Hab die Anfangsdiskussion nicht mitgelesen, scheint aber sehr persönlich(?) zu sein?
Meine erste Überlegung auf deinen Grundgedanken Manfred wäre- aber ich grübel weiter

:
nun hab ich einige meiner Tiere schon über 10 Jahre; und früher war ich leider doch manchmal in der Situation, dass Vierbeiner so sehr Angst vor seiner Umwelt bekam, dass er sein Heil in der Flucht suchte...
Aber, und das mag eine anzweifelhafte Behauptung sein; auf die Schnelle würde mir jetzt seit einigen Jahren keine Situation mehr einfallen, in der ich Panik in meinen Tieren gespürt habe - und die muss mMn. vorhanden sein, damit mehr als ein Hupfer passiert.
Ich wage zu behaupten, dass das nicht "anerzogen" ist- gerade die Hafis standen mehr oder minder in Pension ohne kontinuierlichem Antischeutraining (das ja für das "Abstumpfen" notwendig wäre)- so waren sie zB. letztes Jahr übern Sommer auf der Alm...
Und trotzdem sind sie nicht in Panik verfallen, als bei einem kleinen Besuchsausritt das Militär seine Kanonenoderwasauch immer, jedenfalls was verdammt Lautes plötzlich in der Nähe abschoßen... nebst der Tatsache, dass das in dem steinigem Gelände sicher nicht gut ausgegangen wäre (womit ich was positives am "coolen Pferd" finden könnte); ich habe damals und auch in anderen Situationen das Gefühl, dass "Zivilisierung" (also die Konfrontation von Klein auf mit der menschlichen Umwelt) sowie zu einem sehr großen Teil das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier der Grund dafür waren/sind.
Bei zB. einem Ausritt alleine- also nur Mensch und Pferd besteht somit eine "2erGemeinschaft" (keine Herde im sprichwörtlichen Sinne, glaube, dass Pferd Mensch nie als Artgenoße betrachtet- ABER ein Miteinander 2er Lebewesen, die miteinander in Interaktion treten, die sich in der Gegenwart des anderen wohl fühlen)
wenn nun Gefahr auftaucht- der Mensch aber keine Panik entwickelt, sondern im Gegenteil, sich entspannt, der Gefahr keine Beachtung schenkt-- würde ein Pferd, dass nicht darauf aus ist, "sinnlos" Energie aufzuwenden, es bei der Muskelarbeit von 1-2 Sprüngen belassen... oder?
Behaupte, dass zB. in der Savanne minimalst vergleichbare Sitationen auftreten- Gazellen-Zebras- da wird auch meist gemeinsam gepanikt- bzw. wenn ein Teil nicht mitmacht wieder stehengeblieben...
Was ganz anderes sind die "Schreckgespenster"- die kenne ich auch von einem Herren- DAS hat aber nichts mit dem natürlichem Fluchtinstinkt zu tun (also jetzt bei meinem Herren, bzw. bei mehreren Pferden die ich im Training hatte)
Bei ihm ist es eine Mischung aus Reizarmut ---(wenn er nicht genügend Hirnarbeit hat, dann sucht er sich eben was um seine überschüssige Energie (wobei es bei ihm meist nicht die körperliche ist

) abzulassen-- bzw. eine Disharmonie zwischen uns 2...
Interessanterweise habe ich jahrelang damit argumentiert, dass er eben nicht das abgestumpfte trainierte gern gesehene Menschpferd ist- sondern noch Charakter und eigenen Willen sowie Instinkte zeigt...
Nachdem wir die Grundprobleme gemeisam angearbeitet haben sind die "Gespenster" verschwunden...