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Allgemeine Pferdethemen => Pferdehaltung => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 6 am 22. November 2014, 20:01:14
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Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe, ich hab die richtige Rubrik gefunden, weil nicht-clicker-spezifische Frage... nächstes Jahr werden meine Ponies zu mir auf den Hof ziehen und vorher muss ich noch Einiges adaptieren. Am meisten Kopfzerbrechen bereitet mir da der Bereich zwischen Stall und Weide, den muss ich irgendwie befestigen, sonst wird es ein Schlammloch. Die Fläche ist nicht besonders groß, ca. 30 qm, aber leicht abschüssig. Ich würde es gern mit möglichst kleinen finanziellen Mitteln gut hinbekommen und möglichst so, dass es auch relativ leicht rückbaubar ist (die Vermieterin möchte an dieser Stelle eigentlich gerne Wiese, wir konntehn uns aber einigen, dass ich's befestigen darf, wenn es sich wieder in Wiese zurückverwandeln lässt). Betonieren geht also schonmal nicht ;) ich hab an Paddockgitter gedacht, aber da gibt es so viele verschiedene, welche sind gut? Brauch ich da zwangsläufig einen Unterbau? Vielleicht können ein paar von euch hier mal aus dem Nähkästchen plaudern, das wäre toll :)
Danke,
Gingin
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leicht abschüssig ist blöd.... informiere Dich mal zum Thema gebrauchter Kunstrasen, besandet. Den gibts ganz günstig. Das Problem ist nur, dass man Maschinen braucht um ihn zu verlegen, von hand ist das zu schwer.
Aber es ist mit die günstigste Möglichkeit und rückbaubar. Man braucht keinen Unterbau.
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Wir verwenden hier die Paddockplatten von ridcon und sind ganz zufrieden. Die Dinger kosten etwa 10-15€/qm; manchmal hat man Glück und kann solch kleine Menge, wie Du brauchst, via ebay-Kleinanzeigen oder sowas gebraucht günstiger bekommen.
Wenn jetzt an der Stelle ein stabile Grasnarbe ist, kannst Du die Platten direkt darauf verlegen, oder Du verlegst darunter noch ein Straßenbau-Vlies (1,50€-3,50€/qm), dann können die Platten nicht im Boden "verschwinden".
Beste Grüße,
Dörte.
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Danke schonmal :)
Zum Kunstrasen hab ich leider nicht sooo viel gefunden hier in der Region, aber das scheint ziemlich teuer zu sein, gerade auch für die kleine Fläche mit einer ziemlich weiten Anfahrt... muss aber noch weitersuchen.
Leider ist an der Stelle keine stabile Grasnarbe, weil die Vormieter da das Gehege für ihre Hühner hatten und viele Hühner auf wenig Raum haben eine ziemliche "Grabkraft", es ist also nackter und durchaus schon frecht aufgelockerter Erdboden... bei den Platten gibt es ja sehr viele unterschiedliche, da bin ich halt frecht verwirrt, welche da am besten wären, angeblich (laut diversen Forenberichten) gibt es ja auch welche, die man sogar in tiefstem Matsch verlegen kann und es funktioniert.
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kannst Du mal ein Foto von der Stelle zeigen?
ich habe ja die Riedwiesenhofplatten schon in diversen Untergründen verlegt und wieder rausgemacht, das sind meiner Meinung nach die einzigen, die ohne Unterbau auch funktionieren. Ausser man hat ebenen, intakten Sandboden als Untergrund, dann kann es auch mit den günstigeren Platten gehen.
Allerdings sind die halt auch rutschig wenn es leicht bergab geht. Wenn man also die Möglichkeit hat, wäre es dann besser, lange Stufen anzulegen (dafür muss man aber wieder den Boden bearbeiten, falls das ginge würde ich sowas anstreben).
Für eine kleinere Fläche kann das auch gehen, wenn das Gefälle nicht zu steil ist.
In meiner Fotobox sind zu Anfang viele Bilder von meinem Offenstall mit den Platten, wenn Du da ein wenig stöberst siehst Du ein paar Beispiele.
Das Problem mit den günstigeren Platten ohne Unterbau ist, dass das Wasser dort nur schlecht abfliessen kann. dh es sammelt sich im unteren Bereich der Platte und kann nicht weg. Dadurch weicht der Boden mehr auf und da die Platten flexibel sind, wird der Boden zusätzlich bei jedem Betreten durchgewalkt und verliert seinen Stand.
Als ich mit diesen günstigen Platten gearbeitet hatte, sind mir bei schlechtem Wetter ungefähr jede Woche 2 qm im Boden einfach verschwunden (die hab ich auch nie wieder herausgeholt).
Die Riedwiesenhofplatten sind so stabil dass sie eine feste Fläche bilden, die den Druck auf die komplette Fläche verteilt. Das macht den Unterschied aus, auch wenn dort ohne Unterbau das Wasser drin stehenbleibt, kann die Fläche nicht einsinken.
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Hier sieht man mal die schräge Fläche, das hat ganz gut funktioniert, aber die ist auch nur 5 Meter lang gewesen
(https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/Offenstall/Offenstall8/IMG_3561.jpg)
allerdings habe ich bei dieser Fläche tatsächlich einen Schotterunterbau gemacht :juck:
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Danke Heike, das hilft mir schonmal weiter. Ich versuch morgen ein Foto zu machen. Die Steigung ist nicht lang und auch nicht extrem steil, aber ich glaub ein bißchen steiler als bei dir auf dem Foto ist es schon.
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Ich hab auch die Riedwiesenhofplatten heuer verlegt. Einen Teil noch vor Pferdeeinzug und mit Sand aufgefüllt. Das funktioniert einwandfrei. Den Rest nach Einzug der Pferde in den Matsch. Da dieser Teil etwas niedriger liegt, steht da ganz gern das Wasser und den Matsch drückt es ein bißchen raus. Aber es hält sich in Grenzen. Ich überlege ob ich diesen Teil vielleicht nächstes Jahr nochmal neu verlege und es mit einem Bauvlies drunter probiere. Insgesamt hab ich ca. 200m² verlegt. Im Großen und Ganzen kann man die Riedwiesenhofplatten echt empfehlen.
Mein nächstes großes Projekt ist den restlichen Auslauf mit Aushub zu befestigen. Ich bin draufgekommen, dass das gut funktionieren müsste da wir Aushub vom Unterstand übrig hatten und im Auslauf gelagert haben. Und dort wird der Boden nicht matschig sondern bleibt schön fest. Mit einer Walze drüber und vielleicht funktioniert diese Methode. Wäre natürlich sehr kostengünstig :roll:
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Ich war gestern bei einem Kurs da wurden grad die Paddocks saniert. Es kam irgendwie ein Lavagemisch darauf ???
Das sah echt gut aus :nick:
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Hab das Foto nicht vergessen, komme nur leider erst übermorgen dazu :)
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Ich glaube hier passt es am besten rein kennt jemand Das Matschbuch für Pferdehalter (http://www.offenstallkonzepte.com/matschbuch.html) von Tanja Romanazzi ?
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Ich melde mich hier auch mal zu Wort und frage um Hilfe: Da wir auch nur pachten, muss das Ganze rückstandslos rückbaubar sein. Nun habe ich auch bei den Riedwiesenhofplatten gelesen, dass man sie nach dem Verlegen mit Sand auffüllen sollte, weil die Oberfläche sonst rutschig werden kann, stimmt das? Den Sand würde man ja aber nicht wirklich wieder komplett weg bekommen :-\...
Danke schonmal!
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ja, die sollten auf jeden Fall befüllt werden, sonst sind sie echt rutschig. :nick: Man kann ein Vlies darunter legen, dann kann man auch den Sand wieder wegbringen wenn es sein muss
Aber Sand ist in der Regel kein Problem, es geht mehr um Schotter etc
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Ahh ok danke :)! Wir werden den Verpächter mal fragen, mit was er einverstanden wäre. Wo bekommt man denn so ein Flies her? :juck:
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das gibt es im STraßenbau bzw in entsprechenden Baumärkten.
Ist denn geklärt dass Ihr dort auch Pferde halten dürft sowie Unterstände errichten dürft, die dauerhaften Charakter haben?
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Meinst du mit dem Verpächter? Oder muss man das auch sonst noch wo abklären? Hab da echt überhaupt keinen Plan :rotw:
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ja, das muss die Gemeinde absegnen :nick:
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Danke :thup:
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Das Matschbuch hab ich, aber noch nicht gelesen, ich kann mich dann gern melden!
Eine Freundin von mir hat ihre Pferde auf dem eigenen Hof und jetzt von Innenboxen auf Offenstall umgestellt. Dazu hat sie eine große Paddockfläche befestigen müssen. Einen kleinen Teil hat sie in mühevoller Handarbeit mit Platten ausgelegt. Da das mit den Platten ziemlich schwierig wird, wenn alle paar Meter eine Pappel aus dem Boden ragt, muss für den Rest des Auslaufs (auch aus Kostengründen) ne andere Lösung her.
Im Matschbuch steht was von Kaolin als Paddockbefestigungsmöglichkeit. Das ist ein Abfallprodukt aus der Kalkindustrie, und verhält sich ein bisschen wie Recyclingbeton: Kann direkt auf den abgetrockneten Naturboden verteilt werden, ist erst lose und verdichtet sich mit der Zeit zu einer wasserundurchlässigen Fläche. Daher ist es optimal für Flächen mit Gefälle geeignet (das Wasser fließt dann einfach ab). Ein weiterer Vorteil ist, dass Kaolin als Kalk-Material erstmal ne Weile antibakteriell wirkt.
Und jetzt das beste Argument: Das Zeug zählt nicht als Baumaßnahme, man benötigt keinerlei Genehmigungen.
Eine ca 1000 m² Fläche hat nach meiner Bekannten gerade mal 200€ Materialkosten :o :o :o :o
Wenn der Boden irgendwann so weit verdichtet ist, dass er wasserdicht ist, kann man außerdem eine Tretschicht, zB Sand, aufbringen.
Bei uns in der Nähe hat eine Frau für ihre Esel einen Paddock so befestigt, den will ich mir mal ansehen.
Und wenn ich darf, würde ich gern die Box für eine konkrete Anfrage "missbrauchen":
Mein Bub ist gestern endlich nach so langer Zeit mit seiner Langzeitehegattin in einen Laufstall umgezogen. Alles sehr einfach, sehr primitiv und alt, aber die Anlage hat ein unbezahlbares Potential und verfügt über einen riesigen Auslauf, einen eigenen kleinen Wald, einen Teich und massenhaft Wiese - für den Preis, den ich zahle, bekommt man das nie mehr, und selbst teurere Ställe hätten auf der gleichen Fläche nicht 7, sondern ca. 30 Pferde.
Einziges Manko: Der Bereich vor dem Unterstand bis vorne an den Zaun und nach links bis zum Eingang der Weiden wird RICHTIG matschig. RICHTIG tief matschig.
(http://i1155.photobucket.com/albums/p558/MettiePics/01_20150328_181350_resized_zpsdxb0o6x1.jpg)
Es geht halt von hinten nach vorne bergab, und das ist die tiefste Stelle. Und leider noch dazu eine der meist frequentierten Bereiche. Und natürlich macht ein so tiefmatschiger Eingangsbereich jedes Abmisten der Paddocks und des Unterstandes zu einer Qual, zumindest am Rückweg mit der vollen Schubkarre :P
(http://i1155.photobucket.com/albums/p558/MettiePics/03_20150328_103936_resized_zpsfjeclaxd.jpg)
Ich schätze, von dem Unterstand bis zum Zaun vorne sind es 12-15m. Die Breite des matschigen Teils etwa 20m (dann geht es links runter Richtung Weiden, die sind aber im Winter geschlossen. Die hätte ich gern irgendwie befestigt. Ich habe mich schon über Riedwiesenhofplatten informiert, aber die sind halt nicht "mal eben angeschafft" für eine solche Fläche. Alternativen Kunstrasen oder Kaolin, ich informiere mich noch. Habt ihr noch Ideen/Einwände oder Tipps, was man unbedingt bedenken muss?
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Ich hab leider keinen Tipp, aber bedanke mich für die Info mit dem Kaolin :keks:
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:lol:
Also das Matschbuch hab ich mir jetzt in einer Nacht zu Gemüte geführt. Nicht alles gelesen, aber vieles.
Es fängt an mit viel Theorie - wie ist der Boden aufgebaut, was für Unterschiede gibt es und wie werden Bodenbefestigungen hergestellt (Tragschicht, Trennschicht, Tretschicht und welche Eigenschaften da gewünscht sind). Dann werden alternative Möglichkeiten vorgestellt, zB ohne Tretschicht, oder ohne Trennschicht, und erklärt, wann etwas Erfolg haben kann und wann es schief gehen wird.
Dann werden verschiedene Materialien vorgestellt mit ihren Vor- und Nachteilen. Sehr schön ist dabei immer, dass viele Anekdoten aus der Praxis dabei sind.
Ich habe z.B. gelernt, dass man im Norden, auf sandigen Böden, die meisten Gitterplatten direkt in den Matsch legen kann oder auch bei anderen Befestigungen auf eine Tragschicht verzichten kann, weil der Boden nicht sehr dicht ist und das Wasser abfließen kann. Bei uns in Mittel- und Süddeutschland haben wir Löß, und da kommt das Wasser aufgrund kleinster Partikel nicht durch und würde stehen bleiben.
Ich habe außerdem gelernt, dass selbst die beste Paddockplatte rutschig werden kann, vor allem auf Gefälle, und sich dann immer empfiehlt, eine ausreichend dicke Tretschicht aufzubringen.
Es werden verschiedene Entwässerungstechniken erklärt, mit Entwässerungsbändern, Entwässerungsleitungen, aufgebauten Bodenschichten vs. ausgehobenen und aufgefüllten Schichten.
Zum Schluss sind etliche Beispiele aus der Praxis vorgestellt, sehr unterschiedliche Konzepte, mit Fotos und Kostenaufstellungen und Anmerkungen der Besitzer.
Über Kaolin steht allerdings leider nichts drin. Dafür sind verschiedene Bodenplatten, Schotter, Sand, Kunstrasen, Trennvliese, Lava, Recyclingbeton etc dabei.
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Ich habe auch mal eine Frage. Wir haben recht lehmigen Boden. Wenn es regnet, ist der also immer recht schnell rutschig, aber wir haben keine großen Matschstellen.
AUßER: Natürlich, eine Ausnahme. Wenn die Ponys von der Gepflasterten Stelle auf den Paddock gehen, da ist mittlerweile ein riiichtig tiefes Matschloch. Wir brauchen also eine Befestigung für eigentlich nur diese Stelle. Es ist nur dort, wo die Pferde durch laufen und ein bisschen weiter. Wir haben natürlich an Paddockplatten gedacht, aber da müsste man irgendwas drunter machen, weil sich da das Wasser einfach immer totsal sammelt. Aber was tut man drunter? Ein bisschen ausheben und Kies hin packen, Sand drüber und dann Platten? :juck:
Und gibts Plattentips?
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Im alten Stall der Norwegerin hatten wir ridcon-Platten. Da war gar nichts drunter und übermäßig matschig war es nie, obwohl man eigentlich eine Kies-Unterschicht machen und sie Löcher mit Sand auffüllen soll. Ich weiß aber nicht, ob es die Platten in eurer Winzmenge gibt oder nur in großen Gebinden. Ihr braucht ja nur 3 Platten oder so :lol:
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Naja wir würden schon ein paar mehr legen :kicher: Also, bis zur Wassertonne oder so...
Aber ich hab mal geguckt, ab welchen Mengen sie das abgeben steht da auch nicht.
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Vor 11 Jahren, als wir unseren Offenstall bauten, haben wir ein 60 mal 20m grosses Paddock gebaut. 10cm schweren Lehmboden ausgehoben, Vlies, 1000t Steine festgewalzt, als Tretschicht Holzhackschnitzel.
Nach 4 Jahren waren die Holzhackschnitzel verrottet, Matsch rausgefahren und neue Schicht drauf. Nach 4 weiteren Jahren, derselbe Zustand. Wieder Matsch rausgefahren. Wir haben dann keine neue Tretschicht drauf gemacht und während anderthalb Jahren beobachtet, was geschah. Die Pferde hatten keine Schwierigkeiten bis auf den Traber, der eine extrem dünne Hufsohle hat, und daher oft Hufschuhe anhat.
Nur die Steine fangen jetzt an sich loszulösen und wir müssen eine Lösung finden für eine neue Tretschicht.
Holzhackschnitzel alleine wollen wir keine mehr. Jetzt schwanken wir zwischen 5cm Sand mit 5cm Holzhackschnitzel, oder gebrauchtem Kunstrasen.
Ich könnte 800qm zum fast selben Preis wie das Gemisch Sand/Holzhack bekommen.
Natürlich werden wir dann das künstliche Zeug da liegen haben, das in 15 Jahren recycelt werden muss. Wir wissen nicht so recht, ob wir uns mit der Idee anfreunden sollen oder nicht..
Hat jemand von eiuch Erfahrungen oder weis etwas Genaueres?
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ich hab auf schwerem lehmboden c.a. 30 cm ziegelrecycling - hält bombig und das material bekommt man oft gratis oder sehr günstig. verdichtet sich gut als ebene fläche, wenn nulleranteil dabei ist:
(https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xtf1/v/t1.0-9/12003382_10203328294648264_2746404029428615112_n.jpg?oh=505a50e3d1fe6f2ec21d3e7b61072232&oe=5663BA75)
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Danke!
Hab heute rumtelefoniert; bekommt man in Luxemburg nicht >:(, müssten wir aus Deutschland kommen lassen und dann wird es sehr teuer.
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Ich wollte jetzt nochmal ein Update machen, wir haben das Problem momentan so gelöst, dass wir die oberste Erdschicht an den Stellen, wo es schon matschig war weggegraben haben und darauf ganz einfach sehr groben Schotter (im restlichen Bereich einfach direkt auf den Naturboden). Das funktioniert wunderbar, klar, die richtige Matschzeit kommt erst, aber da, wo vorher schon nach kurzem Regen Matschlöcher waren, ist jetzt alles wunderbar trocken. Mal sehen, wie sich das langfristig bewährt, war ja eigentlich eher eine Notlösung aus Kostengründen. Und auf Flächen mit sehr starkem Gefälle würde es natürlich nicht halten, leichtes Gefälle geht aber gut.