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Stangenarbeit vom Boden aus

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Ehemaliges Mitglied 878
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Stangenarbeit vom Boden aus
« am: 05. Oktober 2018, 19:36:46 »
Hallo ihr Lieben,

ich überleg ja nun echt, seit dem ich mich mit dem Longenkurs befasse, wie ich die Stangenarbeit an der Longe (oder einfach so) am besten gestalte.

Prinzipiell longiere ich ja lieber so, dass ich Stellung und Biegung erarbeite und das kleinschritt über einen längeren Zeitraum hinweg... Aber beide Ponys haben Stangenarbeit doch recht nötig und der Versuch Stangen und "gutes" Longieren zu kombinieren ist mehrfach kläglich gescheitert. Zum einen komme ich selbst damit nicht so gut zurecht, da ich dann ja mit keinem all zu großen Abstand zum Pferd mitlaufe und zum anderen ist der Schritt eigentlich eh noch zu weit entfernt. Das Longieren habe ich vor einiger Zeit prinzipiell eh wieder sein gelassen, weil es uns allen doch nicht so wirklich Freude gemacht hat auf Dauer. Einfach über die Stangen führen auf gerader Strecke z.B. hat auch eher semigut funktioniert.

Na jedenfalls hätte ich die Option die Stangen auch in unserem Round Pen hinzulegen und dort ganz ohne Longe zu arbeiten. So hätten die Ponys die Stangen aber wir alle nicht noch die Longe und dann eben auch nicht unbedingt gute Stellung und Biegung etc.

Jetzt frage ich mich, wenn ich aber 1-2x/Woche so im Round Pen arbeiten und sonst aber viele gymnastische Übungen machen würde (gerne auch davon und/oder danach zum Warmmachen/Runterkommen), ob das "Zentrifugieren" dann verschmerzbar ist  :juck: Irgendwie denke ich schon, weil es dann eben ein "im Round Pen arbeiten wir an diesem Problem" und "sonst arbeiten wir an den anderen Problemstellen" ist, aber es verunsichert mich doch ein wenig. Fakt ist, dass die Ponys sich bewegen müssen und das auch wollen und einfordern. Eine Idee war auch, dass die Stangenarbeit im Round Pen uns ja nicht davon abhält im Zweifel trotzdem weiter an dem "ordentlicheren" Longieren zu arbeiten.

Wie würdet ihr das handhaben? Und wer macht aktuell noch Stangenarbeit und wie?
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Ehemaliges Mitglied 909
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #1 am: 05. Oktober 2018, 22:51:38 »
Ich baue hin und wieder Stangen beim Longieren ein. Allerdings meistens nur einzelne Stangen, keine Reihen. Ich longiere dann ganz normal und lasse die Pferde hin und wieder über die Stange laufen. Manchmal lege ich die dann auch etwas erhöht auf die grünen Pisspötte.
Frei im Roundpen mache ich das nicht so gerne, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Pferde, die nicht super in Selbsthaltung laufen, dann gerne mit durchgedrücktem Rücken über die Stangen laufen, wenn es schneller wird.
Allerdings bzgl "Zentrifugieren"... lasse ich auch einfach mal frei im Roundpen laufen. Das finde ich nicht so schlimm. Man scheucht die Pferde ja nicht in unkontrolliertem Tempo im Kreis und kann sie ja auch da dazu anregen mit angehobener innerer Schulter zu laufen.
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Ehemaliges Mitglied 878
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #2 am: 06. Oktober 2018, 12:02:02 »
Also ich click bei meinen ja schon, wenn sie ordentlich über die Stangen gehen  :nick:

Ich würd halt gerne nach und nach mehr Stangen einbauen wollen, Sissi konnte ja mal 3 erhöhte Galoppstangen am Stück und so...
und beide Laufen sonst sehr ordentlich, also nicht mit Kopf hoch und sehr doll nach außen gerichtet, aber eben - bis auf die Stangen halt - nicht immer gymnastisch wertvoll  :confused:
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Ehemaliges Mitglied 909
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #3 am: 08. Oktober 2018, 21:12:28 »
Ich würde z.B. mehrere Stangen auf den zweiten bzw. dritten Hufschlag legen (wenn eure Stangen lang genug sind) und dann erstmal eine davon auf den Hufschlag ragen lassen. Dann kannst du sie innen im Schritt laufen lassen und außen im Trab nach und nach immer eine Stange mehr dazu nehmen. Verständlich ???

Bei deinen Zwergen relativiert sich das mit dem Zentrifugieren ja auch etwas, finde ich. Für sie ist ein Roundpen ja riesig im Verhältnis zur Körpergröße ;)
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Ehemaliges Mitglied 909
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #4 am: 08. Oktober 2018, 21:30:44 »
Außerdem wird der Schritt mMn stark unterschätzt.
Ich war am Wochenende auf einem Tageskurs Straightness Training und es war schön zu sehen, wie motiviert die Pferde mitarbeiten :) Das Pferd meiner Freundin ist während der zwei halbstündigen Einheiten gefühlt 10cm gewachsen :D
Dabei geht es darum den Pferden durch viele Wiederholungen und erstmal im Zeitlupen-Schritt eine "gesunde" Haltung beizubringen.
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #5 am: 08. Oktober 2018, 22:40:23 »
Zitat
Außerdem wird der Schritt mMn stark unterschätzt.
Zitat
Dabei geht es darum den Pferden durch viele Wiederholungen und erstmal im Zeitlupen-Schritt eine "gesunde" Haltung beizubringen.

Kommt mir bekannt vor  :lol:  siehe Pre-WWYLM  :nick:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 878
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #6 am: 08. Oktober 2018, 22:43:47 »
Ja, im Schritt machen wir ja auch unfassbar viel  ;) Ich möchte allerdings auch Abwechslung und Kondition...

Und wie ich die Anzahl der Stangen erhöhe, das weiß ich  :cheese: darum geht es überhaupt nicht, sondern darum, dass es mit Stangen und Longe nicht klappt...

Aber ich denke ich werd es einfach mal ausprobieren im Round Pen, am Samstag ist Elmo doch recht spurig gelaufen und auch viel mit tiefem Kopf. Da kann man sicher was aufbauen mit der Zeit...
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #7 am: 08. Oktober 2018, 22:49:29 »
Zitat
sondern darum, dass es mit Stangen und Longe nicht klappt...
irgendwie hab ich immer noch nicht verstanden, was daran nicht klappt :nixweiss:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 909
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #8 am: 09. Oktober 2018, 22:02:33 »
Kommt mir bekannt vor  :lol:  siehe Pre-WWYLM  :nick:

Das ist mir Samstag Abend auch wieder eingefallen, weil beide Pferde, mit denen wir da waren vorne etwas rückständig stehen. Da haben wir gleich Sonntag mit angefangen :D Ich muss nur noch Zeit finden, mich da nochmal wieder genauer reinzulesen :-\
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Ehemaliges Mitglied 878
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #9 am: 09. Oktober 2018, 22:54:02 »
Zitat
sondern darum, dass es mit Stangen und Longe nicht klappt...
irgendwie hab ich immer noch nicht verstanden, was daran nicht klappt :nixweiss:

Das hat mehrere Gründe. Der erste ist, dass uns longieren mit Longe einfach keinen Spaß macht - man sieht bei Elmo einen deutlichen Unterschied, wenn die Longe ab ist und er nur die Begrenzung außen hat durch den Zaun oder auf dem kleinen Reitplatz.

Zum anderen können wir über Stangen die Stellung und Biegung eh nicht halten Bzw die Longe ist immer plötzlich zu lang oder zu kurz und es endet im Chaos  :confused:
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #10 am: 10. Oktober 2018, 08:41:14 »
ha, das erinnert mich an meine ersten Versuche, ein Pferd durch Gassen zu longieren ^^

Aber wenn Stangen ins Spiel kommen, finde ich Stellung und Biegung erstmal völlig nebensächlich. Erst müssen sie ja lernen ihre Füße zu sortieren, also lasse ich über der Stange immer die Longe ganz lang damit sie gucken können, und natürlich erst mal nur eine einzige Stange. Erst wenn die gut klappt und flüssig überwunden wird, kommen andre Faktoren wie eine weitere Stange oder wieder mehr Kontakt an der Longe hinzu.
Im Roundpen liegt sie ja eh in der Biegung, auf dem Platz kann man mit einer Ecke anfangen und eben auch mit Hütchen oder Gassen zum Hinleiten, damit das Pferd die Stange auch trifft  :nick:
Und anfangs bekekse ich jedes Überwinden der Stange jedesmal sofort, also das Pferd hält dann wenige Meter hinter der Stange an.
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #11 am: 10. Oktober 2018, 08:46:47 »
Da das bei uns ja auch gerade ein Thema ist, wie geht das dann nach dem sauberen Überwinden einer Stange weiter?
Lege ich dann eine 2. Stange oder verändere ich die Höhe?
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #12 am: 10. Oktober 2018, 09:01:46 »
Wenn ich ganz von vorne mit Stangenarbeit beginne, lege ich erst einzelne Stangen aus, zb. auf einem Zirkel an den gegenüberliegenden Punkten, und lasse sie dann nach und nach näher zusammenrücken (zb von "12 Uhr und 6 Uhr" und "12 Uhr und 3 Uhr". Nach jeder Stangenüberwindung muss sich ein Pferd im Gleichgewicht neu sortieren, deshalb braucht es anfangs etwas mehr Abstand bis zur nächsten Stange.

Wenn das kein Problem ist, lege ich zwei Stangen hintereinander. Um den richtigen Abstand zu ermitteln, kann man den Boden um die eine Stange harken, das Pferd drübertraben lassen, und dann die Stange so legen, dass sie mittig zwischen den Hufabdrücken liegt. Das Pferd sollte sich nicht "strecken" müssen. Man muss keine Tritte verlängern mit den Stangen, damit die Arbeit damit effektiv ist, sowas kommt erst viiiiiiiiiiel später.
Bei den meisten Pferden geht es mit 3,5 Fuß Abstand ganz gut. Liegen die Stangen in einer Kurve, sollten sie innen näher zusammensein. Der optimale Abstand ist dann in der Mitte, und Mensch und Pferd dürfen üben, die Mitte zu treffen.
wenn zwei Stangen gut klappen, nehme ich die dritte dazu, und dann noch eine vierte. Endbild sollte ein mit mittig getragenem, hinguckendem Kopf laufendes Pferd sein, das unaufwendig über die Stangen geht, als lägen keine da.

Erst dann würde ich anfangen, eine Stange (vorzugsweise die letzte) zu erhöhen, und das dem Pferd im Schritt vorher zeigen. Deshalb ist es von Anfang an wichtig, das Hingucken gut zu bestärken.
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Ehemaliges Mitglied 878
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #13 am: 10. Oktober 2018, 20:16:19 »
ha, das erinnert mich an meine ersten Versuche, ein Pferd durch Gassen zu longieren ^^

Aber wenn Stangen ins Spiel kommen, finde ich Stellung und Biegung erstmal völlig nebensächlich. Erst müssen sie ja lernen ihre Füße zu sortieren, also lasse ich über der Stange immer die Longe ganz lang damit sie gucken können, und natürlich erst mal nur eine einzige Stange. Erst wenn die gut klappt und flüssig überwunden wird, kommen andre Faktoren wie eine weitere Stange oder wieder mehr Kontakt an der Longe hinzu.
Im Roundpen liegt sie ja eh in der Biegung, auf dem Platz kann man mit einer Ecke anfangen und eben auch mit Hütchen oder Gassen zum Hinleiten, damit das Pferd die Stange auch trifft  :nick:
Und anfangs bekekse ich jedes Überwinden der Stange jedesmal sofort, also das Pferd hält dann wenige Meter hinter der Stange an.

Also würde es aus deiner Sicht kein Problem darstellen, wenn man 1-2x/Woche mal nicht nach biomechanischen Grundsätzen oä longiert, sondern eben im round pen? (um mal auf meine Ausgangsfrage zurück zu kommen)

Wie gesagt, stangenarbeit prinzipiell können wir, ich will bloß die Longe loswerden  :)
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Re: Stangenarbeit vom Boden aus
« Antwort #14 am: 10. Oktober 2018, 20:19:42 »
solange das Pony dabei nicht mit nach außen gedrücktem Hals und hohem Kopf rumrennt wie blöd, absolut nicht.
Ich arbeite Jack auch immer wieder frei im LZ  :nick: weil ich mit Longe zu viel "will", aber mittlerweile kann er sich in der Biegung auch ganz gut ausbalancieren.
Und über Gassen etc. kann man sehr schön Hilfestellung geben.
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