Hi,
DAS Antölten für jeden Tölter gibt es ja nicht. Es geht u. a. um Körperspannung (die leider beim aktiven >Antölten< leicht zur Verspannung wird). Gute Literatur finde ich einerseits "Gymnastizierung von Gangpferden" (Jänisch/Stührenberg), andererseits "Easy Gaited Horses" von Lee Ziegler. Je nach Ausgangssituation ist der Weg ja ein anderer.
Kala ist trablastig und hat die ersten Jahre fast nur Trab oder minimal verschobenen Trabtölt (Trocha) angeboten. Ich habe mir (ohne Pferd) drei Tage bei einem Gangpferdetrainer gegönnt, die mir sehr viel gebracht haben, auch in puncto Verständnis. Er hat mir z. B. erklärt, daß Paso Finos für den (gewolltermaßen sehr frequenten) Tölt sehr viel Kondition brauchen (und u. a. auch Schrittausritte im Hügelgelände empfohlen). Außerdem viel Arbeit zur Geschmeidigkeit (flexen - ohne Verwerfen im Genick). Isländer, meint er, dürfen nicht so viel geflext werden, da sie dann instabil werden. Hängt vermutlich mit dem wesentlich größerem Raumgriff und dem höheren Tempo zusammen (beschreibt A. Jänisch auch gut, welche Gangarten bzw. Gangpferderassen für welches Gelände).
Auch banales Schulterherein bringt uns viel, und ein bißchen Galopp vorher auch. Sogar meine Engl. Vollblüterin hat mit Schulterherein Taktverschiebung Richtung Tölt gezeigt, nachdem wir intensiver daran gearbeitet hat (OK, extrem langsames Tempo, etwa dem Jog des QH entsprechend).
Ich denke, gerade Tölt ist etwas, wo man den Punkt des Antöltens kaum exakt markieren kann. Ich glaube auch, daß gerade der Takt den Pferden kaum bewußt ist, sondern oft mit einer Stimmung kombiniert ist. Ich habe allerdings den Eindruck, daß Click oder anderes Lob, wenn der Takt gerade paßt, doch etwas bringt. Insgesamt geht es vermutlich mehr Richtung aktueller Körperhaltung/Körperform und Stimmungslage, wenn man einen guten Tölt will.
Viele Grüße
Carola