Clickerforum
Clickertraining im Alltag => Clickertraining allgemein => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 28 am 23. Oktober 2010, 20:43:12
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Ich weiß nicht, ob das hierher passt, sonst bitte verschieben.
Hätte von euch wer Tipps bezüglich Verladetraining?
Ich clickere meine Maus in den Hänger, jeder Schritt vorwärts wird belohnt. Wenn sie von sich aus rausgehen will, dann lass ich das auch zu. Vorne über der Sattelkammer hab ich immer Äpfel, Karotten und/oder getrocknetes Brot als Jackpot. Sie geht auch schön brav rauf, dauert ein bissl, aber das geht schon gut. Nur bleibt sie mit den Hinterbeinen immer so stehen bzw. drückt sie den Hintern so raus, dass man die Stange hinten nicht einhängen kann. Steht sie dann gut und sie merkt, man will zumachen, will sie sofort rückwärts. Habe sie jetzt auch schon oft reingehen lassen und gefüttert ohne zumachen zu wollen, aber sie passt immer genau auf, ob hinten ja niemand ist, der zumachen will. Hat wer Tipps?
Und was macht ihr, wenn das Pferd auf der Rampe steht und einfach nicht mehr weitergeht? Es schläft sozusagen ein.
Ich hab sie da immer rausgeführt und ein paar Runden gegangen und dann wars meistens besser. Aber ich denke es wird ihr dann zuviel?
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Hi,
ich mach gerne mit den Pferden im Hänger das Targetspiel - zum Einen konzentrieren sie sich dann auf was anderes, nehmen die Umgebung wieder anders wahr, und ich kann damit irgendwie effektiver belohnen als mit Jackpot. Also für einen guten Schritt: Target (Frisbee, Eimerdeckel, kleine Pylone) oft anstubsen und jedesmal C+B.
Druck von hinten würde ich auch getrennt üben, also draussen. dazu braucht man einen Helfer (oder zwei), die hinten die Stange hinhalten C+B. Wenn das Pferd vorgeht C+B.
Weiterhin übe ich folgen auf Stricksignal (auch getrennt, also draussen) so dass ich das Pferd Schritt für Schritt hereinholen kann und der Druck am Strick/halfter nicht Angst auslöst, wenn das Pferd im Hänger ist, sondern der Reflex verankert ist: Druck am Halfter = Vorwärts = Gut.
Wiederum Targetspiel als Belohnung.
Auch "Schieben" von hinten kann man üben, so dass das Pferd vorgeht (auch draussen).
Im Hänger setzt man dann alle Teile zusammen und fügt quasi "nur" den Hänger dazu, als Kriterium.
Ad Reingehen: ich frage das Reingehen an (über Strick) und wenn ich sehe, dass das Pferd sich noch nicht sicher ist, kommt der Click und ich füttere wieder draussen vor dem Hänger.
Das Pferd hat dann draussen eine Komfortzone, in der es ausruhen kann. So kann ich auch unendlich oft den "ersten Schritt" rein üben.
Nach und nach verlagert sich die Komfortzone immer weiter in den Hänger hinein. Und ich übe nicht mehr nur "einen SChritt" sondern "einen und noch einen" C+B
"und dann noch einen...." usw.
ich wende soviel freies Formen wie möglich an, aber das Pferd muss sich im Zuge vom Verladetraining unbedingt mit Druck und der richtigen = guten Reaktion auf Druck auseinandersetzen können.
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Danke Heike :-*
Stricktechnik klappt ja außerhalb des Hängers sehr gut- in den Hänger rein hab ich es noch nicht versucht, da sie sowieso auf Druck sehr empfindlich ist und vor allem was den Hänger betrifft. Reinführen mach ich auch mittels Handtarget, also ich geh vor ihr rein und geh und er Stange durch und dann gibts für jede Handberührung C+B. Mit der Stange muss ich wirklich mal draußen üben. Das muss ich wirklich alles jetzt in Angriff nehmen, wo ich zumindest jetzt das Zugfahrzeug habe.
Ich hab nur Angst, dass ich ihr den Hänger "vergifte".
Eine Frage hab ich noch: Habe ich es richtig verstanden, dass du den ersten Schritt clickst und das Pferd wieder rausführst und dann fütterst? Meinst du den ersten Schritt auf die Rampe oder in den Hänger rein?
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Ich mache auch immer wieder Hängertraining, da Hylling immer noch nicht so "glücklich" mit dem Hänger ist, wie ich es gerne hätte.
Ein paar Sachen, die ich immer wieder clickere:
- - Kopfsenken zwischendurch mal (geht leider nicht ganz vorne wegen der Bruststange)
- Nase an "egal-was", also wenn Hylling z. B. mit der Nase seitlich an die Wand oder auf der Rampe stehend nach oben an die Plane berührt. Sie kennt allerdings auch das "unsichtbare" Target, sprich, dass sie die Nase einfach irgendwo an eine Wand halten soll. Ganz vorne bestärke ich das unsichtbare Target natürlich extrem, bzw. biete auch zwischendrin immer mal wieder Handtarget an. - zwei zurück, einer vor: Ich fordere Hylling zum Zurücktreten auf (durch Kontakt am Strick) und nach zwei oder drei Schritten rückwärts fordere ich sie zum Vorwärtstreten auf (ein Schritt oder der gute Wille zählt). C/B. So arbeiten wir uns schrittweise aus dem Hänger raus. Idee ist, das unbremsbare "Zurückrennen" wegzuarbeiten. Könnte man natürlich auch zum reingehen machen: zwei Schritt vor, C/B, ein Schritt zurück, C/B, zwei Schritt vor C/B usw.
- Ich hab mal sehr lange an einem Hänger, der einen ziemlich großen Absatz zwischen Rampe und Boden hatte, einfach nur das schrittweise Rückwärts von der Rampe treten geübt. Mache ich manchmal auch noch mit dem "normalen" Hänger, auch z. B. innerhalb des "Zwei zurück, eins vor"-Spiels - so kann ich auch ihr "erstes" Hinterbein so dirigieren, dass sie es gleich richtig auf den Boden setzt und nicht mit der Spitze an der Rampe hängenbleibt und doof halb abrutscht.
- sonstige Spiele mit der Rampe (von rechts nach links oder andersrum drübergehen, rückwärts mit den Hinterbeinen auf die Rampe o. ä., einfach um den Hänger etwas zu "versüßen". So was sollte ich eigentlich auch mal wieder machen.
- An unserem Putzplatz, der so ungefähr brusthohe Abtrennungen hat, habe ich auch schon mal versucht "Brust-Target" einzuführen, d. h. C/B für so weit nach vorne treten, dass die Brust die Stange berührt. Hab ich aber nicht so gut geübt, dass es sich auf den Hänger übertragen lässt. Bruststange vom Hänger ist leider auch höher als die vom Putzplatz.
- Eine Person, die hinten die Stange schließt, ist nochmal ein absolut neues Kriterium. Mit dem Pony meiner Freundin mussten wir das ganz ausgiebig extra üben. Sobald jemand ihm hinten zu nahe gekommen ist, ist er rückwärts rausgeschossen. Also haben wir quasi neu Verladen geübt, wenn noch jemand hinten auf der Rampe rumgestanden ist und ihn dann später womöglich sogar berührt hat. Und erst als das alles kein Problem mehr war, kam die Stange dazu.
- Jemand hatte die geniale Idee (Cännsi?) die Stange hinten mit einem Besenstiel zu simulieren. Ich weiß nicht mehr genau, wie sie das geübt hat, aber ich würde das vielleicht sogar extra üben ganz ohne Hänger.
- Hylling kennt ein Berührungssignal, das "geh vorwärts" bedeutet, wenn ich hinter ihr stehe. Konnte ich am Hänger noch kaum anwenden, da sie meistens mit rückwärts geht, wenn ich sie reingeführt habe und rausgehe. Es hat aber schon ein oder zwei Mal geklappt, wenn ich es geschafft hatte, mich vorsichtig und langsam nach hinten zu clickern, und sie nur einen oder zwei Schritte rückwärts gegangen war. Ist aber noch ausbaubar...
- Am Anfang des Hängertrainings hab ich ihr nach kleinen "Durchbrüchen" immer Grase-Pausen draußen gegeben. Inzwischen habe ich das schon eine Weile nicht mehr gemacht. Wäre vielleicht auch wieder eine gute Idee.
Und was macht ihr, wenn das Pferd auf der Rampe steht und einfach nicht mehr weitergeht? Es schläft sozusagen ein.
Ich hab sie da immer rausgeführt und ein paar Runden gegangen und dann wars meistens besser. Aber ich denke es wird ihr dann zuviel?
Hylling hat ja auch manchmal ihre Standby-Phasen. Manchmal krieg ich sie durch Handtarget raus, manchmal warte ich einfach ab, irgendann wacht sie dann wieder auf und will weitermachen.
Wenn deine Strategie funktioniert, ist doch alles bestens. Es gibt noch das "Ich bleibe hier stehen und mach keinen Schritt mehr, egal was du tust"-Stehen, aber das scheint es bei Skadi ja nicht zu sein.[/list]
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Danke für die vielen Tipps! Jetzt hab ich einige Anhaltspunkte wie ich weitermachen kann. Und meine Geduld muss ich auch üben :roll:
Das gute ist ja, dass wenigstens das aussteigen kein Problem ist. Ich häng sie vorne los, geh zurück, mache auf und häng die Stange aus- sie geht dann ganz langsam rückwärts zu mir und wartet :keks: Nur am rein müssen wir üüüüüüüben.
Das mit dem Anbindeplatz als Brusttarget ist auch gut.
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heike hat schon mal gute tipps gegeben.
das zumachen musst in kleine teilschritte zerlegen - nach hinten gehen, stange in die hand nehmen, stange einhängen, stange etwas anheben, in richtung zumachen bewegen, zumachen, etc...
ich mach das meistens in kombination mit kopfsenken bzw. warte auf ein entspannungssignal und löse dann auf.
ansonsten generell viel kopfsenken im hänger, konditionierte entspannung, generell alles clicken, was entspannung ist.
auch würde ich die einheiten kurz halten - gerade wenn sie zum parken neigt. lieber 5 minuten gscheit geübt, als es wird eine endlose verladesession draus. danach kann man immer noch überlegen, ob man noch verlängert.
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Da habts recht- aber ich hatte immer im Kopf, dass das Pferd ganz drinnen sein MUSS. Versteht ihr? Deswegen hab ich nie früher beendet. Jetzt ist üben, üben, üben angesagt, aber das wird sich erst nächstes Frühjahr wirklich ergeben, denn dann kann ich den Hänger auch draußen stehen lassen.
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Sehr gute Tipps, Heike & Katja!
Danke.. das mit dem Target werd ich mal dazufügen :)
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heike hat schon mal gute tipps gegeben.
das zumachen musst in kleine teilschritte zerlegen - nach hinten gehen, stange in die hand nehmen, stange einhängen, stange etwas anheben, in richtung zumachen bewegen, zumachen, etc...
ich mach das meistens in kombination mit kopfsenken bzw. warte auf ein entspannungssignal und löse dann auf.
ansonsten generell viel kopfsenken im hänger, konditionierte entspannung, generell alles clicken, was entspannung ist.
auch würde ich die einheiten kurz halten - gerade wenn sie zum parken neigt. lieber 5 minuten gscheit geübt, als es wird eine endlose verladesession draus. danach kann man immer noch überlegen, ob man noch verlängert.
Wie machst du das mit dem Kopfsenken, wenn das Pferd schon relativ weit vorne ist und es wegen der Bruststange nicht mehr geht?
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ich nehm die bruststange raus ;)
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Danke Heike :-*
Stricktechnik klappt ja außerhalb des Hängers sehr gut- in den Hänger rein hab ich es noch nicht versucht, da sie sowieso auf Druck sehr empfindlich ist und vor allem was den Hänger betrifft.
Eben deshalb unbedingt auch am Hänger anwenden. So dass sie merkt, das ist nix anderes als draussen auch - aber deshalb darf das Pferd bei mir auch immer immer immer zur Komfortzone zurückkehren.
Ich hab nur Angst, dass ich ihr den Hänger "vergifte".
Der Hänger ist doch eh schon problembesetzt, es kann also nur besser werden, wenn Du mit CT dran arbeitest. :cheese:
Eine Frage hab ich noch: Habe ich es richtig verstanden, dass du den ersten Schritt clickst und das Pferd wieder rausführst und dann fütterst? Meinst du den ersten Schritt auf die Rampe oder in den Hänger rein?
ich fange mit dem ersten Schritt auf die Rampe an, dann Click, wieder zurückführen/füttern/schicken vor die Rampe und da füttern.
Beim Hängertraining finde ich es am allerallerwichtigsten, dass das Pferd niemals nicht in den Stressmodus kommt. Denn dann lernt es am effektivsten. Lieber 200 mal den ersten Schritt auf die Rampe üben, als sechs Schritte rein und im Stressmodus arbeiten müssen, weil das Pferd sich selbst damit überfordert.
Ich muss dazu sagen, dass ich sowas in der Regel mit Kundenpferden mache, die schon ein echtes Problem haben. Da achte ich also ganz besonders drauf, dass der Stress völlig aussen vor bleibt, egal wie lange es dauert. Und da es dann "Auftragsarbeit" ist, sind die Einheiten auch durchaus länger als fünf Minuten..... Das muss mit einem eigenen Pferd nicht so sein.
Aber da fällt mir ein, dass ich ja jetzt mit Jack Verladetraining machen kann :dops: weil der Hänger jetzt am Stall stehen kann. :D
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ich nehm die bruststange raus ;)
Du hast wenigstens keine Sattelkammer, bei uns gehts auch mit rausnehmen nicht wirklich gut.
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geht die Sattelkammer über die ganze Seite? Bei mir ist links Sattelkammer, rechts wäre möglich die Stange rauszunehmen.
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Nein aber es ist trotzdem vorne sehr knapp. Aber ich kanns ja so mal probieren.
Noch eine Frage: WO steht ihr beim Verladetraining? Ich bin normalerweise im Hänger und geh dann immer weiter nach vorne bzw. dann schon raus und schau nur mehr rein. Hab heute mal seitlich mit ihr auf der Rampe probiert, aber da ich mir so nicht ganz schlüssig war, wie ich das angehen sollte, ist sie auch immer wieder raus zu mir gekommen.
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kommt einfach drauf an, WAS du grade übst!
wenn popostange, dann hinten,
wenn bruststange, dann vorne,
wenn targetstpiel, ebenfalls vorne
das ergibt sich doch sowieso aus der situation..................
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Was mir noch einfällt:
Die Popostange kann man, wenn das Pferd schon oben ist, sehr gut als sekundären Verstärker einsetzen. Ein Helfer klappert mit der Stange, dann erst gibt es Futter. Oft ist es ja leider so, daß das Einhängen mit einem innerlichen "Uff" beim Menschen verbunden ist und das Pferd sich mehr oder weniger schwungvoll gegen die Stange drückt.
Ich bin nicht so sehr ein Fan von lange Rampe bestärken, weil das nicht das Ziel ist und wenn ein Pferd 50 Clicks auf der Rampe sammelt, wird die schnell ein komfortabler Ort. Aber das hängt sehr von dem Stress/Angstpunkt des Pferdes ab, da muß man genau beobachten und dann entsprechend arbeiten.
Viele Pferde stören sich an der Enge- also enge Passagen üben. Zwei Hindernisse zu einem Gang stellen und den immer schmaler machen. Plane obenrauf hängen, etc. Meine Ponys haben einen Futterständer, der wegen der blonden Konstrukteurin etwas schmal ist- sie passen nur "saugend" rein :cheese: Ist aber ein schönes Training, und solange sie keine kahlen Stellen am Bauch haben, lasse ich es so. Wenn sie ganz entspannt sind, gibt es ein dickes, leicht schräges Brett zusätzlich unter die Füße. So "verladen" sie sich zweimal am Tag selbst.
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So jetzt hab ich noch eine Frage:
Wie fahrt ihr mit den Pferden wenn es schon kühler ist- also Temperaturen um die 5Grad. Mit Decke oder Plane zu?
Und wenn es draußen schon dunkel ist?
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Ich mach nie die Plane zu. Aber ich decke fast immer ein, ausser im Sommer wenns knallwarm ist. Und wenns dunkel ist - dann fahr ich im Dunkeln :cheese:
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Ich meinte mit wenns Dunkel ist, ob ihr dann die Plane runtergebt :cheese:
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Und wenns dunkel ist - dann fahr ich im Dunkeln :cheese:
:coffeepc:
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Achsoooo - meinst wegen der LKWs und Autos? Wäre ein Argument, aber ein Pferd braucht in 10 Minuten glaub ich 3 Kubikmeter Luft. Die sind im Hänger schnell verbraucht. Deshalb lass ich immer offen. War auch noch nie ein Problem.
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Ich mach nie die Plane zu. Aber ich decke fast immer ein, ausser im Sommer wenns knallwarm ist.
So machen wirs auch und es gab noch nie probleme :)
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Nachdem mich mein Freund gestern aufmerksam darauf gemacht hat, werde ich jetzt Verladetraining im Fressständer machen. Ist gleich eng wie im Hänger- ich kann das zurückgehen üben mit gleichzeitigem ruhigen stehenbleiben und auch die Popostange. Bin ich froh, dass ich einen kreativen Freund hab, mir wär das nicht eingefallen :roll:
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passt jetzt nicht ganz zum thema verladen, aber da sich die problematik hauptsächlich dort ergibt, stell ich`s mal hier ein ;)
und zwar folgende situation: endmaßpony, schlechte sozialisierung, im handling mit menschen auch eher (http://www.mysmilie.de/smilies/tiere/4/93.gif)
körperwahrnehmung nur rudimentär bis gar nicht vorhanden, einerseits geringe frustrationstoleranz, andererseits extrem lange aufmerksamkeitsspanne, auf den punkt konzentriert, immer 100% auf leistung gepolt.
kann mit druck/situationen ohne ausweg schlecht bis gar nicht umgehen.
bisheriger plan schaut aus wie folgt: weichen in allen lebenslagen und unter sämtlichen ablenkungen, aushalten von körperlicher nähe, berührungen, druck und enge im weitesten sinne bzw. lösen dieses konflikts durch die richtige antwort (entspannung, nachgeben, weichen).
schulung der eigenen körperwahrnehmung und der anderer personen und gegenstände.
bis dato funktioniert das ganz passabel. man liegt nicht mehr unter dem pferd/wird am strick hinterhergeschliffen, es werden keine halfter zerfetzt und anbindebalken demoliert.
nachgeben und entspannen funktioniert in vielen fällen fast schon reflektorisch.
so, jetzt die problemzonen.
pony hat generell immer ein gewisses stresslevel im training, resultierend aus der persönlichkeit - ist auch in der herde tw. extrem fuchtelig, schrullig, nervig.
beim training kann er meistens gut entspannen, wenn man gut clickt, sich selbst komplett runterschraubt, alles ein bissl wie auf valium macht und sich auf eine südsseinsel mit palmen, kokosnüssen und wasserfall meditiert.
resultierend aus diesem latenten stresszustand ergibt sich eine gewisse grunderregbarkeit, die sich ua. in form von schnappen und schädel oder andere körperteile gegen gegenstände oder menschen knallen offenbart. meinen hausfrauenpsychologischen kenntnissen nach zu urteilen aus dem grund, um sich selbst zu spüren und die dinge, mit denen man nicht umgehen kann, zu kanalisieren.
das schnappen und menschen umrennen/selbstverletzen ist ein guter indikator für das aktuelle stresslevel resp. anderweitige problemstellen.
im normalgebrauch bewegt sich das schnappen mittlerweile auf einem minimum, auch bei übungen, die einen gewissen körperkontakt benötigen bzw. anderweitig für schlechte laune sorgen.
das niederwalzen und selbstverstümmeln tritt gar nicht auf.
beim verladen schaut es so aus, dass der kandidat auf wunsch jederzeit und unter diversen ablenkungen auf den hänger geht. man kann dort kopfsenken, entspannung und weichen/nachgeben auf druck abfragen. man kann die hintere stange schließen. solange man ihn dabei mental hat, ist alles sehr unspektakulär. jetzt schaut es aber so aus, dass es ihm zwischendurch immer mal den vogel raus haut und er der meinung ist, er packt sich jetzt zusammen und geht. in der praxis ist es dann so, dass er in einer mischung aus klaustrophober panik, angepisst sein und über jahre reflektorisch antrainierten verhaltensweisen steigt, hüpft und sich gegen sämtliche absperrungen schmeisst, die ihn von der freiheit trennen.
wenn`s kein entrinnen gibt, fügt er sich in sein schicksal. besteht der leiseste hauch einer chance auf flucht, wird der weg des geringsten widerstandes gewählt und alles platt gemacht, was im weg steht. er ist in solchen situationen auch nicht mehr ansprechbar, unmittelbar danach aber komplett ruhig.
wir versuchen das ganze durch das antrainieren richtiger antworten, herstellen einer positiven, entspannten grundstimmung aufzuarbeiten.
durch viele kleine schritte funktionieren viele dinge mittlerweile sehr gut. am eigentlichen problem kratzen wir aber nur ganz außen.
ich hab zuletzt angefangen solche situationen ein bisserl zu provozieren, um zu schauen, welche antworten da so kommen und ob irgendetwas vorhanden ist, worauf man aufbauen kann.
konkrete frage hab ich jetzt irgendwie keine, aber vielleicht fallen irgendjemandem ein paar satzerln ein oder es finden sich teile im puzzle, die uns noch fehlen :les:
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Das klingt nach einer echten Herausforderung!
Ich würde zusätzlich Körperarbeit machen: TTouch, auch mit Körperbandagen in Bewegung arbeiten, Massage. Microshaping, so es seine Geduld zulässt, für "Ich entferne mich vom Menschen" Übungen
Ich hatte mal mit einem explosiven Lusitano zu tun- die Besitzerin nannte ihn "hoch reaktiv", auf jeden Fall wusste das Tierchen auch nicht wo er aufhört und wo die Umgebung anfängt. Massage hat ihn sehr entzückt :dops: Gerade im Bauchbereich, der im Anhänger ja gerne an die Wand andotzt, kann die Verknüpfung mit super-super-angenehm eine große Hilfe sein.
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darf ich raten - das pony ist sicher der lego ?
sorry aber mehr kreativität kann ich momentan nicht einbringen *g*
hört sich aber echt toll an deine arbeit die du bis jetzt geleistet hast :thup:
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danke ;)
wir wollen hier keine namen nennen :cheese:
ttouch kennt er, verbessert die situation aber nur marginal.
ich bin am überlegen, in wie weit es etwas bringt, die situation gelegentlich "eskalieren" zu lassen, um das eigentliche problem am kern anzupacken und auch in solchen situationen einen zugang zur systemsteuerung zu finden.
jetzt bin ich aber nicht unbedingt ein freund davon, fehler zu provozieren, um das dann zu korrigieren. zudem ist er nach diesen eskalationen deutlich gestresster und der lernfluss ist deutlich gehemmt. außerdem hab ich nicht das gefühl, dass er bis jetzt irgendetwas daraus mitnehmen kann gescheige denn ich in solchen momenten etwas zu ihm durchdringe :nixweiss:
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Dein Pony klingt sehr nach Cookie
Vielleicht hilft dennoch die TTouchbandagiererei ?
Ich würde aber dennoch einen Osteopathen zwecks Abklärung rufen.
Bei Cookie hat sich manches in ihrem Verhalten nach der Behandlung gebessert.
Doris
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ich hab mir jetzt ein bisserl tellington-input geholt. besitzerin ist eh tellington-practitioner ;-)
und den fokus auf das kriterium weichen auf druck von hinten verschärft. fruchtet sogar schon ein bissl ;)
und ich find`s immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich gepolt die viecher sind.
ponys erste reaktion auf druck von hinten: rückwärts auf druck zurennen und druck kaputt machen :confused:
dann erklärst ihm das mit dem weichen und er weicht nach vorne.
babys reaktion auf druck von hinten: wir schwingen den popsch in 5 richtungen gleichzeitig und weil das immer noch keinen click bringt, kreuzen wir dabei dir vorderbeine von links auf rechts und steigen gleichzeitig mit dem rechten hinterhax über den linken und machen übertreten auf der volte und wenn das immer noch nix hilft, diagonalisieren wir den schritt dabei und senken den kopf :confused: :confused: :confused:
hab das baby dann an eine wand gestellt und die andere seite mittels halfter + strick begrenzt und tadaaah - mein pferd kann einen schritt geradeaus gehen :confused:
irgendwie ist das offensichtliche für clickertrainierte tiere oft nicht wirklich offensichtlich, direkt proportional zum gelernten verhaltensrepartoire :confused:
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hier mal ein filmchen von unseren fortschritten (meine kamera macht furchtbar miese videos :confused:)
http://www.youtube.com/watch?v=fjWLHBDslcU
pony kann jetzt auf den hänger gehen, am hänger bleiben, am hänger bleiben während man nach hinten oder ganz raus geht. er akzeptiert die hintere stange (derweil halte ich noch, ohne sie einzuhaken), geht bei kontakt nach vorne.
zum video (ist ziemlich langeweilig, sorry ;-): einsteigen, drinnen kopfsenken, mit der stange hinten rum fummeln. dazwischen schicke ich ihn ein stückerl raus, um ihn mit der stange wieder reinzuschieben. rein schicken von draußen funktioniert auch.
bin recht zufrieden mit unseren fortschritten :)
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habs mir auf fb schon angeguckt - find ich superklasse!!! :nick:
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super alex, ganz ganz dickes lob an dich!!! :thup: :thup:
ein vorher nachher video wäre genial gewesen *gg* aus erzählungen muss er ja rellativ "heftig" gewesen sein.
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Hallo Cinnamon
Respekt für Eure Fortschritte. Nur so viel, ich würde die Situationen eher nicht esaklieren. Traumatisierte Lebewesen lernen unter Stress noch schlechter als nicht traumatisierte. Also, eher ganz knapp unterm Stresslevel bleiben, vielleicht in der Tendenz versuchen irgendwann die Stresstoleranz etwas anzuheben, aber vielleicht auch nicht. Das würde ich von den Fortschritten abhängig machen.
Grüße
Steffi
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(http://cosgan.de/images/more/schilder/036.gif)
das hat derweil noch nix mit dem echten leben zu tun. er weiß, dass ich die stange halte und er jederzeit raus kann. demnächst gehen wir dann einen schritt weiter und tasten uns langsam an das eigentliche kernthema ran.
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schaut sehr entspannt aus ... jetzt wär wirklich so ein bissl ein chronologisches video von der entwicklung total interessant!! :nick:
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Also, eher ganz knapp unterm Stresslevel bleiben, vielleicht in der Tendenz versuchen irgendwann die Stresstoleranz etwas anzuheben, aber vielleicht auch nicht. Das würde ich von den Fortschritten abhängig machen.
seh ich auch so! das stresslevel ist bei ihm sowieso von haus aus seeeehr niedrig angelegt - kann man zb. beim aussteigen sehen, wenn er schief wird und dann an mir vorbeischwenkt. das ist ihm zuviel körpernähe und er wird grantig. auch sonst kann er binnen sekunden von kompletter entspannung in stresshudeln umspringen, lässt sich aber ebensoschnell wieder runter bringen.
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schaut sehr entspannt aus ... jetzt wär wirklich so ein bissl ein chronologisches video von der entwicklung total interessant!! :nick:
der letzte stand war: pony sollte ein bundesland weiter verschifft werden, nach einem ganzen tag verlademarathon (ich war an dem tag nicht dabei weil in italien am strand ;-)), wurde er dann da gelassen und seitdem steht er bei mir *g*
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achso - ich dachte, dass mit absicht nur das araberli mitgenommen wurde :lol: als außenstehender hab ich leicht lachen ... :rotw: aber der pony wusste hald was das beste für ihn is, und wo er in zukunft wohnen will *gg*
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Mah wie toll- ich hoffe auch, dass wir es mal ganz ruhig und entspannt schaffen. Immerhin gehts Pferd schon in den Hänger und kann fressenderweise kurze Zeit ruhig drin stehen. Aber wir müssen noch vieeeeeel üben :nick:
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Hallo zusammen,
jetzt muss ich den Fred mal aus der Versenkung holen.
Am 22. Mai wollte ich mit dem Schimmel auf einen Kurs fahren. Unter anderem auch, damit er nicht gleich, wenn er das erste Mal im Hänger steht, in der Klinik rauskommt und das Ganze in einem Drama endet. Am Samstag haben wir also verladen, sind einfach so einmal um den Block gefahren und haben wieder ausgeladen. Pferd ist zwar total lieb reinmarschiert, und ist auch ganz ruhig gestanden, war gar kein Thema, aber wieder daheim war er klatschnass geschwitzt und offensichtlich gestresst.
Frage: Wie kann ich verhindern, dass er, sobald die Stange wegenommen wird, wie ein Irrer rückwärts rennt? Das mit dem Schritt für Schritt clickern ist arg schwer, weil er überhaupt nicht wartet, sondern die ganze Zeit mit dem Popsch gegen die Stange drückt und sobald der Druck von hinten weg ist, schiesst er raus. Zu Hülf...
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Könntet ihr ihn anders begrenzen?
Ich meine, ich halte nichts vom "klassischen Verladen mit Longe um den Hintern"...
Aber zum ABLADEN in diesem Fall vielleicht gar nicht so verkehrt?
So hat er immer noch eine Begrenzung am Po und ihr könntet ihn eventuell langsam runter lotsen?
Oder besser einen Führstrick, der von beiden Seiten gehalten wird.
Den kann man im Notfall los lassen und das Pferd kann sich nicht drin verheddern.
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Hm, das haben wir uns auch überlegt, evtl. kann man den Hänger auch mit der linken Seite an der Wand parken, dass er gar nicht links von der Rampe runter KANN. Mal schauen, am Sa. hab ich hoffentlich Zeit (und ein Zugfahrzeug...) und kann das mal noch ein bisschen in Angriff nehmen. Will halt net, dass er sich verletzt, der Schussel...
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Wenn er so gestresst ist beim wieder rausgehen, ist er denn wirklich ganz entspannt rein gegangen?
Ich würde den "Rückwärts"-Teil versuchen schon beim Reingehen ganz oft einzubauen. Also, 1 Schritt rein, einer rückwärts wieder raus, 2 Schritte, 3 Schritte, 2 Schritte, 3, 4, 3, usw... langsam steigern eben. So würde ich es denke ich angehen.
Oder habt ihr das ohnehin so gemacht?
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Huhu!
ich bin da ganz bei Bettina!
Wenn er gerne da drin wäre, würde er nicht rausrennen...
Außerdem vergisst man beim sogenannten Hängertraining gern mal dass man auch das "Rausgehen" trainieren und dem Pferd beibringen sollte - nicht nur das gut Reingehen.
Wie gut und kontrolliert lässt er sich denn sonst rückwärtsrichten? Kannst du ihn einen Schritt rückwärts bitten, Clicken und Füttern? Und geht das auch in einer Stangengasse? Oder bergab und bergauf? (alles noch ohne Hänger!) Wie geht er Rückwärts, wenn er auf der Rampe steht? So entspannt, dass er stehenbleibt wenn du den ersten Schritt rückwärts mit einem Click honorierst? Und dann beim zweiten auch wieder?
Hast du schon geübt ihn (ohne Hänger) hinten quer übern Popsch mit einer Stange/Besenstiel zu begrenzen und weiß er, dass er dem "Druck" der Stange nach vorne weichen soll? Kannst du ihn quasi mit der Stange 2 Schritte richtung Hänger schieben und dann die Stange wegnehmen und 1 Schritt rückwärts anfragen usw.. bis er drinnen ist? Und wenn er drinnen steht, die Stange nicht einhängen sondern ihn berühren, bei Berührung Gewichtsverlagerung nach vorne clicken und einen Schritt rückwärts füttern!!, dann einen Schritt rückwärts anfragen, den clicken und im Stehen füttern...
Wenn mindestens die Hälfte der hier beschriebenen Sachen sehr gut klappt, dann kann man auch im Stehen die Stange imme rmal einhängen, in der Zeit in der sie drin hängt ihm was zu tun geben wie Handtarget oder Pylonenstupsen und dann wenn er mit den Gedanken wirklich nicht bei der Stange oder dem RAUS ist, sie aushängen und wieder kontrolliertes Rückwärts clicken.
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Hallo Franzi und Bettina,
danke für eure Antworten, das ist natürlich richtig von wegen reingehen heisst nicht gerne drin sein.
Mein grösstes Problem ist einfach, dass ich weder Hänger noch Zugfahrzeug habe und daher nicht halb so flexibel das üben kann, wie ich gerne möchte. rückwärts an sich ist kein Problem, Stangengasse auch nicht, nur passt er oft nicht wirklich auf und tritt auf die "Stangen" (wir nutzen diese Geitner-Dinger).
Stiel hinten am Popsch halten muss ich mal machen, hab ich noch nie versucht, aber ist ein logischer Punkt, wenn ich das jetzt so lese.
Vielen Dank nochmal, hat mir viele neue Anregungen gegeben!
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Stangengasse auch nicht, nur passt er oft nicht wirklich auf und tritt auf die "Stangen" (wir nutzen diese Geitner-Dinger).
Auf weiche Sachen tritt Berta auch gnadenlos drauf. Ist ja weich. :cheese: Kommt mir also sehr bekannt vor. :happy:
Wenn man den ganzen "Kram" nicht unbegrenzt zur Verfügung hat, ist das sicher immer bissl doof, ja. Aber trotzdem: Frohes Üben wünsch ich weiterhin! :)