Clickerforum
Clickertraining in der Theorie => Die Anfänge und Grundlagenübungen => Thema gestartet von: Mannimen am 06. März 2012, 08:14:09
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Damit fängt doch alles an!
Wie hole ich überhaupt mein Pferd von der Weide? Das scheint ja oftmals schon die erste Hürde zu sein. Mich interessiert daher, wie die Leute ihre Pferde holen.
Die Einstellerin, die mich gebeten hatte sie zu begleiten, wenn sie mit ihrem Pferd alleine ins Gelände geht, hatte zuvor ihr Pferd auf der Weide eingefangen und ihn separat in eine Schleuse gestellt, damit sie es schneller holen konnte als ich kam. Beim nächsten mal kam ich ihr zuvor und wollte sehen, wie sie ihr Pferd holt. Es stand mit dem Hintern zu ihr und zeigte nicht das geringste Interesse ihr zu folgen. Insofern musste es, wie viele andere Pferde auch so oft von der Weide regelrecht abgeschleppt werden. Daran würde ich nun gerne etwas ändern und beschrieb ihr ein Bild davon, wie ich es mir vorstelle und wie es mein Pferd inzwischen auch tut. Selbst aus der hintersten Ecke der Weide kommt es mir entgegen und begleitet mich ohne Strick bis zum Tor. Eine Ausnahme? Mindestens ein Wunschtraum!
Nein, weder noch. Für mich ist genau das die Basis jeglicher weiteren Zusammenarbeit. Ich möchte, das mein Pferd sich freut, wenn ich komme und gerne etwas mit mir zusammen macht, mich begleitet und mich sogar trägt. Letzteres ist für mich wie ein Geschenk, insofern kann ich das auch nicht von ihm verlangen.
Aber wie komme ich dahin? Was kann ich dafür tun? Und wie fange ich damit an?
In diesem Fall habe ich es sogar recht leicht, denn die Einstellerin hat ihr Pferd schon mal auf den Clicker konditioniert und so können wir das ganz kleinschrittig bereits auf der Weide erarbeiten. Bei meinem Pferd habe ich es auch ohne den Clicker geschafft. Allerdings dauert das sehr viel länger und ist wesentlich anstrengender, weil man das Pferd dann erst einmal zum gemeinsamen Spielen animieren muss, um sein Interesse zu wecken. Mit einem Futterlob bei der ersten gewünschten Reaktion geht das natürlich sehr viel schneller.
Ich bin sicher, dass sie das ganz schnell hinbekommt und sie wird sehr erstaunt sein, denn das ist für sie noch ein Ding der Unmöglichkeit.
Wir werden ja sehen. :pfeif:
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Wenn es gut geht:
ein Pfiff, alle gucken, ein zweiter pfiff, alle kommen, jeder kriegt dann beim an-den-Strick-nehmen kriegt dann jeder einen Keks :keks:
wenn es nicht so gut geht:
hingehen, nehmen, dem Pferd freundlich die Mähne zauseln oder Stirn rubbeln etc..
Keks gibts nur, wenn Pferd wenigstens 1 Schritt von sich aus zu mir kommt
bisher haben es alle gelernt ;) und meistens klappt es :cheese:
und falls nicht, nun ja, es muß ja auch nen Vorteil haben, dass unsere Weiden nicht ganz so groß sind :kicher:
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Ich habe das rausholen eigtl. gar nicht geclickert, aber seit ihm das Training Spaß macht, kommt er sowieso zu mir, sobald er mich sieht, wenn er mich nicht sieht rufe ich einmal seinen Namen, dann sucht er mich schon :cheese:
Dafür gibts aber dann nur Stimmlob und streicheln, geclickt wurde das wie gesagt noch nie... ;)
Finde es auch immer sehr lustig wie desinteressiert manche Pferde sind, wenn der Besitzer kommt oder noch interessanter, wenn sie sogar weglaufen. Das sollte einem doch eigtl. zeigen, dass irgendetwas schief läuft?!
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Naja oder das vorher was schief gelaufen ist.
Dakar kam lange Zeit auch nicht freiwillig... da musste ich lange dran arbeiten.
Und Phönix erst recht nicht.
Inzwischen rücken mir beide nicht mehr von der Seite... auch auf der Weide nicht. :cheer:
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Meiner kommt seitdem wir clickern auch häufig von alleine und parkt sich dann direkt an der Paddocktür und schaut erwartungsvoll. Wenn er nicht von alleine kommt, dann setz ich mich einen Moment auf den Paddock und warte, meistens ist er dann nach ein paar Minuten da. Ich halte ihm das Halfter hin oder biete ihm das Handtarget an und dann kommt er sofort mit...ich finde es so eigentlich ganz schön, muss mal sehen, ob ich auch ein Pfeifen oder rufen installieren will. Bei ihm habe ich manchmal das Gefühl, dass er gerade noch Sachen fertig machen muss (dösen, essen etc.) und dann warte ich eben. Manchmal kommt er auch nicht, weil ranghöhere Pferde 'im Weg' stehen, da muss ich ihm entgegenkommen...sowas muss Mensch auch beachten.
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Ich komm zum Tor, pfeiff einmal, Pferde gucken, dann geh ich hin, die letzten Meter kommen sie mir meistens entgegen. Klopfen, Halfter drauf, und los. :nick:
Futter geb ich auf der Weide nie. Meistens hab ich eh mehr neugierige Fellnasen um mich rum, als ich eigentlich haben möchte. Wenn ich da dann einem einzelnen auch noch Futter geben würde ..... :confused:
Das mir die Pferde wiehernd entgegen getrabt sind hatte ich oft genug diesen Winter, als sie leider noch in dem Stall mit Mängeln in Haltung und Fütterung standen :P Klar, macht was her, aber im Endeffekt ist es mir doch lieber, wenn die Pferde dösend in der Herde neben der Heuraufe stehen und sich für Menschen erst interessieren, wenn man sie Hinter-kraulender-Weise aufweckt :cheese:
Große Wiedersehensfreude ist nicht das Spezialgebiet von Pferden und Katzen, die sind eher beleidigt, wenn man nicht kommt ;)
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Keks gibts nur, wenn Pferd wenigstens 1 Schritt von sich aus zu mir kommt .
Ganz genau Cate und so möchte ich an dieser Stelle auch gerne beginnen. :thup:
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Finde es auch immer sehr lustig wie desinteressiert manche Pferde sind, wenn der Besitzer kommt oder noch interessanter, wenn sie sogar weglaufen. Das sollte einem doch eigtl. zeigen, dass irgendetwas schief läuft?!
Richtig, so sehe ich das auch.
Wir hatten mal ein Mädel, dass im Verein ihr Pferd nicht mehr holen konnte, weil der vor ihr geflüchtet ist. Die war am Boden zerstört und wollte immer, dass ihre Freundin das Tier für sie holt. Doch das hat die Trainerin strickt verboten und meinte, sie müsse es selbst schaffen. So saß das Mädel weinend auf der Weide und versuchte ihr Glück so lange, bis sie das Pferd mal gegriffen bekam und dann riss es sich wieder los. Insofern gab es da wohl ein sehr massives Problem. Es hat Wochen gedauert, bis das Mädel wieder Vertrauen in dem Tier wecken konnte und es ihr dann doch gelang. Genau das wollte die Trainerin an dieser Stelle auch erreichen, denn ohne diese Basis hätte es auch keinen Sinn gemacht, weiter mit dem Tier zu arbeiten.
Das war echt hart und jeder im Verein wollte ihr gerne helfen.
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Futter geb ich auf der Weide nie. Meistens hab ich eh mehr neugierige Fellnasen um mich rum, als ich eigentlich haben möchte. Wenn ich da dann einem einzelnen auch noch Futter geben würde ..... :confused:
Das Problem hatten wir auch und es ging so nicht. Der Futterneid war einfach viel zu groß und Antares steht im Rang ganz am Ende. Insofern wurde der da immer vertrieben und das brauche ich nicht, wenn ich mich zwischen beißenden und keilenden Pferden befinde, die mich in ihrer Panik auch noch umrennen. :confused:
Insofern habe ich es ohne Futter gemacht.
In diesem Fall jetzt, steht das Pferd im Rang weit oben und vertreibt eher die anderen aus der Herde. Da dürfte das dann nicht so das Problem sein, denke ich, weil sich ohnhin keiner an ihn ran wagt. Also darf der auch fressen ohne zu weichen. ;)
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Ich hab das mit Asterix zuerst auf der Gatschkoppel geübt, mittlerweile klappt es zu 80% auch auf der Weide. Cani hat es sich einfach von Asterix abgeschaut. Die Vorbesitzerin musste regelmäßig das Halfter hinter dem Rücken verstecken, weil das Pony sonst abgehauen ist, auch auf der Gatschkoppel. Seit wir ausschließlich clickern kommen beide Pferde recht gerne, nur manchmal lockt das Gras halt mehr als der Mensch.
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Warum glaubt ihr werden die meisten Sportpferde in der Box gehalten >:(, die würden ewig mit einfangen brauchen
Meine Tamina kommt inzwischen eigentlich immer zu mir, zumindest wenn ich etwa 50 m entfernt bin. Wenn die ganze Herde kommen soll, reicht ein Ruf und alle kommen angelaufen
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Warum glaubt ihr werden die meisten Sportpferde in der Box gehalten >:(, die würden ewig mit einfangen brauchen
:coffeepc:
Und der Sattel würde bald nicht mehr drauf passen. Außerdem müsste man man sehr viel mehr putzen. Mal ganz abgesehen von den vielen Verletzungen durch andere Pferde usw. :pfeif:
:cheese:
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das war das erste, was mein damaliger Chef (auch Reiter) mich fragte, als ich erzählte dass Mirko auf einer 2 ha großen Weide steht: "Und wie bekommen Sie den da eingefangen ??? "
"naja, ich pfeife und dann kommt er angerannt" :cheese: Ich glaub er hat das nicht so recht geglaubt... :juck:
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Gestern hab ich erst wieder mit ner Parelli-Vertreterin gesprochen.
Situation: Ich stellte mein Pferd zurück ins Paddock nach getaner Arbeit. Da fiel mir ein, dass ich noch was vergessen hatte nachzusehen, aber Sina stand etwas weiter weg. Da hab ich sie gerufen und beim 2. Ruf kam sie an den Zaun, so dass ich schauen konnte, was ich noch wollte.
Da meinte sie: mein Pferd muß ich immer suchen gehen, der kommt nie von allein zu mir. Tja ... warum wohl.
Aber die ist auch der Meinung, unsere Pferde kommen nur zu uns, weil wir sie mit Keksen vollstopfen. Hat sie so nicht gesagt, hört man aber in jedem 2. Satz :-X
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Aber selbst wenn... ich bin ein fauler Mensch, und wenn mein Pferd zu mir kommt weil es Kekse dafür bekommt... ist mir das immernoch lieber als ihm ne halbe Stunde hinterherrennen zu müssen :cheese: (Ich werd übrigens auch auf der Weide noch zur Begrüßung angewieher-brummelt, und da sind meine paar Hafer-Krümel sicherlich nicht mehr der Grund ;) )
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(Ich werd übrigens auch auf der Weide noch zur Begrüßung angewieher-brummelt, und da sind meine paar Hafer-Krümel sicherlich nicht mehr der Grund ;) )
Ganz sicher nicht! :cool:
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@Ramona
Da hat sie wohl was falsch gemacht!Ich bin auch Parelli-Student, aber mein Pony kommt gerne zu mir, ob sie nun auf der Weide steht oder im Paddock.Das geht ohne Kekse!Hier stimmt einfach die Partnerschaft. :yess:
Wenn ich mit Mary-Lou arbeite, oder spiele, gebe ich gerne Leckerchen.Sie lernt so einfach viel schneller.Ist bei manchen Parellianern verpönt, warum auch immer....
@Mannimen
Guckst Du hier: http://www.youtube.com/watch?v=_Wvr5YO1vVE&feature=youtube_gdata_player
Ich bin beeindruckt, was mit Clickern alles geht :click: ....und so schnell!So ähnlich arbeites Du auch, stimmt's? TOLL!!!
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Die positive Verstärkung hat den Umgang mit Pferden bei mir komplett verändert. Das wurden keinen Ohren mehr angelegt sondern gespitzt, das Maul nicht mehr zugekniffen sondern auch gespitzt und es wurde auch kein Schweif mehr fest geklemmt sondern eher aufgerichtet. Neuerdings kommt sogar der Schlauch immer öfter dabei raus. :cheer:
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@Mannimen
Nun finde ich es doch recht schwierig, von negativer zur positiver Verstärkung zu kommen.Auf beiden Seiten müssen die Verhaltensmuster verändert und umgearbeitet werden.Es ist der Beginn einer spannenden Reise! :nick:
Ich habe mir vorgestern das Buch von A.Kaland gekauft.Es ist einfach genial und gibt mir Mut meinen neuen Weg zu gehen.
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Nun finde ich es doch recht schwierig, von negativer zur positiver Verstärkung zu kommen.Auf beiden Seiten müssen die Verhaltensmuster verändert und umgearbeitet werden.Es ist der Beginn einer spannenden Reise! :nick:
Davon kannst Du mal ganz gepflegt ausgehen. :nick:
Viele tolle Entdeckungen dabei!
LG Manni
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Nun finde ich es doch recht schwierig, von negativer zur positiver Verstärkung zu kommen
:neinnein: ich fand den weg gar nicht schwierig. Wenn man mal drin ist, gehts ganz schnell - weil Pferd ganz schnell zeigt, wie begeistert es ist und das reisst mit :cheese:
Am Anfang als ich zum Clickern kam, dachte ich auch noch, man könne beides kombinieren, dann dachte ich ok, kombinieren ist nicht so leicht und vor allem auch unnötig, es ist wohl von Pferd zu Pferd unterschiedlich, was von beidem besser passt und mittlerweile bin ich der Meinung, dass jedes Pferd geclickert werden müsste! :cheese:
Mein langjähriger NHS-Ausflug war in einer sicht unnötig - auf der anderen Seite hilft es mir mich in der "dunklen Welt" auszukennen, um mich immer wieder an meiner Erkenntnis durch :click: zu erfreuen und die Unterschiede zwischen NHS-trainierten Pferden und Clickerpferden zu erkennen...
Mich könnte nichts und niemand mehr dazu bringen NHS zu machen...
Lange Rede kurzer Sinn
Also nur Mut... Der Umstieg ist nicht schwer - dein Pferd zeigt dir den Weg! :cheese:
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Versteh ich nicht, beruht NHS immer auf negeative verstärkung?
Unsere kommen auch immer an gerannt obwohl sie nur ca. 3 Stunden auf der Weide dürfen und Herr Pony sogar nur mit Fressbremse (er hatte ja Rehe)
Ich hatte halt festgestellt das er durchs Clickern (nicht auf der Weide sondern bei der Arbeit), Zirkuslektionen und viel Freie Bodenarbeit sich immer mehr freute mich zu sehen. Um so mehr wir in der Richtugn gemacht hatten um so öfter ist er von alleine gekommen. Ich habe das nie geübt es ist mit der Zeit so gekommen, oft wiehert oder brummelt er dann auch vorher bevor er losläuft.
Ich glaube es ist auch die Abwechslung, er weiß nie was wir machen werden. Ob wir Spielen, in der Halle arbeiten, Freiheitsdressur machen oder raus ins Gelände gehen. Ich glaube wenn wir jeden Tag Dressur in der Halle machen würden, würde er auf dauer nicht mehr kommen :cheese: ist nicht ganz so seins, aber 1-2 mal die Woche müssen wir was für unsere Rücken tun
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Versteh ich nicht, beruht NHS immer auf negeative verstärkung?
Eigentlich schon, zumindest ist mir positive Verstärkung da bislang noch recht unbekannt. :juck:
Allerdings sollte beim Holen von der Weide auch kaum Druck verwendet werden. Dies ist in der Tat der einzige Punkt, wenn ich mir das recht überlege, wo das Pferd eine freiwillige Aktion zeigen darf und diese dann auch durch ein Streicheln belohnt wird. Meist geht dem jedoch so ein "chatsh me game" voraus und das übt wieder reichlich Druck aus. Dem entzieht sich das Pferd dann einfach nur rechtzeitig, in dem es gleich angelaufen kommt. Die Frage wäre dann wohl, wie es zu diesem "freiwilligen" Verhalten gekommen ist. :pfeif:
Und es gibt noch einen weiteren Punkt, der nicht so natürlich ist wie im NH gerne vorgegeben wird. Das sogenannte "friendly game", welches im Grunde genommen nur eine reine Desensibilisierung darstellt. Dabei setzt sich das Pferd ja auch nicht selbst mit den Dingen auseinander, welche seinen natürlichen Fluchtinstinkt auslösen sondern es wird darauf trainiert diese zu ertragen und dabei still stehen zu bleiben. Das ist total unnatürlich. Welches Pferd beginnt bei einem anderen mit der Fellpflege und hat freundlichen Sozialkontakt, um dann hinter seinem Rücken einen Knallfrosch losgehen zu lassen und dabei dann darauf erpicht zu sein, dass alle ruhig stehen bleiben und sich nur an ihm orientieren. :confused:
Es ist wohl eher der Weg und nicht das Ziel, was hier den Unterschied macht. ;)
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OK danke :) Ich hatte mich damit nicht ernsthafter beschäftigt. Ich hatte vor Jahren mal ein Buch von dem Roberts gelesen weil die Besitzerin meiner damaligen RB ihn so toll fand und danach handeln wollte. Ich habe das Buch nie wieder in die Hand genommen weil ich mir dachte: Was für ein Schmarrn, tut vorne herum Pferdefreundlich und abeitet nur mit Druck. Das wollte ich halt nicht. Ich wollte immer das Herr Pony freiwillig mitmacht und habs bei ihm halt versucht wie mit den Hunden, nur halt Pferdesprache im Hinterkopf. Vieles ist ja gleich aber halt nicht alles.
Habt ihr euch nicht auch schon gefragt warum wir Menschen unsere Ohren nicht so bewegen können die die lieben Fellbesitzer? Ohrensprache bei Katzen, Hunden und Pferden ist fast gleich. Und auch Schwanzwedeln bedeutet fast das gleiche (Ein Hund der mit dem Schwanz wedelt muß nicht freundlich gesinnt sein, es bedeutet nur das er aufgeregt ist) Wir können das leider nicht.
Großer Unterschied besteht im Hinwerfen auf dem Boden ( Bauch zeigen) Der Hund wirft sich unter, die Katze geht in Angriff über und das Pferd schrubbt sich den Rücken :cheese:
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Ja,
und darum erschließt sich mir im NH auch nicht, warum wir eigentlich die Sprache der Pferde sprechen sollen, wenn wir dazu rein körperlich schon nicht in der Lage sind. Mir reicht es völlig, wenn ich sie verstehe. Und meine Sprache muss ich dem Tier halt beibringen. Dabei steht Freiwilligkeit und Eigeninitiative bei mir inzwischen auch im Vordergrund. :nick:
Mr. Roberts hatte für den Umgang mit Arbeitspferden in seinem Land (USA) eigentlich ein Umdenken überhaupt erst in Gang gebracht. Da wurden die Tiere dann schon mal nicht mehr gewaltsam eingebrochen sondern der Mensch begann mit ihnen zu kommunizieren und hat sie dabei frei laufen lassen. Das war schon extrem viel. Nicht ohne Grund wurde er damit so überschwänglich gelobt. Doch inzwischen ist man halt etwas weiter und das ist wieder ein alter "Zopf" an dem manche Menschen halt gerne noch festhalten. Aber die darauf folgende Entwicklung war durchaus positiv für diese Pferde, möchte ich meinen. Schließlich wurden sie an ihrem ureigenen Instinkt zu fliehen nicht mehr gehindert, nur Erfolg hatten sie damit keinen. Und je eher sie das erkannten und einlenkten, um so größer war die Chance, dass der Mensch den Druck wieder wegnahm. Da hing es dann wenigstens nicht mehr in den Seilen, wenn es fliehen wollte und wurde so daran gehindert. Das war schon recht beeindrucken zu sehen, dass man ein wildes Pferd auch ohne körperliche Gewalt zähmen konnte. Ich sehe das als einen riesen Schritt in die gewaltfreie Richtung.
Man muss sich vorstellen, dass Wildpferde aus der Freiheit in ein enges Gatter getrieben und separiert wurden, um sie dann entweder gewaltsam einzubrechen und gefügig zu machen oder sie weiter "frei" (im Kreis) laufen lässt, bis sie sich kooperationsbereit zeigen und sich ihnen auch nur dann annähert, wenn sie dies dulden und nicht wieder davon stürmen, um sich in vermeintliche Sicherheit zu bringen. Das hat ihnen insofern einige Zweikämpfe mit dem Menschen erspart und so konnte er auch viel schneller ihr Vertrauen gewinnen, denn sie machten deutlich weniger böse Erfahrungen. Nicht zuletzt war das auch für die Menschen sehr viel sicherer und weniger gefährlich, als im direkten Kampf um Leben und Tot sich mit diesen Tieren zu messen.
Heute wollen wir das auch ohne Flucht und im Kreis rennen erreichen, in dem wir jeglichen Schritt in die gewünschte Richtung positiv verstärken. Es sollte also erst einmal bereit sein uns überhaupt zu folgen bevor wir etwas von ihm verlangen. Das ist dann schon mal eine noch ganz andere Dimension. ;)