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Allgemeine Pferdethemen => Mein Pferd ist krank => Thema gestartet von: Iris am 08. Juli 2011, 22:16:11

Titel: Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 08. Juli 2011, 22:16:11
Hallo,

aus gegebenem Anlass möchte ich heute mal nicht vor JKK, sondern vor Johanniskraut auf den Weiden warnen. Meine Stute und ein paar andere aus unserem Stall haben vor gut zwei Wochen beim Weidegang einige Pflanzen gefressen (wieviel, wissen wir leider nicht), und da dieses Kraut die Lichtempfindlichkeit erhöht, in der Folge einen extremen Sonnenbrand der unpigmentierten Haut am Kopf sowie Mauke an unpigmentierten Stellen der Beine bekommen. Bei meiner war's so schlimm, dass sie sowohl über Injektion als auch über Maulspritze sechs Tage lang Entzündungshemmer bekommen hat und wir uns jetzt noch - nach fast 14 Tagen - mit diesem Murks herumquälen.

Ich kann daher nur raten: Guckt auf den Weiden auch nach Johanniskraut und schützt Eure Pferde beizeiten mit Sonnenmilch und/oder Lichtschutzmasken (gibt's bei www.innohorse.eu (http://www.innohorse.eu)). Denn diese Erkrankung war schon sehr schmerzhaft...

Hier ein paar „Impressionen“...

So fing es an (29.06.):

(http://www.filewell.de/hafinora/CIMG6244.JPG)

30.06.:

(http://www.filewell.de/hafinora/CIMG6266.JPG)

03.07.:

(http://www.filewell.de/hafinora/CIMG6346.JPG)

08.07.:

(http://www.filewell.de/hafinora/CIMG6388.JPG)

(http://www.filewell.de/hafinora/CIMG6383.JPG)

(http://www.filewell.de/hafinora/CIMG6371.JPG)

LG, Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: cinnamon am 08. Juli 2011, 22:19:09
wir haben das zeug leider auch überall  :confused:
wird aber nicht gefressen.
hab schon überlegt, ein paar depressive ökos hierher zu locken zwecks meditativem krautsammeln oder so  (http://cosgan.de/images/smilie/frech/a065.gif)
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: eboja am 08. Juli 2011, 22:36:18
Oh je, das sieht ja übel aus!  :-X :-\

Da gehe ich doch gleich mal gucken, wie dieses Kraut aussieht....
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 08. Juli 2011, 22:42:15
wird aber nicht gefressen.

So oft ich mein Pferd früher an der Hand hab grasen lassen, hat sie auch fein säuberlich drumherum gefressen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie es jetzt auf der Weide mitgefressen hat, weil es noch nicht geblüht hat. Sonst habe ich dazu auch keine Idee. Unsere Weiden sind nicht völlig leergefuttert und werden auch super gepflegt.

hab schon überlegt, ein paar depressive ökos hierher zu locken zwecks meditativem krautsammeln oder so  (http://cosgan.de/images/smilie/frech/a065.gif)

Super Idee :thup:! Und es wirkt: Nora hat nämlich trotz Sonnenbrand zur Zeit echt gute Laune :D
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: cinnamon am 08. Juli 2011, 22:44:00
Und es wirkt: Nora hat nämlich trotz Sonnenbrand zur Zeit echt gute Laune :D

 :coffeepc:
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Waldgeist am 09. Juli 2011, 09:14:29
Schaut nach einer photodynamischen Dermatitis aus.

Kann eben durch Johanniskraut, aber auch durch zuviel Weißklee (und auch andere Kleesorten) oder auch Buchweizen ausgelöst werden.


Wenn eben zuviel Klee oder Johanniskraut auf der Weide,
würd ichs mit dem Weidegang übberhaupt sein lassen.
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: verena am 09. Juli 2011, 11:16:20
Schaut nach einer photodynamischen Dermatitis aus.
Genau, das selbe gibts auch beim Menschen, also bitte keine Johanniskrautkapseln im Sommer einnehmen!
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 09. Juli 2011, 11:31:39
Hm, Klee steht zum Glück auf unseren Weiden nicht, denn wir sind ein Isi-Stall und es wird akribisch darauf geachtet, dass die Weiden mager und frei sind von allem, was Ekzem begünstigen könnte. Die Pferde wurden sofort nach Auftreten des Sonnenbrandes auch auf ein anderes Stück umgestellt, die Weiden wurden abgegangen und alles, was noch irgendwie nach Johanniskraut aussah, wurde ausgerissen. War aber nicht viel...

Ich denke, es ist einfach unmöglich, jegliche Schadkräuter von den Weiden fernzuhalten. So schlimm wie es nun auch gerade ist, es ist ja zum Glück nicht lebensbedrohlich und wird wieder heilen. Deshalb würde ich meinem Pferd nun nicht gern den Weidegang komplett streichen.

LG, Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Waldgeist am 09. Juli 2011, 12:18:33
Durch entsprechende Weidepflege ists schon möglich, die Schadkräuter auf ein Minimum zu reduzieren.

Vielleicht auch Buchweizen ? http://de.wikipedia.org/wiki/Buchweizen
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 09. Juli 2011, 12:40:50
Durch entsprechende Weidepflege ists schon möglich, die Schadkräuter auf ein Minimum zu reduzieren.

Vielleicht auch Buchweizen ? http://de.wikipedia.org/wiki/Buchweizen


Uff, da muss ich mal suchen gehen :lupe:. Ich gestehe, ich verlasse mich da schon auf unsere Stallbetreiber, weil ich mich mit Pflanzen aller Art nun nicht so auskenne...

LG und danke nochmal für den Hinweis,

Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Waldgeist am 09. Juli 2011, 12:54:49
Uff, da muss ich mal suchen gehen :lupe:. Ich gestehe, ich verlasse mich da schon auf unsere Stallbetreiber, weil ich mich mit Pflanzen aller Art nun nicht so auskenne...


Seeeehr mutig  :o     ;)
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 09. Juli 2011, 14:51:28
Also ich hätte immer gedacht dass sie das nicht fressen würden sondern dass berühren schon reicht, aber vielleicht hab ich da was verwechselt ???

Hatten wir auch schon, aber weitaus weniger schlimm als bei euch oO
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 24. Juli 2011, 20:19:10
@Waldgeist: Kein Buchweizen bei uns :thup:. Und für alles andere, was schädlich sein könnte, werden die Weideflächen jetzt regelmäßig begangen und es wird alles ausgerupft.

@puppi: Bei Johanniskraut reicht wohl tatsächlich schon die Berührung. Wie gesagt, ich hab bisher auch immer gesehen, dass Nora um diese Pflanze drumherum gefressen hat. Sehr interessant ist aber auch Dein Thread über Puppes Hautkrankheit, das gibt einem schon zu denken... Wünsche mal - wie auch immer - :gB:

@all: Hier mal ein kleines Update... Nach fast vier Wochen wächst jetzt langsam wieder Gras - ach nein, Fell über Noras Nase. Der Schorf ist weg, die ohnehin helle Haut ist jetzt nochmal heller und seeeehr rosa. Am längsten hat der Heilungsprozess an der weißen Unterlippe gedauert, wohl durch die viele Bewegung in diesem Bereich beim Fressen. Mitte Juli habe ich mit der Cortisonsalbe aufgehört und stattdessen nun eine sehr fähige THP am Pferd. Die hat jetzt mit Sulfur erstmal eine Ausleitung der Gifte und Schadstoffe angeschoben und behandelt Nora mit Akupunktur. Verblüffenderweise kommt mein Pferd seitdem ohne weitere Schutzmaßnahmen zurecht. Ab und an schmiere ich Aloe vera-Gel auf die betroffenen Hautpartien, aber sie benötigt zur Zeit keinen Sonnenschutz (hier gibt's aber gerade auch kaum Sonne :bibber:).

Sehr interessant auch der Ansatz der THP zur Behandlung der Mauke. Sie sagte, ich solle das einfach in Ruhe lassen, sie behandelt das von innen heraus. Ich gestehe, das mir das schwerfällt, insbesondere, weil man ja immer liest und hört, die Borke müsse unbedingt ab. Aber es geht! Vollkommen ohne Behandlung von außen ist die Mauke schon weniger statt mehr geworden, Nora lahmt nicht und hat auch keine Phlegmone bekommen. Ich bin sehr gespannt, wie das weitergeht...

Liebe Grüße,

Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 18. August 2011, 12:20:36
Es lebe die Homöopathie!!! Noras Mauke ist komplett abgeheilt, ohne dass ich noch irgendwas daran gemacht habe. Und das wollte ich gern mal dokumentieren.

Am 11.07. kam zum ersten Mal unsere neue THP, und ab diesem Datum sollte ich mit der Mauke nichts mehr machen (vorher hatte ich halt gewaschen und geschmiert). Da sah es so aus (man sieht oben noch die Reste der Betaisodona-Lösung):

(http://www.filewell.de/hafinora/110711.JPG)

Eine Woche später (18.07.) hatte sich noch nicht wirklich irgendwas getan, die Stelle war eher borkiger geworden:

(http://www.filewell.de/hafinora/110718.JPG)

Am 25.07. bekam Nora eine homöopathische Hochpotenz speziell gegen die Mauke. Vorher ging es noch nicht, weil das Ausleitungsmittel noch wirkte. Am 01.08. hatte sich nach einem Pfützenspaziergang die Borke praktisch von selbst abgewaschen:

(http://www.filewell.de/hafinora/110801.JPG)

Am 03.08. war alles gut abgetrocknet:

(http://www.filewell.de/hafinora/110803.JPG)

08.08., der Heilungsprozess geht weiter:

(http://www.filewell.de/hafinora/110808.JPG)

15.08., wieder gesund:

(http://www.filewell.de/hafinora/110815.JPG)

Nach dem, was man sonst so im Internet liest, hätte ich nie gedacht, dass man diese Erkrankung wirklich ohne jeden äußeren Einfluss in den Griff bekommen kann, und ich könnte die THP dafür echt knutschen! Innerhalb von drei Wochen nach Gabe des Mittels am 25.07. ist die Mauke komplett ohne jede Komplikation abgeheilt und die Haut ist nicht einmal doll narbig geworden.

Ich bin ja schon immer ein Befürworter der alternativen Heilmethoden und Fan der Homöopathie, aber ich glaube, dieser Heilungsverlauf hätte mich auch als Skeptiker überzeugt.

Liebe Grüße,

Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 18. August 2011, 12:27:19
wow nicht mal ein Monat :) das ist ja mehr als genial!!

Was ist denn so ein Tierheilpraktiker genau? Gibts sowas in Österreich auch?
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 18. August 2011, 12:35:55
@puppi: Hm, ob's so Leute auch in Österreich gibt, weiß ich leider nicht... In Deutschland tummeln sich schon ziemlich viele herum. Allerdings muss man sehr aufpassen, jemanden zu "erwischen", der sein Handwerk wirklich versteht. Heilpraktiker ist nämlich keine geschützte Berufsbezeichnung, soweit ich weiß, und Tierheilpraktiker schon gar nicht. Es gibt leider welche, die ihren "Beruf" in einem dreiwöchigen Abendkurs "erlernt" haben und eben solche, die nach jahrelangen Studien und Ausbildungen wirklich Ahnung von der Materie haben. Generell sind Heilpraktiker halt Alternativbehandler, die zusätzlich oder auch entgegen der Schulmedizin behandeln, zum Beispiel mit Akupunktur und Homöopathie, aber auch Reiki, Handauflegen, Pendeln und ähnlichem. Ich denke, einen guten THP zu finden gleicht wahrscheinlich der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen....

LG, Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: solera am 18. August 2011, 14:09:05
nein, in Ö kriegen die leute keinen gewerbeschein und freies gewerbe (wo man eben keinen gewerbeschein braucht) ist es auch nicht. du müsstest schon großes glück haben wenn du in Ö einen TA findest, der das als zusatzausbildung hat, aber falls es um homöopathie geht, soll dr. scherr gut sein. *gehörthab*
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Muriel am 22. August 2011, 20:41:32
uih das ist ja mal ein toller Erfolg!!! magst oder kannst du sagen was das für ein Mittel war?

Hab mit Homöopathie auch sehr gute Erfahrungen.
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 23. August 2011, 14:24:17
@Muriel: Leider weiß ich nicht, was für ein Mittel Nora bekommen hat. Die THP hält sich da sehr bedeckt, weil sie mit sehr hohen Potenzen arbeitet und nicht möchte, dass jemand, der eben keine Ahnung hat, damit "herumdoktert". Außerdem kann es gut sein, dass von Pferd zu Pferd bei der gleichen Erkrankung doch jeweils ein ganz anderes Mittel gegeben werden muss, da man ja den Patienten und nicht die Krankheit behandelt.

Ich hab inzwischen auch eine kleine homöopathische Stallapotheke auf Vorrat, so mit den gängigen Mitteln wie Arnika, Thuja etc., diese jedoch alle in D-Verdünnungen, mit denen man eigentlich nichts falsch machen kann. Um Hochpotenzen zu verabreichen, muss man - denke ich zumindest - aber viel Erfahrung und eine langjährige Ausbildung haben.

LG, Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Muriel am 23. August 2011, 16:14:38
ja, das ist völlig verständlich. Aber es ist eben interessant - ich guck mir dann gerne die Mittelbeschreibungen an.
vor Hochpotenzen habe ich auch großen Respekt, ich arbeite höchstens mit D30. Ich vertrage zb keine C-Potenz. Da passieren immer komische Sachen.
naja egal, zurück zum Thema.
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Mannimen am 23. August 2011, 18:17:05
Ach wie schön das dann doch wieder verheilt ist. 8)

So helle Stelle am Pferd sind leider auch sehr anfällig für Sonnenbrand. Bei Antares muss ich da auch immer aufpassen und sofort gegensteuern.

Wie das jedoch mit dem Johanniskraut zusammen hängt, ist mir noch nicht so klar? ???

Weiß nur, dass diese Pflanze leicht giftig ist und in größeren Mengen auf der Weide nichts zu suchen hat.
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Bettina am 23. August 2011, 23:42:29
Manni, deswegen, denke ich:

[...] und da dieses Kraut die Lichtempfindlichkeit erhöht, in der Folge einen extremen Sonnenbrand der unpigmentierten Haut am Kopf sowie Mauke an unpigmentierten Stellen der Beine bekommen

Toll, dass das mit der Mauke wieder so gut geworden ist! :dops:
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Mannimen am 23. August 2011, 23:51:31
Oh ja,
danke für's raussuchen.
 :keks:
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Iris am 24. August 2011, 09:53:15
:danke2: Bettina, dass Du das nochmal zitiert hast. Wie Waldgeist ja auch schrieb, gibt es noch mehr derartige Pflanzen, die diese Lichtempfindlichkeit auslösen können (nicht müssen, denn bei uns waren durchaus nicht alle Pferde mit weißen Stellen betroffen). Inzwischen weiß ich, dass außer Johanniskraut eben auch Buchweizen problematisch ist, und ebenso Pastinaken. Wobei ich aber nicht weiß, ob die Pferde diese Pflanzen unbedingt fressen müssen, oder ob auch nur Berührung die Dermatitis auslöst.

Was Nora angeht, bin ich ziemlich sicher, dass ihre heftige Reaktion mit dadurch verursacht wurde, dass noch andere Faktoren mitspielten: Wir waren erst kurz vorher in den Stall umgezogen, der Keimdruck durch die neuen Pferde war also hoch; sie war vorher viele Jahre lang überhaupt nicht mehr auf der Weide; Psyche und Immunsystem waren stark belastet.

Zum Glück ist sie jetzt wieder ganz ok, und trotz Weidegang und Sonne (zumindest gelegentlich :lupe:) ist nichts mehr passiert :freu:.

LG, Iris
Titel: Re:Sonnenbrand durch Johanniskraut
Beitrag von: Bettina am 24. August 2011, 23:39:11
Zum Glück ist sie jetzt wieder ganz ok, und trotz Weidegang und Sonne (zumindest gelegentlich :lupe:) ist nichts mehr passiert :freu:.

:dops: :thup: