dafür bekommen und daher werde ich auch nicht aufhören meine Meinung darüber zu äußern. Vielleicht fehlt dem einen oder anderen Menschen, der in einer ähnlichen Situation gefangen ist, genau dieser Impuls, um seinem Bauchgefühl mehr Beachtung zu schenken als ich es damals tat.
Aber ich bin es inzwischen auch leid geworden immer wieder das Selbe zu erzählen. Jeder Mensch muss halt selbst seine Erfahrungen sammeln und das Beste daraus machen. Mir tun nur die Tiere so leid, die das Alles dann ausbaden müssen.