Clickerforum
Clickertraining im Alltag => Bodenarbeit, Longieren und Gymnastizierung => Thema gestartet von: Nepomuk am 23. November 2014, 11:05:29
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Hallo,
ich habe bei Nepomuk das Problem, dass er meistens beim Anhalten noch "diagonal"offen steht. Über halbe Schritte vorwärts oder rückwärts bekomme ich meistens zumindest ei Beinpaar auf eine Höhe, aber ein Bein steht immer noch nach hinten oder vorne raus. Gibt es Möglichkeiten, ihm beizubringen, sich komplett geschlossen hinzustellen?
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Beine touchieren und dann jedes Bein einzeln so hinstellen wie man es braucht ^^
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Vielen Pferden fällt es anfangs schwer, die Hinterbeine geschlossen hinzustellen. Das kann mit der Lendenpartie oder mit dem ISG zusammenhängen. Mirko stand anfangs gerne mit ganz weit nach hinten gestelltem Hinterbein.
Üben kann man eben ein Bein gezielt vorstellen zu lassen, ich meine Katja (Hyxc) hat dazu irgendwo auch ein Video gemacht.
Und dann eben immer den geschlossenen Stand bestärken :click:
Besser ist es aber meiner Ansicht nach, das aus der Bewegung hinzubekommen. Dazu eignet sich Mattenarbeit und Rückwärtsfüttern sehr gut. Auf dem Video von Alexandra Kurland, wo es um Mattenarbeit geht ("Shaping on a Point of Contact") sieht man eindrucksvoll, wie das Pferd (ein unbalancierter 5 jähriger) zu Beginn schief da steht, und nach zwei Tagen Mattenarbeit perfekt geschlossen stehen kann.
Dies geschieht durch leichteste Strickanfragen nach dem richtigen Positionieren auf die Matte, durch "ordentliches" Hingehen zur Matte, Zurückfüttern oder über den Strick zurückfragen, wenn das Pferd auf die Matte zustürmt oder mit den Vorderbeinen nicht gut (parallel) steht.
Bei dieser Art der Arbeit wird die gesamte Oberlinie und die Bauchmuskulatur angesprochen, und als Ergebnis präsentiert sich dann der geschlossene Stand. :nick:
Eine weiter Möglichkeit ist über die Pose zu arbeiten, die einen ähnlichen Effekt hat, da sie ebenfalls die Oberlinie und die Bauchmuskulatur anspricht.
(https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/JackEntwg/Jack%20Pose.png)
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Also kann es durchaus körperliche Ursachen haben, wenn ein Pferd mit seinen Beinen nicht parallel stehen kann?
Ich wollte mit Sissi das geschlossene Stehen üben, v.a. wegen dem Bauchmuskeltraining (Pilates). Vorne kann sie schön die Hufe nebeneinander stellen, das haben wir viel beim Mattentraining geübt, hinnten klappt das gar nicht.
Wenn das linke Bein vorne stand, stand das rechte also hinten. Habe ich sie dazu bekommen das rechte vorzusetzen (durch touchieren oder laufen), stellte sie es weiter vor das linke, aber weil das unbequem war, stellte sie es doch wieder zurück. Einmal hatte ich es kurz geschafft, dass auch beide Hinterbeine parallel waren, das hielt aber nur kurz an, sie ließ eines einfach über den Boden wieder zurückrutschen..
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Also kann es durchaus körperliche Ursachen haben, wenn ein Pferd mit seinen Beinen nicht parallel stehen kann?
:nick: :nick: :nick:
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Na, noch ein Grund mich auf den Osteo-Termin morgen zu freuen :dops:
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ganz banal kann es auch einfach die normale körperliche Schiefe sein, die es dem Pferd bequemer macht, ein Bein weiter vorne zu haben, weil das Becken durch die "bananenform" ja zu einer Seite gezogen wird. Auf einer Seite ist die Muskulatur verkürzt, dh. gerade symmetrisch zu stehen ist tatsächlich anstrengend.
Deshalb mag ich ja die gezählten Übungen von Alexandra, weil da beide Seiten wirklich gleich gearbeitet werden und die Muskulatur die Möglichkeit hat, sich besser auszugleichen.
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Also ich habe mal weiter beobachtet und sie kann definitv geschlossen stehen.. Zum Beispiel beim Putzen am Anbinder. Aber zu 95% steht sie wirklich einfach mit weit auseinandergesetzten Hinterbeinen. Bekomme das mit touchieren nicht raus, auch nicht mit Bein hochheben und an gewünschter Stelle platzieren :juck:
Vielleicht probiere ich es auch mal mit der Matte. Vorne hat sie durch die Matte schon ziemlich gut gelernt die Hufe nebeneinander zu positionieren, mal schauen :)
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:nick: Die Mattenarbeit in Kombination mit zurückfüttern und kleinschrittig am Strick hinplatzieren ist da sehr hilfreich. Bin gespannt, was Du berichtest. :nick:
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Heute haben wir es zum zweiten Mal probiert und schon deutliche Fortschritte gemacht. Die Matte ist nicht so groß, daher kann sie ihre Beine nicht so weit voneinander abstellen. In der ersten Einheit schafften wir es, dass die Hinterhufe ziemlich nah aneinander waren, heute stand sie dann am Ende geschlossen.
Ich habe die Anforderung ziemlich schnell gesteigert, sodass es jetzt schon nur C+B gibt, wenn die Hufe sehr nah aneinander stehen. Sie stellt sich zuerst noch normal hin, aber das Umpositionieren funktioniert dadurch um einiges schneller und einfacher.
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wie "schleicht" man denn die Matte am besten aus dann ? Also wenn das geschlossen auf die Matte stellen klappt und man das nicht nur auf der Matte fragen will? Ist nicht jedes Signal was man einführt mit Anwesenheit der Matte verbunden ? :-\
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Indem man eine immer kleinere Matte nimmt und zeitgleich ein zusätzliches Signal einführt was auch ohne Matte geht :)
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bei uns hat der Mattenabdruck auch ausgereicht :cheese:
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Weiß grad nicht ob mein Tier mit seiner langen Leitung checken würde wenn das Signal was ja zwangsläufig "Kannst du dich auf die Matte stellen?" bedeutet kommt, wenn keine Matte da ist.... Ich würd ihm zutrauen loszulaufen und die Matte zu suchen :leitung:
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du gibst das Signal für's geschlossene Stehen, nicht für "geh' auf die Matte"
Ansonsten ein Signal einführen für "geh' auf die Matte" und ein zweites für "geschlossen stehen/anhalten".
Das geschlossen anhalten leite ich z.B. gerne ein mit einem körpersprachlichen Signal meinerseits, in dem ich MICH überdeutlich zum stehen bleiben vorbereite, die Beine betont nebeneinander stelle und die Hüfte etwas unterschiebe = alles, was ich vom Pferd auch sehen möchte. Das kann man im Verlauf der Zeit immer mehr minimalisieren.
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Ich habe es nicht weiter mt ihr geübt.. Aber in letzter Zeit steht sie von selbst auf der Koppel immer mehr Richtung "geschlossen" :cheerleader: Unglaublich, dass ich das noch erleben darf :P Scheinbar geht's ihr im Lendenbereich allmählich bessern (Diese hatte die Osteo als Ursache für die Ausfallschritte genannt)
(https://lh3.googleusercontent.com/-kb7JUvv4LoA/V28cdK7EoiI/AAAAAAAABIk/FNFba4npUMMGoqAxUTWAjTkN6hR614atACCo/s800/sissigeschlossen.JPG)
Immer schön, wenn man sieht, dass die Arbeit mit dem Tier sich positiv auf den Körper auswirkt..
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Das sieht super aus!!! :jubel:
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sehr gut :) Ich mags wenn ich recht habe ;)
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Es ist einfach soooo toll! :dops: