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Allgemeine Pferdethemen => Pferdehaltung => Thema gestartet von: Steinchen am 26. September 2012, 10:07:15

Titel: Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 26. September 2012, 10:07:15
Hallo,
Da Robin nun kommenden Mittwoch in einen Offenstall mit nur einem weiteren Pferd einzieht, wollte ich Euch mal fragen, wer schon eine Zweierkonstellation hatte und wie die Erfahrungen dabei waren/sind.
Soviel ich weiß, ist der andere extremer Kleber, stand zuvor jahrelang an dem Platz mit einem Partner, der leider im Frühjahr verstorben ist. Nun kehrt er zurück und wird mit Robin dort leben, weil er in der momentanen Haltung in Paddockbox im Reitstall absolut unglücklich ist, webt usw.
Ist seit Jahren schon in Rente und es wurde schon lange gar nichts mehr mit ihm gemacht.

Ansich erwarte ich nun keine großen Probleme. Beide sind vom Wesen her friedlich, keine Möchtegerndurchsetzer, haben denselben Futterbedarf und Stall und Weide sind riesengroß für Beide.
Robin wird mit Sicherheit auch extrem anfangen zu kleben. Aber da keiner von beiden mehr gearbeitet wird, so dass der andere alleine bleiben müsste, werden sie halt immer bei allem zusammenbleiben.

Wie sind Eure Erfahrungen?
Ich weiß - es ist keine Herde, nichtmal ne Gruppe und nicht natürlich mit nur Zweien. Deshalb frage ich nach evtl. negativen Auswirkungen die man vielleicht erst nach längerer Zeit erkennen wird. Möglicherweise kann ich dann ja ein wenig gegensteuern?


Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: AbbeyWood am 26. September 2012, 11:00:40
Wir haben im Sommer unsere Pferde nur zu zweit.
Meistens gibts da keine Probleme, weil nach meiner Erfahrung die immer froh sind, dass wenigestens noch ein Pferd da ist und die sich dann mögen. Auch wenn die beiden in einer Herde "verfeindet" sind..
Selbst beim Futter gibts bei uns kaum Streitereien. Fressen brav aus einem Gemeinschaftzsnetz oder haufen  :cheese:

Das Problem ist eher das alleine weggehen. wobei sie sich daran schnell gewöhnen.
Anfangs hat Abbey nur gewiehert und ist auf und ab getrabt. nach 2 Wochen gabs nur mehr einen abschied und einen begrüßungswieherer. in der zwischenzeit hat sie gefressen.. ganz entspannt war sie nicht, aber auch nicht super aufgeregt.
Dunja ist da schon eher unruhig, weil sie meistens weggeht und nur selten zuhause bleiben muss. Wenn Abbey weg ist galoppiert sie schon recht auf und ab - sie ist aber eh zu dick  :cheese:
und abbey mag auch garnicht richtig weg ohne dunja..

bei uns passts gut, weil wenn wer alleine geht, dann lea mit dunja.. und meistens gehen wir ja doch gemeinsam..

im winter haben sie gemeinsam einen offenstall, aber nebenan sind noch 3 pferde.. also ist das "dunja allein zuhaus" kein problem...
im prinzip find ichs super mit nur 2 pferden.. man kann viel leichter mal eines einsperren, ohne das alle anderen zu wenig platz haben. und man hat nicht irgendwelche bösartigen dabei...
also bei uns passts ganz gut, und eigentlich mag ich kein drittes dabei haben
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 26. September 2012, 11:35:46
Ich mag Zweierkonstellationen.
Seid ich meine so sortiert habe, dass sie zwei/zwei stehen ist alles schön.
Kein Stress mehr, kein durch den Zaun gehen, keinen Futterreibereien und jeder hat einen trockenen Platz im Stall.
Vorher war das lange nicht so.
Gerade die Ranghöheren haben durch das "sich in der Herde behaupten müssen" viel Stress gehabt und auch viel Stress gemacht.
Was sich dann auch gesundheitlich gezeigt hat.
Z.B. ist das Ekzem von Alex (wenn es denn eines ist)  in diesem Jahr schon erheblich besser als letztes Jahr.
Das führe ich zumindest anteilsmäßig auf ein stabileres Seelenleben zurück.
Nun stehen sie direkt nebeneinander... können sie also beschnüffeln und so.
Und stundenweise kommen alle gemeinsam auf die Weide.

Ich habe noch nie ruhigere Pferde gehabt als jetzt.
Und ich denke, dass jedes für sich zufrieden ist.
Schlafen tun sie übrigens entweder alle gemeinsam liegend.
Oder einer wacht über alle vier.
Sie liegen dann so dicht zusammen wie es geht.
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 26. September 2012, 11:57:57
Vielen Dank Euch Beiden für diese ermutigenden Antworten. :keks:

Robin steht momentan noch zur Zeit auf der Koppel auch nur zu zweit mit einem Shetty und das tut ihm sichtlich gut, weil die Reibereien in Gruppenhaltung wegfallen. Allerdings sind sie im Stall   zu dritt, zwei Paddockboxen , eine kleine mit Shetty und ein paar Koppeln weiter stehen dann die anderen vom anderen Stallteil.

Alleine weggehen wird flach fallen, weil der andere im neuen Stall das über Jahre hinweg nie kennengelernt hatte und laut Besitzerin durchdreht, wenn das andere Pferd ausser Sicht gerät.
Werd aber trotzdem mal fragen, ob ich da evtl. mit CT innerhalb des Hofbereiches dran probieren dürfte, damit Herren Pferde sich nicht gleich soooo aufregen müssen und ein wenig mehr Bezug zum Menschen erreichen könnten, bzw. eben der andere auch nicht gleich komplett ausflippt. Robin hat ja ne sehr gute Menschenbindung und die werd ich aufrechterhalten.





Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: AbbeyWood am 26. September 2012, 12:37:03
Und sonst könntest du den anderen ja vielleicht zum Handpferd ausbilden.
Wenn der so klebt, dürfte das nicht so schwer sein denk ich mir... Müssten halt die Besis erlauben
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 26. September 2012, 12:55:15
Das mit Handpferd wäre keine schlechte Idee, aber die Besi möchte nicht, dass ihr Pferd das Grundstück verlässt, weil sie es ihm nicht zutraut. Er und sein verstorbener Kumpel sind von irgendwoher Tierschutzfälle gewesen, die sie aufgenommen hatte, aber gearbeitet wurde all die Jahre nie mit ihnen.
Hab sie schon gefragt, ob sie evtl. mal mit mir und Robin an der Hand spazierengehen würde, aber das hat sie eindeutig verneint mit der Begründung, dass der draußen nicht zu halten ist, weil er sich so aufregt.
Der ist 25 und ich denke, mehr als ein wenig Spaßprogramm mit Bindungsspielchen im Hof/Weidebereich wird da nicht möglich werden. Aber ist ja auch schon was wert.
ich lass das mal auf uns zukommen, wer weiß, was sich draus entwickelt.

Danke nochmal für die Antworten. ;)  :D  :click:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: TinkaChico am 26. September 2012, 14:22:41
Ich hatte Chico einige Zeit so stehen und es gieng ihm nie besser als in der Zeit ;)
Keine Macken, kein gezerfe, keine Raufereien...

Ich glaub mitlerweile das das die Beste Haltung für MEIN Pferd ist...bei mehr Pferden lässt er sich entweder scheuchen  :roll: oder er scheucht selber  :-X also Stress pur und ständig Blessuren und Verletzungen und Krankheiten usw...

Wenn die beiden Oldies sich verstehen ist das doch perfekt...sie haben Pferdigen Kontakt und Auslauf und trotzdem nicht Stress mit einer Gruppe...gerade für Oldies doch echt schön
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Muriel am 26. September 2012, 14:39:57
Ich hab ja auch ein Zweiergrüpplein  :cheese: und finde es für Jack nicht optimal - der könnte durchaus Rabautz einer Herde gebrauchen. Mirko dahingegen ist jetzt sehr ausgeglichen (bis auf die Eifersucht  :roll: )  - der hatte in größeren Gruppen meistens irgendwo Stress.

Wenn man ein in irgendeiner Richtung kompliziertes Pferd hat (und das kann jetzt alles sein) kann man den Gedanken an die Optimale Pferdehaltung (also nach allen Gesichtspunkten) eh in den Wind schreiben und muss versuchen, das bestmögliche Optimum zu erreichen.

Ich bekomme immer mal Anfragen von Bekannten, ob ich nicht noch Pferde aufnehmen könnte (als Einsteller) - Platz wäre ja genug. Das denke ich in manchen Fällen ernsthaft durch, aber spätestens bei der angepassten Fütterung scheitert es dann. Das ist jetzt gerade gut so und da brauch ich keine weiteren Stör- oder Stressfaktoren.

natürlich muss ich auch Kompromisse eingehen, die aber völlig andere Ursachen haben, die ich nicht steuern kann (wie zb der Stress der alten Nachbarsstute). Aber die hat man in irgendeiner Form ja eh immer, wenn man die Pferde in Eigenregie hält. :nixweiss:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: AbbeyWood am 26. September 2012, 15:03:52
@ Heike, stimmt: ich brauch trotz offenstall jederzeit die möglichkeit abbey einzusperren, weil das mit den hufen eben sehr wackelig ist.. dann braucht sie von einem tag auf den anderen box+paddock. da ist dunja als robuster koppelpartner perfekt. die wir dann runter gesperrt und ist zum glück sehr unempfindlich...

und meistens ist es finde ich ein platzproblem.
im sommer auf der riesen wiese waren sie immer friedlich (8 pferde) aber im winter, wenns enger war gabs halt gezicke..
und kaum ein SB will alles in gatschkoppeln verwandeln lassen..
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 26. September 2012, 20:18:04
Vielen Danke für Eure Beiträge!

 Ich denke, für meinen speziellen Robin-Edelstein wirds echt das Optimale werden - wenn wir die Zusammenführung geschafft haben, die leider ungünstig verlaufen wird. Geht aber nicht anders.

Der Boden ist dort, wo Matsche wäre, mit Hackschnitzel aufgefüllt und wird immer wieder wo nötig ausgebessert. Der Stall , mindestens 10 x 7 ? Meter wird für die Zweie komplett mit Strohpellets dick eingestreut.
Drinnen hängen wir zwei Heunetze auf und draußen, unter dicken, alten Weiden, nochmal zwei Heunetze. Dort wird ebenfalls noch mit Hackschnitzel dick aufgefüllt. Also draußen und drinnen, insgesamt 4 Heunetze immer frei zugänglich. Zusätzlich zur großen Weide.
Morgens und abends wird zugefüttert. Braucht der andere wegen Zahnproblemen. Robin kriegt dann auch immer ne Portion. Dazu werden wir sie in den Stall stellen, mittig abgetrennt, damits von Anfang an kein Futterstress gibt.

Da der andere 25 und schon ruhigeren Gemüts ist und Robin, zwar erst 15, aber Arthrose-Fußkrank ist mit HKVs, die keine weiteren Rumjagereien und Eckenstell-Verprügelsituationen mehr vertragen, ist das zu zweit echt optimal. Sommer wie Winter kein Gedrängel oder Gruppenstress. Platzproblem fällt komplett weg. Beide schlechte Futterverwerter, die Heu ad libitum und Zufütterung brauchen.
Beiden wird der weiche Boden ohne steinigen Untergrund gut tun. Auch der Oldie ist Arthrosemässig betroffen und braucht Boden, wo er nicht in den Gelenken "kippeln" muss.
Die Zwei werden die Weide sicher nicht in Matsche verwandeln, da die Bereiche, die dafür gefährdet wären, mit den Hackschnitzeln aufgefüllt sind. Zur Not könnte man sie auch in den Bereich am Stall sperren, der ausreichend groß wäre  um da ungestört und locker mal eine Zeit zu verbringen. Genug Auslauf für die Zwei mit immer 24 Stunden Heu drinnen und draußen aus den 4 Netzen.

Genau sowas hab ich jahrelang für Robin gesucht. Und auch wenn Zweierhaltung eben nicht soooo artgerecht ist, denke ich, ist es das Beste, was ich ihm bieten kann. Ihr habt mich jetzt restlos überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist!

Sollte einer der Beiden früher das Zeitliche segnen, wäre sofort vom Nachbarhof ein Pony rübergestellt, um dann weiter zu schauen.

Meine jetzigen Stallleute haben mir gesagt, falls ich mit Robin wieder zu ihnen will, wenn irgendwas schief laufen würde, bin ich jederzeit mit ihm wieder herzlich willkommen.

Leute, es ist mal wieder Daumen drücken angesagt.









Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: cinnamon am 26. September 2012, 22:53:08
ich hatte meine ein zeiterl zu dritt - da blieb regelmäßig eins daheim zurück, war nie ein problem (wurscht welches man daheim gelassen hat).
mir persönlich sind etwas größere herden (4 bis maximal 8 pferde) trotzdem lieber - weniger wegen des alleine bleibens oder klebens, das kann man ja üben. aber vom sozialen her ist es einfach gesünder mmn. außer man hat einen komplett gestörten muli ;-)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2012, 08:30:25
Wie sind Eure Erfahrungen?
Ich weiß - es ist keine Herde, nichtmal ne Gruppe und nicht natürlich mit nur Zweien. Deshalb frage ich nach evtl. negativen Auswirkungen die man vielleicht erst nach längerer Zeit erkennen wird. Möglicherweise kann ich dann ja ein wenig gegensteuern?

Mit Antares habe ich da keine guten Erfahrungen gesammelt. Aber für ihn war es das kleinere Übel als in einer Herde zu sein, in der er ausgegrenzt wurde. :roll:

So gesehen konnte er auch gut alleine sein und demonstrierte dies sehr eindrucksvoll. Er verließ die Herde wann immer ihm danach war und egal welche Hindernisse ihm da im Weg gewesen sind. :-X

Also war für ihn ein "Zwinger" (2m Wildtierzaun mit Betonpfählen) angesagt, in dem er dann mit nur einem anderen Pferd zusammen sein musste. Diese Zwangsehe war jedoch auch nicht das was er sich so vorgestellt hatte, doch er fügte sich notgedrungen in sein Schicksaal. :-\

Da er der Rangniedere war, musste er auch immer hinhalten, wenn es Frust abzubauen gab. Und er wurde sogar von mir durch seinen Boss abgeschirmt, vermutlich weil der es nicht ertragen konnte, dass Antares bevorzugt wurde und Privilegien genoss, die ihm wiederum nicht zu Teil wurden. :roll:

Ich denke, dass es in so einer Zweierbeziehung sehr wichtig ist, dass beide Tiere gleich behandelt werden, um solchen Missständen schlichtweg vorzubeugen. Klar ist aber auch, dass sie dann sehr aneinander hängen und kleben werden, was wiederum problematisch sein kann, wenn sie mal getrennt werden müssen etc. So wird der Hufschmied z. B. kaum seine Arbeit machen können, wenn das andere Pferd draußen am Rad dreht, weil sein Kumpel nicht mehr da ist usw. Die wollen dann lieber in der Nähe sein und zusehen dürfen.

Man sollte sich da wohl darauf einstellen, immer mit zwei Pferden unterwegs zu sein und alles gemeinsam zu tun. das war bei uns natürlich nicht möglich und somit hatten wir jede Menge Stress.

In der großen gemischten Herde, in der Antares jetzt seinen Platz gefunden hat, ist von alle dem überhaupt nichts mehr zu spüren. Seine Trainerin meinte gestern sogar zu mir, wenn sie all diese Vorgeschichten nicht kennen würde, wäre sie niemals auf den Gedanken gekommen, dass es mal so schwierig mit ihm gewesen ist. Er ist super nett und freundlich, macht brav mit und ist sehr fleißig, er kann ruhig am Anbinder stehen (das war eine unserer größten Baustellen), gibt brav seine Hufe (da sind schon strake Männer dran gescheitert), ist nervenstark und nicht kopflos (auch das war zuvor nicht so). Fairer Weise muss man auch dazu sagen, dass sein Umfeld vorher sehr laut und hektisch war (Hengste und Jagten etc.) und der Umgang mit den Pferden von Dominanz geprägt und teilweise mit gewaltsamen Nachdruck zur Durchsetzung. All diese Dinge waren nicht gut für ihn und jetzt lernt er schönere Seiten im Leben kennen, wird auch von Stuten begleitet und spielt mit seinem Boss. Wenn ihn mal einer wegschickt, nimmt ihn ein anderer wieder auf usw. 8)

Das kann es in einer Zweierbeziehung so natürlich nicht geben und somit wird der Mensch wohl ein ausgleichender Pol sein müssen, sowohl ihn stressigen Momenten als auch bei der ruhigen Annäherung. Die Tiere werden also mehr auf den Menschen geprägt als auf ihres Gleichen, meine ich. Das kann eine Zweierbeziehung einfach nicht leisten und Einzelhaltung schon gar nicht.
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: carry87 am 27. September 2012, 10:38:39
Ich habe mit Zweierhaltung aus einer Sicht sehr gute Erfahrung aus anderer Sicht schlechte Erfahrung... ;)
Ein sehr positiver Aspekt ist die Ruhe. 2 Pferde zusammen "streiten" sich normalerweise nicht, es ist alles entspannt und gelassen, ausserdem hat man dann ja auch weniger Menschen am Stall, was ebenfalls weniger Stress bedeutet.
Das schlechte daran ist, dass 2 Pferde zusammen meistens kleben und einer nicht gern allein bleibt. :(
Das war auch meine Überlegung die Pferde ans Haus zu holen oder nicht. Dirks Pferd bleibt definitiv nicht allein und geht auch nicht allein raus. Also wäre ich mit Loki ebenfalls eingeschränkt, was ich nicht möchte!

Ich persönlich würde mich aus diesem Grund gegen 2er Haltung entscheiden, aber gegen 4 Pferde, also eine grundsätzlich kleine Herde, hätte ich absolut nichts, da ich in großen Herden den Stresspegel meist zu hoch finde wegen Rang und so weiter, das ist in kleineren Herden wesentlich angenehmer - da ist der Rang geklärt und es ändert sich meist nix. :cheese:
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen  ;)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Muriel am 27. September 2012, 10:43:29
ich denke der größte Stress in großen Herden ist, dass man die ja nur selten für sich hat, sprich, das sind Herden in Pensionställen. Und da ist eben oft ein ständiger Wechsel, und das macht den Stress aus. Ist die Herde mal gefestigt, kann sich ein Neuer besser einfügen und alles läuft wesentlich unproblematischer ab.
So eine Herde zu finden ist hier schier unmöglich.  :-[
Und da ich über die Jahre gelernt habe, wie groß der Stresseinfluss sein kann für ein Pferd, ist mir die Abwesenheit von Stress am wichtigsten. Neben allem anderen natürlich :cheese:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 27. September 2012, 11:14:02
Wenn man ein in irgendeiner Richtung kompliziertes Pferd hat (und das kann jetzt alles sein) kann man den Gedanken an die Optimale Pferdehaltung (also nach allen Gesichtspunkten) eh in den Wind schreiben und muss versuchen, das bestmögliche Optimum zu erreichen.

Ich denke, genau das ist der springende Punkt.

Mir wäre zwar eine 4er oder 6er Gruppe (oder größer) auch lieber, aber dazu bräuchte ich einen ideal geführten Offenstall mit mehreren Weidehütten, mehr Fressplätzen (unter Dach)  als anwesenden Pferden, mit ausreichender Distanz, mehrere Hektar Weide, einen großem, befestigten Bereich wegen der Matsche, einen Stallbetreiber, der nur bestes Heu verfüttert, darauf achtet, dass keiner der Fressplätze leer wird, einen Koppersicheren Zaun mit oben auf jedem Pfosten Isolator und Litze, ebenen Boden usw.

Leider gibts in unserem Umkreis so etwas nicht.
Dauerhaft Boxenhaltung, auch wenns nur nachts über ist, hat sich als ungeeignet für Robin erwiesen.
Gruppenstress bei für ihn unzureichender Fütterung in Gruppenhaltung - packt Robin absolut nicht. Bei Stress  verzichtet er lieber aufs Fressen und "koppt sich in Trance".
Hangweiden gehen ihm zu sehr auf die HKVs beim bergabgehen, Steine auf hartem Untergrund verträgt er auch nicht mehr.
Zum Abliegen braucht er dicken, weichen, verformbaren Untergrund und ausreichend Platz.
Koppstellen sichern ist ein ziemlicher Aufwand. Aber seine Zahnstumperl machens nicht mehr lange und da darf er nur noch wenig und nur auf weichem Holz aufsetzen. Alles an waagrechten Aufsetzkanten muss gesichert werden, egal ob Stein, Mauer oder Metall.......und er ist da nicht wählerisch.
Eingesperrt sein fördert zudem das Koppen, also bleibt nur Offenstall mit Ganzjahresweide.
und wenns nun nur zu zweit ist, hoffe ich einfach mal, dass das für ihn das kleinste Übel sein wird, weil alle anderen Faktoren, die für sein Wohlbefinden wichtig sind, erfüllt werden.
Hufbearbeitung werden wir im Stall machen, beide Pferde reingesperrt und mittig abgetrennt.
Da wir nicht vorhaben, sie einzeln außer Sicht des anderen zu händeln, fällt Klebe/Trennungsstress auch weg.

Eins weiß ich, würde er in momentaner Haltung den Winter verbringen müssen, gäbe das neue Arthroseschübe mit damit verbundenen Schmerzen, möglich auch auf dem gefrorenen Matschboden wieder Huflederhautentzündung, weil das kleine Pony ihn viel bewegt, Hustenproblematik, massive Verspannungen, extremes Koppen, Langeweile und auch Stress im kleinen Zweierpaddock, wo nichtmal wenige Galoppsprünge möglich wären und auch wieder Verhaltensprobleme, weil er dann nervös, schreckhaft und schwieriger zu händeln werden würde.
Zudem ist hier geplant im kommenden Sommer alle zusammen zu stellen, ohne Fütterung tagsüber, damit sie sich nicht bekämpfen, wobei aber die Grasfläche bei weitem nicht ausreicht, um ganztags was zu knabbern.
Das wäre sowieso sein Aus - da käme dann der Magen noch mit dazu und Koliken.

Eigentlich ist dieser erneute Umzug nichts anderes, als das unweigerlich Nahende noch ein wenig hinauszuschieben.
Ich weiß, er steht jetzt gerade sehr gut da, jetzt gehts ihm gerade noch sehr gut, weil er die letzten Wochen fast für ihn Idealbedingungen hatte, zu zweit, Tags und Nachts draußen, nur bei großer Hitze oder Dauerregen in Box, sehr gutes Heu ad libitum, zweimal täglich Zufütterung, fast täglich Bespassung und Spaziergänge - aber sobald täglich wieder lange Boxenhaft die Regel ist und er in eine Gruppe auf zu wenig Platz müsste, hat das schnell massive Auswirkungen, die ich nicht mehr ausreichend kompensieren kann. Er kanns auch nicht mehr.
Er weiß ja von all dem nichts - dass es ihm gut geht, weil ich meine ganze Freizeit, meine ganzen Nerven und meine ganzen Finanzen drauf verwende, dafür zu sorgen, dass er nicht in einen Leidenszustand verfallen muss.
er lebt im Hier und Jetzt und genießt  :cheer:
Das soll er noch ein Weilchen machen dürfen, solange  ich es ihm ermöglichen kann.
Im neuen Stall sehe ich mich dazu in der Lage - in anderen, normalen Ställen nicht mehr.




Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Muriel am 27. September 2012, 12:18:23
:umarm2:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 27. September 2012, 13:55:13
Danke Heike, das kann ich grad sehr gut brauchen!

 :umarm:

 
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: carry87 am 27. September 2012, 14:02:23
In unserem Stall ist es zumindest so geregelt, dass im Winter keine Pferde integriert werden, d.h. über die Wintersaison bleibt die Herde immer gleich, damit es nicht zu unnötigen Rangeleien kommt - wenn Plätze frei sind, dann werden die nur während der Koppelsaison besetzt, da haben wir soviel Koppeln, dass es keinen Stress gibt. Bis zum Winter ist die Rangordnung dann klar und es kommt nicht oft zu Rangeleien.
Finde das ganz gut geregelt. ;)

Mit Loki hab ich da auch wenig Probleme, weil er eigtl. einen "neutralen" Rang hat - er wird immer von jedem akzeptiert und akzeptiert ebenso alle... Er ist froh um jeden Spielgefährten :cheese:
Er ist quasi ein sehr soziales Pony ;)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2012, 14:21:25

Ein sehr positiver Aspekt ist die Ruhe. 2 Pferde zusammen "streiten" sich normalerweise nicht, es ist alles entspannt und gelassen, ausserdem hat man dann ja auch weniger Menschen am Stall, was ebenfalls weniger Stress bedeutet.


Das kann ich leider so nicht bestätigen, denn es ist nicht immer gesagt, dass sich die beiden "Zwangsverbündeten" auch gut verstehen. Antares war ja nun schon in mehreren Zweierbeziehungen und nur selten haben die auch harmoniert.

Dann hängt die Ruhe im Stall ja nicht allein von den Beiden ab, wenn es da noch andere Pferde gleich nebenan gibt und deren Einsteller dort hin und her wuseln, was auch immer.

Vielmehr würde ich meinen, dass der Ton die Musik macht, der dort im Umgang so praktiziert wird und sich in den Tieren widerspiegelt. Läuft alles ruhig und harmonisch ab am Stall, dann dürfte es auch unter den Tieren weniger Probleme geben.

Und in großen Herden, die in ihrer Zusammensetzung weitestgehend beständig sind, viel Auslauf, reichlich Futter und etwas Beschäftigung haben, sind die Tiere auch zufriedener und weniger aggressiv bzw. gestresst. Da können sich dann auch die Tiere zusammenfinden, die sich sympathisch sind. Meist bilden sich dann auch dort mehrere Grüppchen usw. Das erscheint mir dann auch am natürlichsten und besten für diese Tiere zu sein. Doch wo gibt es das schon?

Wir haben es da jetzt in dieser Hinsicht doch endlich mal ganz gut getroffen zu haben und Antares ist wie ausgewechselt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen er ist ein anderes Pferd. ;)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Muriel am 27. September 2012, 14:24:17
ja, nicht jedes Pferd mag sich in einer Zwangsvergesellschaftung auch befreunden. Ich hatte vor vielen Jahren für einige Monate eine Stute übernommen, deren Besitzerin sie nicht mehr halten konnte. Mirko konnte sie überhaupt nicht ausstehen und das beruhte ganz auf Gegenseitigkeit. Die beiden haben immer an den weitestmöglich entfernten stellen der Koppel gestanden und sich angegiftet, wenn ich sie zusammen geholt habe.
Gut, das tut Mirko mit Jack auch, wenn ich da bin, aber ich habe sie oft genug von ferne beobachtet, um zu wissen dass sie sich hervorragend verstehen, solange ich nicht in Sichtweite bin.
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: AbbeyWood am 27. September 2012, 14:26:46
Doch wo gibt es das schon?

Eben!!!
Und wenn es das gibt, und das auch noch möglichst in erreichbarer Nähe ist, dann muss es auch für das Pferd passen. Wenn das Pferd krankheitsanfällig ist und immer wieder aus der Herde gerissen wird um in die Box zu kommen, ists auch stressig.
Daher ist für so ein Pferd wahrscheinlich eine Zweier Herde garnicht schlecht.


Und das was Heike schreibt kenn ich auch so ähnlich.. Es gibt 3 Pferde und jeder versteht sich mit jedem solange der dritte nicht dabei ist... Aber das ist glaub ich generell das Problem mit 3 Pferden. Ist ja auch bei Kindern so, dass sich oft einer ausgeschlossen fühlt..
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: carry87 am 27. September 2012, 14:36:54
3 Pferde würde ich persönlich auch nicht halten wollen... Lieber dann 4 :)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2012, 15:41:09
Es heißt ja wohl auch nicht ganz ohne Grund, dass die Anzahl der Pferde in einer Gruppe möglichst gerade sein sollte, damit jeder einen Partner finden kann. Und die Mindestanzahl einer Gruppe sollte 4 sein. Dem müssen ja dann schon gewisse Erfahrungswerte vorausgegangen sein und das dient ja auch nur einer groben Orientierung, um den Tieren die besten Voraussetzungen bieten zu können.

Danach sind Einzelhaft, ein Pärchen oder ein Trio eher als problematisch anzusehen und bedingen sicher erhöhte Aufmerksamkeit durch den Halter.
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: carry87 am 27. September 2012, 15:47:54
Bei der Zweisam-Haltung bin ich eben übrigens auch von gleichrassigen Pferden ausgegangen - sonst habe ich gar keine Erfahrung. Ich kenne 2 Isis, 2 Hafis, 2 Lewitzer und 2 Friesen - da bei Pferden nun wirklich auch Rassismus herrscht, würde ich wenn 2 Pferde, dann gleiche Rasse empfehlen.  :cheese: Dann ist die Chance dass sie sich mögen höher. ;)

Wir haben bei uns 6, bzw. 7 (wenn der Stall voll besetzt ist) Pferde. Das klappt prima - wobei wir keine sehr ranghohen Pferde in der Herde haben. Alles in allem sehr harmonisch - nur die 2 Ponystuten zicken sich öfter mal an.  :roll:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: AbbeyWood am 27. September 2012, 15:52:44
ich hab irisches warmblut plus hafi anzubieten  :cheese:
klappt super, sie knubbeln sich an der mähne, wedeln sich die fliegen weg und fressen meistens gemeinsam vom selben haufen oder netz..
nächster vortei:
abbey ist super empfindlich, alt und immer krank
dunja ist gesund, in den besten jahren und robust - unkaputtbar eigentlich
wenn abbey krank ist bekommt sie paddock und box und dunja steht auf der gatschkoppel. da hat sie tagsüber kein problem... sie stellt sich bei starkem regen nicht unter und hat einen schützenden winterspeck (auch im sommer)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Muriel am 27. September 2012, 16:20:11
Zitat
und hat einen schützenden winterspeck (auch im sommer)
gute Formulierung, muss ich mir merken  :cheese:

Ich hab extra einen Fjordie gekauft, weil Mirko sich von all den vielen Pferden, die er im Lauf seines Lebens kennengelernt hat, mit einem Fjordi am besten verstanden hat - ist halt die gleiche Farbe. Die waren gleich ein Herz und eine Seele. Allein aus dem Grund hätte ich das Fjordi damals direkt gekauft, war aber nicht verkäuflich  :lol:
Das andere Pferd mit dem er sich am besten verstanden hat, war ein Connemara.... Nur die gibts zu selten.
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 297 am 27. September 2012, 16:36:58
Jetzt muss ich mich hier auch mal einmischen:

Ich hatte ca. 3 Jahre eine Criollostute alleine stehen! Der war es sehr recht, dass niemand da war der ihr in irgendeiner weise zu nahe kam!

Dann hab ich Lusi gekauft, die stand dann über den Winter allein, der hat es was ausgemacht, also kam das Shetty dazu!

Shetty ist rotzfrech, aber Lusi hat ihn nie an sich herangelassen!

Lusi und Jonny (Shetty) konnten zwar nicht ohne einander sein, großes Theater wenn man einen geholt hat, aber auch nicht wirklich miteinander!

Als dann Perli als Fohlen dazu kam blühte Jonny so richtig auf! :nick:
Er hat mit dem Norikerfohlen Fellpflege gemacht, sie stand unter einer Baumwurzel, er oben,ca. 40 cm höher, da hat sogar Wiederristkraulen super geklappt!

Wenn amn einen der beiden "Kleinen" geholt hat war es Lusi total schnuppe!
Perli durfte allerdings nie in Lusi engeren Bereich, trotzdem hat sie sich immer total aufgeführt wenn man Lusi geholt hat, (Ist sogar über die 1,30 m hohe Boxenwand gesprungen),  bei Jonny war es ihr egal!

Als Perli beim Anreiten war, war eine Woche Theater, wo ist die denn hin!

Als sie heim gekommen ist, war wieder Theater, ach, die ist ja wieder da!
Und Lusi hat Jonny wie ein Fohlen von Perli abgeschirmt! :nick:

Im Moment stehen meist die Stuten näher beieinander, allerdings hat Jonny auch etwas Fußweh und kann nicht ganz so schnell!

Was ich damit sagen will, ich denke es ändert sich immer mal, einmal hat ein Pferd Lust auf Gesellschaft, an einem anderen Tag wieder nicht!

Nur in der Hitze stehen meine drei meist eng beieinander im Schatten, wobei sich Jonny meist hinter Perli stellt und sich von ihr die Fliegen im Gesicht wegwachteln läßt! Typisch Pony halt! :cheese:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 27. September 2012, 16:42:44
Hi,

ich habe und hatte lange Zeit Zweierhaltung.

Anfangs Nuance (Engl. Vollblut) und Nelly (vermutlich Shetty/Welsh, 1 m Stkm.). Es funktionierte weitgehend problemlos, von Fütterungsschwierigkeiten abgesehen. Nelly hatte lange ein Extraabteil, unter dessen unterer Begrenzung nur sie durchpaßte, und Nu einen hoch aufgehängten und gut befestigten Futterkübel, was die Menge des von Nelly geklauten Futters doch deutlich einschränkte (ich konnte den Kübel gegen Kippen durch Stöße von unten sichern, aber ich konnte ihn nicht hoch genug hängen, daß auch eine auf den Hinterbeinen stehende Nelly nicht reinreichte, eine auf allen vier Beinen stehende Nu schon).

Die Verletzungsrate bei Nu ging drastisch zurück. Sie hatte vorher in Reitställen ständig irgendwelche Defekte, oft auch durch Tritte und Bisse, wenn sich ein anderes Pferd ihre fiese Art nicht gefallen ließ und sie der Reaktion nicht rasch genug auswich.

Dann hatte ich eine Dreiergruppe (+ Kalafi, Paso Fino), was hervorragend funktionierte. Giftzahn Nu wurde Adoptivmama, Nelly gewissermaßen Tante. Nach Nu's Tod wieder Zweiergruppe, mit der doch alten Nelly nicht mehr so optimal. Also wieder Dreiergruppe mit Lele (Hafimix, sowas wie Miniaturnoriker, mittlerweile 1,28 m Stkm., eindeutig Nordpferd). Das ging auch super gut, und Lele, die anfangs von meinen Pferden nichts wissen wollte, konnte der freundlichen Einbeziehung nicht lange widerstehen. Problematisch wurde es, als die alte Nelly abbaute und Lele in die Pubertät kam. Da gab es für Nelly wieder einen gesicherten Rückzugsbereich (es lebe der Größenunterschied!).

Seit Nelly's Tod wieder Zweierguppe, soll auch so bleiben. Meistens verstehen sie sich gut (benutzen dieselbe Masche im selben Heunetz zum fressen), aber zeitweise streiten sie auch. Wenn ich mit einer der beiden übe, ist die andere eigentlich immer grantig, und sie können einander nicht ausstehen.

Da die weitgehend winterfelllose Kala bei Kälte eine dicke Decke kriegt, sind die beiden auch im Winter annähernd gleich lange draußen im Freien. Obwohl Kala viel reaktiver und wachsamer ist, funktioniert es gut mit den beiden, und möglicherweise färbt Lele's Ruhe ab.

Viele Grüße

Carola
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: AbbeyWood am 27. September 2012, 16:53:36
von Fütterungsschwierigkeiten abgesehen.

DAS hab ich vergessen. Das ist für mich das Hauptproblem wenns unterschiedliche Rassen sind. Ich hab immer die Wahl zwischen zu dünner abbey oder zu dicker dunja. Deswegen kommt Dunja im Winter nachts rein, und Abbey hat ihre Box+Paddock. Sie hat Kontakt zu den anderen, kann aber in Ruhe ihre Heumassen essen
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 27. September 2012, 18:42:51
Danke Euch allen für Eure Erfahrungen :keks:

Das mit der Fütterung wird bei Robin und seinem Kumpel ideal werden. Zum zweimal täglich Zufüttern kommen sie in den Stall und werden derweil voneinander durch Seil abgetrennt. Da hat jeder ganz viel Platz und kann in Ruhe fressen. Dazu hängt in jedem Stallabteil je ein Heunetz.

Draußen gibts ausreichend Gras und nochmal zwei große Heunetze mit ausreichend Abstand.
Vom Futterbedarf sind sie gleich: Können nicht genug reingestopft kriegen, sollen also fressen und fressen und fressen.....

Beide ähnlich vom Temperament. Keine Jungspunde, die noch gerne  rumtoben oder kräftemessen wollen.

Robin hat sich bisher in jedem Stall mit Schimmeln ausgerechnet die Schimmel als feste Partner auserkoren.
Der andere vetrug sich eng und dicke mit seinem  verstorbenen Schwarzbraunen Kumpel (oder wars ne Stute - weiß ich nicht genau).

Selbst bei Krankheit oder Verletzungen wird hier nicht nötig sein, einen alleine in Boxenhaft zu packen, weils so weitläufig ist, dass sie sich gut aus dem Weg gehen können und Jagereien sich erübrigen.
Es besteht aber natürlich die Möglichkeit, Beide Nachst in den Stall zu sperren, mittig getrennt und tagsüber auf abgeteilte Weidebereiche zu lassen. Sind auch Bäume zum unterstellen genug da.

Alles kann man eh nicht vorhersehen, ausschließen, regeln oder verhindern. Man kann immer nur sein Möglichstes tun und versuchen das Beste aus den gegebenen Bedingungen zu basteln.

Was Robin betrifft hat er mit Sicherheit unter Gruppenstress im Offenstall, in dem er damals erschöpft zusammenklappte - zuvor in dem Stall, indem die Stallbetreiber brutal und sehr gewalttätig mit den Pferden umgingen - danach in der Kleingruppe unter den Wallachen, die ihn ständig in die Ecken gestellt und verprügelt haben, und den Stallbesis, die ihn patschnass nach Überschwemmung in der Box ins windig, kalte Wetter rausstellten, mehr gelitten, als er in der künftigen Zweierhaltung leiden wird.
Drei Ställe waren bisher absolute Kac**.

Hier im Umkreis sieht man einige Pferde, die in Zweierhaltung stehen und das über viele Jahre hinweg. Sehen nicht unzufrieden aus. Ich glaube, das größte Problem gibts für den Menschen, wenn er mit dem Kleben kämpfen muss.

Robin ist verträglich mit allem und jedem.
Unter guten Fütterungsbedingungen kommt er mit anderen sehr gut zurecht, wie auch andere mit ihm - egal ob ranghoch oder rangniedrig. Da gabs bisher noch kein Pferd, mit dem er sich nicht ausreichend anfreundt hat, so dass gejuckt werden konnte.
Das war im Laufe der Jahre sehr interessant  zu beobachten, wie diese, an sich "harmonischen Miteinander", durch einzelne Faktoren schnell kippen konnten.

-Manchmal wars ne zugesellte Stute - Ressource Sozialpartner - die für die Entstehung von Stress sorgte
- ein andermal wars das Zusammensperren der Pferde, die sich den Sommer über auf größerer Weide alle gut verstanden,  auf zu engem Terrain mit nur unregelmässiger Heufütterung tagsüber auf zu wenig Fressplätzen.
Da eskalierte innerhalb kurzer Zeit die ganze Stimmung.
-oder zuwenig Unterstellplätze, bzw. zu kleiner Unterstand für zuviele Pferde, sodass die Ranghöheren aggressiv ihre Stellplätze, vor allem in der Insekten geplagten Zeit, verteidigten.
-ein anderer Faktor, wie Manfred auch beschrieb, war der Faktor Mensch, der Unfrieden reinbrachte, für Stress sorgte, weil die Pferde lautstark und unfair behandelt und damit sehr unausgeglichen wurden.
- und nicht zuletzt die allgemeine Futtersituation. Sobald sich die Gruppen oder Grüppchen ihrer Fressplätze und gleichmässigen Rauhfutterversorgung nicht mehr sicher sein konnten, hatten alle Stress und die Rangniedrigsten hatten es auszubaden.

Treffen dann noch mehrere Faktoren aufeinander, na dann Prost Mahlzeit  , dann wirds zum  Sch***pferdeleben.

Die große Liebe unter Pferden - das ist wohl Glückssache. Denke aber auch, dass es so, wie wir menschen uns das vorstellen, nicht läuft. Klar gibst stärkere Sympathien oder Antipathien - aber letztendlich leben sie alle in einer Art Zweckgemeinschaft, weil ihr Trieb das für sie nötig macht.

Ich hab schon erlebt, wie sich jahrelang einwandfrei verstehende Päärchen unter veränderten, verschlechterten Bedingungen plötzlich massiv bekämpft haben. Da war keine Spur mehr der alten Freundschaft zu erkennen.
Und die andere Entwicklung, von scheinbarer, massiver Feindschaft bis hin zu Freundschaft mit Fellpflege und Kopf an Kopf fressen, hab ich auch schon erlebt.

Alles ist möglich!

Eins weiß ich aber heute mit Sicherheit:
ICH werde nach Robin kein Pferd mehr haben!



Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 27. September 2012, 19:27:43



Zitat
Ich hab schon erlebt, wie sich jahrelang einwandfrei verstehende Päärchen unter veränderten, verschlechterten Bedingungen plötzlich massiv bekämpft haben. Da war keine Spur mehr der alten Freundschaft zu erkennen.

Soll ja bei Menschen auch vorkommen...



Zitat
Eins weiß ich aber heute mit Sicherheit:
ICH werde nach Robin kein Pferd mehr haben!

Klar, das erleichtert das Leben deutlich. Trotzdem hoffe ich, daß ich nach Kala (so in 20 Jahren oder so) noch fit genug für ein weiteres Pferd bin (das Lele noch viele Jahre Gesellschaft leisten kann).

Viele Grüße

Carola




Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Noryel am 28. September 2012, 08:08:31
Hallo!

Als ich hab gute Erfahrungen mit 2er-Gruppe gemacht, auch in der 3er hat alles gepaßt.
Bei uns war allerdings die Fütterung ein großes Problem (in der 2er sowie in der 3er). Meiner extrem leichtfuttrig, E. normal und S. eher schwerfuttrig. Das hat halt überhaupt net gepaßt.
Auch wenn mal einer oder beide weg waren, wars jetzt kein Drama.

Ich hätte allerdings ein Problem damit, wenn ich nicht vom Hof weggehen könnte. Den auch für Rentner ist ja ein Spaziergang net schlecht. Für meinen wär das nix tagein und tagaus am Hof bzw. Weide zu sein. Aber das muß jeder für sich und sein Pferd selbst entscheiden.

Wünsch dir alles Gute für Robin (natürlich auch für dich) und damit alles so wird, wie du es dir vorstellst, sodass Robin noch ein paar schöne Jahre hat!

VlG Caro  :umarm:
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 28. September 2012, 08:37:00
Caro, dass ich nicht mehr spazierengehen kann ist für mich auch ein Manko. Sehe ich ebenso wie Du. Aber bei der großen Weide ist das hoffentlich zweitrangig.
Dass ich meinen von dem anderen nicht ausser Sicht bringe, war Bedingung, dass ich hin darf.
Die Weide ist ein paar Hundert Meter lang und an manchen Stellen knapp 100 Meter breit.
Da ist soooviel Platz für freies Rumtoben, spielen und Freiarbeit mit Pferdel, da bring ich ihm schon täglich ein wenig Abwechslung und Bewegung rein.
Ich stell ihn da ja nicht einfach nur in dem Stall ab, sondern werde die Zwei dort täglich versorgen. ;)





Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Noryel am 29. September 2012, 12:05:41
Wow, das nenn ich mal Weide für 2 Hühs :o

Nachdem ich deine Beiträge und auch ein bissl in deinem TB gelesen habe, hätt ich dich auch nicht so eingeschätzt (sry falls es falsch rübergekommen ist  :rotw: ).  Und es war auch nicht böse gemeint, hab nur (ungefragt) meine Meinung kundgetan   :tuete:
Ich bin mir ganz sicher, dass du dich trotz diesen großen Stalls gut um ihm kümmern wirst  :janick: !

Freiarbeit auf der Wiese  :resp:
Wenn meiner auf der Wiese ist, macht er sich klein. So nach dem Motto "Bin nicht da und keiner sieht mich". Zu seiner Verteidigung muß ich sagen, dass er nur 2h am Tag rausdarf  ;)
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Anneke am 29. September 2012, 13:10:52
Hallo,

ich habe auch Zweiterhaltung und bei uns ist es ideal. Die beiden haben sich am ersten Tag gesehen und ohne weiteres Murren angefangen gemeinsam zu grasen.Da wird auch Fellpflege betrieben und gemeinsam geruht.
Pott und Deckel anscheinend  :cheese:

Ab und zu ist Björg (die Stute, vermutlich Isi Tinker Mix,4 J.) mal ein wenig zickig zu ihrem Kumpel Krümi (Wallach, Isi, 23). Ich vermute, es ist dann Rossezeit, kann es aber nicht mit Dicherheit sagen, weil man bei ihr die Rosse meistens gar nicht bemerkt. Da werden mal ein paar Ohren angelegt, ruckwärts gedrängt, gequikt und Schlagen angedeutet, aber mehr passiert auch nicht.

Beide leben in Paddock mit Unterstand. Fressen gemeinsam an der Heuraufe ist problemlos. Da der Alte aber wenn wir viel Reiten - und vor allem jetzt wenn das Winterfell kommt-  zugefüttert werden muss, bzw. er aufgrund drei fehlender Schneidezähne einfach langsamer frisst als Björg, mache ich ggf. abends den Unterstand zu und er erhält dann Kraftfutter und extra Heu, was er nachts dann alleine fressen kann. Die beiden sind aber in Sichtkontakt.

Wegreiten geht auch prima, beide gehen problemlos alleine mit mir vom Hof. Björg ist in den ersten zwei Wochen als ich sie hatte, im Paddock herumgaloppiert, wenn Krümi wegging, hat aber schnell gemerkt, das auch alles ok ist wenn sie alleine wartet.

Was ich als einziges nicht so prima finde, ist die mangelnde Bewegung. Wir reiten eigentlich relativ viel, aber im Paddock wird herumgestanden, auch wenn die untere Portionsweide offen ist. Das liegt natürlich in erster Linie an meiner beengten Haltung, wo ich leider keine "Wanderwege" einrichten kann - aber in zweiter Linie sicherlich an dem Altersunterschied. Björg ist zwar auch eher von der energiesparenden Sorte, aber ich vermute, dass sie in einer Herde mit jüngeren Pferden doch mehr herumtoben würde.

Liebe Grüße, Anneke
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: krümelzwerg am 30. September 2012, 02:34:54
Auch bei u s ist die Zweierhaltung optimal. Jeder geht problemlos weg. Der Daheimgebliebene wiehert wohl etwas oder bewegt sich auch mal selbstständig. Aber sonst: Fressen, Fellchenkraulen, alles supi.
Erst gestern lagen beide quasi dicht an dicht und haben die morgendliche Sonne genossen.

Einziger Wehmutstropfen (weshalb ich auch nicht mehr Pferde dort haben möchte): ich bin ein Fan von 24h zugänglichem Heu, muss es aber in der Realität stark rationieren weil ein Pferd das ich erst vor wenigen Wochen übernommen habe stark übergewichtig ist. EMS habe ich nicht testen lassen, aber es spricht vieles dafür.
Und das kann ich besser in meiner 2er Gruppe steuern, als in einer größeren.
Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 30. September 2012, 11:21:19
@Noryel: Kein Problem. Hab nichts negativ aufgefasst. Man kann ja nur wissen, was man liest und deshalb hab ichs einfach noch dazugeschrieben.

Als Robin eineinhalb jahre lang 80 km von mir entfernt in einem guten Offenstall (7Pferde) stand (den wir verlassen haben, weil Stallauflösung - wiedermal Pech gehabt, sollte sein endgültiges Zuhause werden...schnief), habe ich ihn alle zwei Wochen für jeweils ein paar Tage besucht. Konnte dort zusammen mit meinen Wuffels immer mitwohnen.

Immer wenn ich kam - sogar nachdem ich wegen Knieoperation mal 8 Wochen nicht dort war - erkannte er mich auf Distanz immer sofort und kam auf Fausttargetsignal , ohne ihn zu rufen, schnell  angebrummelt.
Egal, ob sie im leckeren Gras standen oder sonstwo. Er hat mir dann immer sofort voll eifrig und motiviert alles angeboten, was sonst so in seinem Repertoir war.
Mit Nase am Boden in Position neben meinem rechten Fuß verfolgte er mich auf Schritt und Tritt, um einen Click zu bekommen, schmiss mir sein bayrisches Vorderhaxgefuchtel um die Ohren, klaubte mir alles auf, was im Weg lag usw.
Er kam dort dank der wirklich guten Futterverteilung auf ausreichend Fressplätzen sehr gut zurecht, wurde liebevoll von den SBs versorgt - und trotzdem hatten wir alle den Eindruck, dass es für ihn sehr wichtig ist, die Beziehung zu mir aufrechterhalten zu können und dass ihm schon auch was fehlt, wenn ich nicht da bin.
Ich hätte mir (für ihn!) gewünscht, dass er unabhängiger , einfach mehr Pferd werden würde, aber scheinbar haben die ganzen Jahre der täglichen Versorgung und auch Kompensation von Missständen durch mich, tiefe Spuren hinterlassen.

Ich würde es aus dieser Erfahrung heraus nie und nimmer übers Herz bringen, nochmals seine Versorgung  anderen Menschen zu überlassen und auf unsere gemeinsame tägliche "Qualitätszeit" verzichten. WIR BEIDE scheinen das zu brauchen :cheese: Klar kanns den ein oder anderen Tag mal ausfallen, zB wenn ich auf Fortbildung oder mal krank bin, aber in der Regel gehört es für uns wie das tägliche Brot/Heu dazu, eine gewisse Zeit intensiv in Zweisamkeit zu verbringen.
Egal ob CT , oder bisher oft Ausflüge zum Auffinden besonders leckerer Weidegründe im Gelände, meist eh kombiniert: Robin besteht da quasi drauf, indem er sogar nach der abendlichen Fütterung, wenn er sofort wieder zu seinem Kumpel gehen dürfte, einfach in meiner Nähe bleibt und sich null drum schert, was seine Artgenossen machen.
Hab schon oft zu hören bekommen, dass wir wie ein altes, verheiratetes und immer noch verliebtes Päärchen erscheinen  :cheese: .    und irgendwie fühlt sich das auch immer so an, wenn er um mich rum ist  :love:

So, nun bin ich wieder ziemlich abgeschweift vom ursprünglichen Thema, sorry.

Hab da noch ne Frage und zwar wegen der Zusammengesellung.
Da haben wir diesmal nämlich absolut ungünstige Bedingungen.
Robin und ich werden nachmittags von einer ortskundigen Freundin mit Stute dorthin begleitet. Alleine hätte ich null Plan wegen der Strecke.
Der künftige Stallpartner wird nach ungefähr 8 Stunden Hängerfahrt erst gegen 19 Uhr im Stall eintreffen. Da ist es dann schon dunkel. Er kennt aber die Örtlichkeiten, weil er jahrelang schon hier stand.
Robin kann ich nach unserem Eintreffen an der Longierleine auch alles zeigen.

Ich hab nun aber Bammel:
Letztes Mal, als wir von der Stute begleitet wurden, klebte er nach dem gemeinsamen Weg derart an ihr, dass ich ihn, trotz Anwesenheit alter Pferdekameraden in einem Stall, indem er mal 5 Jahre gestanden hatte, zuerst keinen Schritt alleine lassen, bzw. abhängen konnte, weil er übern Zaun gesprungen wäre und sich total aufgeheizt hat.
Sobald ich ihn an der Longe hatte, beruhigte er sich einigermaßen, schrie aber zwei Stunden nach ihr, kam dann über Nacht mit den anderen in die Box und am nächsten morgen wars ok.

Ich überlege nun:
Sollte ich die Stute heimschicken, wenn wir angekommen sind und derweil alleine mit Robin im neuen Umfeld bleiben, dass er sie schonmal ausm Kopf hat, wenn der Neue kommt?
Wird Stress pur und nicht ungefährlich, weil er mir dabei keinesfall loskommen darf. Trau ihm zu, durch Zäune zu gehen, wenn ich ihn nicht mehr an der Hand hätte. Aktiv Losreißen würde er sich nicht, da bin ich mir sicher, aber ich weiß nicht, wie lange ich durchhalten kann, mit aufgeregtem, hysterischem Kleber, der immer wieder schreiend rumkreiselt.

Oder ich zeig ihm zusammen mit der Stute erstmal das ganze Umfeld, aber nicht frei, sondern geführt, lassen wir sie grasen und etwas vom Marsch erholen und dann sperr ich mich mit ihm in den Stall und schicke Stute heim. Da weiß ich, rastet er zuerstmal hysterisch aus, würde sich aber nach ner gewissen Zeit wieder beruhigen, denke ich. Ich würde natürlich mit drin bleiben.
Dann könnte er sich , wenn der andere kommt , eher auch auf ihn einlassen.

Dann, wenn der Andere kommt, könnten wir sie nachts über durch 2xSeil getrennt, im Stall lassen und morgens raus auf die Weide.

Lassen wir die Stute da, bis der Andere kommt, bindet sich Robin über mehrere Stunden noch mehr an die Begleitstute, befürchte ich...........................
Oh Mann, geht mir die Düse!

Wie würdet ihr das machen?





Titel: Re:Eure Erfahrungen mit Zweierhaltung
Beitrag von: Steinchen am 30. September 2012, 15:31:50
Habe jetzt mit der Pferdebesitzerin des neuen Kumpels besprochen:
Ugf. ne knappe halbe Stunde bevor das andere Pferd ankommt, soll die Stute nachhause gehen.
Die halbe Stunde bring ich auch mit hysterischem Robin rum, selbst wenn er sich noch so aufregt.
Den Zeitrahmen weiß ich, kann ich mit ihm auf der großen Weide "spazierengehen", ohne dass es große Probleme geben wird.
Ist ja nix anderes, als nochmals nen alleinigen Grasespaziergang zu machen ;) .
Das kann ich ihm mit unseren fest installierten CT-Signalen so vermitteln. Hauptsache ein wenig in Bewegung bleiben, körperlich und geistig.
Dann kennt er schon das Umfeld und wenn dann der andere ankommt, ist der in dem Moment sicher interessanter, nach dem Weilchen ohne Artgenossen, als die verlorene Stute.
Sein neuer Kumpel braucht dann etwas Bewegung und hat sicher auch Hunger aufs Gras, so dass wir sie dann frei lassen und ich werde, wenn nötig, dort bleiben.
Hoffe nur, dass wir dann um 19 Uhr noch ausreichend Lichtschein haben, um die Beiden im Auge behalten zu können.

Den Umzugsweg haben wir heute auch besprochen.
Die ersten 3 Kilometer sind bekannte Strecke, die wir schon gegangen und geritten sind. Weiche Wiesenwege. Da werd ich mich noch draufsetzen.
Dann neben einer Wohnsiedlung entlang auf dem Bürgersteig.
Ungefähr auf halber Strecke liegt ein Pferdehof, in dem an diesem Tag ein Event ist.
Meine Begleiterin wurde dazu von jemandem eingeladen und wir machen Zwischenstation dort. Sie will mit ihrer Stute den Horror-Parcours probieren (mit Kinderwägen und ähnlichen Monstern...lach..)
Je nachdem, wie Robin drauf ist, können wir da ja auch mal durchlatschen.
Pferde ein Stündchen grasen oder Heu fressen lassen, Kaffee trinken und dann die zweite Etappe.
Da müssen wir dann bis übers Sprunggelenk durch die Rott (Fluß) und dann weiter über Feldwege zum neuen Zuhause. Durchs Wasser muss er mich tragen , mein Bube, denn Anglerstiefel sind für so nen Umzugsmarsch nicht geeignet :cheese:
Ohne Pausen, nur im Schritt, sinds Gehzeit ugf. 2 bis drei Stunden, meinte sie. Wobei wir beim letzten Mal sogar eine knappe Stunde weniger gebraucht hatten, als geplant.
Diesmal sinds 3km kürzer als beim letzten mal die erste, längere Etappe, die wir bei zum Teil Schneegewehe gut hinter uns gebracht haben, als er in jämmerlichem Zustand war.
Insgesamt werden wir wohl an die 4 Stunden unterwegs sein.

Das wird wiedermal ein Abenteuer, mit hoffentlich freudigem Ausklang mit im Sonnenuntergang grasenden neuen Pferdefreunden!