Clickerforum
Clickertraining in der Theorie => Bücher, Videos und interessante Links => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 293 am 22. August 2011, 14:39:43
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Hi!
Da ich nun im Herbst das erste Mal mit meinem Pferd an ernsthaftes Arbeiten denken kann (hab sie ja erst seit Okt.10 und bis jetzt war sie die meiste Zeit mit schwanger sein und Baby betüddeln beschäftigt), würde mich nun interessieren, welches Buch ich mir hier am sinnvollsten kaufen kann, um mal einen Plan zu kriegen, was ich denn nun sinnvollerweise machen soll und vor allem in welcher Reihenfolge was wichtig ist.
Mein Pferd kann die 3 Grundgangarten mehr aber auch schon nicht und ich brauch ein Buch, dass uns dort abholt.
Über Bodenarbeit hab ich schon eines, dass ich mir dann nochmal zu Gemüte führen werde, aber übers Reiten hab ich keines.
lg,
Ramona
ps. danke fürs verschieben Heike :cheer:
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Darf ich fragen welches Bodenarbeitsbuch Du hast, bzw. falls wer eines besonders empfehlen will?
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In welcher Reitweise bist du denn unterwegs?
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Also ich bin Englisch unterwegs.
Ausgebildet soll eine Norikerdame werden!
Heike hat mir gezeigt wie sie besser Rückwärts geht, sie "läuft" auch schon außen an der Longe wenn es mal dazu kommt, das ist aber schon so ziemlich unser ganzes Können, ist ja erst 2 1/2!
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Eigentlich hab ich Ramona gemeint, aber macht nichts ;)
Wenn ich aus meinem ganzen Bücherschrank nur drei Bücher behaltendürfte, wären das
Tellington-Jones: Tellington Training für Pferde
Das grundlegende Bodenarbeits- und Grundausbildungs - Nachschlagewerk schlechthin wie ich finde.
Ingrid Klimke: Grundausbildung des jungen Reitpferdes
(besonders in Kombination mit der DVD Reihe dazu, die ist wirklich sehr sehr gut)
Christpher Bartle: Ausbildung des Sportpferdes
(Auf das hab ich hier im Forum an anderer Stelle schon seitenlangen Lobgesang geschrieben ;))
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Ich reite einen Mix würd ich sagen.
Wie nennt man das: Impulsreiten - also ich treibe nicht jeden Schritt raus, ich gebe bloß das Signal für den Gangartwechsel und treibe danach nicht mehr.
Aber grundsätzlich ist es eher die englische Reitweise.
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Hallo Ramona,
die englische Reitweise lebt von der Anlehnung und die erfordert ein ständiges Nachtreiben. Sie steht somit im Gegensatz zur amerikanischen Reitweise, die auf Impulsen und Weichen basiert. Ob man das wirklich mischen kann? ;)
Für die englische Reitweise wäre ein Standardwerk die Reitlehre von W. Rüseler (http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=müseler+reitlehre&tag=googhydr08-21&index=aps&hvadid=7880817325&ref=pd_sl_1241yqcpw2_b) zu empfehlen.
Für die Westernreitweise (http://www.youtube.com/watch?v=Jujvzm6Z7Tw) wäre aus meiner Sicht Peter Kreinberg (http://www.peter-kreinberg.de/) zu empfehlen.
Es gibt aber auch noch die Klassische Reitweise aus der spanischen (z. B. Wiener Hofreitschule (http://www.srs.at/)) und portugiesischen (z. B. Bent Branderup (http://www.la-selle.com/147/Home/Seminar_Reitunterricht.html)) Ecke sowie die französische Reitweise á la Philippe Karl (http://www.philippe-karl.com/) die zwar auch mit Anlehnung aber eben nicht ständig treibend geritten werden. 8)
Reiten lernen ist jedoch mit viel Fühlen verbunden und das können Bücher nicht wirklich vermitteln. Da braucht man dann doch Unterricht. Und um den richtigen Trainer dazu zu finden, sollte man sich schon mal für eine Richtung entschieden haben. :roll:
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die englische Reitweise lebt von der Anlehnung und die erfordert ein ständiges Nachtreiben. Sie steht somit im Gegensatz zur amerikanischen Reitweise, die auf Impulsen und Weichen basiert. Ob man das wirklich mischen kann? ;)
kannst man ein pferd ohne gerte führen? :roll:
kurzum: wenn du statt anlehnung das wort "führung" verwendest und das auch als bild nutzt, dann wird klar, dass du zwar in sachen körpersprache dem ganzen bewegung gibst, aber es ist nicht zwangsläufig ein ständiges nachtreiben. ein guter sitz ermöglicht es schenkelhilfen praktisch auf nicht vorhanden zu reduzieren, weil's wurscht ist was die machen solang das becken das richtige macht. die schenkelhilfen hat sich auch einer überlegt um die bewegung des beckens zu verdeutlichen.
im übrigen ist die reitweise wurscht, weil der einzige unterschied zwischen gutem und schlechtem reiten zu finden ist. ich hab zb. als klassiker jahrelang bei einem westerntrainer unterricht genommen... und gut war's!
ich würd mich eher fragen von welchem niveau wir ausgehen, wo die reise hingehen soll und ob es da sinnvoll ist aus einem buch reiten zu lernen. für ganz anfängliche gefühlssachen - was ich praktisch bis klasse L so sehen würde, empfehle ich meyners (Bewegungsgefühl und Reitersitz (http://www.amazon.de/Das-Bewegungsgef%C3%BChl-Reiters-koordinieren-Reiterliche/dp/3440094871 - http://www.amazon.de/Bewegungsgef%C3%BChl-Reitersitz-Reitfehler-vermeiden-Sitzprobleme/dp/3440101010/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1314081887&sr=1-1))
und wenn man sich selbst im griff hat und selbst richtig reitet, zieht das pferd über kurz oder lang mit. ich weiß ich mach mich unbeliebt, aber einem pferd muss ich nicht erklären wie traversalen, schulterherein oder piaffen zu gehen sind - ich muss nur eine kommunikationsebene finden, wie ich mich verständlich machen kann was ich gerade will. die lektion per se hat das pferd in seinem natürlichen bewegungsrepertoir auch.
edit: Link gehübscht, Gruss Muriel
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Ich weiß, dass ich aus einem Buch nicht das Gefühl lernen kann, dass es für die Lektionen braucht.
Um meine Reiterei zu verbessern hab ich GsD eine tolle CR-Instruktorin, die uns zwar zu selten, aber zum Glück einmal im Monat besucht.
Im Moment hab ich nur einfach das Gefühl, dass es mir an theoretischem Grundwissen fehlt, deswegen die Frage nach den "richtigen" Büchern.
Ich danke euch für die Tipps :nick:
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und wenn man sich selbst im griff hat und selbst richtig reitet, zieht das pferd über kurz oder lang mit. ich weiß ich mach mich unbeliebt, aber einem pferd muss ich nicht erklären wie traversalen, schulterherein oder piaffen zu gehen sind - ich muss nur eine kommunikationsebene finden, wie ich mich verständlich machen kann was ich gerade will. die lektion per se hat das pferd in seinem natürlichen bewegungsrepertoir auch.
das ist eine wunderschöne definition!!!! da bin ich voll und ganz bei dir! möchte noch hinzufügen (und ich weiß, dass ich da mit solera absolut konform gehe) dass es, wenn man diese kommunikationsebene gefunden hat, der nächste schritt halt ist, sein pferd körperlich so zu formen und zu gymnastizieren, dass diese "lektionen" immer korrekter und immer länger ausgeführt werden können.
sogar meine 3 jährige macht schon die ersten schulterhereintritte unterm sattel - und das klappt vollkommen spielerisch und nur aus meinem becken heraus - erspüren muss mans halt, denn nach max 2 tritten ist natürlich wieder schluss damit, weil kraft und gleichgewicht erst noch geschult werden müssen.
ich weiß ja auch nicht, warum viele menschen "treiben" mit schweißtreibender schenkelaktion verwechseln......... treiben hat was von "im bewegungsfluss mitschwingen" zu tun, mit "aktivem begleiten" und nicht mit wadl-akrobatik.
aber zum eigentlichen thema:
ich würde dir bücher von claus penquitt und hartmuth luther ans herz legen. ich denke, das entspricht am ehesten deinen wünschen. hartmuth macht übrigens immer wieder kurse in gleisdorf und ist ein totaaaaaaal lieber!!!!!!!!!!!
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@romana
was willst du denn genau definiert haben? was ein schulterherein ist? oder was du im schulterherein machst? oder willst du wissen wie man sieht ob es ein schulterherein ist? ;) abhängig davon sieht die buchempfehlung nämlich auch noch mal anders aus bzw. ist er gar keine ;)
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Das Schulterherein war aus Ursulas Post ;)
Mir gehts rein darum, welcher Schritt der Ausbildung des Pferdes auf den nächsten folgt. Das beinhaltet dann ja auch die Voraussetzungen für gewisse Lektionen.
lg
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Schöffmann: Die Skala der Ausbildung - FN Richtlinien in der Praxis
wär dann vielleicht auch ein gutes Buch für dich. Darin wird zwar in erster Linie der sinnvolle Aufbau der englischen Ausbildung beschrieben, aber es gibt auch immer mal ein paar kleine Exkurse ins Western- Freizeit- oder Barockreiten.
Klar kann man auch zu viel lesen und das Reiten zu sehr verkopfen (dazu neige ich wohl auch :rotw:), aber eine Handvoll grundlegende Bücher gelesen zu haben kann nicht schaden. Das bringt viel mehr Verständnis über die Zusammenhänge, das Wie und Warum des ganzen und spart evtl viele lange Diskussionen mit dem Reitlehrer, die man dann besser reitender Weise verbringt ;)
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skala der ausbildung also... aber bitte nicht täuschen lassen zwecks verknüpfung mit lektionen. das seh ich so nicht. die skala der ausbildung beschreibt die kriterien nach denen ich die ausbildung des pferdes gestalte, aber das ist nicht zu verwechseln mit kochrezeptmäßigem "wenn du das und das erreicht hast, fangst mit schulterherein (oder irgendeine andere lektion ;) ) an!" sondern die lektionen (zb. sh) kann ich von anfang an verlangen, aber halt nicht in perfektion. guckstu strizi's erweiterung.
ich hab das SH eigentlich nur als beispiel genommen... ;)
ich schau mich bei meinen büchern mal durch, such was raus und schicks dir mit petra oder ursula mit. nur vielleicht nicht so gleich...
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kann man ein pferd ohne gerte führen? :roll:
Das kommt ja wohl darauf an, wie man die Gerte einsetzt. Meist findet sie als treibende Hilfe ihren Einsatz aber bei der TTeam Arbeit weist sie durchaus auch den Weg. :nick:
ich weiß ich mach mich unbeliebt, aber einem pferd muss ich nicht erklären wie traversalen, schulterherein oder piaffen zu gehen sind - ich muss nur eine kommunikationsebene finden, wie ich mich verständlich machen kann was ich gerade will. die lektion per se hat das pferd in seinem natürlichen bewegungsrepertoir auch.
Du machst dich mit so einer Aussage zumindest bei mir unbeliebt! *nurspass* ;)
Warum sehen denn dann andressierte Reprisen so unnatürlich aus?
Eine natürliche Piaffe, bei der der Hengst sich der Stute präsentiert, stolz seine Brust anhebt und die Hanken beugt ist mit einer künstlichen doch überhaupt nicht zu vergleichen. :pueh:
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Eine natürliche Piaffe, bei der der Hengst sich der Stute präsentiert, stolz seine Brust anhebt und die Hanken beugt ist mit einer künstlichen doch überhaupt nicht zu vergleichen. :pueh:
ich will auch nicht angst auf der stelle "ausbilden" sondern eben diesen natürlichen bewegungsablauf. in meinem kopf ist das endresultat genau das selbe. warum sollt ich bitte neu erfunde bewegungsabläufe ausbilden wollen? ich dachte unser aller ziel wäre es, dem pferd den gebrauch seines körpers zu zeigen und zu verbessern, damit es sich leichter tut uns durch die gegend zu karren.
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skala der ausbildung also...
Auch hierzu gehen die Meinungen schon weit auseinander.
http://www.st-georg.de/service/gelesen_und_gesehen/detail.php?objectID=1017&class=64 (http://www.st-georg.de/service/gelesen_und_gesehen/detail.php?objectID=1017&class=64)
Und es wird von "Irrwegen" gesprochen. Darüber gibt es auch Literatur. :pfeif:
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Mir gehts rein darum, welcher Schritt der Ausbildung des Pferdes auf den nächsten folgt. Das beinhaltet dann ja auch die Voraussetzungen für gewisse Lektionen.
Das dann vom Sattel aus und nicht mehr vom Boden, wenn ich dich richtig verstanden habe?
Du sagtest auch, dass dein Pferd die drei Grundgangarten unter dem Sattel bereits kennt! Wie hat es denn diese kennengelernt und was konnte es vom Boden aus schon?
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Was mein Pferd vorher vom Boden aus konnte und wie es die Grundgangarten gelernt hat: Ich befürchte, so, wie es auf etwas größeren Zuchthöfen eben so zugeht :confused:
Solera: mitschicken deiner Bücher wär total super, dann kann ich mal reinlesen und mir dann das passende für mich bestellen :dops:
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mit verlaub, die skala der ausbildung besteht aus 6 schlagworten, deren auslegung variiert und nicht in stein gemeißelt ist... pk's irrwege dazah ich schlichtweg nicht, weil vor lauter schimpfen, hat er keine zeit mehr zu sagen was er anders machen würd... ich hab's in den letzten 6 monaten nicht über seite 10 hinausgeschafft. und bei seite 5 hatte ich zumindest schon ein paar stellen gefunden, wo er auch nicht kapiert hat, was man (durchaus auch positives) mit den fn-richtlinien meinen könnte. womit wir wieder bei franzosen vs. deutsche sind... furchtbar! statt sich mal gegenseitig das gefühl von "außenzügel führt" (deutsch) oder "innenzügel hebt die schulter" (franzosen) zu vermitteln, wettert man nur gegeneinander. dass es überall gute und schlechte vertreter einer schule gibt, brauchen wir nicht zu diskutieren.
diese richtlinien sind halt leider alles keine "gesetzestexte", die von juristen geschrieben jeder fehlinterpretation stand halten, sondern, eben weil da viel gefühl und individualität gefragt ist, relativ vage formuliert... und dass dann im laufe der jahrhunderte leute daher kommen, die es mal mehr in die eine, mal mehr in die andere richtung beugen ist klar. ich mein, jeder von uns hat doch einen bestimmten pferdegeschmack, wenn man sich mal dabei beobachtet: meine sind im galopp super, alles andere wird überbewertet ;) und haben auch gern ein ähnliches gebäude wodurch sie (abgesehen vom unterschiedlichen charakter) doch durchaus ähnlich zu korrigieren sind. dass ich somit 1 schiene fahr, von der ich überzeugt bin, weil sie auf meine pferde passt, verwundert wenig. mit ausreichend realismus seh ich aber ein, dass auch andere wege nach rom führen und ggf. für ein anderes reiter/ pferd gespann besser geeignet sind.
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Liebe Solera,
auch ich finde es schade, dass die Gefühle dabei so hoch kochen aber ohne Gefühle geht es nun einmal auch nicht. Darum sollte man sich vorher schon den Weg aussuchen, mit dem man sich am wohlsten fühlen kann. Damit gelangt man dann auch erst zu seiner eigenen Überzeugung.
Wenn man jedoch erst einmal ausprobiert, stiftet man beim Pferd und sich selbst nur Verwirrung. Ich wusste z. B. nur eines, dass ich nicht mehr ständig treiben und dem Pferd so viel im Maul rummachen wollte. Also war ich dann fasziniert von der Westernreitweise, bis ich zu der Ansicht gelangte, dass die Tiere dabei viel zu sehr auf der Vorhand gehen. Und somit wollte ich dann doch mehr auf der Hinterhand reiten, was meiner Meinung nach auch ohne ständige Anlehnung gut gehen kann. Aber so versammelt kann ein Pferd auch nicht lange gehen und wieder stecke ich in einer Entscheidungsfrage. Das könnte man dann schon echte Irrwege nennen, wo sich das Pferd fragen muss, was der Kerl da oben eigentlich will. Mal soll es sich versammeln, dann aber auch wieder flott vorwärts gehen, nur auf bestimmte Impulse reagieren und dann doch wieder am Zügel stehen usw.
Wäre ich da Pferd, würde ich streiken. :sweat:
Insofern ist es da nur von Vorteil, wenn man genau weiß wohin die Reise gehen soll. :gogo:
Das trifft bei dir ja zu, also haben deine Pferde auch eine klare Orientierung :keks:
LG Manfred
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Was mein Pferd vorher vom Boden aus konnte und wie es die Grundgangarten gelernt hat: Ich befürchte, so, wie es auf etwas größeren Zuchthöfen eben so zugeht :confused:
Das ist wieder viel zu allgemein. Viele Züchter haben auch bestimmte Vorstellungen, die nicht alle gleich sein müssen. Der von Antares wollte z. B. aus ihm ein Springpferd machen und hat gentechnisch das entsprechende Material dafür zusammengesucht. Nur zur Ausbildung kam es dann nicht mehr, weil ich ihn dann übernahm und selbst erst mal geschaut habe, wo seine Vorlieben sind. Ja, springen war auch dabei aber nicht nur. Und so dachte ich, dass er im Gelände durchaus sein Potential haben würde, doch leider powert er sich dort zu schnell aus. Also bleibt uns irgendwie nur die Dressur und kleinere Ausritte. Das liegt jetzt aber nicht nur am Pferd sondern auch an mir, weil mich zu schleppen auch keine leichte Aufgabe ist. :tuete:
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ich fürchte, dass du mich grad ein bisschen zu optimistisch einschätzt @manfred! ;) das erste pferd zahlt IMMER das lehrgeld für den besitzer in allem was er/ sie macht, weil wir alle irgendwo starten und lernen müssen. verwirrung stiftet es beim pferd vielleicht - schon möglich! aber kaum macht man's richtig funktioniert's! ;) ich hab alles probiert, ich hab vieles verworfen und vieles behalten. im endeffekt war nix umsonst sondern hat nur eine weitere perspektive eröffnet.
nach 20 jahren (oida, ich werd alt...) reiten - davon maximal 3 so, dass man es auch so nennen dürfte - sag ich zusammenfassend: die "reitweisen" sind schlichtweg verschiedene perspektiven zu ein und dem selben sachverhalt. es sind verschiedene wege mit dem gleichen endziel. das bild, das man in den kopf gepflanzt kriegt, variiert, die zwischenstufen sehen anders aus, aber ich kenn cutting-pferde für die es keine hexerei ist eine M-dressur zu gehen. rückblickend wage ich zu behaupten, dass ich viele werkzeuge kennenlernen durfte, aber im endeffekt ist alles das selbe.
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Darum sollte man sich vorher schon den Weg aussuchen, mit dem man sich am wohlsten fühlen kann. Damit gelangt man dann auch erst zu seiner eigenen Überzeugung.
Wenn man jedoch erst einmal ausprobiert, stiftet man beim Pferd und sich selbst nur Verwirrung.
Wieso muss man sich den Weg vorher aussuchen? Kann man nicht ausprobieren und die verschiedenen Elemente der einzelnen Reitweisen mixen? Manchmal irrt man sich, weil es nicht zum Pferd-Reiter-Paar oder zur Situation paßt, manchmal kommt man vorwärts. Auf diesem Weg geht man dann weiter.
Mein Pony berherrscht die "isländische Reitweise" im Schoppersitz - vorne ordentlich ran und hinten ordentlich Druck rein -, er kann mit Zügelhilfen etwas anfangen und ganz langsam nähern wir uns der Anlehnung, er biegt auf einfache Drehung nur durch Gewichtshilfe ab, er biegt aber auch ab, wenn ich ihm nur den äußeren Zügel an den Hals lege und er geht trotzdem geradeaus, wenn ich ihm die Zügel auf den Hals schmeiße. Es kommt darauf an, wo wir uns befinden und was wir vorhaben (ok, die isländische Reitweise ist aus dem Programm eliminiert) und dementsprechend wird das Pony geritten.
Wer will 5 h durchs Gelände in vollständiger Anlehung reiten? Man läuft auch nicht in Sprintmanier einen Marathon oder umgekehrt.
Herr Pony würde mir vermutlich in Trabtraversalen über den Platz schweben, wenn ich ihm nur die richtige Hilfe gäbe. Kann ich aber nicht. Habe ich bisher nicht gelernt und mein Augenmerk liegt derzeit auch woanders. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass er die ohne Probleme abliefern würde.
Ich denke, man kann aus jeder Reitweise oder Anschauungsweise etwas mitnehmen und über Tellerränder schauen. Das Pferd ist davon am wenigsten verwirrt, wenn die "Ansagen" vom Reiter klar und deutlich sind. Das Ziel sollte klar sein, aber bekanntlich können verschiedene Wege (und auch Umwege) dorthin führen.
PS: Soviel muss dein Pferd auch nicht schleppen - du hast eher was von Bohnenstange denn von zentnerschwerer Kartoffelsack (letztes Jahr jedenfalls) :aufgeb: ;)
Und um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: kann ich leider nicht beantworten, da ich leider überhaupt nicht aus Büchern lernen kann. Mir muss das mindestens jemand vormachen und noch besser, ich probiere es dann selber aus und warte ab, was Pferd dazu sagt und lass es dann ggf. gegenkontrollieren.
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mir ist da noch was eingefallen, das evtl. noch den unterschied macht und ggf. doch für verwirrung beim pferd sorgt...
ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass wir hier nicht von kraftreiterei und blindem gehorsam reden, sondern von aktion und reaktion.
für letzteres gilt "kaum macht man's richtig, funktionierts!" und bis ich die richtige art und weise gefunden hab, darf ich probieren und zuhören ob das pferd meiner einladung folgt.
wenn ich aber darauf bestehe, dass das pferd die lektion geht, egal was ich da oben mache, dann kann ich sehr wohl verwirrung stiften - vor allem wenn ich aus dem gereite heraus dann mal einen anderen weg probiere. in der form hab ich mittels negativer verstärkung auf irgendeinen reiz konditioniert und wenn der reiz ausbleibt, versteht das das pferd natürlich nicht mehr.
...aber da stehen wir dann auch wieder auf der kreuzung wo der eine weg zur pudeldressur und der andere zur reiterei führt.
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wenn ich aber darauf bestehe, dass das pferd die lektion geht, egal was ich da oben mache, dann kann ich sehr wohl verwirrung stiften - vor allem wenn ich aus dem gereite heraus dann mal einen anderen weg probiere. in der form hab ich mittels negativer verstärkung auf irgendeinen reiz konditioniert und wenn der reiz ausbleibt, versteht das das pferd natürlich nicht mehr.
...aber da stehen wir dann auch wieder auf der kreuzung wo der eine weg zur pudeldressur und der andere zur reiterei führt.
das unterschreib ich! Deswegen meinte ich auch klare und deutliche Ansagen des Reiters - so dass es das Pferd versteht.
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Na manchmal ist ja das Ziel auch der Weg. Wir irren halt ein bisschen umher. ;)
PS: Soviel muss dein Pferd auch nicht schleppen - du hast eher was von Bohnenstange denn von zentnerschwerer Kartoffelsack (letztes Jahr jedenfalls) :aufgeb: ;)
Na ja, mit Sattel und Klamotten sind es schon zwei Zentner, die er zu tragen hat. Aber die "Bohnenstange" ... , ja, das ist auch so ein Wink mit dem Zaunpfahl. Stimmt, das bringt ihn natürlich auch ganz dolle aus seiner Balance, wenn ich mich nicht in meiner Mitte befinde. Und er selbst hat ja auch so lange Beine, dass er schon von sich aus Probleme mit der Balance hat. Alles zusammen ist schon eine echte Aufgabe für uns beide. :rotw:
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Um mal wieder zum Thema zurückzukommen ;)
Ein sehr unauffälliges, aber gut geschriebenes (und günstiges !) Büchlein ist
"Reiten lernen ohne Stress (http://www.amazon.de/Reiten-lernen-Streß-Natürliche-Ausbildung/dp/3405155029/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1314110221&sr=8-1)" von Marina Wieland.
Darin beschreibt sie eigentlich alle Lektionen, Bahnfiguren, Sitz, Hilfengebung usw, jeweils auf das "junge Pferd", dann auf den Weg und dann aufs "ausgebildete Pferd" bezogen.
Kein Gefasel, aber man erkennt den Sinn in schlichten Sachen wie Zirkel, Arbeitstempo usw.
Finde ich zur Ausbildungsstütze ein sehr gutes Buch ohne überflüssiges Blabla.
etwas detaillierter dann "Bausteine Dressurreiten" von Corinna Lehmann
Immer wieder hilfreich und nützlich: Waldemar Seunig, "Von der Koppel bis zur Kapriole" oder Podhaisky, "die klassische Ausbildung des Pferdes" (oder so ähnlich)
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Danke Heike für deine konkreten Vorschläge :btt:
Sag, wie hieß nochmal das Buch, dass du letztens mithattest?
lg, ramona
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war das das Clickerbuch? Achnee, das war das hier:
Illusion Pferdeostheopathie (http://www.amazon.de/Illusion-Pferdeosteopathie-ausgerenkten-Wirbeln-anderen/dp/3930953668/ref=sr_1_1?s=dvd&ie=UTF8&qid=1314119794&sr=1-1)
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Genau - danke.
Oje, meine Wunschliste ist unerschöpflich ;)
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Oje, meine Wunschliste ist unerschöpflich ;)
Willst Du mal meine sehen? So alt kann ich überhaupt nicht werden, um die alle jemals lesen zu können! ;)
Aber Sally Swift kann ich noch mit Reiten aus der Körpermitte Band 1 und 2 empfehlen. :nick:
Ist jedoch mehr für den Menschen und weniger zur Pferdeausbildung. :roll:
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Ramona, für mich war ein netter Einstieg in weitere Lektüre der "Klassiker": Bürger/Zietzschmann - Der Reiter formt das Pferd.
Damit erschöpft es sich zwar bei weitem nicht, aber wie gesagt... als Einstieg fand ichs klasse.
Und deinen Wunsch nach Lektüre kann ich übrigens auch super verstehen. :nick: Klar kann man aus Büchern nicht Reiten lernen - aber zumindest ein gewisses theoretisches Wissen (wer möchte oder wer das eben nicht schon hat). :)