Clickerforum

Clickertraining in der Theorie => Die Anfänge und Grundlagenübungen => Thema gestartet von: SavvyGirl am 29. November 2013, 02:36:10

Titel: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 29. November 2013, 02:36:10
Hi allerseits, dann werfe ich auch gleich mal meine erste Frage in den Raum und hoffe, das mir vielleicht einer weiterhelfen kann :dops:.

Mein Wallach wurde spät gelegt und hat nicht vergessen, dass er mal Hengst war - er ist extrem dominant und schnappt ständig. Hat mit mangelnder Höflichkeit beim Füttern nichst zu tun und auch nichts mit Überforderung, Angst o.ä. Für ihn ist das einfach ein extrem lustiges Spiel und er möchte mit mir die Dominazspielchen spielen, die er ansonsten auch mit anderen Pferden spielt :roll:.

Nun habe ich ja schon viel gelesen und das bloße Ignorieren hilft leider bei ihm nicht, da das gezeigte Verhalten (das Schnappen) für ihn selbstbelohnend ist - es macht ihm Spaß.

Wobei wir zur negativen "Strafe" (Aufmerksamkeitsentzug) kämen. Hab hier in verschiedenen Themen folgendes gefunden:
- "Wird dein Pferd zu grob, dann dreh dich weg und gib quasi kurz ein Time out. Dabei ignorierst du dein Pferd völlig. Wenn es komplett lästig wird, dann geh aus dem Trainingsort raus. Das ist quasi die Höchststrafe."
- "In dem neuen Spiel bestimmst du die Regeln: gewünschtes Verhalten erzeugt Angenehmes (Click und Futter), Unerwünschtes erzeugt die Abwesenheit von Dir, dem Click und dem Futter."

Habt ihr noch weitere Anregungen und Tipps für mich?

Dank schon mal  :dops:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. November 2013, 06:08:04
Ein Pferd spielt mit dir sicher keine Dominanzspielchen. ;)

In welchen Situationen schnappr er denn genau?
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Muriel am 29. November 2013, 08:05:52
Ich habe festgestellt dass Schnappen sehr oft ein Zeichen von Stress ist. Die Ursachen dafür können ausgesprochen vielfältig sein.
Gute Erfahrung hab ich damit, ein alternatives Verhalten zu bestärken. Das fängt an mit "Kopf zur Seite", was ich recht schnell in "Kopf geradeaus und ruhig" umforme.  Wenn nötig, bestärke ich "Abstand" zb beim Führen.
Dann arbeite ich auch meistens daran, das Rückwärts frei zu formen und mit Zurückfüttern zu arbeiten, damit das Pferd eine Gewohnheit entwickelt, dass "weg von mir" eine gute Sache ist die sich lohnt und mir gleichzeitig den nötigen Raum verschafft. Das Zurückfüttern ist dabei kein Zurückschicken, sondern "Füttern für Position", dh ich präsentiere das Futter an einer Stelle und das Pferd bewegt sich selbständig dorthin.

Das Schwierigste für mich ist in dieser Situation, wirklich entspannt zu bleiben und das Gehapse nach Möglichkeit wirklich zu ignorieren, mich also innerlich auch nicht aufzuregen.  Evtl kann ich mit dem Arm abblocken, wenn nötig.

Wenn das Pferd schon nach der Hand schnappt in der Annäherung, kann ich beginnen dass die andere Hand zum Halfter geht und es sachlich in der guten Kopfposition hält, aber möglichst neutral, also ohne Korrektur.
also zb die linke Hand geht ans Halfter und hält nur so, dass das Pferd seinen Kopf gerade von mir weg hält und aufpasst, sobald das eintritt  :click: und die andere Hand geht zum Kopf und füttert, und gleichzeitig mit der Futtergabe lässt die Halfterhand los. So habe ich sowohl Release als auch Futter als "gute" Folgen für das in diesem Moment evtl aversive Halten des Halfters und das Pferd kann seinen Fokus schnell drauf richten, dass das Halten eine Hilfe ist damit es zu "kopf geradeaus und ruhig" findet.

Hier hab ich ein Video wo ich mit meinem Fjord "höflich sein" übe:
https://www.youtube.com/watch?v=eD-PU2bOQr8

und hier sieht man recht zu Beginn das "zurückfüttern"
https://www.youtube.com/watch?v=4NIFfJCBYWs
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Mannimen am 29. November 2013, 08:29:25
Nun habe ich ja schon viel gelesen und das bloße Ignorieren hilft leider bei ihm nicht, da das gezeigte Verhalten (das Schnappen) für ihn selbstbelohnend ist - es macht ihm Spaß.

Davon würde ich mal weniger ausgehen, dass es ihm Spaß macht. Vielmehr könnte es auch ein Weg für ihn sein Sicherheit zu finden. Er schnappt also aus Unsicherheit, weil er gerne wissen möchte wo er dran ist. Das ist nun einmal die Sprache der Pferde, wenn sie es noch nicht genau wissen oder immer mal wieder in Frage stellen, weil sie sich dessen nicht sicher sind.

Unser Paco ist auch so ein Kandidat, der grundsätzlich nachfragt und sich erst zufrieden gibt, wenn er entsprechende Ansagen zurück bekommt. Das hat mich voll genervt, weil ich es nicht mag ständig ein Pferd zurecht weisen zu müssen.

Hinzu kommt noch, dass ich dem Pferd gerne mehr Raum geben möchte und es sich mir gegenüber auch mitteilen darf. Das passt natürlich nicht sonderlich gut zu dieser Unsicherheit und ich muss damit rechnen, dass immer öffter nach mir geschnappt wird. Wo hingegen er dies nicht tut, wenn er sofort auf Widerstand stößt. Das scheint ihm dann mehr Sicherheit zu geben und er ist zufrieden, überlässt nun dem Menschen alles weitere. Aber von ihm kommt dann auch nichts mehr. Da mussten wir uns dann entscheiden, was wir wollen. Und Frauchen hat sich für den dominanten Weg entschieden. Nun ist ihr Pferd ruhig und ausgeglichen, er schnappt nicht mehr und macht nur noch das was ausdrücklich verlangt wird. Meins war es nicht.

Mit meinem Pferd bin ich einen anderen Weg gegangen. Er durfte sich mitteilen und immer sagen, was er gerne möchte. Wir haben dann darüber diskutiert und das war oftmals sehr anstrengend für mich, weil ständig neu nachgefragt wurde. Inzwischen hat aber auch Antares Sicherheit darin bekommen, wie weit er mit positiver Verstärkung kommt und wie wenig er bei negativer Strafe erreicht. Ich brauche mich da nur von ihm abwenden und ein paar Schritte weggehen, schon läuft er mir nach und beteuert, dass er das so ja nicht gemeint hat.

Ich komme ja auch aus dem PNH_Bereich und musste dort für mich erkennen, dass dieser Weg mein Pferd nicht mehr gewinnen lässt. Beim CT hingegen gewinnt er ständig, wenn er nur ansatzweise etwas richtig macht. Überflüssig zu erwähnen, was ihm nun mehr Spaß bereitet. :-*

Geschnappt wird nur noch, wenn ich ihn nicht verstanden habe und er einfach deutlicher werden muss. Schließlich darf er sich mitteilen und ich verbiete ihm das nicht. Wie sonst soll ich denn erfahren, was er nicht möchte? Eine Überbiegung im Hals z. B. beim FIS kann er nicht leisten, denn er hat KS. Also schnappt er dann nach mir. So laut musste er erst werden, denn ich war blind und taub zugleich. Inzwischen weiß ich das und er schnappt auch nicht mehr nach mir. Würde es ihm jedoch Spaß machen, täte er es sicher weiter. Das ist also ein riesen Unterschied. Daher würde ich bei euch, auch wenn ich euch nicht weiter kenne, nicht davon ausgehen, dass die Motivation dazu Spaß sein soll. Sich einander Schmerzen zuzufügen ist auch für Pferde nicht lustig und verfolgt immer einen ganz bestimmten Zweck.

LG Manni
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Noryel am 29. November 2013, 10:16:48
Hallo,

ähm ich glaub ehrlich gesagt auch nicht das dein Pferd Dominanzspielchen mit dir spielt.

Ich hab ja auch so ein (ehemaliges) Krokodil. Steron schnappt vorwiegend aus Unsicherheit; aber auch weil er mich nicht versteht, ich zu schnell zuviel will und beim spazierengehen auch mal aus Langeweile (wobei ich mir da noch nicht sicher bin, ob es wirklich Langeweile ist).

Ich bestärke, wie Heike schon geschrieben hat, Kopf von mir weg bzw geradeaus. Bei Unsicherheit viel Kopfsenken und Handtarget. Bei evt. Langeweile versuch ich ihn einfach zu beschäftigen. Bei seinem :dagegen: - Phasen hab ich jetzt außerdem noch Ohren vor angefangen zu bestärken (obwohl ich da ja lang dagegen war, aber es ist der positiven Grundstimmung im Gelände absolut dienlich).
Gerade als ich damit angefangen habe, hatte ich eine sehr hohe Click-Rate. Durchaus jeden 1. – 5. Schritt (bissl abwechselnd und nicht stur jeden 2. Schritt).

lg
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Sixtus am 29. November 2013, 11:01:16
Ich habe auch ein Schnappmonster...   :roll:  Bei Sixtus ist es ziemlich eindeutig eine Reaktion auf Stress. Insbesondere bei jeglicher Arbeit an der Hand. Ich habe im Moment eine längere Pause von allem was Longe oder Zügel ist eingelegt und mache alles frei. Inzwischen geht Führen am Halfter wieder ganz gut, sogar mit viel Handtarget.
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen an und bestärke alles, was unvereinbar mit Schnappen ist.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Luke am 29. November 2013, 11:34:24
Luke schnappt auch und zwar auch Mensch und Pferd . Ich habe es wie Heike (Muriel) gemacht. Luke ist sehr schnell in allem und manchmal bin ich ihm halt zu langsam dann schnappt er. Mit der  Kopf weg Methode habe ich es schon gut in den Griff bekommen. Höflichkeit wird besonders hoch bestärkt und wenn er sich Unsicher wird  bietet er von allem erst einmal Höflichkeit   an . Die Höflichkeitsübung hat nicht nur den Vorteil das das Pferd beim Füttern nett bleibt, sondern man jederzeit den Kopf von sich weg bewegen kann.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Mannimen am 29. November 2013, 16:15:54
Schnappen bei Spaziergängen kam immer dann vor, wenn ich geistig abwesend war. Schon wurde in den Ärmel gezwickt oder so ähnlich. Aber wenn ich aufmerksam war, passierte das nicht. Insofern würde ich auch da weniger von langer Weile ausgehen als vielmehr von: "Passt Du überhaupt noch gut auf uns auf!?"
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Noryel am 29. November 2013, 18:16:57
Vielleicht war das bei euch so...
Bei uns ist die Situation a bissl anders....
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 29. November 2013, 22:07:28
Hi alle zusammen, ich danke euch für eure Ideen!

In welchen Situationen schnappt er denn genau?

Das Schnappen ist Situationsunabhängig.

Davon würde ich mal weniger ausgehen, dass es ihm Spaß macht. Vielmehr könnte es auch ein Weg für ihn sein Sicherheit zu finden. Er schnappt also aus Unsicherheit, weil er gerne wissen möchte wo er dran ist. Das ist nun einmal die Sprache der Pferde, wenn sie es noch nicht genau wissen oder immer mal wieder in Frage stellen, weil sie sich dessen nicht sicher sind.
[...]
Daher würde ich bei euch, auch wenn ich euch nicht weiter kenne, nicht davon ausgehen, dass die Motivation dazu Spaß sein soll. Sich einander Schmerzen zuzufügen ist auch für Pferde nicht lustig und verfolgt immer einen ganz bestimmten Zweck.


Glaub mir, er hat Spaß daran ;). Natürlich möchte er mir nicht wehtun o.Ä. Es ist ja aber letztendlich meine Schuld, wenn ich nicht bei seiner Phase 1 gewichen bin, auch wenn die Warnung noch so klein war ;). Aber du hast vollkommen Recht, jedem Pferd ist es am Ende lieber, wenn es einen "natürlichen Führer" und Partner hat, dem es vollkommen vertrauen und bei dem es sich sicher fühlen kann. Ich rede jetzt mal in Parelli Termen, weil du ja ehemals auch PNH gemacht hast und ich es anders auch schwer ausdrücken kann ;). Ein Left Brain Pferd - also ein von der Tendenz her dominantes Pferd - ist in dem Sinne also "unconfident" in uns, auch wenn es an sich selbstbewusst und selbstsicher ist. Es ist sich also unsicher, dass wir als Horse-Man zum "natürlichen Führer" taugen und deshalb übernimmt es diese Position lieber selbst (-> schnappen).

In diesem Sinne, wieso sollte mein Pferd also nicht Dominanzspiele mit mir spielen wollen? Das ist doch nur natürliches Verhalten für ihn und er weiß zwar, dass ich kein Pferd bin (ist ja auch denk ich mal nicht zu übersehen :cheese:), aber wie soll er auch anders mit mir kommunizieren, als in der Sprache, die er spricht :)?

Da er nun aber wirklich sehr dominant ist und ich gar nicht so dominant sein könnte - und auch nicht sein will! - um ihn zu überzeugen, dass ich das ranghöhere "Tier" in unserer 51 zu 49 Prozent Partnerschaft bin, möchte ich mit dem Clickern nach anderen Wegen suchen, um mit Hilfe positiver Verstärung sein Schnappen zu verbessern. Da finde ich eure Vorschläge sehr toll und werde ihm auf jeden Fall die Übung "Kopf gerade und ruhig" beibringen und dann als Alternativverhalten zusätzlich alles mögliche mit dem Maul machen, um sein Talent auf die Weise zu fördern ;). Sachen aufheben -> Sachen apportieren; Teppich ausrollen;... Fallen euch noch weitere Sachen ein, die er mit der Nase oder dem Maul machen müsste, die ich ihm beibringen kann? Ball spielen kann er schon :).

Dann noch eine Frage bezüglich des Aufmerksamkeitsentzugs als negative Strafe, wenn er schnappt: Kann ich das beliebig oft anwenden oder nicht zu oft? Schreibt Alexandra Kurland in ihrem Buch etwas dazu?

Vielen Dank nochmal  :dops:
 
 
   
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Mannimen am 29. November 2013, 23:30:25
... und ich gar nicht so dominant sein könnte - und auch nicht sein will! - um ihn zu überzeugen, dass ich das ranghöhere "Tier" in unserer 51 zu 49 Prozent Partnerschaft bin, möchte ich mit dem Clickern nach anderen Wegen suchen, ...

Genau so habe ich das für mich auch gesehen. Interessant finde ich die Prozente, die Du vergeben hast, denn sie sind fast gleichwertig und nur so wirklich auch partnerschaftlich. :thup:

Zu Deinen Fragen hätte ich noch die Idee ihn etwas im Maul tragen zu lassen. Antares hat oft die Gerte oder den Führstrick selbst getragen, wenn er mal schnappig drauf war. Ich bin ja auch etwas schlauer als er. ;)

Mit dem Entzug der Aufmerksamkeit würde ich äußerst sparsam umgehen, denn mir scheint als wäre das doch eine sehr harte Sache für so ein Gruppentier. Also Antares wollte nicht gerne alleine zurück bleiben. :neinnein: Er ist aber auch sehr auf Menschen fixiert und ich habe das nur im äußersten Notfall wirklich drastisch durchgezogen, nämlich wenn es für mich selbst gefährlich wurde. Aber auch dies lässt sich in mehrere Phasen unterteilen. :nick:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Muriel am 29. November 2013, 23:40:29
Alexandra schreibt eigentlich nur sehr wenig über Strafen.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: hyxc am 29. November 2013, 23:48:47
Sabine Winkler hat ein Buch geschrieben "So lernt mein Hund (http://www.amazon.de/lernt-mein-Hund-erfolgreiche-Ausbildung/dp/344013251X/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1385764967&sr=8-3&keywords=sabine+winkler)". Ich habe nur die alte Auflage. In der stand einiges über Strafen, Anwendung, Vor- und Nachteile etc. Die überarbeitete neue aktuelle Auflage (im Link oben) hab ich aber noch nicht gelesen und weiß nicht, was und wie viel sie geändert hat. Ja, es ist ein Hundebuch, aber Hunde und Pferde sind Tiere und lernen gleich.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 01:07:38
Mit dem Entzug der Aufmerksamkeit würde ich äußerst sparsam umgehen, denn mir scheint als wäre das doch eine sehr harte Sache für so ein Gruppentier. Also Antares wollte nicht gerne alleine zurück bleiben. :neinnein: Er ist aber auch sehr auf Menschen fixiert und ich habe das nur im äußersten Notfall wirklich drastisch durchgezogen, nämlich wenn es für mich selbst gefährlich wurde. Aber auch dies lässt sich in mehrere Phasen unterteilen.

OK, danke dir!  :nick:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 01:18:43
@ hyxc: Ich war gerade mal auf deinem Youtube Kanal und habe dort super tolle Ideen gefunden, was ich Ghabsy noch alles "maulorientiertes" beibringen kann :cheese:! Tolle Videos!!

Frage: Wo hast du denn diese Tennisringe gekauft, die du benutzt? Hast du da einen Tipp für mich?

Danke dir :dops:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: cinnamon am 30. November 2013, 01:39:24
Alexandra schreibt eigentlich nur sehr wenig über Strafen.
:nick: und das ist mmn. auch gut so.

das problem mit methoden a la parelli + co ist halt, dass sie einen haufen mist verzapfen und unwahrheiten unreflektiert auf die öffentlichkeit los lassen.
wissenschaftlich gesehen gibt es weder eine dominanzhierarchie zwischen mensch + pferd (ausnahmefälle bilden hierbei höchstens fehlgeprägte handaufzuchten), noch präferenzen in der nutzung der gehirnhälften (außer bei erkrankungen die die entfernung des corpus callosum erfordern - epilepsie zb.).

übungen, die als ventil dienen können, sind im prinzip alles in richtung apportieren. gerade verspielte tiere haben oft spass an quietschspielzeug. man kann auch viel mit enrichment machen - sprich natürlichem erkundungs- und nahrungsbeschaffungsverhalten. seien es engmaschige heunetze, futterbälle, lecksteine, äpfel im wasserbottich, eingefrorene leckereien als eisblock, in kartons oder fummelbrettern verpackte leckerlies, uswusf.
hat er denn spielkumpels auf der weide? gibt es situationen, die das schnappen triggern?  übungen, wo es weniger wird (kopfsenken oder aber auch körperlich anstrengende arbeit)?
als sofortmaßahme kann man zb. mit der strickwand arbeiten, um das schnappen nicht weiter zu festigen.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 02:14:33
Hi cinnamon :)

das problem mit methoden a la parelli + co ist halt, dass sie einen haufen mist verzapfen und unwahrheiten unreflektiert auf die öffentlichkeit los lassen.
wissenschaftlich gesehen gibt es weder eine dominanzhierarchie zwischen mensch + pferd (ausnahmefälle bilden hierbei höchstens fehlgeprägte handaufzuchten), noch präferenzen in der nutzung der gehirnhälften (außer bei erkrankungen die die entfernung des corpus callosum erfordern - epilepsie zb.).

Ja, da teilen sich die Meinungen... Das mit den Gehirnhälften ist üprigens so nicht ganz richtig, denn Left Brain und Right Brain sind nur Begriffe, die Parelli entwickelt hat, um den mom Zustand des Pferdes zu beschreiben und haben nichts mit der linken oder der rechten Gehirnhälfte oder deren Nutzung zu tun und das wird auch von Parelli nicht als solches gepredigt. Ist allerdings zugegebenerweise schon etwas verwirrend.

hat er denn spielkumpels auf der weide? gibt es situationen, die das schnappen triggern?  übungen, wo es weniger wird (kopfsenken oder aber auch körperlich anstrengende arbeit)?
als sofortmaßahme kann man zb. mit der strickwand arbeiten, um das schnappen nicht weiter zu festigen.

Er hat leider nur eine Gefährtin, unsere Stute. Das ist natürlich nicht ideal, aber jeder muss das Beste aus den ihm gegeben Möglichkeiten machen...
Situationen die das Verhalten triggern: Immer wenn ich in Schnapp-Reichweite bin ;). Nach körperlich etwas anstrengendem Spiel wird es für die jeweilige Session weniger, nur bei dem Matsch mom hab ich leider nicht die Möglichkeit, ihm diese Auslastung zu bieten, da wir keinen Sandplatz und erst recht keine Halle haben :'(.
Auch beim Kopfsenken, schnappt er mir noch in die Hose, der Schlingel ;).
Was ist denn eine Strickwand?

Danke dir :)
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Bettina am 30. November 2013, 08:09:17
Die T'ai-Chi-Wall bei Alex Kurland.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: AbbeyWood am 30. November 2013, 09:10:13
Ich melde mich mal zu Wort. Obwohl ich eher unqualifiziert bin, weil wir das Problem ja auch haben und es noch nicht lösen konnten  :cheese:

Aber ich hab eine Theorie zur Ursache.
Ich glaub bei vielen Sachen, weiß das Pferd garnicht, dass das falsch ist, weil ihm niemand erklärt hat, dass Schnappen nicht richtig ist.
Pferd schnappt -Klaps auf die Nase.. (Vielleicht auch nicht 1 min später.. ) Das Pferd kann das mal überlegen "Soll ich zurück, was soll ich tun, was soll ich nicht tun?"
Vor allem weil viele (ich auch) dem Pferd lang und breit erklären warum was falsch ist  :cheese:

Und Theorie 2: Das Pferd nimmt das nicht wahr. Mir gehts so, dass ich imme einige Wörter benutze, die irgendwie doof sind. Ich merk das aber nicht. Mein Freund sag dann "Anna, warum sagst du wieder...." Und ich sag "Hab ich doch garnich", weil das soo automatisch ist...
Und wenn man das Pferd dann bestraft ists halt auch eher blöd..

Und vielleicht sagen mir jetzt die Experten, dass das voller Blödsinn ist  :cheese:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Romy am 30. November 2013, 09:22:31
Falls ich einige Beiträge richtig verstanden habe, haltet ihr es für unwahrscheinlich, dass ein Pferd aus Spaß schnappt. Wenn dem so ist - warum denkt ihr das? Ich frage deshalb, weil zum Beispiel mein Titum diese Wallach-Schnappspiele über alles liebt (wobei die Pferde abwechselnd nach dem Kopf des anderen schnappen). Wenn er den richtigen pferdigen Partner dazu hat, könnte er das stundenlang tun. Daher frage ich mich, warum das in der Pferd-Mensch-Beziehung nicht vorkommen soll. Oder meint ihr einfach nur, dass weniger Pferde aus solchen Gründen schnappen und mehr Pferde durch Stress?

Zum Thema Lösungsansätze: Ich denke da gibt es so viele, die je nach Situation unterschiedlich wirksam sind. Du hast ja schon viele gute Vorschläge bekommen. Mein Summy schnappt gern nach allem, was sich bewegt, egal ob das Führstricke sind oder Bändchen an meiner Jacke oder Ärmel oder  sonstwas. Wenn es phasenweise mal wieder ganz extrem ist, nehme ich einfach ein Kuscheltier mit auf den Spaziergang. Wann immer er versucht, nach mir zu schnappen, halte ich ihm das Kuscheltier hin. Er beißt da rein und am Anfang kaut er jedesmal lange Zeit darauf rum. Nach etwa einer halben Stunde verliert er das Interesse, er schnappt seltener und wenn, dann nur kurz. Bisher war es so, dass sich das Schnappen nach etwa zwei Spaziergängen dieser Art erstmal wieder komplett erledigt hatte und für mehrere Monate wegblieb.

Viel Glück mit deinem Pferd! :)
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Muriel am 30. November 2013, 09:48:34
Mit Mirko hab ich das ähnlich gemacht und ihm das Strickende hingehalten. Fand er doof. Er beisst definitiv lieber in mich rein als in irgendein Dings.  :confused:
Und bei Mirko kann ich das Schnappen auf den Punkt genau zurückdatieren wann es angefangen hat und das war in einer (fehlgelaufenen) Trainingssituation (in einem Kurs, unter Traineranweisung, gegen mein inneres Gefühl), die dadurch "vergiftet" wurde (gleichzeitige Anwendung von positiver Strafe (korrektur - Halfterruck) und positiver Bestärkung (lob und futter).

Davor hat er nicht geschnappt, und da hatte ich ihn auch schon viele Jahre und er war schon immer sehr beziehungsorientiert und "nah". Aber ohne eben das Beissen, auch wenn er schon immer maulorientiert war und das auch zur Kommunikation eingesetzt hat.
Insofern weiss ich bei ihm ganz genau dass es Stress ist.

Bei Jack - - ich hab mir jetzt mal ein paar ältere Videos angeschaut. Er hat früher tatsächlich auch weniger geschnappt/an mir herum genagt. Aber er hat immer so den Kopf aufgeworfen (und war sich lange Zeit nicht sicher über das Clickertraining). Jetzt ist er sich des Clickers sicher und hat auch mehr Vertrauen in mich - und weniger Distanz, auch innerlich - und jetzt kommt von ihm dieses reflexartige Annagen exakt in dem Moment, in dem er früher so den Kopf aufgeworfen hat. Ich muss noch mal das Video suchen, in dem man das sehr schön sieht.
Insofern bin ich mir auch bei ihm sicher, dass es Stress ist, nur dass er ihn jetzt anders ausdrückt, weil er sich jetzt sicherer ist dass er vom Menschen nicht mehr so viel zu befürchten hat (und natürlich die starke Futterfixiertheit).

Und Theorie 2: Das Pferd nimmt das nicht wahr. Mir gehts so, dass ich imme einige Wörter benutze, die irgendwie doof sind. Ich merk das aber nicht. Mein Freund sag dann "Anna, warum sagst du wieder...." Und ich sag "Hab ich doch garnich", weil das soo automatisch ist...
Und wenn man das Pferd dann bestraft ists halt auch eher blöd..
Bei Mirko ist das sicher so. Da kommt das Schnappen an manchen Tagen so derart reflexhaft, dass ich wirklich denke dass er das nicht "absichtsvoll" macht. Wenn mir dann mal der Geduldsfaden reisst und es scheppert (jaaaa das kommt gelegentlich vor :tuete: ) hört er danach auf.  Was mich persönlich nicht im Mindesten beruhigt.  :P weil es mich ärgert, dass das scheinbar funktioniert. Aber ich weiss eben auch dass es keine Lösung ist und nichts ändert.

Wir machen halt jetzt auch schon so lange rum mit dem Problem... am erfolgversprechendsten ist immer noch das "alternative Verhalten". Eben weil das bewusst angeboten werden kann und damit dieses reflexhafte durchbrochen wird.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 30. November 2013, 10:10:10
Zitat
Nun habe ich ja schon viel gelesen und das bloße Ignorieren hilft leider bei ihm nicht, da das gezeigte Verhalten (das Schnappen) für ihn selbstbelohnend ist - es macht ihm Spaß.

Hi,

ich habe so Schnappspiele bei Wallachen gegenüber Menschen auch schon gesehen. Wie ignorierst du ihn? Wie lange?

Oft hilft es, wenn Pferd mit der Nase gewissermaßen gegen eine Wand - gebildet z. B. aus deinem Unterarm - rennt und mit dem Maul nicht zu dir durchkommt. Das allerdings möglichst nebenbei, also nicht als aktives Abwehrspiel, sondern es ist gewissermaßen ständig >zufällig< dein blockender Arm im Weg.

Davon abgesehen eben Actionspiele mit Gegenständen Richtung weg von dir (z. B. Kämpfe mit einem großen Ball) und neben dir eher ruhige, konzentrierte Sachen. Wenn er auch sonst niemanden für wilde Spiele hat, erschwert es die Sache natürlich.

Viele Grüße

Carola
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Luke am 30. November 2013, 12:40:07
Hat er schon immer geschnappt?

Wie lässt sich   Natural Horsemanship und Clickern vereinbaren? Ich war letztens auf einem Zirkuskurs und die Kursleiterin arbeitet nach dem  Natural Horsemanship prinzip. Da fing Luke wieder mit dem Beißen an.

Sie wollte das wir die Pferde mit Ruhe, kleinen Pausen loben. Nur Luke empfindet in Ruhe gelassen werden/ Pause   als  Strafe.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: penelope am 30. November 2013, 12:51:35
Du schreibst, dass es mit deinem Pferd besser ist, wenn er körperlich etwas getan hat.
Da würde ich vielleicht für ein paar Wochen mal die "Arbeitsroutine" umkehren und dem Pferd nur kurz ein Halfter / Kappzaum überziehen und dann gleich zum Reitplatz gehen und auf Distanz arbeiten und dann erst NACH der Arbeit in "Schnappreichweite" gehen und putzen usw. Da wird dann der Reiz zu Schnappen nicht mehr so groß sein und man bekommt einfacher Erfolgserlebnisse, die man belohnen kann. Und außerdem ist sowohl die eigene Laune als auch die Stimmung vom Pferd besser, wenn nicht gleich am Anfang die Situationen stehen, in denen es Probleme gibt.

Tellington Touches können auch sehr gute Erfolge bringen. Wenn er richtig doll schnapp, würde ich auch da erst mal außerhalb der Reichweite, evtl sogar am Schweif anfangen und erst wenn er das Prinzip verstanden hat und sich entspannt weiter nach vorne gehen, bis man schließlich auch Touches am Kopf und am Maul machen kann.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 18:08:12
Hallo allerseits,

Die T'ai-Chi-Wall bei Alex Kurland.
Danke dir, Bettina!

Falls ich einige Beiträge richtig verstanden habe, haltet ihr es für unwahrscheinlich, dass ein Pferd aus Spaß schnappt. Wenn dem so ist - warum denkt ihr das? Ich frage deshalb, weil zum Beispiel mein Titum diese Wallach-Schnappspiele über alles liebt (wobei die Pferde abwechselnd nach dem Kopf des anderen schnappen). Wenn er den richtigen pferdigen Partner dazu hat, könnte er das stundenlang tun.

Hey Romy, heißt du auch mit richtigem Namen Romy? So von einer Romy zu anderen  :cheese: hihi. Finde das immer total ungewohnt, wenn jemand auch Romy heißt, da der Name ja wirklich sehr sehr selten ist.
Aber um zu deinem Beitrag zu kommen, ich stimme dir vollkommen zu, es ist für manche Pferde einfach ein super lustiges Spiel :nick:.

 
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 18:20:43
Hi, ich habe so Schnappspiele bei Wallachen gegenüber Menschen auch schon gesehen. Wie ignorierst du ihn? Wie lange?

Ignorieren ist wirklich fast unmöglich, da er dann immer doller und immer doller wird, bis es mir irgendwann mal richtig wehtut :-\.

Oft hilft es, wenn Pferd mit der Nase gewissermaßen gegen eine Wand - gebildet z. B. aus deinem Unterarm - rennt und mit dem Maul nicht zu dir durchkommt. Das allerdings möglichst nebenbei, also nicht als aktives Abwehrspiel, sondern es ist gewissermaßen ständig >zufällig< dein blockender Arm im Weg.
Das hab ich auch schon über einen längeren Zeitraum versucht, hat leider nichts gebracht, außer blaue Flecke an meinen Armen :-\.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 18:36:29
Hat er schon immer geschnappt?

Jupp, schon immer. Allerdings hat es sich, seit wir Parelli machen, schon sehr verbessert. Aber er ist wirklich ziemlich dominant, sodass ich gar nicht so dominat sein könnte (und auch nicht sein will), dass er es nicht ständig wieder probieren würde. 

Wie lässt sich Natural Horsemanship und Clickern vereinbaren?
Ich glaube, dass es sich für uns persönlich ganz gut vereinbaren lässt, da ich sowieso schon mit Lob und Futter "arbeite". Natural Horsemanship ist ja auch nicht gleich Natural Horsemanship ;). Leider armen die meisten nur die Techniken von Parelli irgendwie nach, ohne die Philosophie dahinter und die Pferdepsychologie zu beachten...
Bei ihm ist auch keine Übung irgendwie "vergiftet", wie ich es schon häufig gelesen habe. Im Gegenteil: wir arbeiten ja nicht, wir spielen und er hat riesen Spaß daran - er "blubbert" vor Vergnügen, er kommt angalloppiert, wenn ich ihn auf der Koppel hole und er kommt immer zu mir, wenn er mich sieht. 
Natürlich werde ich Übungen, in denen ich mit meiner Energie "arbeite", um ihn weichen zu lassen, nicht mit dem Clicker bestärken, sondern wie gewohnt weiter mit Stimmlob und Leckerlie. Dann dürfte es da denke ich keine Probleme geben ;).

Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 18:40:26
Du schreibst, dass es mit deinem Pferd besser ist, wenn er körperlich etwas getan hat.
Da würde ich vielleicht für ein paar Wochen mal die "Arbeitsroutine" umkehren und dem Pferd nur kurz ein Halfter / Kappzaum überziehen und dann gleich zum Reitplatz gehen und auf Distanz arbeiten und dann erst NACH der Arbeit in "Schnappreichweite" gehen und putzen usw. Da wird dann der Reiz zu Schnappen nicht mehr so groß sein und man bekommt einfacher Erfolgserlebnisse, die man belohnen kann. Und außerdem ist sowohl die eigene Laune als auch die Stimmung vom Pferd besser, wenn nicht gleich am Anfang die Situationen stehen, in denen es Probleme gibt.

Tellington Touches können auch sehr gute Erfolge bringen. Wenn er richtig doll schnapp, würde ich auch da erst mal außerhalb der Reichweite, evtl sogar am Schweif anfangen und erst wenn er das Prinzip verstanden hat und sich entspannt weiter nach vorne gehen, bis man schließlich auch Touches am Kopf und am Maul machen kann.

Hi, wie gesagt, kann ich ihm in dieser Jahreszeit diese Auslastung nicht bieten, da wir hier Dauermatsch haben. Wir haben leider auch keinen Sandplatz und erst Recht keine Halle :'(.

Das mit dem Tellington T-Touch ist auch eine gute Idee, danke! Da werde ich mich mal genauer zu informieren :).
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: penelope am 30. November 2013, 20:16:56
Na ja, wenn du einen jungen (?) Wallach hast, der nur mit einer anderen Stute zusammen steht und du ihm im Winter keine zusätzliche Bewegung bieten kannst, ist das einfach eine suboptimale Situation. Und ich weis nicht recht ob es dann im Sinne des Pferdes ist, an Untugenden und Rüpeligkeiten zu arbeiten, wenn man andersweitig keinen Ausgleich schaffen kann.

Wenn du an der Zweiterhaltung nichts ändern kannst überleg doch noch einmal, ob man nicht irgendwo wenigstens 15x15 Meter abtrennen und vielleicht mit ein wenig Sand auffüllen kannst, damit man wenigstens in den halbwegs trockenen Wochen etwas longieren kann. Ein weing E-Band zur Abtrennung und eine kleine Fuhre Sand sind doch eigentlich noch überschaubare Kosten.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: noothe am 30. November 2013, 20:56:04
:uschreib:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 21:49:48
Ich geb euch völlig Recht, die Situation ist suboptimal, aber leider nicht zu ändern. Auch die Sache mit dem Sand nicht, da der Paddock hinter unserem Haus ist und da könnte man den Sand nur einzeln mit Schubkarre hinter fahren  :o

Achso, mein Wallach ist 18 Jahre ;)
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: noothe am 30. November 2013, 21:53:38
Ich glaub ich würd ihm dann einfach auch was alternatives Maulbasiertes beibringen zur Abwechslung, Vorschläge kamen ja schon einige. Um die Energie einfach etwas anderweitig zu kanalisieren. Könnt mir vorstellen dass es dann besser wird.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: Muriel am 30. November 2013, 21:54:40
Je oller desto doller  ;)
Das Alter spielt wirklich überhaupt keine Rolle. Mein Wallach ist zwanzig.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 22:01:35
Je oller desto doller  ;)
LOL :D

Ich glaub ich würd ihm dann einfach auch was alternatives Maulbasiertes beibringen zur Abwechslung, Vorschläge kamen ja schon einige. Um die Energie einfach etwas anderweitig zu kanalisieren.

Ja, das werde ich machen :nick:! Bin sicher, er wird daran große Freude haben! Ich glaub ich werde mal ein Tagebuch für uns aufmachen  :nick:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: noothe am 30. November 2013, 22:03:00
Ohja mach das  :nick: Bin gespannt wie es bei euch weitergeht. (Und immer schön brav Fotos machen und Filmen, wir sind überhaaaaaupt nicht süchtig :pfeif:)
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: hyxc am 30. November 2013, 22:07:21
@ hyxc: Ich war gerade mal auf deinem Youtube Kanal und habe dort super tolle Ideen gefunden, was ich Ghabsy noch alles "maulorientiertes" beibringen kann :cheese:! Tolle Videos!!

Frage: Wo hast du denn diese Tennisringe gekauft, die du benutzt? Hast du da einen Tipp für mich?

Danke.
Die Tennisringe hab ich aus dem Supermarkt. Im Sommer gibt's die da bei den "Sommerspielsachen", ansonsten kriegt man sie auch im Internet. Einfach mal googeln. Wichtig ist, dass man nicht die Vollgummi-Tauchringe nimmt, weil die in der Regel einen ekligen Geruch haben. Die Tennisringe sind aus "geruchsneutralem" Kunststoff und luftgefüllt.
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: penelope am 30. November 2013, 22:10:41
da könnte man den Sand nur einzeln mit Schubkarre hinter fahren  :o


Das ist ja zugegeben etwas unpraktisch, aber "unmöglich" ist mal ganz was anderes.
Kostet so viel wie ein Parelli Savy und ist ein Wochenende Arbeit  ;)
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 22:31:17
Ohja mach das  :nick: Bin gespannt wie es bei euch weitergeht. (Und immer schön brav Fotos machen und Filmen, wir sind überhaaaaaupt nicht süchtig :pfeif:)
Mach ich  :dops:

Wichtig ist, dass man nicht die Vollgummi-Tauchringe nimmt, weil die in der Regel einen ekligen Geruch haben. Die Tennisringe sind aus "geruchsneutralem" Kunststoff und luftgefüllt.
Gut, dass du das sagst, ich hätte jetzt so Vollgummidinger gekauft  :pfeif:

Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: SavvyGirl am 30. November 2013, 22:37:52
Das ist ja zugegeben etwas unpraktisch, aber "unmöglich" ist mal ganz was anderes.
Kostet so viel wie ein Parelli Savvy und ist ein Wochenende Arbeit  ;)

Ha, du weißt ja nicht wie lang unser Garten ist, bis man da mal beim Paddock angelangt ist - mit einem WE kommt man da lange nicht hin. Außerdem ists finanziell reichlich knapp bei uns mom... Aber sicher, unmöglich ist es nicht. Muss das mal meinem Papa schönreden :pfeif:  :keks:
Titel: Re: Pferd schnappt - Fragen zum Ignorieren und zum Aufmerksamkeitsentzug
Beitrag von: AbbeyWood am 30. November 2013, 23:41:04
Wir haben leider auch keinen reitplatz. Im schnee und auf gefrorenem boden geht longieren aber recht gut bei uns