Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: Melle am 20. Dezember 2009, 19:53:38

Titel: Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 19:53:38
Verfasst am: 09 Dez 2008 14:24

also ich möchte mich mit euch austauschen, eure meinung dazu hören und evtl. tips bekommen, wie ich lucky am besten beibringen kann, zu laufen und den kopf unten zu halten.

es gibt mehrere versionen und ich bin hin und hergerissen und weiß nicht, bei welcher ich bleiben soll. deswegen komme ich auch nicht weiter und benötige euren rat.

1. version:
lucky läuft mit gesenktem kopf, fast staubsauergähnlich, wenn ich die westernzügel in einer hand halte und ihm freiraum lasse.
hier bietet er es sehr oft an. ich würde mal behaupten bei jeden 2.-5. schritt. egal, ob im trab oder nur schritt (galopp lasse ich noch aus).

negativ:
ich habe angst, dass es ein auf die vorherhandgelatsche sein könnte, statt ein lockeres gehen. da mir die reiterfahrung fehlt, bin ich hier völlig unsicher. lenken ist auch etwas schwierig, da er noch lernen muss besser auf meine beine bzw. impulse zu reagieren. ich muss hier äußerst gut sitzen, denn sobald ich mal schräg komme, rennt er auch in diese (falsche) richtung.

2. version:
dazu gibt es später ein video. ich habe lucky am zügel. nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang. es ist ein am zügel, bis hin zum auf's gebiss legen, bis hin zum einrollen oder laufen wie ein hirsch. ein hin und her also.
ich bleibe stehen, ich spüre das ich ihn dran habe, er senkt den kopf ein wenig und ich lasse ihn loslaufen. hebt er den kopf, halte ich wieder an und von vorne.

negativ:
ich verspüre, dass er keinen spaß hat. desweiteren muss ich ihn da treiben, da er lustlos vor sich hintrottet oder eben dicht macht.
gestern dachte ich, trotz seinem unmut, dass er wenigstens zwischendurch am zügel lief. das video zeigte mir, dass es anderes war. ein außenstehender hätte gedacht, ich trotte mit ihm durch die halle *seufz*

3. version:
ich clickere jedes kopfsenken. hier vefahre ich wie bei version eins und lasse ihn am langen zügel. letzens hatte ich das gefühl, dass er dachte, dass er für sein bremsen, statt für das kopfsenken belohnt wird.

hier gibt es noch eine version, nämlich, dass ich ihm das signal "kopf" gebe und ihn dafür dann belohne. das hatte ich letztens 3x versucht und es funzte. leider aber auch nur, wenn ich vorher vom boden aus kopfsenken abrief.

negativ:
wir bremsen hier fast nur und ich komme gar nicht zum richtigen reiten.
das komme ich eh kaum noch, da wir ja viel vom boden aus machen, aber dennoch würde ich manchmal gerne einfach reiten ohne nachzudenken.
oder muss ich umdenken und monatelang üben, bis ich wieder reiten kann?

handarbeit machen wir auch, wobei ich da vom gefühl her, trotz das wir schon antraben, sehr unsicher bin. ich belese mich noch und mag da nix falsch machen und ich kann auch nicht immer üben, da ich die bande brauche und wenn die halle belegt ist, sieht es schlecht aus.

eine idee habe ich noch und berichte erst, wenn ich sie ausprobiert habe.

ich würde gerne eure meinung dazu hören  :wink:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 19:54:47
Verfasst am: 09 Dez 2008 16:06

Eins vorweg:

"Am Zügel gehen" zu clickern ist nicht möglich.

Warum?

Weil das so viel mehr ist als den Kopf in einer bestimmten, von jemand definierten Haltung zu halten.
"Am Zügel gehen" ist ein Gesamtbild, das sich ergibt, wenn viele Faktoren stimmen. Wenn der Rücken trägt, der Reiter fähig ist eine Anlehnung zu fühlen, das Pferd fähig ist, eine Anlehnung anzunehmen, wenn der Motor des Pferdes in Gang ist.

Auch mit Clickertraining können wir die Skala der Ausbildung nicht ausser Kraft setzen, oder die Prinzipien des klassischen Reitens.

Ich sehe das "den Kopf in eine Haltung" clickern äusserst kritisch, weil da eben ein ohne Rücken daherschleichendes Pferd bei herauskommt.

Das Pferd braucht dazu auch die Unterstützung durch einen geschmeidigen, einfühlsam einwirkenden Reiter.
Als Anfänger muss also erstmal das Augenmerk auf Sitz und Hilfen gerichtet werden.
Als Anfänger und Einzelkämpfer über ein Forum das Pferd an den Zügel zu bekommen, ist einfach unmöglich.
Und das vom Pferd zu verlangen unfair und unrealistisch.

Bitte verstehe das so wie ich das sagen möchte. dieses Ziel ist momentan für Euch zu gross. Das heisst nicht, daß Du nicht Schritte auf dem Weg gehen kannst. Aber fruste Dich nicht, wenn du das Ziel nicht erreichst in absehbarer Zeit.
*terminkalenderzückt*  :D

edit:
Alexandra Kurland hat ja in ihrem Reitbuch auch einiges an Techniken dazu beschrieben. Sowie ich das verstanden habe (was Linda usw vom Kurs in England berichtet haben) kommt bei ihr erst ca 3 Jahre Vorbereitung, bevor Mensch und Pferd bereit sind, tatsächlich am Reiten zu arbeiten.

sicher ist das dem allgemeinen Verständnis von Reiten völlig entgegengesetzt. Und man muss das auch nicht so tun. Nur mal so als Hinweis, wie man es auch machen kann. Und wie lange andere daran arbeiten.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 19:55:46
Verfasst am: 09 Dez 2008 16:26
Muss Heike da zustimmen. Ich persönlich finde es in so einem Fall sehr sinnvoll, am Kopfsenken zu arbeiten und das erstmal als Grundhaltung beim Reiten zu installieren. Ja, höchstwahrscheinlich kommt das Pferd dabei auf die Vorhand, aber es dehnt sich zumindest dabei und der Rücken ist zu einem gewissen Grad oben, das ist allemal besser, als mit hohem Kopf auf die Vorhand zu fallen ;). Das wäre so die Haltung, auf die ich dann beim Ausreiten wertlegen würde und die du durchaus übers Clickern sehr gut beeinflussen kannst.

Wie Heike schon sagte, mit "am Zügel gehen" geht das nicht. Wenn du dir mal anschaust, wie die Pferde gehen, denen es antrainiert wurde, den Kopf schön hinzustellen, siehst du ja wahrscheinlich auch gewisse Unterschiede. Das bringt nichts im Bezug auf die wirklich wichtigen Körperpartien. Am Anfang kann es sogar nötig sein, ein Pferd so zu reiten, dass es überhaupt nicht in unser Weltbild von schöner Haltung passt. Aber das würde ich nicht tun, ohne Unterstützung dabei zu haben bzw. es gelernt zu haben.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 19:56:05
naja die überschrift ist eher auch falsch geschrieben, wenn ich recht überlege.

ich frage lieber anderes:

reicht ein pferd, was mit gesenktem kopf läuft vorerst aus?
was sollte aber das ziel sein oder ist dies auch ok?

hier mein frustvideo von gestern, beschreibung siehe oben (läd evtl. noch):

http://de.youtube.com/watch?v=0w-s-yCzLnM

stephie sagte mir mal, dass ich gar nicht reiten soll, nur handarbeit und das der rest von alleine käme.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 19:56:38
Was Stephie sagt, hat seine Berechtigung. Aber du WILLST doch reiten und es würde dich frustrieren, nur am Boden zu arbeiten, stimmts? Dann glaube ich nicht, dass es für dich der richtige Weg wäre, so lange nicht zu reiten, bis sein Gleichgewicht am Boden sehr gut ist (ganz davon abgesehen, dass auch das ohne Anleitung nicht so schnell und leicht geht). Deswegen würde ich dir wirklich empfehlen: ja, arbeite an einer tiefen Kopfhaltung und gib dich vorerst mal damit zufrieden, in der Haltung schadet ihm das Geritten-Werden  sicher weniger als mit hohem Kopf und durchgedrücktem Rücken.

Was das Ziel sein sollte, hängt immer ganz von den Umständen ab. Aber ich würde mir das auf jeden Fall mal als Zwischenziel setzen.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 19:57:18
Ich denke, Stephie meinte nicht, dass der Rest vom Däumchendrehen kommt, sondern, dass man, wenn das Pferd an der Hand sehr gut ausgebildet wurde, Einiges davon aufs Reiten übertragen kann. Das stimmt schon, finde ich. Aber eben nur Einiges, nicht alles, ist ja doch ein komplett anderes Gleichgewicht mit oder ohne Reiter.

Ich reite ja momentan auch kaum bzw. wenn, dann mir sehr geringen Anforderungen (Kopfsenken z. B.), auf deren Umsetzung ich dann aber wirklich Wert lege. Das finde ich besser, als eine halbe Stunde im Kampf um höhere Ziele andauernd miese Haltungen zu provozieren (aber ich reite auch einfach nicht gut genug).
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 19:58:22
Zitat
das der rest von alleine käme

das halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Woher soll das denn kommen?

Ich denke auch, du willst ja reiten. Also müsste man einen Weg finden, wie die momentane Situation zur grösstmöglichen Zufriedenheit bei Euch beiden führen könnte.  :D

Für Euren derzeitigen stand würde ich sagen, reicht es aus wenn das Pferd mit gesenktem Kopf läuft.
Du müsstest Dir Gedanken machen darüber, welche Art von Zügelkontakt du als angenehm und erstrebenswert erachtest.
Und danach dann Dein Reiten ausrichten. Gerade wenn man viel alleine arbeitet, geht es oft in Vor- und Rückschritten - aber wichtig ist eben, daß Du Dir klar wirst, was du willst.

Formulier doch mal Deine Zielvorstellung von deinem Reiten mit Lucky und schreib sie hier rein.  :)
dann hat man eine Grundlage.
lg Heike (die momentan lieber gar nicht reitet als unbefriedigend zu agieren)
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 19:58:32
übrigens, was noch wichtig ist zum video:
es sieht aus, als würde ich lucky treiben, aber ich schiebe ihn regelrecht an. meine beine sind nur kurz dran, wenn er den kopf ruternit und dann losläuft.

also ja mich frustriert es ein wenig nicht zu reiten. ich mache zu 80% bodenarbeit, ich clickere und spiele, trainiere vom boden aus super gerne mit meinem pferd, aber er ist gesund und wenn er alt oder krank ist, kann ich noch genug nur vom boden aus machen. so 1-2x die woche mag ich auch einfach nur mal reiten und mal nicht nachdenken und clickern.

was eine ziele, meine wünsche sind:

- lucky soll nicht mehr wie ein hirsch laufen, wenn ich ihn reite
- er soll die HH aktiv mit sich tragen und nicht mehr daher schlendern
- ich möchte ihn so wenig, wie möglich treiben müssen und er sol am besten auf stimmkommando reagieren

später mal:
- ich will das er ich besser tragen kann, sprich seine balance halten
- mit wenig impulsen geritten werden kann
- auf leichten schenkeldruck einfach fix zur seite weicht
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 19:58:55
Ich kann da leider fast nichts erkennen auf dem Video, ich meine einzig zu erahnen, dass er in den Momenten, die du als "Nachgeben" bezeichnest (vor dem Losgehen) einfach hinter die Senkrechte vom Zügel wegkippt. Kann aber täuschen.

Was meinst du mit "du schiebst ihn an"? Schieben ist eigentlich absolut tabu ;).

Na ja, damit du ihn reiten kannst, ohne nachdenken zu müssen, brauchst du entweder ein dickes Fell, so dass die Fehlhaltungen wurscht sind, oder du investrierst ein paar Wochen in das Clickern des Kopfsenkens, um dann nachher, wenn das sitzt, tatsächlich mal reiten zu können, ohne dir Gedanken machen zu müssen, weil er dann von selbst in einer halbwegs gesundheitstauglichen Haltung geht.

Beim Jetzt-Zustand sehe ich für Draufsetzen ohne nachzudenken eher schwarz, außer wie gesagt es ist dir egal, wie er läuft. Aber das ist es ja nicht, schreibst du ja bei deinen Zielen. Aber das fällt halt kaum einem Pferd einfach so in den Schoß, dafür muss man einfach ein bißchen Zeit investieren.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 19:59:14
gin, es ist mir überhaupt nicht egal, denn sonst würde ich hier keine ellenlange texte schreiben oder ein schlechtes gewissen entwickeln :wink:

ja, was du beschreibst mit der senkrechten, sah wohl von oben ansatzeweise, wie ein nachgeben aus. hab mich wohl gettäuscht.
sorry noch mal für die schlechte quali  :oops:

meintest du kopfsenken clickern beim reiten?
denn vom boden aus, mache ich es ja regelmässig und beim targettraining achte ich auch da drauf und an der longe. also eigentlich immer.

schaut mal hier bei 1.45 minute (auch du heike, wege deiner frage, was ich will):

http://www.myvideo.de/watch/5544976/Fuer_Stephie

leider auch ne schlechte quali, da die cam abends nicht gut filmt. ich hoffe ihr erkennt, was ich meine.

da bietet er zwei mal einen gesenkten kopf an. das würde mir schon reichen, wenn er das alle 2-4 schritt macht und das bekomme ich auch hin. ich muss ihn dazu nur lang lassen und nicht einengen, denn sonst macht er zu oder legt sich aufs gebiss.

aber ganz ehrlich, gegenüber früher, ist dies ein enormer fortschritt.

denn SO, soll er nie wieder laufen:

http://www.myvideo.de/watch/5503468/Ines_zu_Besuch

was sagt ihr dazu?
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 19:59:35
Ich wollte doch auch nicht sagen, dass es dir egal IST, sondern dass es dir egal sein MÜSSTE, wenn du dich einfach ohne nachzudenken draufsetzen wolltest. Dass es dir nicht egal IST, merkt man ja deutlich :)

Ja, ich meine Kopfsenken beim Reiten. Wenn er das am Boden konstant macht ist das zwar gut, aber noch kein Garant dafür, dass er es auch unterm Reiter umsetzen kann, weil er sich mit dir drauf nochmal ganz neu ausbalancieren muss.

Alle 2 bis 4 Schritte Kopfsenken ist schonmal nicht schlecht, aber es ist sicher nicht schwer, ihm beizubringen, konstant mit tiefem Kopf zu gehen und das wär doch dann noch besser :). Wenn sie mal merken, dass diese Haltung bequem ist und dann auch noch honoriert wird, machen sie das zumeist sehr gerne von selbst.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:00:01
da habe ich dich missverstanden (passiert uns ja öfters *lol*), sorry.

also ich sehe, dass auch wie du und schau mal hier:

Zitat von: Schimmelchen
zum schluß ritt ich lucky noch. am ende viel mir ein, dass lucky doch schon gut auf das kopfsenken reagiert. ich blieb stehen, legte meine hand auf die mähne und sagte "kopf". das machte ich 4-5 male und hörte als er es ganz super machte auf.

das klappte letztens schon gut und ich denke, ich werde bei variante 1 bleiben inkl. ab und an kopfsenken mit reiter zu üben.

vielen dank euch schon mal für eure antworten und anregungen  :wink:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:00:32
Verfasst am: 10 Dez 2008 10:25
Also, nach dem bisher gesagten würde ich sagen, zum Reiten ohne Nachdenken gehst du am besten am langen Zügel ins Gelände.

In der Bahn willst du ja was ganz bestimmtes, das geht dann eh schon nicht mehr ohne Denken.  :wink:

Frage:
Zitat
er soll am besten auf stimmkommando reagieren
Was genau soll er auf Stimme machen? Möchtest Du ein Pferd, das auf Stimmkommando Richtung, Tempo, Biegung und Geschwindigkeit ändert? und bloss draufsitzen, während das Pferd in optimaler Art und Weise unter Dir läuft?
Oder was genau ist darunter zu verstehen?

Mit dem "Nachgeben" auf Deinen Videos:
Ich sehe das so wie Gingin: das was Du als "nachgeben" bezeichnest, ist ein blosses Abkippen hinter die Senkrechte. Ist zu nix förderlich ausser daß das Pferd lernt, dem Zügelkontakt auszuweichen.

Bei der Handarbeit hast du ein paar Sequenzen, wo er die nase schön nach vorne unten nimmt. Ich hab aber den Eindruck, daß du das nicht bestärkst, sondern erst wenn er nach hinten abkippt. Richtig?
ich möchte an dieser Stelle noch mal sagen, daß das nichts mit UK lockern zu tun hat. Das ist nur konditionieren auf Zügeldruck, und führt zu grossen Problemen.
Ich habe das mit Mirko auch früher gemacht, aus lauter Ahnungslosigkeit, es fühlte sich so schön leicht an und alles. Wir haben nur Jahre damit verbracht, das wieder aus ihm herauszubekommen und zu erarbeiten, daß er sich wirklich korrekt an den Zügel dehnt.
Und an den Zügel dehnen heisst immer nach vorne. Nie nach hinten.

Du machst sehr viel im Schritt. Im Schritt das Pferd "an den Zügel" reiten zu wollen führt in der Regel zu grösseren Problemen (Rücken festhalten usw). Ich würde Dir empfehlen, im Schritt erst mal mit ganz langem Zügel zu reiten und nur in der Biegung zu arbeiten und am Kopfsenken.

Was sagt Dir Lucky, wenn er hirschhalsig durch die gegend läuft? Er sagt: ich wölbe meinen Rücken nach unten und weiche dem Gewicht aus. Deshalb muss ich meinen Kopf hoch tragen, weil es sonst zu unangenehm ist. Dabei verspanne ich meinen Hals und es fällt mir schwer, ihn fallen zu lassen.

Ziel wäre also erstmal, ihn über eine grössere Dauer entspannt zu bekommen. Also im Schritt erstmal Zügel ganz lang und das Kopfsenken mit Dauer zu bestärken.

Mit dem Zügel würde ich nur Kontakt über seitliche Biegung erarbeiten, denn da kann er sich nicht festmachen und du kannst das Nachgeben in die Dehnung üben, was Dir dann im Trab hilfreich sein kann.
Im Trab würde ich erst mal ebenfalls am langen Zügel leichttraben und wenn er sich entspannt, über die Biegung schauen ob er zum Kopfsenken und in die Dehnung kommt.
Momentan gilt da, je tiefer desto besser. Dabei kommt er auf die Vorhand, ist aber momentan nicht schlimm.

Und dann wüsste ich gerne noch von Dir, wie Du lenkst.  :)

Zitat
später mal:
- ich will das er ich besser tragen kann, sprich seine balance halten
- mit wenig impulsen geritten werden kann
- auf leichten schenkeldruck einfach fix zur seite weicht

Klingt nach einem guten Ziel. Ist ein Mehrjahresplan.  :D  aber Schritte auf dem Weg kann man ja jetzt schon machen.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 20. Dezember 2009, 20:01:40
Verfasst am: 10 Dez 2008 12:30

Hallo Schimmelchen,

ich würde auch das Kopfsenken unterm Sattel weiter verfolgen. Parallel kannst Du ja mal ausprobieren, wie Lucky sich im Trab an der Longe verhält, wenn er mit gesenktem Kopf trabtl UND Du dann etwas stärker die Hinterhand aktivierst. Dafür muss das Kopfsenken aber richtig "sitzen" Vermehrt untertreten mit gesenktem Kopf ist richtig schwierig und eine sehr gute Übung zum Aufbau der Muskulatur. Natürlich später auch beim Reiten. Dafür schaust Du Dir aber besser an, wie Dein Pferd an der Longe darauf reagiert. Wenn das gut klappt, kannst Du das auch beim Reiten etwas verstärken.
Nach einger Zeit wird Dein Pferd das Kopfsenken als Entspannungsritual schätzen lernen. Bis dahin machst Du nichts falsch, wenn Du schwerpunktmäßig so reitest.
Falls Du es noch nicht gelesen haben solltest, empfehle ich den ersten Band von Branderups "Akademischer Reitkunst". Super auch als DVD. Die dort gezeigte Bodenarbeit und das Longieren kann man allerbest mit dem CT kombinieren, bzw. erhält man eine gute theoretische Basis.
Ich kann verstehen, dass Du nicht "nur" Bodenarbeit machen möchtest, aber das Reiten will nun mal genau so strukturiert trainiert werden wie die Übungen vom Boden aus. Und das bist Du mit dem Üben der tiefen Dehnungshaltung auf dem richtigen Weg. Auch sinnvoll zu lesen in diesem Zusammenhang ist Ina Cygons Buch.
Aus der korrekten Dehnungshaltung heraus kannst Du dann auch alles weitere gut erarbeiten. Aber die mentale und körperliche Entspannung ist erstmal eine wichtige Voraussetzung. Dafür muss der Zügel auch lang sein, da sich die Pferde sonst oft nicht trauen, sich auch wirklich runter zu dehnen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Archivar am 20. Dezember 2009, 20:03:07
Erstellt von: Arconowitsch
Hey Mel,

ich kann mich den anderen total anschließen!

Es lohnt sich total, erstmal alles was man reitet, am langen, durchhängenden! Zügel zu machen.
Und mit erstmal meine ich solange, bis man alle Figuren, Biegungen, Geschwindigkeitsveränderungen, Gangarten am langen Zügel reiten kann, zum Treiben kommt und das Pferd sicher seinen Rücken aufwölbt, wenn man die Hinterhand zu mehr Aktivität/Raumgriff/Schnelligkeit auffordert.
Dabei übt und lernt man als Reiter automatisch auch möglichst weich und geschmeidig zu sitzen, denn man muss sich ja dabei sehr gut ausbalancieren.

Das sind dann gaanz tolle und wichtige Grundlagen, die sich Pferd und Reiter dabei aneignen, wenn man dann auch irgendwann mal sinnvoll dressurmässig was machen möchte.

Diesen Lernprozess kann eigentlich weder Pferd noch Reiter überspringen!
Auch wenn das viele (schlechte) Reitlehrer einem oft anders signalisieren wenn sie Dinge und "Haltungen" von einem verlangen, für die meistens weder PFerd noch Reiter eigentlich schon bereit sind.

Und gaanz wichtig: In dieser V/A - Such - Lernphase kann man vieel weniger "falsch" machen, als wenn man meint beim Reitlehrer XY in Unterricht zu gehen, dort hört "Jetzt treibt ihn halt mal richtig an den Zügel, Parade, Parade...." und eigentlich nach einem Jahr Unterricht sowohl vom Verständis für die Dinge als auch von der sportlichen Fähigkeit her noch an der gleichen Stelle steht wie zuvor!!

Wenn Du magst, können wir gern versuchen, uns nochmal zu treffen und ich gebe Dir ein bissl Unterricht?
Ich werde ja im Laufe des Frühjahrs auch wieder nach Ka ziehen, so dass man daraus auch was längerfristiges machen könnte (??gradsoeinfallt)

Arcon lief als junges Pferd wirklich sehr bevorzugt in dieser "typischen" Araberhaltung, da kam die Mutter durch :-) er hatte sogar nen richtigen Unterhals (drückraus)...

Durch konsequente V/A reiten, seitwärts weisende Lenkhilfen, Nichtbeachtung! der Kopfhaltung (die kommt irgendwann von alleine!) und Konzentration auf seinen Motor und seine Balance - Aktivierung der HH in Kurven, Antreten aus dem Rückwärts und vieles mehr- hat er schnell eine ganz andere Körperhaltung entwickelt, die so große Auswirkungen hatte, dass sich meiner Meinung nach sein ganzer Körper verändert hat.

LG Franzi
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:03:30
vorab:

ich schreibe meine antworten in fett und zitiere euch nicht extra. des weiteren will ich für die, die es noch nicht wissen, noch mals erwähnen, dass ich lucky als anfänger vor 5 jahren gekauft habe, alles auf ihm gelernt habe und er soll kutschpferd gewesen sein. zwei schwierigkeiten auf einmal, aber ich habe bis heute nie etwas bereut. das nur mal vor weg als info.


von heike:

Also, nach dem bisher gesagten würde ich sagen, zum Reiten ohne Nachdenken gehst du am besten am langen Zügel ins Gelände.

das mache ich eh.

In der Bahn willst du ja was ganz bestimmtes, das geht dann eh schon nicht mehr ohne Denken.  :wink:

ja sonst würde ich ja nur herumtrotten und das will ich ja nicht.

Frage:
Zitat
er soll am besten auf stimmkommando reagieren
Was genau soll er auf Stimme machen? Möchtest Du ein Pferd, das auf Stimmkommando Richtung, Tempo, Biegung und Geschwindigkeit ändert? und bloss draufsitzen, während das Pferd in optimaler Art und Weise unter Dir läuft?
Oder was genau ist darunter zu verstehen?

nein, lucky soll loslaufen auf stimmkommando, die gangart wechseln auf stimmkommando und stehen auf stimmkommando, was er ja schon gut kann, aber ich mag es vertiefen. beine weg und nur stimme bei dem genannten.

Mit dem "Nachgeben" auf Deinen Videos:
Ich sehe das so wie Gingin: das was Du als "nachgeben" bezeichnest, ist ein blosses Abkippen hinter die Senkrechte. Ist zu nix förderlich ausser daß das Pferd lernt, dem Zügelkontakt auszuweichen.

ja ich sagte ja, dass es von oben etwas anderes aussah, allerdings nicht entspannt. eher im gegenteil. er kam mir verkrampft vor.

Bei der Handarbeit hast du ein paar Sequenzen, wo er die nase schön nach vorne unten nimmt. Ich hab aber den Eindruck, daß du das nicht bestärkst, sondern erst wenn er nach hinten abkippt. Richtig?

ich weiß nicht, muss es mir noch mal selbst anschauen. bin bei der handarbeit eh etwas unsicher.

ich möchte an dieser Stelle noch mal sagen, daß das nichts mit UK lockern zu tun hat. Das ist nur konditionieren auf Zügeldruck, und führt zu grossen Problemen.

da lockere ich kein UK, zumindestens war es da nicht mein ziel. letzteres (konditionierung auf zügeldruck) will ich bestimmt nicht erreichen.

Ich habe das mit Mirko auch früher gemacht, aus lauter Ahnungslosigkeit, es fühlte sich so schön leicht an und alles. Wir haben nur Jahre damit verbracht, das wieder aus ihm herauszubekommen und zu erarbeiten, daß er sich wirklich korrekt an den Zügel dehnt.
Und an den Zügel dehnen heisst immer nach vorne. Nie nach hinten.

das geht dann nur mit der varinate, zügel lang und kopf runter bei uns.

Du machst sehr viel im Schritt. Im Schritt das Pferd "an den Zügel" reiten zu wollen führt in der Regel zu grösseren Problemen (Rücken festhalten usw). Ich würde Dir empfehlen, im Schritt erst mal mit ganz langem Zügel zu reiten und nur in der Biegung zu arbeiten und am Kopfsenken.

Was sagt Dir Lucky, wenn er hirschhalsig durch die gegend läuft? Er sagt: ich wölbe meinen Rücken nach unten und weiche dem Gewicht aus. Deshalb muss ich meinen Kopf hoch tragen, weil es sonst zu unangenehm ist. Dabei verspanne ich meinen Hals und es fällt mir schwer, ihn fallen zu lassen.

Ziel wäre also erstmal, ihn über eine grössere Dauer entspannt zu bekommen. Also im Schritt erstmal Zügel ganz lang und das Kopfsenken mit Dauer zu bestärken.

mach ich ja eigentlich immer. hier habe ich die zügel angenommen und einfach mal geschaut, was er anbietet. wie man sieht nix positives.

Mit dem Zügel würde ich nur Kontakt über seitliche Biegung erarbeiten, denn da kann er sich nicht festmachen und du kannst das Nachgeben in die Dehnung üben, was Dir dann im Trab hilfreich sein kann.
Im Trab würde ich erst mal ebenfalls am langen Zügel leichttraben und wenn er sich entspannt, über die Biegung schauen ob er zum Kopfsenken und in die Dehnung kommt.
Momentan gilt da, je tiefer desto besser. Dabei kommt er auf die Vorhand, ist aber momentan nicht schlimm.

ja danke, ich nehme es mir zu herzen und versuche daran zu arbeiten.

Und dann wüsste ich gerne noch von Dir, wie Du lenkst.  :)

ich lenke indem ich das bein dran mache und lucky sozusagen in die biegung schiebe. die zügel lasse ich dennoch locker, lege höchstens den äußeren an sein hals, um die richtung zu weisen. schwer zu erklären finde ich.

Zitat
später mal:
- ich will das er ich besser tragen kann, sprich seine balance halten
- mit wenig impulsen geritten werden kann
- auf leichten schenkeldruck einfach fix zur seite weicht

Klingt nach einem guten Ziel. Ist ein Mehrjahresplan.  :D  aber Schritte auf dem Weg kann man ja jetzt schon machen.

natürlich geht das nicht alles auf einmal, aber so ein ziel zu haben, ist schon mal gut. wenn ich mir da andere anschaue, die gar kein ziel haben.

man darf auch nicht vergessen, dass ich lucky seit 5 jahren habe. davon bin ich zusammengerechnet 2 jahre gar nicht geritten.

ich habe alles auf ihm gelernt, reiten habe ich mir selbst beigebracht und diversen reitunterricht kann man gleich mal streichen, denn alleine oder mit freunden lernte ich mehr, als in der schule *seufz*


von steffi:

Hallo Schimmelchen,

ich würde auch das Kopfsenken unterm Sattel weiter verfolgen. Parallel kannst Du ja mal ausprobieren, wie Lucky sich im Trab an der Longe verhält, wenn er mit gesenktem Kopf trabtl UND Du dann etwas stärker die Hinterhand aktivierst. Dafür muss das Kopfsenken aber richtig "sitzen" Vermehrt untertreten mit gesenktem Kopf ist richtig schwierig und eine sehr gute Übung zum Aufbau der Muskulatur.

das mache ich ja schon ganz fleissig (siehe meine videos). lucky läuft mehr mit kopf unten an der longe, als oben. es gibt zwar auch gute und schlechtere tage, aber im großen und ganzen, läuft er echt schon super.

Natürlich später auch beim Reiten. Dafür schaust Du Dir aber besser an, wie Dein Pferd an der Longe darauf reagiert. Wenn das gut klappt, kannst Du das auch beim Reiten etwas verstärken.
Nach einger Zeit wird Dein Pferd das Kopfsenken als Entspannungsritual schätzen lernen. Bis dahin machst Du nichts falsch, wenn Du schwerpunktmäßig so reitest.

ich glaube, das macht er schon, es als entspannung anzusehen. mit reiter fällt es ihm noch schwer, da er seitdem ich ihn kenne balanceschwierigkeiten hat. aber wenn er im schritt läuft, dem target hinterher, einfach nur so in der halle, läuft er vermehrt mit gesenktem kopf.

Falls Du es noch nicht gelesen haben solltest, empfehle ich den ersten Band von Branderups "Akademischer Reitkunst". Super auch als DVD. Die dort gezeigte Bodenarbeit und das Longieren kann man allerbest mit dem CT kombinieren, bzw. erhält man eine gute theoretische Basis.
Ich kann verstehen, dass Du nicht "nur" Bodenarbeit machen möchtest, aber das Reiten will nun mal genau so strukturiert trainiert werden wie die Übungen vom Boden aus. Und das bist Du mit dem Üben der tiefen Dehnungshaltung auf dem richtigen Weg. Auch sinnvoll zu lesen in diesem Zusammenhang ist Ina Cygons Buch.
Aus der korrekten Dehnungshaltung heraus kannst Du dann auch alles weitere gut erarbeiten. Aber die mentale und körperliche Entspannung ist erstmal eine wichtige Voraussetzung. Dafür muss der Zügel auch lang sein, da sich die Pferde sonst oft nicht trauen, sich auch wirklich runter zu dehnen.

das weiß ich, allerdings tu ich mich echt schwer mit reiter-lektüren. bin froh mich grade so durch das handarbeitsbuch und mein zirkuslektionsbuch von der tillisch durchzuarbeiten.

ich weiß, wie wichtig die bodenarbeit und vorarbeit für das spätere reiten ist, aber leider habe ich erst jetzt mehr ahnung davon und das muss man sich ja auch erstmal erarbeiten. theoretisch dürfte ich erstmal ein jahr nicht reiten, bis er wirklich verinnerlicht hat, was das laufen mit gesenktem kopf mit ihm macht.



von Arconowitsch:

Hey Mel,

ich kann mich den anderen total anschließen!

Es lohnt sich total, erstmal alles was man reitet, am langen, durchhängenden! Zügel zu machen.

siehe oben. das habe ich nun auch gemerkt und bin auch die letzten wochen so verfahren, nur dachte ich verschiedene varianten zu probieren. du, die anderen und lucky haben mich aber eines besseren belehrt :wink:

Und mit erstmal meine ich solange, bis man alle Figuren, Biegungen, Geschwindigkeitsveränderungen, Gangarten am langen Zügel reiten kann, zum Treiben kommt und das Pferd sicher seinen Rücken aufwölbt, wenn man die Hinterhand zu mehr Aktivität/Raumgriff/Schnelligkeit auffordert.
Dabei übt und lernt man als Reiter automatisch auch möglichst weich und geschmeidig zu sitzen, denn man muss sich ja dabei sehr gut ausbalancieren.

hier hab ich eine [size=18]frage[/size], was ist für dich (oder auch die frage an alle) genau treiben?

Das sind dann gaanz tolle und wichtige Grundlagen, die sich Pferd und Reiter dabei aneignen, wenn man dann auch irgendwann mal sinnvoll dressurmässig was machen möchte.

Diesen Lernprozess kann eigentlich weder Pferd noch Reiter überspringen!
Auch wenn das viele (schlechte) Reitlehrer einem oft anders signalisieren wenn sie Dinge und "Haltungen" von einem verlangen, für die meistens weder PFerd noch Reiter eigentlich schon bereit sind.

ach von RL halte ich null, sagte ich weiter oben auch bereits schon. ich mache seit je her mein eigenes ding.

Und gaanz wichtig: In dieser V/A - Such - Lernphase kann man vieel weniger "falsch" machen, als wenn man meint beim Reitlehrer XY in Unterricht zu gehen, dort hört "Jetzt treibt ihn halt mal richtig an den Zügel, Parade, Parade...." und eigentlich nach einem Jahr Unterricht sowohl vom Verständis für die Dinge als auch von der sportlichen Fähigkeit her noch an der gleichen Stelle steht wie zuvor!!

das letzte mal im RU hieß es "bein dran, treiben, treiben". bin dann abgestiegen und habe gesagt, dass dies nicht unserer art ist.

Wenn Du magst, können wir gern versuchen, uns nochmal zu treffen und ich gebe Dir ein bissl Unterricht?
Ich werde ja im Laufe des Frühjahrs auch wieder nach Ka ziehen, so dass man daraus auch was längerfristiges machen könnte (??gradsoeinfallt).

das find ich mal mehr als ein super angebot und das nehme ich, wenn es dir keine umstände bereitet, super gerne an. sag einfach mal, wenn du wieder in der nähe bist. da wäre ich echt froh drüber :wink:

Arcon lief als junges Pferd wirklich sehr bevorzugt in dieser "typischen" Araberhaltung, da kam die Mutter durch :-) er hatte sogar nen richtigen Unterhals (drückraus)...

siehe oben mein allererstens satz. lucky war laut aussaagen der vorleute kutschpferd. da ist beschi**enes laufen vorprogrammiert.

Durch konsequente V/A reiten, seitwärts weisende Lenkhilfen, Nichtbeachtung! der Kopfhaltung (die kommt irgendwann von alleine!) und Konzentration auf seinen Motor und seine Balance - Aktivierung der HH in Kurven, Antreten aus dem Rückwärts und vieles mehr- hat er schnell eine ganz andere Körperhaltung entwickelt, die so große Auswirkungen hatte, dass sich meiner Meinung nach sein ganzer Körper verändert hat.

wie ich herauslese, habe ich einiges zu tun. ich werde mich auf die HH konzentrieren und ihn loben, wenn er sein kopf senkt.

danke euch allen für eure mühe  :D

Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:05:03
uih, so eine ausführliche Antwort  :D  *keks*  :)

ich mach es kurz und direkt:

Zitat
Was genau soll er auf Stimme machen? Möchtest Du ein Pferd, das auf Stimmkommando Richtung, Tempo, Biegung und Geschwindigkeit ändert? und bloss draufsitzen, während das Pferd in optimaler Art und Weise unter Dir läuft?
Oder was genau ist darunter zu verstehen?

Zitat
nein, lucky soll loslaufen auf stimmkommando, die gangart wechseln auf stimmkommando und stehen auf stimmkommando, was er ja schon gut kann, aber ich mag es vertiefen. beine weg und nur stimme bei dem genannten.

also kurz gefasst möchtest du als Gepäckstück fungieren, das sein selbständig gut ausbalanciertes, sich von alleine biegendes, gut die Hinterhand einsetzendes Reittier per Stimme dirigiert?
das hat fürchte ich sehr wenig mit Reiten zu tun.

Leider ist das aber verständlich, wenn man in der Umgebung oder auch direkt nur Beispiele hat, die derart abschreckend sind, daß man sich nicht vorstellen kann, daß es tatsächlich möglich ist, ein pferd harmonisch und aktiv zu reiten.
Und diese Aktivität kann ganz fein sein, das hat nichts mit am Zügel zu ziehen oder "treiben treiben treiben" zu tun.
ich dachte das früher auch mal genauso. Ich wollte das nicht was ich überall sah, ich wollte nicht mit Zügel reiten.
Meine Reitlehrerin hat mich darin unterstützt und wir haben ca 2 Jahre vornehmlich am Sitz gearbeitet, bis ich soweit locker war, daß mein pony unter mir in gleichbleibendem Tempo, schwungvoll (erforderte wieder neue Sitzlongen, damit ich das auch sitzen konnte) und auch ungefähr dahin ging, wo ich das wollte. Mein persönliches Highlight aus dieser Zeit sind eine (!) perfekte Trabvolte und etwas später ein perfekter Übergang aus dem Galopp in den Schritt.

Es geht also schon. Aber um ein Pferd so reiten zu können, ist erst mal sehr viel Sitzarbeit von nöten, denn das Gepäckstück sollte das Pferd zumindest nicht aktiv behindern, sondern da man ja ausser dem Sitz fast nichts an Einwirkung hat (und die Sitzeinwirkung kann man nicht abstellen, ausser man steigt ab), muss zumindest diese möglichst effektiv sein.

Warum treiben?
Ein Pferd, das sich nicht treiben lässt, ist nicht an den Hilfen. Es läuft einfach vor sich hin und entzieht sich möglicherweise einfach über Tempo.
das "zum Treiben kommen" beinhaltet in der letzten Konsequenz, daß das Pferd die treibende Hilfe (das kann auch ein hauchfein angelegter Schenkel, oder eine gelegentlich antupfende Gerte sein) nicht in schneller werden, sondern in "MEHR" umsetzt:
Mehr Schwung
Mehr Hinterbeinaktivität
Mehr treten unter den schwerpunkt
Mehr Rückenaufwölben usw.

Ein pferd das sich nicht treiben lässt latscht auf der Vorhand und wird nur sehr selten ein ausbalanciertes Reitpferd.
Ein Pferd das immer schon mal rennt, rennt in den Boden hinein und entzieht sich jeglicher Muskelarbeit.

Noch eine Frage zum Lenken:
Du sagst du schiebst das Pferd in die Richtung - bitte ein Beispiel, ganze Bahn und dann rechts abwenden. Was tust du da? (Bein, Zügel) - wird das innere Bein oder das äussere aktiv, geht es zurück oder drückt es am Gurt oder an der Schulter?
ist das eine selbst erabeitete Hilfe oder hat sie "einfach so funktioniert" ?

lg Heike

okok, das war nicht kurz  :roll:   :lol:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 20:05:56
Kann mich Heike da nur anschließen. Auch Impulsreiterei heißt nicht, ein Pferd komplett ohne Schenkel zu reiten. Und Treiben bedeutet nicht, dass man mit hochrotem Kopf am Pferd ackern muss.

Exotica konnte ich z. B. zu Anfang überhaupt nicht treiben. Selbst wenn ich die Beine nur locker hängen ließ, fasste sie diesen Kontakt als Signal zum Davonrennen auf. Und sowas ist grauenhaft, ehrlich. Jetzt, allmählich, ist sie soweit, dass sie in vielen Situationen den Schenkel nicht nur annimmt, sondern die Hilfen auch richtig umsetzt.

"Zum Treiben kommen" bedeutet für mich nicht, dass ich am Pferd arbeiten muss, sondern dass ich in Kontakt mit dem Pferd stehe und dieses meine Schenkelhilfen umsetzt, ohne die Balance zu verlieren oder davonzurennen. Kürzlich hatte ich so eine "Sternstunde" beim Reiten (wohlgemerkt für unsere Verhältnisse, für andere ist das Kinderkram), da bin ich mit Exotica so durch den Wald getrabt, ohne alles, sie Nase am Boden. Und dann konnte ich tatsächlich einfach gaaanz sanften Kontakt mit den Schenkeln aufnehmen und sie ist davon nicht schneller geworden oder hat den Kopf hochgerissen, sondern ich konnte förmlich spüren, wie sich der Rücken hob und ein wunderschöner Spannungsbogen durch das ganze Pferd ging. Das fällt für mich unter "zum Treiben kommen".

Das hier
"das geht dann nur mit der varinate, zügel lang und kopf runter bei uns"
von dir im Bezug auf "nach vorne dehnen" verstehe ich nicht ganz. Meinst du damit, dass du Lucky nicht beibringen kannst, sich an den Zügel HERANzudehnen? Sicher kannst du das, davon bin ich überzeugt!
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:06:14
sorry noch ein Nachsatz (oder zwei)  :wink:
Zitat
das geht dann nur mit der variante, zügel lang und kopf runter bei uns

genau. So fängt es an. Also Zügel lang, Hals entspannen lassen, vorne nichts wollen und alle möglichen grossen Linien im Schritt reiten.
das ist der erste Schritt auf dem Weg zu deinem Ziel.
und der wichtigste, noch dazu bei einem Pferd, das muskelmässig anderer Meinung ist :wink:
Und da lohnt es sich, wochenlange Arbeit hineinzustecken und nichts sonst zu tun.

Schritt "am Zügel" ist eben sauschwer und nichts womit man anfängt. Bei Mirko geht das jetzt, nach ca 8 Jahren ernsthafter (also ernst gemeinter ;-) ) Arbeit. Bei anderen sicher schneller. aber so daß er weder Takt noch Weichheit und Nachgiebigkeit verliert und tatsächlich einen guten Kontakt behält, das geht erst jetzt.

Und noch eine Frage: warum willst du ohne Beine reiten?  :D

Das Clickertraining bietet da schon viele Möglichkeiten, das Pferd so in kleinen Einheiten zu schulen, daß da auch bei ungünstigen Voraussetzungen ein nett zu reitendes Pferd bei herauskommt - und wo Mensch und Pferd auch Spaß an der Sache haben.
Vielleicht wäre das Reitbuch von A. Kurland für Dich interessant, aber das kommt drauf an wie gut Du schon Englisch lesen kannst.  :?

Du kannst übrigens auch gerne regelmässig zu uns kommen und wir machen Sitzlonge auf Mirko.  :D
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:08:27
nur kurz, antworte noch, muss aber erstmal off.

ich kann wie gesagt ncht gut beschreiben, wie ich reite. natürlich reite ich auch mit bein, ich treibe nur nicht dauerhaft (könnte ich eh nicht, da ich krankheitsbedingt eh zu schwache beine habe). das meinte ich. ich habe meine beine dran, beim reiten, in der kurve, beim biegen etc. ich rahme ihn schon ein.

an eine sitzlonge bei dir hab ich auch schon gedacht.

mehr später..... :wink:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 20. Dezember 2009, 20:09:20
Verfasst am: 11 Dez 2008 21:00

Hallo,

kann ich verstehen, dass es schwieirg sein kann, sich durch reitlektüre durch zu beissen. Deswegen gerade der Tipp mit der DVD von Branderup. Vielleicht legt sie ja der Weihnachtsmann untern Tannenbaum...?
Wenn das Kopfsenken stabil klappt, hast Du eine gute Grundlage geschaffen auf der Du dann aufbauen kannst.
Für mich  war es hilfreich mir immer wieder einen Plan zu erarbeiten. Was ist mein Ziel mit meinem Pferd? Welche Schritte muss ich mit meinem Pferd gehen, um das Ziel zu erreichen. Welche Übungen brauche ich dafür? Wie müssen die Übungen aufeinander aufgebaut sein, damit es klappt? Das ist schon nicht so einfach und kann manchmal frustrierend sein. Ich sehe mir manchmal Unterlagen an, die ich vor 2 Jahren geschrieben habe. Da stehen Sachen drin, die Mána heute immer noch nicht gut kann. Anderes klappt dafür schon richtig gut.
Ausbilden und reiten lernt man echt ein ganzes Leben, insofern verlier' nicht den Mut!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:09:36
puh, also ich versuche jetzt mal zu erklären, wie ich reite. es ist sehr schwer für ich, vorallem weil ich die reitersprache noch nicht ganz beherrsche.

Zitat von: Muriel

Leider ist das aber verständlich, wenn man in der Umgebung oder auch direkt nur Beispiele hat, die derart abschreckend sind, daß man sich nicht vorstellen kann, daß es tatsächlich möglich ist, ein pferd harmonisch und aktiv zu reiten.
Und diese Aktivität kann ganz fein sein, das hat nichts mit am Zügel zu ziehen oder "treiben treiben treiben" zu tun.

dazu muss ich aber vorweg zu heike sagen, dass ich trotz, dass ich mir ein pferd als anfänger gekauft habe, nie gedacht habe, dass so reiten funktioniert. das erste halbe jahr vielleicht, aber ich denke, dass ich direkt richtig engestiegen bin damals. ich fand 3 monate kein sattel und ging nur spazieren mit ihm und machte bodenarbeit, so gut ich es damals konnte.

ich hatte relativ schnell raus, dass es anderes gehen muss. ich hatte westernretfreunde um mich herum, die mich gleich von der typischen FN-reitweise wegbrachten. deswegen nenne ich mich auch westernfreizeitreiter.

lucky und ich sind außer der norm und das ist auch gut. alleine durch meine krankheit musste ich mir eine reitweise zulegen, wo ich lucky nicht dauertreiben muss, damit ich nicht zu schnell müde beine bekam. anfangs konnte ich eine habe runde traben und war erstmal platt. heute trabe ich 10-15 inute durch. zumal mir auch schell logisch war, dass dies pferde abstumpft. da gab es sogar probleme mit meiner rb, die eben dauergetrieben hat und lucky seinen renntrab hinlegte. es war harte arbeit, ihr das "bein weg" beinzubringen. heute mag ich keine rb mehr haben.

was meinte ich mit "ich schiebe ihn an":

lucky ist sehr faul und ich schiebe ihn manchmal vorwärts mit meinem becken (ja ich weiß das ist falsch), aber das paßiert unbewusst, weil er so trantütig und faul läuft. ich mag eben wenig gerte und wenig treibendes bein benutzen. heisst aber nicht, dass ich es gar nicht mache.

das nächste mal filme ich, wie ich wirklich reite am langen zügel im viereck, den das auf dem video letztens war was, was ich nur ausprobiert hatte.

wie reite ich:

bevor ich losreite, schaue ich dass er den kopf runter nimmt, dann mache
ich die beine zu und sage "scheeeritt". die zügel lasse ich lang. ich reite meine runden und reite fast immer einhändig. ist eigentlich mal so, mal so. in der kurve/ecke biege ich lucky um mein inneres bein. das äußere bleibt dran und rahmt ihn weiterhin ein.
wird er fauler, langsamer kommt beim bein oder auch mal die gerte. ich treibe nicht dauerhaft, nur wenn ich erneut etwas von ihm will.

wenn ich zirkel reite oder ihn biege (ne 8 oder eine schnecke reite), verfahre ich ebenso.

die zügel lasse ich immer lang bzw. halb lang, aber ich nehme sie nicht auf.
in der kurve/zirkel/biegung lege ich den äußeren zügel auf sein hals (muss aufpassen, nicht über seine kopf zu kommen, da dies ja falsch ist) und öffne den inneren zügel etwas, um ihm den weg zu weisen. reite ich einhändig versteht er das signal oft nicht und ich muss beide hände nehmen. sonst bricht er mir in der kurve aus.

ist der kopf unten lobe ich ihn stimmlich, über allem andere sehe ich derzeit hinweg.


meine fehler, negatives aus meiner sicht:


- mein großes problem ist (und da hat stephie recht), dass ich im trab zu weit aus dem sattel komme und lucky somit in seiner balance störe
- trabe auf dem falsche fuss und merke es derzeit gar nicht mehr
- müsste mehr aussitzen üben
- darf nicht schieben, muss ruhiger sitzen
- beine viel ruhiger, sie treiben zwar nicht, wackeln aber zu stark
- mehr geduld beim kopfsenken

als ich lucky damals bekam, war er regelrecht sauer geritten. schon bei probereiten spang er aus dem viereck über die absperrung raus. mich immponierte dies aber.
sogar gute reiter hatten mühe ihn auf dem hufschag zu halten. er brach aus, rannte aus dem zirkel raus, auf die wand zu oder drehte vom letztens eck einfach um und stand ständig vorm ausgang. RL wollte er runter buckeln. sobad wer reiterlich etwas konte ud auch von ihm wollte, wurde er bockig.

das war lucky. einer der gründe, warum ich zwei jahre nur im gelände ritt. deswegen bin ich schon stolz, wie weit ich bis jetzt gekommen bin, denn das habe ich fast alleine (und auch mit freunden) erreicht. 2 RL bat ich noch während der reitstunde abzusteigen und wusste: "du, nie wieder".
ich hatte mal ein habes jahr "besseren" RU, aber mehr nicht. alles andere war und ist intuition.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:10:57
Moin  :D
also erstmal finde ich es klasse, daß Du Dich so intensiv damit auseinandersetzt. Und daß Du uns unsere direkten Worte nicht übelnimmst, sondern im Gegenzug dazu säuberlich deine Position definierst.
Und auch mir hilft das, meine Gedanken zu sortieren, denn ich bin für mich mit dem Thema Pferdeausbildung momentan auch noch oft hin- und hergerissen zwischen den drei Systemen, die ich mittlerweile kennengelernt habe.
Wie sagt Peter Pfister:" Prüfet alles und das Beste behaltet." Für mich wird das ein Mix aus Clickertraining und der Reitweise der Légèreté werden, denn ich bin von beidem überzeugt.

Ich habe in den letzten Tagen ziemlich viel über Euch nachgedacht und ich denke, daß für Dich der Ausbildungsweg, den Alexandra Kurland erarbeitet hat (also ihr CT-System) ziemlich gut passen würde.
da ist zwar einiges, was mich stört, aber das muss ja nicht heissen daß es Dich stören sollte.
denn da ist auch vieles dabei was sehr gut zu deinen Zielen und Vorgaben passt.
Und da du ja mit Lucky schon sehr viel erreicht hast, bin ich überzeugt davon, daß Ihr Euren Weg gut gehen werdet.
Super wäre, wenn wir uns mal in der nächsten Zeit treffen könnten. Ist halt gerade mit Weihnachten und allem echt schwierig.
Oder dann eben auf dem Treffen Ende Dezember.
Und dann versuche ich das mal irgendwie in Worte zu fassen (die ersten Schritte - wobei der erste Schritt immer noch Kopfsenken ist :wink: )
lg Heike  :D
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:11:16
hallo heike, danke für dein lieben post.

früher war ich sehr unausstehlich, aber wenn ich eins durch mein pferd gelernt habe, dann kritik anzunehmen, sie zu zerpflücken und zu schauen, wie man es besser machen kann.

den bei allem denke ich immer nur an lucky  :wink: nicht als erstes und nicht als zweites, sondern nur an ihn.

was genau mit kurland meinst du? ein bestommtes buch. ich lese den namen hier sehr oft, allerdings auch, dass es schwer zu lesen/verstehen ist.

ein paar ziate oder sichtweisen der frau wären mal nett zu erfahren und auch, dass was du als negativ bezeichnest. außer, es macht zu viel mühe.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:11:34
so, jetzt noch mal im Einzelnen:
Zitat von: Schimmelchen
lucky ist sehr faul und ich schiebe ihn manchmal vorwärts mit meinem becken (ja ich weiß das ist falsch), aber das paßiert unbewusst, weil er so trantütig und faul läuft. ich mag eben wenig gerte und wenig treibendes bein benutzen. heisst aber nicht, dass ich es gar nicht mache.
da würde ich eher weniger als mehr machen. Wenn du ihn bewusst "anschieben" möchtest, wirst Du Dich festmachen und ihn dadurch auf Dauer eher bremsen. Münchhausen hat sich zwar selbst aus dem Sumpf gezogen, aber ein Pferd anschieben auf dem man sitzt, funktioniert nicht wirklich.
es gibt zwei Möglichkeiten, den schritt flotter zu gestalten:
1. Im Gelände, wenn er frei ausschreitet (ich nehme an, daß er da schneller ist) jegliches flotte Gehen bestärken. (das steht aber wieder dem Reiten ohne Denken entgegen :wink:)
2. In der Bahn erst vom Boden aus mit etwas treibenden Hilfen (Gerte, Stimme) das Tempo forcieren und alles bestärken, was auch nur minimal flotter ist.
Beim Reiten eher drauf achten, ganz weich mit dem Becken wechselseitig mitzugehen und den Fluss nicht zu stören. Oft entwickelt sich dann ein besserer Schritt als durch Treiben.
Wenn er völlig einschläft, ist ein leichtes Benutzen der Gerte (und zwar eher nervend als hauend) an der Hinterhand durchaus legitim. Auch hier jegliche Vermehrung der Eigendynamik bestärken.

Zitat
bevor ich losreite, schaue ich dass er den kopf runter nimmt, dann mache
ich die beine zu und sage "scheeeritt". die zügel lasse ich lang.
Wenn du Reiten auf Stimmliche Signale möchtest, würde ich hier schon ein kürzeres Signal wählen, zb einen Schnalzlaut (den du sonst nirgends verwendest). Zum Traben kann es dann ein Doppelschnalz sein, zum Galoppieren das "küsschen".
Nichts ist lästiger als ein auf Stimme konditioniertes Pferd, wenn man eine Kehlkopfentzündung hat und keinen ton herausbringt :lol:
Hier auch gucken, wie wenig Einwirkung zum Losreiten reicht. Man kann aus dem Becken anreiten völlig ohne Beine (dazu muss aber der Po locker sein), indem man das Becken etwas kippt und sich vorstellt, das Pferd vor sich herfliessen zu lassen. Ist nicht das Anschieben was Du machst, sondern eine etwas andere, viel leichtere Bewegung (aber schwerer in der Ausführung).
wenn das Pferd nicht drauf reagiert, die Beine dazunehmen.
erstmal nur anlegen und warten. reagiert das Pferd auf die leichte Berührung, C+B. Lass Dir Zeit damit, dann bekommst Du von Anfang an ganz leichte Hilfen schon zum Losreiten.

 
Zitat
in der kurve/zirkel/biegung lege ich den äußeren zügel auf sein hals (muss aufpassen, nicht über seine kopf zu kommen, da dies ja falsch ist) und öffne den inneren zügel etwas, um ihm den weg zu weisen. reite ich einhändig versteht er das signal oft nicht und ich muss beide hände nehmen. sonst bricht er mir in der kurve aus.
Meinst Du den Zügel an die äussere Halsseite, also im Sinne von neck-reining?
Um es einhändig zu reiten, ist er nicht hinreichend ausgebildet. dazu gehört eine gründliche Zügelschulung, die hat er noch nicht. Also kann man das auch noch nicht von ihm erwarten, da würde ich weiterhin den inneren Zügel wegweisend dazunehmen.
Der innere (direkte) Zügel ist auch beim Westernreiten lange Zeit vorherrschend, bis das Pferd gelernt hat, auf den äusseren (indirekten) Zügel sich zu biegen.

Zitat
ist der kopf unten lobe ich ihn stimmlich, über allem andere sehe ich derzeit hinweg.
da würde ich unbedingt mit CT arbeiten!! Und hast Du evtl auch schon ein Signal für das Kopfsenken? zb Klopfen oder handanlegen am Widerrist? Das kann man gut von oben einsetzen und dann durch variable Bestärkung und liegenlassen der Hand oder leichtes wiederholtes Klopfen ihm begreiflich machen, daß er den Kopf länger untenlassen soll.

Zitat
[size=14]meine fehler, negatives aus meiner sicht:[/size][/b]
 mein großes problem ist (und da hat stephie recht), dass ich im trab zu weit aus dem sattel komme und lucky somit in seiner balance störe
- trabe auf dem falsche fuss und merke es derzeit gar nicht mehr
- müsste mehr aussitzen üben
- darf nicht schieben, muss ruhiger sitzen
Wie gesagt, Sitzschulung.
Aussitzen üben hat wenig Zweck, wenn das Pferd nicht über den Rücken geht. Lieber sehr viel leichttraben, bis du zum Sitzen kommst.

Zitat
- beine viel ruhiger, sie treiben zwar nicht, wackeln aber zu stark
Sitzschulung --> wackelnde Beine und unruhiger Sitz kommen aus einer festen Hüfte. Hängt alles zusammen.


Zitat
deswegen bin ich schon stolz, wie weit ich bis jetzt gekommen bin, denn das habe ich fast alleine (und auch mit freunden) erreicht.

ja, das kannst du auch.  :D  :D
lg Heike
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:12:00
also danke erstmal. das muss ich erstmal sacken lassen und verarbeiten, uff  :lol:

aber vielen dank für deine mühe  :wink:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:12:19
kleines targetvideo im clickertagebuch :wink:

[size=14]~13.12.2008-Reiten~[/size]

reiten war das reinste chaos. sobald die cam an ist, kann ich nix mehr. ich zeige das video von daher lieber nicht. meine beine schaukeln im takt, vor und zurück, grausig. ich sortiere meine zügel, wie ne bekoppte. mal clickere ich das KS, mal doch nicht. kann mich nicht entscheiden usw.

bin voll enttäuscht und weiß meine reiterliche bockade nicht zu lösen, außer gar nicht zu reiten oder zu warten bis z.b. franzi oder heike zum RU kommen  :roll:

dann gab es da noch so ne sache, dass ich wen heute völlig zusammengeschissen habe. ich misch mich ja eigetlich nicht in gelegenheiten anderer leute, aber da ging mir die hutschnur auf. ein weiterer grund, warum ich euch mein video nicht antun mag, da im hintergrund nur herumgeschrien wird.

eine hat sich eine 4j. hafistute gekauft, als absoluter anfänger. sag ich ja nix, hab ich auch gemacht, aber warum eine 4j. und bitte warum ein pferd, was nichtmals gelernt hat beim putzen stillzustehen??? da ging das geschreie schon los, dann wurde sie gehauen, damit sie still steht usw.

longieren ging dann so:

gerte alle 2 sekunden in die luft geklatscht (macht ja tolle geräusche *seufz*), dann auf 3m abstand longiert, also enger zirkel, damit man das pferd unter kontrolle hat und dann im schreiton: "LAUF, LAUF, LAUF,.......FEIN, LAUF, LAUF...."

lucky wurde immer nervöser, zuckte bei jedem peitschenhieb zusammen, machte sich fest, schaute nur zu der stute und riss den kopf ständig hoch.

boah dann bin ich geplatzt, hab es eben selbst auf dem video gehört. ob sie glaubt, dass dies longieren wäre und das sie ihr pferd nur hetzt und sie meins mit kirre macht und sie gefälligst dem pferd zeigen muss, was sie will und auch richtig loben. "ja ich will doch, dass die galoppiert", sagte sie. ja sagte ich, dann musste ihr das auch mal sagen, statt ständig zu schreien und zu hetzen und gar nicht oder an falscher stelle zu loben. ich hab mein pferd auch als anfängerin gekauft, aber so gehetzt, habe ich es noch nie. es reicht. du solltest vielleicht mal überlegen, ob die leute ahnung haben, die dir das longieren beigebracht haben, denn du siehst doch, dass es nicht klappt.

boah, was für ne..........:evil:

hab das reiten dann sein gelassen für heute, war eh zu aggro.

hat vor das pferd am haus mit ihren eseln zu halten, ohne zweitpferd. na prost mahlzeit. ich hoffe sie merkt, wie überfordert sie ist und verkauft das arme tier weiter.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:12:55
~22.12.2008~

so gestern war es so weit, die liebe franzi hat mich netterweise "gequält". es ist schon lustig, ob jemand mit dir clickert oder dir REITUNTERRICHT gibt :lol: man lernt den menschen etwas anders kennen und ich muss sagen, so ne nette, zierliche person, kann ganz schön streng sein *g*.
bin aber froh drum, wirklich. mir hat zwar nach 2 stunden der kopf geraucht, vor lauter information, aber es war wirklich sehr lehrreich.

mit lucky selbst haben wir ca. 1,5 stunden gearbeitet. franzi nahm mich an die longe und ich hatte anfangs keine zügel in den händen. erst später erkärte sie mir noch die zügelhaltung und die möglichkeiten der lenkung.
wir übten also sanftes gas geben und lenken.

ich muss sagen, ich wusste immer was ich wollte mit lucky, ich wusste es nur nie umzusetzen. und wenn man sich unsere durchschnittsreitleher anschaut in den ställen, dann weiß man, warum ich es bisher alleine probiert habe.

es ging darum, lucky mit einem hauch einer fliege zu berühren und um ihn zum loslaufen zu animieren. war ich zu schnell, zu heftig, zu feste, gabs von er lieben franzi eins auf den deckel. erst verstand ich echt nicht, was sie wollte, aber als lucky es geschnallt hatte und ich sah, was es bewirkte machte es "klick".

ich fühlte mich des weiteren bestätigt, wieder einmal auf mein pferd zu hören. ich diskutierte ja schon länger hier mit euch, mit freunden, leuten aus foren, wie man reiten sollte/könnte und ich erklärte immer wieder, dass lucky den langen zügel braucht. ein hin und her von meinungen verschiedener personen und möglichkeiten und ich war verwirrter denn je und stand immernoch am anfang. gestern wure ich bestätigt, dass ich recht hatte und er durchweg den langen zügel braucht und man kann ihn sogar lenken  :D

natürlich ist lucky kein super ausgebildetes pferd und ich bin viel weniger ausgebildet. wir sind feld, - wald, - und wiesenreiter und das sieht man uns auch an. er muss lernen die balance zu halten und ich muss lernen, ruhig zu sitzen und ihn in seiner balance nicht zu stören.

lucky ist ein schnell lernendes pferd. was soll ich sagen, er lief null wie ein hirsch. franzi saß dann auch noch mal am schluß drauf und bis auf dass er in den kurven, ecken und bei biegungen etwas verwirrt war und erstmal in seine ausgewählte richtung weiterlief, hatte er durchweg den kopf unten. aber wirklich die ganze zeit, sogar an der longe zuvor. das wurde mir erst am ende klar. franzi sagte nur: "schau, schau dein pferd an, wie er läuft, wo er den kopf hat. wo ist der ein hirschpferd? das habe ich heute gar nicht gesehen."

 :lol:  :lol:  :lol:

vielen, vielen dank franzi. ich hab grade pipi in den auge, weil es mir so viel bedeutet lucky gutes zu tun.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:13:26
:D  :D  :D

das klingt fein.  :D  :D

Zitat
und ich muss sagen, so ne nette, zierliche person, kann ganz schön streng sein *g*.
:lol:  :lol:  :lol:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 20:14:09
Finde auch, das klingt toll!
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:14:27
danke euch beiden. natürlich heisst das nicht, franzi war da und melle kann reiten, aber das wisst ihr ja selbst *g*

und genau das habe ich heute auch gemerkt. er hatte en kopf zwar nicht so schön tief, wie bei franzi, aber sie kann die anderen dinge ja auch, die ich noch lernen muss. ich habe aber viel theorie mitgenommen und weiß jetzt vieles besser umzusetzen.

hier unser reitvideo von heute. ist evtl. für ein oder anderen etwas langweilig, da ich 4 minuten schritt reite, dann etwas trabe und die quali wieder solala ist. liegt aber an der schlechten cam und am geringen licht in der halle.

[size=14]Video:[/size]
[/b]

http://www.youtube.com/watch?v=mWNVpxxAPIE

bei myvideo, weniger verpixelt:

http://www.myvideo.de/watch/5685286/Film_reiten_am_25_12_08

meine eigene kritik:

positiv:

- ich habe es wirklich geschafft mein pferd mit geringem treiben zum laufen zu bringen und das tempo zu bestimmen. es sieht teilweise so aus, als würde ich dauertreiben, wenn ich aber näher an der camera bin, sieht man dass meine beine vor und zurüschaukeln, aber vom pferd weg sind.

- ich sitze ruhig, schiebe lucky nicht mehr. auch beim aussitzen, sitze ich ruhiger als sonst.

- ich kann mein pferd lenken. ich öffne meine arme, zeige ihm den weg und zack läuft er in die richtung.

- ich finde, wir beide sahen noch nie zu harmonisch und wenig hektisch aus. wir sind meiner meinug nach auf einem guten weg.

negativ:

- meine beine schauklen noch zu sehr vor und zurück. ich muss lernen, sie mehr zu strecken und somit ruhiger zu halten.

- die zügel schlackern noch arg und ich sortiere auch noch zu viel zwischendurch. über die zügellänge bin ich mir noch nicht ganz im klaren. als franzi da war, waren sie schön lang und der kopf unten. heute war er kopf oft oben und sie schlackerten zu arg zwischendrin, weil ich sie wie letztens länger lassen wollte.

- ich verwechsel manchmal noch welches bein dran muss bei abbiegen/zirkel. da franzi es mir anderes beigebracht hat und ich das alte verhalten noch in mir habe.

- ich kann noch nicht beidseitig die zügel halten und die gerte betätigen ohne dass der zügel in der ich die gerte halte zu arg schlackert. muss dann beim treiben einhändig reiten. dann wieder beidhändig. (franzi zeigte mir, wie ich ohne viel druck, aber mit stress die gerte einsetzen könnte). musste ich heute aber recht wenig. bein kurz dran reichte meistens aus.

- ich bin später noch leichtgetrabt und da ist leicht treiben noch zu schwer, da ich ihn ja nur hauchmäßig berühren soll. da komme ich noch zu arg und schnell an ihn dran, deswegen ist aussitzen vorerst besser.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:14:53
schön! man sieht doch einen deutlichen Unterschied zu vorher. Toll ist, wie gut Lucky auf die Lenkung reagiert, er lässt sich gut und prompt abwenden.

Bei Dir fällt mir auf, daß Du Deine Schultern festhältst und damit auch in der Hand fest wird, das könnte ein Grund dafür sein daß Lucky sich mit der Zügelführung nicht so wohl gefühlt hat.
versuche mal die Schultern bewusst zu entspannen, die Arme erst hängen zu lassen und dann die Hände nur durch Anwinkeln der Ellbogen zu heben, statt sie aus der Schultermuskulatur zu tragen.

Klar daß Du Dich erst mal sortieren musst, wenn ihr jetzt Sachen macht (Bein) die vorher genau anders waren. Das ist einfach eine Umstellungsphase, ist ja ganz normal.

Schön trotzdem, wie locker Lucky ist und auch im Schritt schön fleissig und mit weitgehend gutem Takt läuft. In der späteren Schrittphase ist er mir sogar zu flott, da geht die Lockerheit etwas verloren und auch der Takt verschiebt sich etwas in Richtung Pass.
Sowas ist immer ein "gutes" Zeichen daß das Tempo nicht richtig ist. Ein guter Arbeitschritt muss nicht schnell sein, sondern taktklar und raumgreifend.

lg Heike
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Archivar am 20. Dezember 2009, 20:15:58
Erstellt von: Arconowitsch
Verfasst am: 25 Dez 2008 19:47

Hey Mel,
jetzt komme ich kurz dazu hierreinzuschauen.
Ein PN mit Hausis habe ich Dir ja schon geschickt ;-)
 „ich muss sagen, so ne nette, zierliche person, kann ganz schön streng sein *g*.“
Ja, aber hoffentlich war ich so freundlich dabei wie ich es sein wollte!!
 
“es war wirklich sehr lehrreich.“ – Schöön!


“wir übten also sanftes gas geben und lenken.“ – Genau, die Grundlagen! Sie sind es echt wert, sie gut zu üben und zu verstehen!
Nur wenn Du auf Dauer sicher und weich die HH zu mehr Action aktivieren kannst und ihn dabei weich lenken kannst, wir aus dem Kopf runter ein echtes Vorwärts/Abwärts mit Rücken und HH!!


“es ging darum, lucky mit einem hauch einer fliege zu berühren und um ihn zum loslaufen zu animieren. war ich zu schnell, zu heftig, zu feste, gabs von er lieben franzi eins auf den deckel.“
- Hui, na jetzt aber, ich hab doch nur „Weniger!“ Oder „Sanfter“ oder so gesagt, hab gar nix geworfen und geschimpft!! (beton und nick 8)  :oops: )


„erst verstand ich echt nicht, was sie wollte, aber als lucky es geschnallt hatte und ich sah, was es bewirkte machte es "klick".“
– Oh, das hättest Du mir gerne sagen sollen! Ich hätte es bestimmt noch auf 10 andere Arten erklären können ;-)

“ich fühlte mich des weiteren bestätigt, wieder einmal auf mein pferd zu hören. ich diskutierte ja schon länger hier mit euch, mit freunden, leuten aus foren, wie man reiten sollte/könnte und ich erklärte immer wieder, dass lucky den langen zügel braucht. ein hin und her von meinungen verschiedener personen und möglichkeiten und ich war verwirrter denn je und stand immernoch am anfang. gestern wure ich bestätigt, dass ich recht hatte und er durchweg den langen zügel braucht und man kann ihn sogar lenken  “
– Hm, es ging mir da darum, dass Ihr zur Zeit einfach keinen kurzen Zügel oder gar Aufrichtung und Anlehnung braucht!
Im Moment bist Du noch so mit den vielen anderen Dingen beschäftigt, dass es einfach unmöglich wäre, auch noch eine dauerhafte, feine Zügelverbindung zu haben und in Kurven und Übergängen zu halten.
Da stört Euch beide der Zügel mehr, als dass er hilft.
Deshalb ja auch die IDee einen geschlossenen Zügel zu nehmen und keinen Westernzügel. Den könntest Du dann an der Schnalle halten und ihn dann verkürzen wenn Du es brauchst.

“wir sind feld, - wald, - und wiesenreiter und das sieht man uns auch an. er muss lernen die balance zu halten und ich muss lernen, ruhig zu sitzen und ihn in seiner balance nicht zu stören.“
– Jaa, klasse! Und ihr seid doch lernbegierige Feld- Wald- und Wiesenreiter und auch Geländereiten ist klasse und schöön!!

“lucky ist ein schnell lernendes pferd.“  
– Ja, dass ist er wirklich und er hat auch toll mitgemacht und war keinmal bockig oder missmutig!
Wenn Ihr die Lernschritte so schön klein haltet wie am Montag, dann wird er auch keinen Grund dazu haben bockig oder schlecht gelaunt zu sein!

„franzi saß dann auch noch mal am schluß drauf und bis auf dass er in den kurven, ecken und bei biegungen etwas verwirrt war und erstmal in seine ausgewählte richtung weiterlief, hatte er durchweg den kopf unten. aber wirklich die ganze zeit, sogar an der longe zuvor. das wurde mir erst am ende klar. franzi sagte nur: "schau, schau dein pferd an, wie er läuft, wo er den kopf hat. wo ist der ein hirschpferd? das habe ich heute gar nicht gesehen."“
– Ja, da war wirklich kein Hirsch! Die kleinen Schritte haben ihm/Euch gut getan und ihn nicht so sehr aus dem (inneren und körperlichen) Gleichgewicht gebracht, dass er in seine alte Haltung verfallen musste, um was auszugleichen.

Es hat total Spaß gemacht und war für mich sehr interessant!
Ein bisschen platt war ich aber auch, was Du Dir da so an „Hilfen“ und Informationen zusammengesammelt hattest.
Versuch wirklich nicht mehr gleichzeitig innen zu drücken und außen mit dem Zügel nach innen an den Hals zu lenken um Kurven zu reiten.
Das war für Euer Ausbildungsstadium eine sehr widersprüchliche Art und Weise ihn zu bitten, um eine Kurve zu gehen… :wink:  
Auf der Heimfahrt dachte ich noch: Stell Dir vor, jemand drückt Deine rechte Schulter nach links, hält dabei Deinen KOpf gerade und drückt Dir gleichzeitig innen rechts in die Taille/Rippen… wo würdest Du dann hingehen…??



Zitat
er hatte en kopf zwar nicht so schön tief, wie bei franzi, aber sie kann die anderen dinge ja auch, die ich noch lernen muss. ich habe aber viel theorie mitgenommen und weiß jetzt vieles besser umzusetzen.

Hey Mel, das darf Dir ruhig erstmal egal sein!!
DU arbeistest ja an der Longe weiter am KS mit ihm!
Setz DIch nicht schon wieder unter Druck!
ICh finde es viel sinnvoller sich nun auf den Gashebel und die Lenkung zu konzentrieren.
Und wenn Ihr erst richtig gut in unterschiedlichen Tempi um beliebig große und kleine Kurven kommt, dann kommt der Kopf sicherlich wieder von selbst runter!

Ich fände es auch nicht so schlimm, wenn er in der jetzigen Phase mal etwas eilig wird. Das kommt dann auch wieder, wenn Ihr beiden EUch so richtig im Mass der Hilfen abgestimmt habt!
Das schadet ihm nicht, wenn er mal eilig oder nicht ganz im Takt geht.
Es ist einfach noch viel zu viel sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentreiren zu wollen.

Habt Spass an den Feinheiten und beim Üben!

Übe ruhig auch das Abbiegen in einer ansonsten leeren Halle erst, wenn Du mit den treibenden Hilfen besser vertraut bist.
Fang bewusst mit dem äußeren Bein an und nimm dann erst die Zügel hinzu. Vielleicht ist es nichtmal immer notwendig immer den Zügel dazuzunehmen...

Wenn Dir die gerte bei beidhändiger Zügelführung noch im Weg ist, ist das wieder ein Grund das Lenken noch hintenanzustellen und die Zügel gleichlang in der Mitte aufzunhemen.
geschlossene Zügel hast Du gar nicht? Vielleicht isses doch nen Versuch wert?
Dann kannst Du das Treiben weiter besser etablieren, so dass Du nur noch selten die Gerte anlegen musst und die Hände zum Lenken frei hast.

Oder dann daran arbeiten kannst, die Gerte anzulegen und Dein Handgelenk dabei etwas zu drehn, so dass Du mit der Gerte ans Pferd kommst...


Mach ruhig langsam und gönn Euch beiden meehr Zeit!
Übung macht den Meister...

Lieben Gruß
Franzi
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:17:04
[size=14]@Heike:[/size]

schön! man sieht doch einen deutlichen Unterschied zu vorher. Toll ist, wie gut Lucky auf die Lenkung reagiert, er lässt sich gut und prompt abwenden.

danke, dass ist die hilfe, die ich unbedingt brauchte. ich habe mir das video von vor ein paar tagen angesehen. da merkt man, wie er sich zu macht, ich ihn zu festhalte und überhaupt nicht wusste, wie ich lenken sollte. nicht, ohne ihn einzuengen.

Bei Dir fällt mir auf, daß Du Deine Schultern festhältst und damit auch in der Hand fest wird, das könnte ein Grund dafür sein daß Lucky sich mit der Zügelführung nicht so wohl gefühlt hat.
versuche mal die Schultern bewusst zu entspannen, die Arme erst hängen zu lassen und dann die Hände nur durch Anwinkeln der Ellbogen zu heben, statt sie aus der Schultermuskulatur zu tragen.

du schreibst "nicht wohgefühlt hat" meinst du nun das video oder ein älteres?

Klar daß Du Dich erst mal sortieren musst, wenn ihr jetzt Sachen macht (Bein) die vorher genau anders waren. Das ist einfach eine Umstellungsphase, ist ja ganz normal.

ja und deswegen sage ich mir jetzt selbst "eins nach dem anderen".

Schön trotzdem, wie locker Lucky ist und auch im Schritt schön fleissig und mit weitgehend gutem Takt läuft. In der späteren Schrittphase ist er mir sogar zu flott, da geht die Lockerheit etwas verloren und auch der Takt verschiebt sich etwas in Richtung Pass.
Sowas ist immer ein "gutes" Zeichen daß das Tempo nicht richtig ist. Ein guter Arbeitschritt muss nicht schnell sein, sondern taktklar und raumgreifend.

ja aber das ist, wie franzi sagt erstmal egal. ich muss erstmal lernen das "gaspedal" zu bedienen, da kann ein bissel zu schnell mal vorkommen. lucky muss ja auch erstmal schauen, dass er versteht, was ich meine
:wink:

[size=14]@Franzi:[/size]


Hey Mel,
jetzt komme ich kurz dazu hierreinzuschauen.
Ja, aber hoffentlich war ich so freundlich dabei wie ich es sein wollte!!
 “es war wirklich sehr lehrreich.“ – Schöön!

aber hallo, natürlich warst du freundlich und ich bin dir sehr dankbar.

“wir übten also sanftes gas geben und lenken.“ – Genau, die Grundlagen! Sie sind es echt wert, sie gut zu üben und zu verstehen!
Nur wenn Du auf Dauer sicher und weich die HH zu mehr Action aktivieren kannst und ihn dabei weich lenken kannst, wir aus dem Kopf runter ein echtes Vorwärts/Abwärts mit Rücken und HH!!

wie ich dazu kommen werde, verstehe ich noch nicht, aber ich vertraue dir da mal. für weitere tips bin ich da sehr dankbar, werde mir aber noch meine "hausaufgaben" durchlesen.

gabs von er lieben franzi eins auf den deckel.“
- Hui, na jetzt aber, ich hab doch nur „Weniger!“ Oder „Sanfter“ oder so gesagt, hab gar nix geworfen und geschimpft!! (beton und nick 8)  :oops: )

ach franzi, das war doch nicht bös gemeint. im gegenteil, ich brauchte dich als konsequente person. so lernt man doch auch nur. blöd wäre, wenn ich mit dir diskutiert hätte und alles in frage gestellt hätte. war alles in ordnung also :wink:

Im Moment bist Du noch so mit den vielen anderen Dingen beschäftigt, dass es einfach unmöglich wäre, auch noch eine dauerhafte, feine Zügelverbindung zu haben und in Kurven und Übergängen zu halten.

ja bis ich besser werde, kann ich ja evtl. die anderen zügel nehmen oder meine eben schließen. muss nur schauen, wie das geht.

aber du hast es verstanden, dass mir zig tips nicht helfen, wenn ich eigentlich bei allem bei 0 anfangen muss. deswegen ist es wichtig vor ort zu sein, damit der lehrer sieht, was der schüler kann und der schüler versteht, was der lehrer eigentlich erklärt.


– Jaa, klasse! Und ihr seid doch lernbegierige Feld- Wald- und Wiesenreiter und auch Geländereiten ist klasse und schöön!!

ja klar, aber für luckys rücken und seine balance eben nicht, aber ja wir sind lernfreudig. ich bin zu oft schwierigem aus dem weg gegangen. jetzt gehe ich dagegen an :D

Wenn Ihr die Lernschritte so schön klein haltet wie am Montag, dann wird er auch keinen Grund dazu haben bockig oder schlecht gelaunt zu sein!

wie genau meinst du das? bin ich vielleicht schon zu oft/lange getrabt auf meinem video? ich war eben eugierig, ob ich es ohne dich hinbekomme.

Auf der Heimfahrt dachte ich noch: Stell Dir vor, jemand drückt Deine rechte Schulter nach links, hält dabei Deinen KOpf gerade und drückt Dir gleichzeitig innen rechts in die Taille/Rippen… wo würdest Du dann hingehen…??

ja ich weiß, was du meinst, denn heute viel mir auf. wie ich lucky gleichzeitig um das innere beine biege, ihn damit aber auch rausschieben möchte auf den hufschlag z.b. muss das ja verwirrend sein.
er lernt schnell und heute lief er sofort zur bande, als ich das innere bein anlegte. es ist also viel effektiver.


Zitat
er hatte en kopf zwar nicht so schön tief, wie bei franzi, aber sie kann die anderen dinge ja auch, die ich noch lernen muss. ich habe aber viel theorie mitgenommen und weiß jetzt vieles besser umzusetzen.
Hey Mel, das darf Dir ruhig erstmal egal sein!!
DU arbeistest ja an der Longe weiter am KS mit ihm!
Setz DIch nicht schon wieder unter Druck!
ICh finde es viel sinnvoller sich nun auf den Gashebel und die Lenkung zu konzentrieren.
Und wenn Ihr erst richtig gut in unterschiedlichen Tempi um beliebig große und kleine Kurven kommt, dann kommt der Kopf sicherlich wieder von selbst runter!

ich hoffe es, ansätze zeigt er schon, nur wurde ich heute etwas unsicher, da er bei mir den kopf öfters oben hatte, bei dir und mit dir am montag ja überhaupt nicht. sollte ich die zügel evtl. doch ein wenig kürzer nehmen oder dies erstmal wirklich egal sein lassen?

Habt Spass an den Feinheiten und beim Üben!

doch spaß hatten wir. zwar hatte er fast am ende eine phase, da meinte er mein bein völlig ignorieren zu müssen, die gerte auch, als er dann aber doch reagierte, hörte ich auf und lobte ihn am schluß.

Übe ruhig auch das Abbiegen in einer ansonsten leeren Halle erst, wenn Du mit den treibenden Hilfen besser vertraut bist.
Fang bewusst mit dem äußeren Bein an und nimm dann erst die Zügel hinzu. Vielleicht ist es nichtmal immer notwendig immer den Zügel dazuzunehmen...

das mit dem bein ist ne gute idee, da vergesse ich das auch bestmt weniger.
zum bein, meinst du, dass er so schnell lernen dürfte, dass mein bein "abbiegen" heisst?


Zitat von: Arconowitsch
Achte darauf, dass Du Deine Hand zur Seite führst und nicht nach hinten!

hier ist mir noch ein negativer punkt meinerseits eingefallen, aber ich kann ja noch nicht an alles denken.
mir ist aufgefallen, dass ich meine hände wieder nach hinten gezogen habe, statt zur seite. dara werde ich auch denken das nächste mal.
und natürlich werde ich weiterhin abwechslungsreich bleiben und weiterhin longieren, clickern und spielen.


[size=14]@all:[/size]

mal ne frage an alle, meint ihr dass man egal welche reitweise man reitet imer hanarbeit machen kann? ich frage ganz bewusst, erklärtungen dazu gerne per pn!

vielen dank noch mal  :lol:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 20. Dezember 2009, 20:18:02
Zitat von: Schimmelchen
mal ne frage an alle, meint ihr dass man egal welche reitweise man reitet imer hanarbeit machen kann? ich frage ganz bewusst, erklärtungen dazu gerne per pn!

Prinzipiell natürlich schon. Käme m. E. aber darauf an, wie und woran du arbeitest.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:18:20
Zitat
mal ne frage an alle, meint ihr dass man egal welche reitweise man reitet imer hanarbeit machen kann?

da ich denke daß ich weiss, worauf du mit deiner Frage abzielst:
man kann sehr viele verschiedene Arbeitsmöglichkeiten (ich will jetzt mal nicht von Reitweisen sprechen) miteinandern verknüpfen, solange sie sich nicht absolut widersprechen.

Solange jede Arbeit für das Pferd ist, keine widersprüchlichen Signale benutzt werden und das Pferd dadurch lernt, feiner zu werden, nachzugeben, nachgiebig und geschmeidig wird, sehe ich absolut kein PRoblem.

ich arbeite ja zb an der Longe mit einem Mix aus Solinski (eigene Position steuert das Pferd, durchhängende longe, Kopf wird in Ruhe gelassen) und CT.
Bei der Handarbeit und beim Reiten dagegen mit viel direkter Zügeleinwirkung (Abkauübungen, Flexionen, Stellen usw).
ich war zunächst auch verwirrt, dann aber habe ich festgestellt, daß sich das sehr gut ergänzt.

Von daher ist es aus meiner Sicht auch kein Problem, Zügelkonkaktorientierte Handarbeit (Abkauübungen usw) mit Reiten am langen Zügel zu verbinden. Da arbeitet man eben nur zeitlich versetzt an verschiedenen Sachen.

lg Heike
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:18:46
Verfasst am: 26 Dez 2008 12:02

danke euch beiden.

ich finde auch, dass es geht. denn noch reite ich ohne zügelkontakt, um mich auf das wesentliche, nämlich mich zu konzentrieren. später werde ich die zügel auch mehr annehmen und da denke ich, ist die handarbeit als vorarbeit gar nicht schlecht.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:19:21
Verfasst am: 18 Jul 2009 21:40

nach meinem motivationstief, nachdem ich jetzt einen sattel habe, mir bewusst die hausaufgaben von franzi durchglesen habe, gestern centerin riding unterricht im verein hatte, mag ich konsequent weiter an meinen zielen arbeiten:

- lucky mit leichten hilfen antreiben
- biegen und auf die zügelhaltung/zügelführung achten
- mit äußerem bein die richtung weisen und nicht, wie falsch um das innere biegen

ich habe immer daran weiter gearbeitet, aber mir wurde bewusst, wie wichtig es doch war, was franzi mir alles gezeigt hat. zu traurig, wie lange ich es schleifen lassen habe, aber nun bleibe ich am ball. meinem pferd zu liebe.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:20:25
19 Jul 2009 21:51

so, auch wenn ich das gefühl habe hier alleine mit mir zu schreibe *g* in den tagebüchern schaut eh kaum einer rein, da man wohl zu viel angst vor viel text hat. deswegen mein bericht und video jetzt hier:

Zitat von: Schimmelchen
~Reiten und an der Ausbildung feilen~

zu deutsch, lucky soll auf kleine hilfen reagieren. wir haben heute viel im schritt gemacht, da ich trab im neuen sattel noch chaos finde. seitdem ich ohne sattel geritten bin, muss ich mich erst am sattel gewöhnen. außerdem übt man erst im schritt, ist ja logo.

ich schaue später mal, ob das video zu gebrauchen ist.
also ich habe meine beine versucht am pferd zu lassen, aber ruhig. nur in den kurven und wendungen gab ich außen minimal druck. hab ansonsten versucht zu fühlen, wie lucky bauch sich bewegt, ihn sozusagen mit meinen beinne umarmt. zügel waren erstmal unwichtig, aber dennoch versuchte ich ihm auch damit die richtung zu weisen. alles erstmal ganz langsam. stehen bleiben, schwer machen und beidseitig druck in den bügeln. erstmal sichtbar und völlig überzogen, später gehe ich schrittweise zurück, so dass man es nicht mehr sieht. dauert natürlich aber noch. ferse runter, ist auch noch ein problem. muss lernen mit der wade, statt mit den füßen zu arbeiten.

[size=16]~Video~[/size]

http://www.youtube.com/watch?v=9w82QwQvU4M
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Mannimen am 20. Dezember 2009, 20:21:17
Verfasst am: 19 Jul 2009 22:17

Zitat von: Schimmelchen
meint ihr dass man egal welche reitweise man reitet immer handarbeit machen kann?

Ja Schimmelchen,

sie ist für mich die Basis allen Reitens, Da sie nicht nur das Pferd schult sondern vor allem den Menschen (Kommunikation, Koordination und Körperhaltung).

Zu deinem Video kann ich nicht viel sagen, da ich eure Vorgeschichte nicht kenne. Es sah zumindest harmonisch aus. 8)

Ich hatte jedoch den Eindruck, dass sich Lucky etwas gelangweilt hat. Er wollte wohl viel lieber spielen. Darum stupste er auch am Ende das Hütchen an. Als der den Kopf tief nahm, verschaffte er sich Entlastung im Rücken, denn da hast du dich für ihn nicht gerade leicht gemacht.

Zu deiner Eingangsfrage mit dem Kopf in die Tiefe gehen lassen kann ich nur sagen, dass ich dies auf jeden Fall zulassen würde und auch anerkennend loben aber nicht clicken, damit er es nur tut, wenn er es für sich braucht und nicht weil du es gerne sehen möchtest.

Es ist total wichtig, dass sich die Pferde am Kopf frei entfalten können, was häufig durch den Menschen eingeschränkt wird. Sie finden über ihre Kopf-/ Halshaltung in ihre Balance und sie sollen sich selbst tragen können und eben nicht auf der Hand des Reiters liegen.

Das heißt aber nicht, dass wir auf diese Verbindung verzichten sollen. Wir sollten uns da ihnen anpassen und nicht umgekehrt. Also abwarten wo sie ihren Kopf selbst tragen und diese Zügellänge beibehalten, zum strecken etwas nachgeben und zum parieren etwas annehmen.

Der Motor sitzt hinten und von dort kommt auch der Schub. Also wird von hinten nach vorne geritten. Je mehr die Beine hinten unter den Schwerpunkt treten und damit auch mehr Last aufnehmen, um so mehr wird sich das Tier vorne heben und seine Kopf- / Halshaltung verändern. Wir passen uns dem erneut an und nehmen die Zügel nur so weit auf, dass eine leichte Verbindung bestehen bleibt.

Das vermehrte Untertreten übe ich zuvor an der Hand vom Boden aus und reite es im Sattel nur noch nach. Der Moment, wo das Tier bereit für versammelnde Lektionen ist wird signalisiert durch seine Anlehnung. Damit meine ich nicht das auf den Zügel legen oder gegen das Gebiss gehen, wie allgemein üblich, wo sich die Tiere dort abstützen, um im Gleichgewicht zu bleiben, weil sie es frei nicht selber finden durften, sondern die einleitende Kadenz für den Spannungsbogen Hinterhand tritt unter und das Nackenband wird selbst angespannt (keine Einwirkung durch die Reiterhand). Jetzt geht der Kopf runter und somit in Anlehnung an das dort wartende Gebis.

An diesem Punkt beginnt die hohe Schule, wo die Spannung kontrolliert versammelt und rausgelassen wird. Nicht viele Pferde sind dazu bereit. Doch wenn sie es tun, dann sollten sie von selbst in diese enge Anlehnung gehen und nicht dort hinein gezwungen werden. Eine unnachgiebige Hand bedeutet Zwang. Daher ist die lockere und weite Anlehnung eher gefühlvoll und vor allem zwanglos.

Das war auch sehr schön zu sehen bei euch. 8)

Macht einfach weiter so, verbunden mit mehr Hufschlagfiguren immer schön im Wechsel, damit es nicht so langweilig wird. Dann Gangart- und Tempowechsel und vor allem viele Bögen, Volten und Schlangenlinien mit reinnehmen. Dabei immer schön darauf achten, dass das Tier in der Spur bleit und es ggf. korrigieren und gerade richten. Auf den Geraden den Takt wieder kontrollieren und so weiter. Dann Seitengänge mit dazu nehmen, erst alles im Schritt und wenn das super geht auch im Trab. Dann Stoppen und ein paar Tritte rückwärts einbauen. Jetzt den Schub von hinten nach vorne wieder durchlassen und dabei eine Gangart überspringen. Das setzt die Hinterhand (beugt die Hanken) und bereitet die Versammlungsfähigkeit vor. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.  :wink:

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:21:39
puh manfred, nun haste dich aber ins zeug gelegt. das was du da alles schreibst, ist ewig her. schau mal aufs datum. hier ging es mir primär um mein neues video und den neuen hilfen. klar das du dazu nix sagen kannst, ohne vorgeschichte  :wink: ich weiß grade sogar nicht einmal mehr, welches video du meinst mit dem hütchen, so lange ist es her.

danke trotzdem für deine große mühe. umsonst ist dein text dennoch nicht  :D
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Muriel am 20. Dezember 2009, 20:21:58
hi,
ich finde es schön zu sehen wie Du jetzt wirklich Altlasten beiseite schieben kannst und immer mehr zu "immer weniger wollen" hinkommst!

Video gefällt mir gut, ihr seht sehr entspannt aus. Lucky achtet gut auf Dich und sein Hals wird immer besser.  :D

Versuch vielleicht noch ein wenig weicher in den Armen zu sein (Ellbogen anwinkeln), dann bist Du im Oberkörper auch etwas weniger steif. Bei den Kurven die Lenkung mit dem Bein mit dem Blick (weich schauen) und ein wenig Schulterdrehung unterstützen.
Soll er anhalten, wenn du die Beine vorstreckst?

lg Heike
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:22:19
also erstmal danke heike *knuddel* hab extra gewartet bis du was schreibst.

ja er soll anhalten, deswegen schrieb ich ja, dass ich das erstmal völlig überzogen mit den beinen machte, später komme ich zu weniger.

meine ellenbogen nerven mich selbst. ständig korrigiere ich sie, sehe mich im spiegel und erinnere mich erneut. am liebste würde ich sie am körper festtackern :roll: zügelführung ist eh ein chaos, aber erstmal liegt die konzentration auf den beinen.

danke erstmal.
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:22:41
hiermal reitbilder:

http://clickerforum.foren-city.de/topic,7,270,-lucky-s-clickertagebuch.html#5260
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Archivar am 20. Dezember 2009, 20:23:49
Erstellt von: Tinkachico

Hallo Schimmelchen,

ich finde Lucky sieht toll aus auf deinen Fotos!Total goldig! Und man sieht wie schön er auf dich achtet  :D

Darf ich dir auch noch ein paar allgemeine Tips für deine Sitzverbesserung geben?

Ich machs einfach mal  :wink: :

Ganz allgemein ist es ja so, beim Reiten muss mach auf soooo viele Dinge achten, dass man dann schnell mal vergisst auf den Sitz zu achten. Und ganz allgemein ist es so, dass man dann in die Körperhaltung verfällt, die man sonst auch den ganzen Tag einnimmt...ganz einfach auch deshalb, weil man es so gewöhnt ist...der Körper diese Haltung kennt...Einem vielleicht auch Muskeln an gewissen Stellen fehlen um eine gewisse Haltung einen längere Zeit durchzuhalten.
Als ich anfang des Jahres bei meinem Physiotherapeuten war (immer wieder schlimme Verspannungen und Blockaden im Nacken/Schulter bereich bis hin zu Kopfschmerz usw) hat er mich mal auf einige Dinge in meiner Körperhaltung aufmerksam gemacht, einige Übungen mit mir gemacht und gewisse Defizite konnte ich nicht verleugnen  :shock: da er auch Reiter ist konnte er anhand meiner Körperhaltung sofort erkennen, dass ich auch auf dem Pferd im Spaltsitz sitzen "MUSS" (womit er recht hatte) und das ohne mich einmal auf meinem Pferd sitzen gesehen zu haben...  :oops:

So nun arbeite ich an meiner Körperhaltung ganz im Allgemeinen und das hilft meinem Rücken und auch meinem Sitz auf dem Pferd....

Was er mir zeige war eine gesunde natürliche Haltung anzunehmen (im Stehen) so wie die Ideallinie meiner Wirbelsäule sein sollte (wären da genug Muskeln usw) und ich merkte...man ist das anstrengend das zu halten  :o  nun versuche ich ganz oft das zu üben und auch so zu gehen (jeden Tag zur Abreit 10 Minuten Fußweg) und abends wieder zurück....
Es fällt mir immer leichter und auch mein Körpergefühl hat sich deutlich verbessert...

Es verlangt einem genau das selbe ab, das wir von unseren Pferden gerne hätten in einer Versammelten haltung....Körperspannung aber trotzdem "Entspannung". Sogar die Haltung die man einnimmt ist der Versammlung in der Dressur sehr sehr ähnlich....

Ich versuche später mal genau zu beschreiben wie genau man vorgeht...wenn du das möchtest  :wink:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Melle am 20. Dezember 2009, 20:24:22
Zitat von: tinkachico

Ich versuche später mal genau zu beschreiben wie genau man vorgeht...wenn du das möchtest  :wink:

na immer her damit. wäre froh, wenn meine rückenschmerzen verduften würden. die hab ich nämlich immer nach dem reiten  :roll:
Titel: Re:Reicht ein Kopfsenken beim Reiten aus?
Beitrag von: Archivar am 20. Dezember 2009, 20:24:49
Erstellt von: Tinkachico

Hallo Mel,
ich bin heute noch unterwegs werde aber in jedem Fall noch was dazu schreiben  :D