Habe diesen Fred mal wieder ausgegraben, weil es gerade mal wieder um Fragen bei der Erziehung geht, besonders wenn Futter mit im Spiel ist.
Also Paco kommt da sehr stark nach seinem Vater und ist total giftig wenn einer mit der Futterschüssel kommt. Da werden die Ohren angelegt und rumgehampelt mit den Vorderbeinen nach vorne ausgeschlagen, die Zähne geblenkt usw. Wer ihn nicht kennt, der traut sich dann auch nicht an ihn ran. Frauchen findet das sogar ganz gut so, schließlich soll ihn auch kein Fremder füttern etc. Aber sonst hat sich das Tier einfach anständig zu benehmen und nicht weiter frech zu werden.
Das wiederum möchte ich nicht, denn ein Tier was einfach nur tut was man ihm sagt entspricht nicht meinen Vorstellungen. Mit solchen bedingungslosen "Befehlsempfängern" wollte ich nichts mehr zu tun haben und beschäftigte mich nur noch mit den Pferden, die genau das eben nicht mehr taten und zu sogenannten "Problempferden" geworden sind. Insofern wollte ich auch ein Pferd haben, dass mir ganz klar sagt, was es will und was nicht. Antares ist so ein Vertreter und damit genau das richtige Pferd für mich.
Nun hat Paco einen Sehnenschaden und muss ganze 6 Wochen in der Box bleiben, darf und soll aber kontrolliert spazieren geführt werden. Klar, dass der dann Hummeln im Hintern hat und wenn er an die frische Luft kommt, sich eben nicht mehr anständig benehmen kann. Damit kam Frauchen dann nicht zurecht und wollte ihn gleich wieder einsperren. Doch das macht es ja nur noch schlimmer und so haben wir die Pferde getauscht.
Ich hatte nun ein Pulverfass neben mir, welches bei der kleinsten Kleinigkeit schon am Explodieren war und neben mir zu bocken anfing. Ich musste ihn also super kurz nehmen, damit ich sofort dagegen einwirken kann, denn laufen lassen durfte ich ihn ja eben nicht. Zum Glück hatte ich Stahlkappen in den Schuhen aber er trampelt mir nicht drauf, da ist er dann doch umsichtiger als Antares. Als er sich dann wieder eingekriegt hat und etwas runter kam, habe ich ihn sofort mit einem Leckerlie belohnt. Plötzlich war ich hoch interessant für ihn und er strengte sich ordentlich an, mir zu gefallen. Als er dabei dann zu aufdringlich wurde, blieb die Belohnung aus und sie kam erst wieder, als der Kopf etwas weiter weg war.
Antares hingegen führte Frauchen spazieren und zeigte ihr die schönsten Plätze zum Grasen. Sie ging mit ihm also mehr über die Wiese als auf dem Weg. Und sie konnte tun was sie wollte, er lies sich nicht davon abbringen ihr den Weg zu zeigen. Wenn sie ihn abdrängen wollte, lief er einfach etwas schneller und schnitt ihr den Weg ab. Da half auch kein Schimpfen oder sonst noch was. Er ist viel größer und stärker und weiß das auch. Außerdem wird er von ihr auch nicht geclickert! Wieso sollte er sich denn dann überhaupt anstrengen? Und sie hatte dazu dann auch keine Lust und ließ ihn einfach seinen Weg gehen.
So haben wir dann doch noch unsere Runde absolvieren können.
Man hätte meinen können, wir wären mit zwei völlig unerzogenen Pferden unterwegs gewesen und hätten selber keine Ahnung davon, wie man ein Pferd führt.
Klar doch und ich stehe dazu
Manfred