die belohnung sollte idealerweise direkt nach dem click kommen, um die verbindung zur übung zu erhalten und das markierte verhalten nicht durch nachfolgende handlungen kaputt zu machen. wenn du also zb. für weichen von der inneren schulter clickst und solange mit der belohnung wartest, bis das pferd sich wieder drauf oder in deine richtung büffelt, kann das den lernfluss beeinträchtigen.
wenn man für höfliches benehmen - kopf neutral halten, weg drehen, pose, kopf senken, einen schritt weg oder zurück weichen, ohren vor, etc... clickt und das futter in dem moment präsentiert, wo das pferd bettelt, die ohren anlegt, rempelt, beißt, usw... werden die letzteren komponenten verstärkt.
prinzipiell gibt es "unzählige" möglichkeiten der futterverabreichung:
man kann für positionsverbesserungen füttern, indem man dort füttert, wo das pferd idealerweise sein sollte, wenn es sein verhalten zeigt.
wenn das pferd schief rückwärts aus dem hänger geht, wird auf der gegenüberliegenden seite gefüttert.
wenn das pferd zu weit rechts am podest steht, wird es weiter links gefüttert.
wenn das pferd beim halten tendenziell zu weit vorne stehen bleibt, wird es rückwärts gefüttert.
höflichkeit: man füttert so, dass das pferd den kopf neutral, in richtung boden bzw. von uns abgewandt hält.
man füttert rückwärts bei drängelnden pferden.
entspannung: man füttert in extrem tiefer haltung wenige zentimeter über dem boden. diese variante ist eine ideale möglichkeit um zu prüfen, ob das pferd gestresst ist. gestresste pferde nehmen den kopf nicht völlig tief.
man füttert dort, wo das tier sich wohl fühlt:
click für betreten des hängers, füttern in der komfortzone - außerhalb des hängers.
click für anschauen eines fremden hundes, füttern ein paar meter entfernt davon.
dauer: man füttert in der haltung/übung, um das tier in der richtigen Position zu halten und im nächsten moment wieder clicken und füttern zu können, bevor das verhalten abgebrochen wird.
beispiel: kopfsenken, platz (hund), liegen, sitzen (pferd)
beim longieren füttert man draußen, um sofort weiterlongieren zu können (ausnahme: richtungswechsel).
abbruch/wiederholung: das leckerlie wird geworfen oder so präsentiert, dass das tier sich aus seinem verhalten raus begeben muss, um es zu bekommen.
wenn man nicht an der dauer arbeiten möchte, sondern das signal zum absitzen (hund) oder prompten kopfsenken (pferd) üben möchte, ist das die ideale belohnungsvariante.
richtungs-, seiten- oder positionswechsel: anstatt das pferd auf die andere seite zu schicken, füttert man so, dass es sich umdrehen muss.
um die position (mensch, pferd) zu wechseln, kann man vorwärts oder rückwärts füttern. wir selbst können die position wechseln, während wir füttern.
gymnastizierung: um biegeübungen zusätzlich zu verstärken, kann man so füttern, dass das pferd dabei gebogen und gebeugt bleibt.
führen in stellung, verbeugen, fexen über handtarget, tiefes füttern in der bergziege, um das nackenband zu dehnen
locken: drehen - man clickt, sobald die halbe drehung vollbracht ist und füttert so, dass auch die restliche drehung in unsere richtung beendet werden muss, um an das futter zu gelangen.
tunnel: man clickt für das betreten des tunnels und füttert am anderen ende.
nachteil: man hat keinen oder nur wenig einfluss auf die art der ausführung. vielleicht führt das tier das verhalten gar nicht aus, läuft am tunnel vorbei oder beendet die Drehung zu schnell oder zu langsam.