Clickerforum
Clickertraining im Alltag => Bodenarbeit, Longieren und Gymnastizierung => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 32 am 29. März 2010, 09:03:29
-
Hat jemand Tipps wie man den Rücken gezielt vom Boden aus trainieren kann?
Meine Canberra hat einen eher schwachen Rücken wo die Wirbelsäule nach oben raussteht. Das sieht man halt grad jetzt nach der Winterpause. Bevor ich sie richtig reit möchte ich, das der Rücken gezielt vom Boden auftrainiert wird, damit sie mich besser tragen kann.
Wir machen Longenarbeit vw-aw, an der Hand über Stangen gehen und bald möcht ich mich auch wieder ganz kurz draufsetzen und vw-aw arbeiten, aber was kann man sonst noch machen? Könnt ihr mir Übungen verraten?
-
Könnt ihr etwas klassiche Arbeit an der Hand? Da kann man die Rückenmuskulatur schön über Seitengänge, v.a. auch durch Übergänge von einem Seitengang in den anderen (z.b. einige Schritte Schulterherein, dann umstellen zum Travers) oder auch durch Übergänge zwischen den Gangarten, bzw. aus dem Rückwärts antraben. Ganz nebenbei macht es viel Spaß und schult das eigene Auge. :nick:
Auch fahren vom Boden stärtkt die Rückenmuskulatur, z.b. Schleppe hinterherziehen lassen. Allerdings braucht man da ein Geschirr...
LG,
Marlitt
-
Seitengänge an der Hand hab ich mal vor Jahren kurz gezeigt bekommen, können tun wir sie nicht. Aber man kann sie ja lernen *g*. Aus dem Rückwärts antraben ist eine gute Idee, das kann man auch bei Spaziergängen gut einbauen. Übergänge zwischen den Gangarten machen wir, allerdings ist da noch viel Arbeitsbedarf vorhanden.
Geschirr hätten wir bzw. können wir ausborgen. Ansich ist die Stute ja mal gefahren worden, nur ich hab Angst vor dem Fahren seit einem Unfall mit meinem anderen Pony. Aber vielleicht mag sich mein Freund mit ihr mit der Schleppe spielen.
-
Bergauf und bergab laufen ist auch recht effektiv. Ich wohne in der norddeutschen Tiefebene und habe nicht übermäßig viele Möglichkeiten. Deswegen schicke ich derzeit alle Ponys rückwärts die Hofeinfahrt hoch- es ist eine Freude zu sehen, wie der Rücken dabei arbeitet. Und demnächst bekommen sie einen Kletterhügel.Die ersten 4 Schubkarren liegen schon ander richtigen Stelle. :dops:
Die Seitengänge wurden ja schon erwähnt, selbst wenn ihr zu Anfang nur etwas "Schulterhereinartiges" hinbekommt, hilft es sehr- und macht Lust auf mehr.
-
Hallo Coco
Stimme Marlitt voll und ganz zu. :nick:
Vom ewigen Rückwärtsrichten halte ich nicht sonderlich viel, da es wider der Natur des Pferdes ist und bei falscher Kopfhaltung eher schadet als nützt. Dabei sollte der Kopf nämlich tief gehalten werden, damit sich das Nackenband spannt und der Rücken angehoben wird. Doch meist wird der Kopf von den Tieren beim Rückwärtsschicken mehr hoch getragen und somit verspannt sich der Rücken. Er entwickel dabei zwar auch Muskulatur, die ihn jedoch hart macht. Die Rückenmuskulatur ist eine Bewegungsmuskulatur und dient nicht dazu den Reiter zu tragen (siehe Dr. Heuschmann). Er wird vom Nackenband getragen und dieses wird gespannt über die Kruppe beim Untertreten mit Schub nach vorne und nicht nach hinten!
@Lulika
Du solltest diesen Unfug mit deinen Ponys nicht weiter betreiben! Entschuldige, wenn ich das so deutlich sage. Damit schadest Du den Tieren. Und auf den Rücken stellen ist auch etwas, was ich nicht sehr gerne sehe. Bei harter Muskulatur (verspanntem Rücken) mag es ja zwar gehen aber im Lendenbereich befinden sich auch die Nieren und da stellt man sich einfach nicht drauf.
Bitte mal drüber nachdenken! Danke
Manfred
-
Manfred, woraus schließt Du, dass Julika ihre Pferde mit hochgerissenem Kopf und durchgedrücktem Kreuz rückwärts durch die Gegend jagt?
-
Von Seitengängen im "Selbstlernverfahren" halte ich eher nichts. Ohne Korrektur von Fachmann/frau kann man da doch sehr viel falsch machen, Pferde überstellen und die Schultern falsch belasten (zum Leidwesen meiner alten Stute meinte ich früher auch, ich kann Schulterherein, also bin ich Barockreitprofi. Im Nachhinein muss ich mir leider eingestehen, dass ich damit ganz schön viel Mist gemacht habe :-\). Ein einfaches Übertreten auf der Zirkellinie ist wenn dann wohl am geeignetsten.
Wie Mannimen schon gesagt hat: Ein Pferd trägt den Reiter nicht schonend mit einer angespannten, sondern mit einer gedehnten Rückenmuskulatur. Arbeiten müssen dafür die Bauch- und Hinterhandmuskeln.
Ich würde zum vorbereiten auf das Reiten auch Klettern gehen (soweit es das Gelände zulässt, komme selbst aus dem Norden ;)), Cavalittitraining und etventuell Freispringen machen und in kleinen Dosen longieren.
Meistens machts den Pferden auch mehr Spaß, wenns flott vorwärts geht :reit1: ;D
-
Hallo Manfred,
sicherlich hast Du recht, dass man mit dem Rückwärtsrichten ziemlich viel falsch machen kann, aber man kann auch ziemlich viel richtig machen. Wir haben doch gerade das CT dafür, schwierigere Übungen den Pferden leicht zu machen. Also, bringe ich dem Pferd doch übers CT bei, beim Rückwärtsgehen den Kopf tief zu halten. Manchmal kann es dafür helfen, dem Pferd eine Gasse zu legen, in die es rückwärts rein geschickt wird. Wie gehabt wird jedes Kopfnicken sofort geclickt und oft reicht schon eine Session und Pferd lernt, dass es beim Rückwärtsgehen den Kopf tief zu halten hat. Wenn das sicher klappt, kann man weiter an der Fußfolge oder anderen Kriterien feilen.
Hallo penelope,
auch Du hast Recht, bei den Seitengängen kann man einiges vermurksen, aber da möchte ich doch Mut zu sprechen, es geht auch anders.
Wichtig finde ich, die Übung zu erst einmal theoretisch gut verstanden zu haben. Weiterhin gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen, was das Übertreten bzw. Kreuzen der Beine betrifft. Um nichts falsch zu machen, würde ich auch zuerst das Übertreten auf einer Zirkellinie wählen. Daraus kann man prima ein Schultervor, dann Schulterherein entwickeln. Es gibt inzwischen wirklich viele Bodenarbeitsbücher, die die Übungen gut erklären. Ich habe da sehr von Branderup profitiert, vor allem auch von seinen Videos.
Über den Clicker kann ich auch hier schön die einzelnen Kriterien (Kopfstellung, Biegung, Untertreten...) trainieren. Und wenn mir das gute Untertreten unter den Schwerpunkt reicht, dann ist danach eben Schluss. Davon profitiert das Pferd auch schon eine Menge. Natürlich sind RL's hilfreich, aber wir können mit guter theoretischer Vorbildung und CT an sich auch viel selber erarbeiten. Wird das Pferd geritten, kann ich auf den Übungen aufbauen, da sie das Pferd schon kennt. Auch hier hilft das CT ungemein, das Pferd bei der Stange zu halten, da Schulterherein etc. deutlich anstrengender sind als vieles andere.
Stangen, Cavaletti-Arbeit und Klettern sind logischerweise auch prima Rückengymnastik, aber nicht jeder hat das Equipment oder die Berge gerade zur Hand...
Liebe Grüße
Steffi
Viel Spaß dabei!
grüße
Steffi
-
Hallo Linda
Deswegen schicke ich derzeit alle Ponys rückwärts die Hofeinfahrt hoch- ...
Wenn ich alle Ponys rückwärts irgendwo hochschicke, darf wohl angenommen werden, dass das eben nicht mit CT und Kopf tief erfolgt. Zumal zwei drei Tritte rückwärts schon genügen, um den Spannungsbogen im Rücken herzustellen und dann die Bewegungsenergie nach vorne wieder raus zu lassen. Ein Kontraktionsmuskel kann sich in der Dehnung ja auch nicht wirklich anspannen. Die Dehnung hilft eher die eintretende Verkürzung wieder aufzulösen. Erst das Wechselspiel von Anspannung und Dehnung bringt den erwünschten Erfolg. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei einem Rückwärtsschicken über längere Distanzen und dann noch eine Steigung hoch der Fall ist. Sollte ich mich jedoch da so geirrt haben, bitte ich um Entschuldigung.
Gruß Manfred
PS. Die klassische Handarbeit sollte auch nicht ohne fachkundige Anleitung praktiziert werden, da dabei auch viel falsch gemacht werden kann, was dann zu Lasten der Tiere geht. Also nicht so etwas ähnliches wie Schulterherein oder so, sondern genau das und zwar korrekt ausgeführt. Das will erlernt sein und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber wer sich ein Pferd hält und es gesund reiten möchte, muss dafür auch etwas tun. Das geht nicht bei doing your self. Da bin ich mir inzwischen leider auch ziemlich sicher, es sei denn man ist ein Naturtalent. Soll es ja auch geben, ist aber eher die Ausnahme denn die Regel.
-
Hallo Manfred,
wir sind da glaube ich gar nicht so weit auseinander mit unserer Meinung. Allerdings bin ich sehr kritisch, ob die fachkundige Meinung der Reitlehrkräfte immer die einzige Wahl ist bei der Erarbeitung der Lektionen. Ich bin die letzte, die für "einfaches so drauf los trainieren" eintreten würde, das weißt Du sicherlich. Ich möchte nur auch zum selber Ausprobieren ermutigen, wenn man dann die entsprechende theoretische und praktische Vorarbeit leistet. Da hat man mit CT wirklich ein Instrument zur Hand, wo man auch als Laie Fehler zur Not wieder ausbügeln kann, ohne das Pferd zu traumatisieren. Es müssen auch nicht immer alle Seitengänge sein, ein korrektes Übertreten auf der Zirkellinie ist ein hervorragendes Rückentraining.
Weißt Du, ich habe so häufig erlebt, dass Leute immer ihr Heil in den Trainern suchen und dann sehr zügig bereit sind, deren Vorgehensweise zu übernehmen. Aber das hilft oft gar nicht, weil sie ums Üben, Üben und nochmals Üben auch mit Trainer nicht herum kommen. Ähnlich läuft es auch, wenn ich eigenständig einzelne Übungen erarbeite. Oft reicht auch der kritische Blick eines Stallkamerden für eine Korrektur, es müssen nicht immer die Trainer sein. Das spricht überhaupt nicht gegen den Einsatz von Reitlehrern und Trainern, ich will hier nicht falsch verstanden werden.
Grüße
Steffi
-
Super Vorschläge!!
Klettern werden wir machen, wir wohnen ja ohnehin eher hügelig, das geht gut.
Freispringen mag die Cani nicht, sie hätt zwar Talent dafür aber irgendwie ist sie kein Springfreund. Und mir fehlen die Hindernisse.
Seitengänge sind so eine Sache, ich bin echt zu dumm dazu. Alleine geht das gar nicht, das schaut nur komisch aus. Habs beim Pony probiert, das wird nix. Reitlehrer sind am tiefsten Land Wangelware, der einzige der sich gut mit Seitengängen usw auskennt ist ein Sadist das es ärger nicht geht. Und er hasst Hafis. Aber vielleicht find ich wo einen Kurs dazu.
Wie ist das eigentlich? Rückwärts gehen sollen sie damit es gymnastisch wertvoll ist also mit gesenktem Kopf, wie ein Westernpferd. Okay, das kriegen wir hin, Kopfsenken auf Kommando können wir.
Und beim Longieren? Ich dachte da soll man immer wechseln zwischen Aufrichtung (klappt bei uns gar nicht) und laufen mit gesenktem Kopf (ist das das, was man als Dehnungshaltung bezichnet?). Stimmt das oder soll sie nur mit tiefem Kopf laufen?
Wenn ich euch richtig versteh dann muss ich eigentlich die Bauchmuskel und die Hinterhand trainieren und den Rückenmuskel dehnen, oder? Hinterhand trainieren ist klar, aber wie trainier ich die Bauchmuskeln? Übers Rücken dehnen?
Was ich noch erwähnen wollt: Meine Stute war eine Zuchtstute, die untrainiert ein Fohlen bekommen hat. Also hatte sie nur die Muskeln die ein 24 h Boxenpferd hat. Es vermuten mehrere Leute die sie gesehen haben das deswegen der Rücken nicht so gut aussieht. Der Bauch "hängt" praktisch.
-
@ Steffi:
Ich wollte mich auch nicht gegen Seitengänge aussprechen und nicht für oder gegen eine bestimmte Reitweise.
Nur: Wenn man sich an anspruchsvolle Übungen wagen möchte, dann ist ein guter Lehrer meiner Meinung nach unerlässlich. Aus welchem "Lager" der Lehrer dann kommt, ist eben Geschmackssache.
Ich kann nur für mich aus meiner Erfahrung schreiben: ich hab damals meinem Pferd mit reinem "Bücherwissen" geschadet. :-\
-
Hallo Coco,
oh, das sind viele Fragen über die wir stundenlang sprechen könnten. Das sind ja grundsätzliche Themen bei der Pferdeausbildung.
Nur kurz: beim Longieren finde ich die tiefe Kopfhaltung auch sinnvoll, allerdings nicht als Selbstzweck, sondern zur Entspannung, wie beim Reiten auch. Leider habe ich das z.b. bei meiner Stute damals viel zu spät korrigiert und hatte damit lange zu tun. Besser ist es als nächsten Schritt, wenn die dehnungshaltung auch an der Longe gut geht, das tiefere Untertreten zu trainieren. Z.B. in der Ecke etwas stärker das innere Hinterbein zum Untertreten animieren und auch kleinste Fortschritte clickern. Durch das stärkere Treiben und Untertreten wird das Pferd den Kopf wieder höher nehmen und Du kannst dann langsam, langsam an der korrekten Körperhaltung feilen. Wenns in der Ecke gut klappt, übe das auch ganze Bahn. Zwischendurch immer wieder tief laufen lassen. Ziel wäre es, dass das Pferd verschiedene Positionen halten kann, also tief laufen MIT gutem Untertreten (das gibt Mukkis) und Laufen mit höherer Kopfhaltung aber trotzdem gut gewölbtem Rücken. Das solltest Du getrennt voneinander trainieren, nicht zu viel auf einmal. Gerade das Ausprobieren der unterschiedlichen Kopfhaltungen kannst Du auch schon beim freien Longieren trainieren.
Grüße
Steffi
P.S. Zu dumm gibt es nicht! Hast Du mal zugeschaut, wie es aussehen soll und wie Seitengänge erarbeitet werden? Manchmal hilft das enorm, wenn man es mal bei jemandem anderen sieht.
-
Klettern werden wir machen, wir wohnen ja ohnehin eher hügelig, das geht gut.
Wenn ihr das ohne Belastung im Rücken, also an der Hand schön langsam Schritt für Schritt macht, ist das schon mal ne tolle Sache und super anstrengend für das Tier. Die wollen eher den Hügel hoch traben oder gar galoppieren, damit sie es schneller hinter sich haben. Aber daraus wird nichts denn ihr sollt ja den Gipfel erklimmen und nicht erstürmen. ;)
Freispringen mag die Cani nicht, sie hätt zwar Talent dafür aber irgendwie ist sie kein Springfreund.
Das kann ich mir angesichts deiner Beschreibung von ihrem Rücken auch gut vorstellen. Vermutlich hat sie beim Springen auch Schmerzen.
Seitengänge sind so eine Sache, ich bin echt zu dumm dazu.
Nun, das ist sicher eine grobe Fehleinschätzung. Steffi hat dir ja dazu schon was gesagt. Schade, dass ihr so weit entfernt von einander seid. Sie könnte dir sicher Einiges zeigen, mir hat sie das auch schon. Küsschen Steffi! :smilherz:
Reitlehrer sind am tiefsten Land Wangelware, der einzige der sich gut mit Seitengängen usw auskennt ist ein Sadist das es ärger nicht geht.
Oh, das gibt es heute immer noch! Solche Typen haben mir das reiten fast gänzlich vermiest. :o
Wieder zu Steffi wink. Es gibt, Gott lob, auch welche mit ganz viel Einfühlungsvermögen und hohem Sachverstand. Allerdings muss man sie sich schon auch suchen. Wenn die Chemie nicht stimmt, nutzt das auch nichts und wenn der Weg nicht in die gewünschte Richtung geht, ist es eher kontraproduktiv. Ein guter Trainer ist Gold wert und das wissen die auch, leider. Schnell noch ein paar Talerchen zusammen kratz. Aber der Erfolg stellt sich erst mit dem eigenen Training ein. Man braucht nur eine gute Anleitung und zwischendurch mal ne kritische Kontrolle. Meine Susanne kommt jetzt nur noch einmal im Jahr zu uns und schaut mal nach, wo wir gerade sind und wie es weiter gehen könnte. Dann machen wir auch sehr viele Trockenübungen bei ihr zu Hause (ohne Pferd), die mir einfach helfen, besser zu fühlen, denn es ist nicht nur die richtige Technik sondern vor Allem ein feines Gespür. Theoretisches Wissen, kann man sich überall aneignen, so auch hier. Dazu braucht es keinen Trainer, der ist nur für die praktische Umsetzung gut.
Wie ist das eigentlich? Rückwärts gehen sollen sie damit es gymnastisch wertvoll ist also mit gesenktem Kopf, wie ein Westernpferd.
Na ja, nicht so ganz. Beim Rückwärtsrichten, ich sprechen nicht vom Rückwärtsschicken, kommt es darauf an, das das Tier sein Gewicht vermehrt auf die Hinterhand verlagert (würde ich das rückwärts Berg auf machen, wäre das wohl kaum möglich und die Vorhand bleibt voll belastet). Nimmt das Tier dabei den Kopf runter, entsteht eine Spannung im Rücken, die ihn anhebt und die Muskulatur dabei dehnt. Aber es geht auch wieder ein Teil des Gewichtes auf die Vorhand. Insofern sollte der Kopf nicht nur tief genommen werden sondern dabei auch noch mehr zurück gehen, sodass sich der Hals nach oben in einem runden Bogen wölbt und somit das Nacken noch stärker gespannt wird. Es entsteht dieser Spannungsbogen aus dem die meiste Energie nach vorne entwickelt wird (darum unbedingt seitlich vom Pferd bleiben). Wir bewegen uns aber entgegen dieser Richtung und verstärken somit genau diesen Effekt zusätzlich. Du erkennst sicher, welche Leistung dabei dem Tier abverlangt wird und dass das keinesfalls einfach ist. Insofern darf man das auch nicht übertreiben. Wir kennen das ja auch, dass eine Dehnung mit Schmerzen verbunden ist und wir sie nicht lange halten können. Es ist also eine kurze Sektion und auch nur soweit das Tier sie selbst halten kann (also keinem Zwang unterliegt). Ich habe das mit einer Möhre oder einem Apfel trainiert, welche ich zwischen die Vorderbeine des Tieres gehalten habe und dabei dann seitlich neben meinem Pferd ein paar Tritte rückwärts gegangen bin. Natürlich bekam Antares diese Belohnung dann auch. Das ginge sicher auch mit einem Target.
Und beim Longieren? Ich dachte da soll man immer wechseln zwischen Aufrichtung (klappt bei uns gar nicht) und laufen mit gesenktem Kopf (ist das das, was man als Dehnungshaltung bezichnet?). Stimmt das oder soll sie nur mit tiefem Kopf laufen?
Die Dehnungshaltung ist die, die die Rückenmuskulatur auch wirklich dehnt. Also nur Kopf tief ist keine Dehnungshaltung, weil durch die Spannung im Rücken dann die Hinterbeine weiter nach hinten raus kommen. Das ist beim Longieren sehr gut zu sehen. Insofern muss genau dann nachgetrieben werden, damit die Hinterbeine wieder weiter unter den Schwerpunkt (Bauch) vortreten. Meist kommt dann auch der Kopf wieder hoch, weil das eben zieht (dehnt) im Rücken. Und daraus ergibt sich dann dieses Kopf hoch und wieder runter im ständigen Wechsel. Ziel ist es jedoch auch mal ne ganze Runde in dieser anstrengenden Dehnungshaltung zu gehen damit sie etwas bringt. Drum greifen so viele Menschen zu entsprechenden Hilfsmitteln wie Ausbinder usw. Doch das ist keine Hilfe, weil sich das Tier dagegen abstützen kann und sich dann so Entlastung verschafft (mal abgesehen davon, dass es sich dabei ständig unangenehme Stöße verursacht und so auch nicht mehr auf die eigentliche Arbeit konzentrieren kann). Es soll diese Position insofern von selbst halten können. Und das ist echt schwere Arbeit.
Wenn ich euch richtig versteh dann muss ich eigentlich die Bauchmuskel und die Hinterhand trainieren und den Rückenmuskel dehnen, oder? Hinterhand trainieren ist klar, aber wie trainier ich die Bauchmuskeln? Übers Rücken dehnen?
Nein, eine Dehnung kräftig nicht sondern die Kontraktion. Die Dehnung verlängert nur den Muskel wieder, der sich durch die Kontraktion verkürzt hat. Insofern ist sie bei jedem Training immer erforderlich. Die Tragkraft zum Anheben des Rückens kommt aus dem Nackenband. Dies ist kein Bewegungsmuskel sondern eher wie eine Sehne zu verstehen. Es hält also die Knochen zusammen und hilft somit bei der rückläufigen Bewegung nach Entspannung der Bewegungsmuskeln. Da die Knochen letztendlich auch den Druck des Reitergewichtes bis in den Boden abtragen, müssen sie in der Bewegung unter dieser Belastung gut zusammengehalten werden. Ein Anspannen der Rückenmuskulatur kann das im Stand z. B. ganz gut bewerkstelligen. In der Bewegung muss jedoch jeweils eine Seite immer wieder loslassen und schon bekommt die andere doppelt so viel zu tun. Das führt zu einer Überanstrengung und somit zu Verspannungen, wenn keine Dehnung mehr erfolgt. In diesem Moment der Dehnung können die Bewegungsmuskeln noch weniger tragen und das übernehmen dann die Bänder, vor allem das Nackenband, weil die Brücke dort einseitig aufgehängt ist. Die Gegenseite wäre die Kruppe und sie muss eine Gegenspannung aufbauen, was sie nur kann, wenn die Beine, an denen ihre Bänder befestigt sind, weiter untertreten. Ich hoffe, dass das einigermaßen verständlich ist.
Wir sitzen also beim Reiten auf einer Hängebrücke und damit die dann nicht nur durchhängt, nutzen wir den Schwung des Pferdes, um sie auf und ab schwingen zu lassen. Dabei kommen jedoch die Dorfortsätze der Wirbelsäule immer dichter zusammen bis es wieder weh tut (gut zu erkennen am plötzlichen Kopfhochreißen). In Folge dessen wird sich das Tier erneut im Rücken verspannen und weniger schwingen. Damit das nicht passiert, zeigen wir dem Tier, wie es ohne die Rückenmuskulatur so zu verspannen, dennoch den Rücken anheben kann. Diese Aufgabe kommt wieder dem Nachenband zu im Zusammenspiel mit einer aktiven und weit untertretenden Hinterhand (Spannungsbogen). Das ist das A und O beim Reiten und genau das können wir den Tieren schon vom Boden aus beibringen, dies zu erlernen, anzuwenden und schon dabei die dazu benötigte Muskulatur aufzubauen, bevor wir uns in den Sattel setzen. Ich halte nichts davon unter Belastung im Kreuz dies zu trainieren, weil es deutlich schwerer ist. Da halte ich es wie Solinski und mache Bodenarbeit bis zur Versammlung, denn genau die Versammlung ist letztlich die Körperspannung die das Reitergewicht auch lang anhaltend tragen kann.
Die Bauchmuskulatur sorgt für das Untertreten der Hinterbeine und gehört damit auch zur Bewegungsmuskulatur (keine Tragmuskulatur). Allerdings hilft sie die tragenden Bänder über die Kruppe zu spannen. Ohne sie kriegen wir keine Versammlung hin, bei der dann auch noch die Hanken gebeugt werden, welches eine weitere Steigerung in diesem Spannungsbogen darstellt, weil es den Weg verlängert (Linie vom gesenkten Kopf über den gewölbten Hals, die runde Kruppe bis hin zum Knie) und somit den Rücken noch mehr anhebt. Die Bauchmuskeln werden besonders im Galopp benutzt, weil da die Hinterbeine weit nach vorne geholt werden. Sie kann jedoch auch beim Antreten trainiert werden. Wenn das Tier z. B. aus dem Stand ohne Schritt in den Trab oder Galopp anspringt. Oder wie bereits erwähnt aus dem Rückwärtsrichten heraus, wo der aufgebaute Spannungsbogen mit genutzt wird, um möglichst viel Schub nach vorne zu entwickeln. Auch beim Springen wird die benötigt, um die Hinterbeine über das Hindernis möglichst stark angewinkelt weit nach vorne zu holen. Doch das kommt angesichts der vorhandenen Schwäche im Kreuz dieser Stute leider nicht in Frage. Da würde ich dann auch lieber klettern und Stangen übersteigen machen. :nick:
Meine Stute war eine Zuchtstute, die untrainiert ein Fohlen bekommen hat. Also hatte sie nur die Muskeln die ein 24 h Boxenpferd hat. Es vermuten mehrere Leute die sie gesehen haben das deswegen der Rücken nicht so gut aussieht. Der Bauch "hängt" praktisch.
Zwar sollte das nach nur einem Fohlen eigentlich nicht schon zum Senkrücken geführt haben. Ich vermute daher, dass sie jedes Jahr nur zum Fohlen kriegen benutzt wurde. Das könnte solche Spuren bei ihr hinterlassen und wenn sie dazu dann auch nur in einer Box gehalten worden ist, braucht sich kein Mensch zu wundern, dass der Rücken nun durchhängt. In meinen Augen ist das schon Tierquälerei. Sie konnte ja nicht einmal laufen nach der Niederkunft, um ihr überdehntes Gewebe wieder zu straffen. Was sind das nur für Menschen, die das ihren Tieren antun? Und durfte das Fohlen auch nicht draußen laufen? Ach ich möchte das nicht wirklich wissen! :nixweiss:
Schön, dass es da noch Menschen gibt, die so ein Tier liebevoll aufnehmen und sich Gedanken darüber machen, wie sie ihm helfen können. :kraul:
Wünsche Euch alles Gute
Manfred
-
Hallo Manfred, danke für das Küsschen! Ich glaube auch, dass die guten Trainer wissen, was sie wert sind. Da reicht dann auch ein etwas selteneres Training.
Du glaubst nicht, wie Mána sich verbessert hat als ich ausdauernd nur eine Übung, die aber richtig, mit ihr geübt habe, nämlich das reiten einer 8 um Pylonen herum im Schritt. Da kannst Du Monate trainieren und hast ein Pferd, dass lernt, sich zu biegen, unterzutreten, unter Belastung das Tempo zu halten. Ich selber experimentiere mit Hilfengebung in bezug auf meine meckernde Arthrosehüfte. Da haben wir beide etwas von. Jetzt übe ich im Trab die gleiche Übung und kann damit wieder Monate zubringen. Zwischendurch mache ich natürlich auch mal was anderes, sonst bekommt man ja den Drehkreisel, aber im Grunde dreht sich alles um diese Übung.
Solche Übungen können dann super mit CT kombiniert werden und man tut richtig was Gutes für die Rückenmuskulatur.
In diesem Sinne
Steffi
-
Hi Manfred,
großes :torte: für deine ausführlichen Darstellungen. Sehr schön auf den Punkt gebracht.
lg
-
Hi Steffi!
Würde dich gerne mal wieder besuchen kommen. *schonetwassehnsuchthab* :dops:
Ich selber experimentiere mit Hilfengebung in bezug auf meine meckernde Arthrosehüfte.
Da kann ich Dir eine Feldenkraisübung für zu Hause empfehlen. Und zwar die "Beckenuhr" im Liegen. Sie beseitigt zwar keine Arthrose aber lockert und macht geschmeidig. Der Körper nimmt ja bei Beschwerden gerne ein Schonhaltung ein und die führt dann zu winzigen Verspannungen. Und dagegen kann man zumindest schon etwas tun. Wenn Du mehr wissen möchtest, dann "ruf mich an" oder gerne auch per Mail. :-*
Liebe Grüße
Manfred
-
großes :torte: für deine ausführlichen Darstellungen. Sehr schön auf den Punkt gebracht.
Oh, vielen Dank :rotw:
-
Hallo Manfred,
Danke für Deinen Tipp. Die Übung kenne ich und mache sie auch regelmäßig. Meine Hüfte ist sehr empfindlich und ich muss ein gutes Maß finden zwischen Bewegung, Gymnastik, Dehnung und Ruhe. Um Mánas Rücken nicht zu belasten, muss mein Sitz auch dementsprechend elastisch sein. Z.B. kann/darf ich nicht galoppieren, wenns in der Hüfte zwickt, da ich mich dann nicht in die Bewegung einfinden kann. Mána ist dann völlig irritiert. Finde mal ne RL, die auf so etwas kompetent eingeht. Göttin sei Dank, dass ich so eine gefunden habe.
Falls Du mal wieder in HH oder Umgebung sein solltest, können wir ein Treffen vereinbaren. So eine große ClickerTraining-Sause wie damals wird es wohl eher nicht werden, da ich dafür mit zu wenig Leuten hier aus der Umgebung Kontakt habe. Vielleicht schaffen wir ja doch mal ein Nordtreffen, aber so richtig hat dieses Vorhaben hier noch nicht gegriffen. Das wäre natürlich ne feine Gelegenheit.
Grüße
Steffi
-
Finde mal ne RL, die auf so etwas kompetent eingeht. Göttin sei Dank, dass ich so eine gefunden habe.
Na siehst Du Steffi,
es gibt sie und man muss sie nur suchen. Wer suchet der findet! :nick:
Meine Susanne ist auch so ein Juwel und ich kann einfach nicht genug von ihr bekommen.
Susanne gibt immer den Tip niemals so weit zu gehen, so das es weh tut, sondern schon die Uhr wieder zurückzudrehen, wenn es anfängt zu zwicken. Dann immer wieder bis zu diesem Punkt sich ran tasten, bis es eben nicht mehr zwickt und man rum kommt. Das kann man jeden Tag vorwärts und rückwärts üben. Natürlich muss gegen die gesundheitlichen Einschränkungen auch etwas getan werden. Das sollte man halt ganzheitlich betrachten, wie bei den Pferden auch. ;)
Ach ich muss doch mal schauen, ob sich nicht in HH was ergibt, muss ja kein riesen Aufwand sein. Doch jetzt geht es erst mal auf's Land für ein paar Tage und ich werde mich mit meinem Energiebündel wieder etwas bewegen. :dops:
Wünsche Allen frohe Festtage
Manfred
-
Hallo Manfred,
ich habe mich mit dem "Schicken" wohl mißverständlich und nicht ausführlich genug ausgedrückt. Selbstverständlich clickere ich sie. Alle, weil es wunderbar lockert. Und das mit tiefem Kopf. Und die Schräge der Hofeinfahrt ist nur knapp zwei Pferdelängen- von langen Distanzen kein Wort...Wenn ich endlich eine Kamera habe, gibt es ein Filmchen.
Und übrigens kann ich die Nummer mit den Nieren in der LWS nicht mehr hören :roll: Erst kommt eine dicke Schicht Muskulatur, dann die Querfortsätze (die übrigens starr an den Wirbelkörpern befestigt sind) und darunter kommen die Organe. Ich kann also höchstens die Nieren-Reflexzonen beeintächtigen. Wenn man sich auf einen verspannten Muskel stellt (oder draufdrückt), tut es weh. Wenn man sich auf einen lockeren, gesunden Muskel stellt (oder draufdrückt), tut es nicht weh. Kann man übrigens schön am eigenen Bizeps testen.
-
Wenn das so unproblematisch wäre, könnte ein Sattel ja auch bis in den Lendenbereich reingehen oder, zumal er deutlich weniger Punktlasten überträgt, als ein dort stehender Mensch? Alles nur eine Frage der Entspannung!
Sicher doch
Manfred
-
Coco, wenn Du ein passendes Grundstück zur Verfügung hast, kannst Du sie an einem leichten Hang longieren. Das bergauf und bergab fördert die Tätigkeit der Rückenmuskulatur. Aber langsam anfangen, das ist alles recht anstrengend. Ich nehm da die Armbanduhr zu Hilfe.
-
Ein Sattel darf nicht auf die Lendenmuskulatur drücken, weil diese sich bei Bewegung wechselseitig anspannt und dann wegen der starren Querfortsätze gequetscht wird. Egal wie locker das Pferd insgesamt muskulär ist. Auf dem Foto stehe ich auf einem stehenden Pferd im Bereich der BWS.
-
Liebe Julika,
vielleicht rechnest Du das einfach mal nach, was Du der Wirbelsäule da so zumutest.
Gegeben ist ein Balken auf zwei Stützen (die Wirbelsäule des Pferdes) mit einer Flächenlast von ca. 300 kg (Eigengewicht der Körpermasse die daran hängt) und einer Punklast von max. 75 kg (Normgewicht eines Menschen) in Feldmitte (wo die Durchbiegung am größten ist). Ein sehr anschauliches Beispiel findest Du hier:
http://goepf.bettschen.org/Statik9.pdf (http://goepf.bettschen.org/Statik9.pdf)
Wenn Du das raus hast, frage bitte mal deinen TA welche Querkraft die Bandscheiben deines Pferdes schadlos aufnehmen können und bei welcher Durchbiegung es dann bedenklich wird.
Mal sehen was Du dann dazu sagst
Manfred
-
Ich glaube kaum, dass der Rücken Schaden nimmt, weil einmal ein Mensch für ein paar Sekunden drauf steht. Ich nehme nicht an, das Julika ihre Tage damit verbringt, auf dem Pferd herumzustehen. ;)
Vielleicht können wir dann wieder zum Thema zurückommen: das Training des Rückens in der Bewegung.
-
ich mach gerade noch klassische Handarbeit mit der normalen Trense, die mir meine RL gezeigt hat. Immer vorm reiten zum aufwärmen (also erst normal paar Runden laufen, dann Handarbeit) und ich hab das Gefühl das bringt super viel. Langsam schaffen wir da sogar Zirkel, das war ihr anfangs noch viel zu schwer, aber mit :keks: geht alles ;)
-
Hallo Stefanie,
ich weiß gerade nicht, ob Du auch Akteurin in Sachen Longenkurs bist, dann würde sich das Folgende erübrigen. Der Longenkurs von B.Teschen könnte eine weitere Möglichkeit für ein effizientes Rückentraining sein. Wenn die Handarbeit gut funktioniert und sogar schon Resultate bringt, ist das doch total klasse. Die Handarbeit im LK findet mit Kappzaum statt und ist auch meines Erachtens pferdefreundlicher als die Handarbeit mit Trense, aber da mögen die Meinungen auseinander gehen. Sinnvolles Laufen auf gebogenen Linien, richtige Stellung und Biegung in verschiedenen Gangarten bieten die Grundlage für einen guten Muskelaufbau, vielleicht ist das aber eh in Deinem Repertoire enthalten.
Grüße
Steffi
-
jip nach dem Longenkurs arbeite ich auch etwa einmal die Woche. Ich finde die klassische Handarbeit eine gute Ergänzung, gerade auch um vor dem Reiten das Pferd schon mal effektiv seine Beine koordinieren zu lassen und sich ohne Reitergewicht auf eine Versammlung vorzubereiten.
Im Gebiss hak ich mich innen nur mit dem kleinen Finger ein und habe die äußern Zügel so angenommen wie wenn ich unter Reiten die Versammlung abfordere. Sie kaut schön und entspannt und akzeptiert das Gebiss ganz gut. Bei Arbeit auf Distanz oder bei der Longenarbeit arbeite ich immer mit Kappzaum, weil mir auf distanz immer zu viel Unruhe für ein Gebiss drin wäre.
-
Vielleicht können wir dann wieder zum Thema zurückommen: das Training des Rückens in der Bewegung.
Wie wär's denn da mit der Ungarischen Post, so als kleine Steigerung für Julika und nur noch halber Punktlast pro Tier?
Ist wenigstens etwas besser, zumindest für die Tiere (es werden mindestens zwei dazu benötigt). ;)
-
Hallo Manfred,
soll ich das jetzt so verstehen, dass Du die ungarische Post für geeignet hälst, Rückenmuskulatur aufzubauen? (womit ich nicht sagen will, dass sie nicht geeignet wäre, das kann ich nämlich schlicht nicht beurteilen)
-
soll ich das jetzt so verstehen, dass Du die ungarische Post für geeignet hälst, Rückenmuskulatur aufzubauen? (womit ich nicht sagen will, dass sie nicht geeignet wäre, das kann ich nämlic schlicht nicht beurteilen)
Nein, denn die Pferde reißen dabei oftmals ihre Köpfe hoch und drücken somit den Rücken weg aber es wäre aus meiner Sicht schon als Rücken schonender anzusehen, wenn man seinem Hotta gerne im Kreuz steht. Sozusagen eine Möglichkeit zur Milderung des Vermeidbaren, wenn man denn darauf eben nicht verzichten kann oder möchte aber bitte nicht als Rückenschule zu verstehen. :watch:
Rückenmuskulatur wird dabei zwar auch kontrahiert und somit trainiert, nur eben nicht besonders vorteilhaft, weil sie eher zu einem harten Rücken führt und weniger zu einem elastischen aber das hatten wir ja schon (siehe oben). Es ist eine Illusion, zu glauben das Tier würde bei dieser Belastung (Punktlast im Kreuz) seine Muskulatur dort nicht anspannen. Druck erzeugt immer Gegendruck und das ist eine völlig normale Reaktion und auch statisch notwendig um diese Last überhaupt abtragen zu können (der Rücken wird ja schon angespannt wenn der Reiter aufsitzt). In der Bewegung wird der statische Druck dann eher zu einem dynamischen und führt somit im Takt immer wieder zu einer kurzfristigen Entlastung. Kontraktion und Entspannung findet im ständigen Wechsel statt. Das fördert das Muskelwachstum nur eben an der falschen Stelle. Aber wer will das schon wissen? Hauptsache das Tier steckt es locker weg und bleibt cool! Es ist doch offenbar ein erstrebenswertes Ziel so auf seinem Tier zu posen! Leider wird hier eine körperliche Belastung mit negativen Folgen eher positiv als Vertrauensbeweis gesehen (ist in dieser Form häufig im NH-Bereich und auf Shows zu sehen). Leider sehen diese Menschen immer nur was sie alles mit ihren Tieren machen können aber eben nicht was sie ihnen dabei zumuten oder abverlangen. Ich empfehle immer erst mal den Selbstversuch am besten noch mit Westernstiefeln (knackige Absätze und dabei noch ein Seil schwingen etc.). Mal sehen wie sich das so für den Probanden anfühlt. Spaß macht es ganz sicher nur dem, der oben steht. :-X
-
Nun gut, dann würde ich auch vorschlagen, dass wir das Thema "auf dem Rücken von Pferden rumstehen" mal (zumindest in diesem Thread) ad acta legen, zumal ich Nina auch nicht so verstanden habe, als würde sie das ständig und mit wachsender Begeisterung machen. Und schon garnicht als Rückentraining, worum es hier ja eigentlich geht. ;)