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Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?

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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #30 am: 12. März 2024, 19:55:02 »
Gibt es noch mehr Pferde, die gerade am Abnehmen sind? Was sind eure Strategien?

Ähm, wir sind wieder/immer noch am Abnehmen. :roll: :tuete: Also so richtig gute Tipps kann ich nicht geben.
Wenigstens haben wir aktuell energiearmes Heu. Der Zuckerwert ist sehr gut, Fruktan auch OK, NFC (Nicht-Faser-Kohlenhydrate) ebenfalls tief. ME-Pferd 5,4 in Frischmasse/6,4 in Trockensubstanz). Der Energiewert ist auch deshalb tief, weil (zu) wenig Protein enthalten ist. Mehr Protein macht auch mehr Energie.

Die nächtliche Heumenge könntest du sonst auf zwei aufteilen und das 2. Netz per Automatik füttern. In Winzis Tagebuch gibt es aktuell Beiträge dazu, wie man das mit einem Fischfutterautomaten machen kann (vorausgesetzt die Dach der Box ist hoch genug, oder es ragt ein geeigneter Baum/Ast in den Auslauf.
Liebe Grüße aus Niedersachsen - Fjord Freddy, Muli Ambra, New Forest Pony Asmara & Laura
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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #31 am: 12. März 2024, 20:23:37 »
Ich kenne eure Gegend nicht, bei uns gibt es so viel Gehölz, dass mehr vergammelt, als von Wildtieren gefressen wird (Beeren im Herbst z. B.). Man darf ja nicht endlos viel mit aus der Natur nehmen, aber immer mal ein bisschen geht schon.

Wir nehmen grad auch ab, aber ich versuche das eher mit mehr Bewegung zu regeln. Heu reduzieren ist gut und wichtig, aber irgendwo auch „endlich“, genau so wie Bewegung eben auch. Eine Kombi aus beidem wäre sicher der Optimalzustand. Da find ich persönlich immer wichtig, dass das Pferd aber auch wirklich „was tut“ - sprich, dass der Puls auch mal hochgeht und das Pferd in die Fettverbrennung geht.

Ich halte mich da an eine der vielen verfügbaren Tabellen zum Thema Definition von „Erhaltung“, „leichte Arbeit“ usw. - in einer stand nämlich, dass leichte Arbeit 1h Bewegung mit 20 min Trab und 10 min Galopp ist (natürlich Pi mal Daumen, weil es vom Pferd, seiner Fitness usw abhängt, aber ich nehm’s gern als Maßstab). Genau das versuche ich aktuell 4-5x/Woche mit Elmo durchzuziehen und es klappt auch total gut. Wir sind an der Longe jetzt ca. bei 8 min Galopp, dafür machen wir etwas mehr Trab und manchmal auch noch eine größere Schrittrunde im Nachgang oder es gibt Hindernisse / Stangen, den Hang zum Klettern usw.

Bei einem Mini kommt das mit der einfachen Heubedarfsrechnung ja leider nicht hin. Bei 1,5 kg/100kg Lebendgewicht dürfte ich grad mal 2,x kg Heu füttern. Die Ponys sind aber bei 5 kg am Tag mit immer verfügbarem Heu durch 2-3cm Netze (ungefähr, wir wiegen schon lange nicht mehr). Da sie eh immer durch Netze fressen und von sich aus ganz normale, gesunde Fresspausen machen, konstruiere ich diese aktuell nicht künstlich, außer dass sie abends immer 2-3h Pause vor der nächsten Heufütterung haben. Außerdem beschäftige ich mich zwischen 1,5 und 3h mit ihnen, wo sie auch nur eine winzige Menge Heu/Luzerne verklickert bekommen, weil wir kaum mehr clicken. Ich denke durch mehr künstliche Pausen, würde sich die eigenen Pausen der Ponys einfach nur verschieben. Die offene Zeit würden sie dann fürs Fressen nutzen, wo sie heute vielleicht schlafen, und wir würden bei +- 0 rauskommen.

Im allerbesten Fall könnte man sich das Heu aussuchen, aber das geht bei uns leider nicht.

Ich find das Abnehmen super wichtig, aber ich würde es niemals (außer es geht aus gesundheitlichen Gründen nicht) NUR über Futterreduzierung lösen wollen :nixweiss: Pferde fressen nunmal einen großen Teil des Tages, was sollen sie sonst machen? Ihr Organismus ist ja auch drauf angelegt, dass immer wieder was nachkommt.

Ich hab meine Minis leider auch schon sehr hungrig erleben müssen. Da waren sie dünn, aber zu welchem Preis? Immer Hunger, immer schlecht gelaunt, nicht Leistungsfähig, Magengeschwüre… Daher hoffe ich, dass wir über die Bewegung einiges erreichen können, bevor wir doch wieder am Heu schrauben müssen :-/

« Letzte Änderung: 12. März 2024, 20:36:07 von vermouth »
Liebe Grüße, vermouth

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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #32 am: 12. März 2024, 20:45:23 »
Zitat
Da find ich persönlich immer wichtig, dass das Pferd aber auch wirklich „was tut“ - sprich, dass der Puls auch mal hochgeht und das Pferd in die Fettverbrennung geht.

Ich muss jetzt mal kurz reinwerfen, dass bei zu hohem Puls keine Fettverbrennung mehr stattfindet, weil die Energie dann anaerob bereitgestellt wird. Am effektivsten ist die Fettverbrennung bei ca. 60% der maximalen Herzfrequenz.
Also besser Dauertrab als kurze Sequenzen Vollgas. Das erlebe ich nämlich viel zu oft, dass wirklich fette Pferde so bewegt werden, was zum einen nicht sinnvoll ist zum Abnehmen und zum anderen die Gelenke viel zu stark beansprucht. Deswegen ist das so ein Reizthema für mich :shy:
Liebe Grüße
Anett

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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #33 am: 12. März 2024, 21:56:56 »
Zitat
Da find ich persönlich immer wichtig, dass das Pferd aber auch wirklich „was tut“ - sprich, dass der Puls auch mal hochgeht und das Pferd in die Fettverbrennung geht.

Ich muss jetzt mal kurz reinwerfen, dass bei zu hohem Puls keine Fettverbrennung mehr stattfindet, weil die Energie dann anaerob bereitgestellt wird. Am effektivsten ist die Fettverbrennung bei ca. 60% der maximalen Herzfrequenz.
Also besser Dauertrab als kurze Sequenzen Vollgas. Das erlebe ich nämlich viel zu oft, dass wirklich fette Pferde so bewegt werden, was zum einen nicht sinnvoll ist zum Abnehmen und zum anderen die Gelenke viel zu stark beansprucht. Deswegen ist das so ein Reizthema für mich :shy:
Ja, gute Ergänzung - da hast du natürlich vollkommen Recht  :nick: Mir ging's tatsächlich nur darum, dass mir aus diesem einfachen Grund "reines Spazierengehen" z. B. als Bewegung nicht reicht. Das bewirkt bei meinen Ponys nämlich nichts :kicher: Die müssen schon in Bewegung bleiben und halten von der Kondition auch 15 min Dauertrab gut aus, wenn ich sie lasse  :)
Liebe Grüße, vermouth

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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #34 am: 13. März 2024, 09:07:02 »
Genau, ich hab sowohl Trainingslehre als auch Purzel Speckt ab durchgelesen.  :cheese: Fettverbrennung nur im aeroben Bereich. Da ich eh mit Pulsmesser reite, kann ich das auch im Nachgang gut einschätzen.

Rein rechnerisch - wenn ich  mal davon ausgehe, dass Gabor so 10kg Heu am Tag frisst (wobei ich tatsächlich von mehr ausgehe) - müsste ich 25MJ durch Bewegung wegtrainieren. Mit den Schätzwerten im Buch sind das - sofern ich mich nicht verrechnet habe - 2 Stunden Trab  :o Jeden Tag.  :confused: oder 1 Stunde Trab und rund 2 Stunden Schritt..

Mir ist bewusst, dass ich die Bewegung erhöhen muss. Aber ohne Reduktion des Heus wird es leider trotzdem zu einer Zunahme führen.

Laut Conny Röhm tritt Sättigung bei Pferden durch Rohfaser ein. Dabei hat jedes Pferd eine individuelle Sättigungsgrenze, also einen individuellen Bedarf an Rohfaser. Den kenne ich bei meinem Pony nicht. Dazu müsste ich ihn 24 Stunden separiert stellen und schauen, wie viel Heu er in der Zeit frisst.
Wenn ich jetzt irgendeine Möglichkeit hätte, den Rohfaser-Anteil in seiner Fütterung zu erhöhen, dann könnte ich das Heu entsprechend reduzieren und er wäre trotzdem satt. So zumindest meine Idee. :juck: Und natürlich könnte ich dann ausrechnen, wie viel MJ ich pro Tag leisten kann und das dann entsprechend aufs Futter dazurechnen. So dass er gesund und langsam abnimmt, ohne zu hungern.
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #35 am: 13. März 2024, 13:08:29 »
Er steht doch prinzipiell in einer Paddockbox oder? Könntest du da miut dem Stall sprechen und fragen, ob sie ihn mal 24h drin lassen könnten? Vielleicht so, dass du für die Zeit das Füttern übernimmst und die Heumengen abwiegen kannst  :juck:
Liebe Grüße, vermouth

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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #36 am: 15. März 2024, 10:48:37 »
Laut Conny Röhm tritt Sättigung bei Pferden durch Rohfaser ein. Dabei hat jedes Pferd eine individuelle Sättigungsgrenze, also einen individuellen Bedarf an Rohfaser. Den kenne ich bei meinem Pony nicht. Dazu müsste ich ihn 24 Stunden separiert stellen und schauen, wie viel Heu er in der Zeit frisst.

Er steht doch prinzipiell in einer Paddockbox oder? Könntest du da miut dem Stall sprechen und fragen, ob sie ihn mal 24h drin lassen könnten? Vielleicht so, dass du für die Zeit das Füttern übernimmst und die Heumengen abwiegen kannst  :juck:

Vll. reicht auch nur eine längere Zeit und dann rechnet man das hoch.  :juck: Also z.B.: Er steht nachts eh separat in seiner Paddockbox, du wiegst die Abendration (großzügig?) ab und am nächsten morgen wiegst du eventuelle Reste. Angenommen er frisst in 10 Std. in der Nacht 4 kg Heu, dann würde er in 24 h 9,6 kg Heu fressen (Mathe ist jetzt nicht meine Stärke, daher keine Garantie, dass diese Rechnung richtig ist) Das wäre vll. nicht 100% korrekt, weil nacht- und tagrhytmus verschieden sind, usw. aber ein Ansatz?

Bei uns war es so, dass wir aus dem Grund "Pony muss abnehmen" den Stall gewechselt haben. Bei der ad-lib Fütterung im alten Stall, hat es genau 0 gebracht, dass meine Reitbeteiligung und ich uns jeden Tag z.T. 2x am Tag abgemüht haben, dass Pony ausreichend zu bewegen. Sie hat nicht abgenommen und ist sobald man mal ein paar Tage nicht 100 % gegeben hat, weil krank, urlaub, Alltag,.. direkt dicker geworden. Jetzt kommt dass natürlich auch auf das Individuum an, aber bei uns hat nur Bewegung leider nicht geholfen und wir hatten uns wirklich Mühe gegeben, eine abnehmförderliche Mischung aus megaviel Schritt laufen (3 h Spaziergänge und mehr) und "Sport" (i.S. von Trab, Cavaletti, Intervall-Training a la Geitner, ...) dabei für Abwechslung zu sorgen und ruhige Tage (Ruhe-/Pausentage) zu haben.

Jetzt im neuen Stall haben wir mit abgewogenen Heuportionen, dazu Stroh (nicht ganz ad.lib, aber wir schauen, dass immer ein bisschen was in der Raufe ist) und Randgras und wenn möglich ein bisschen Äste/Knabberzeug schön Gewicht reduzieren können, sodass ich sogar mal mit ruhigem Gewissen "nur" MedicalTraining o.Ä. machen kann, ohne, dass ich innerlich schon wieder damit beschäftigt bin für den nächsten Tag einen Marathon zu planen und zu rechnen wie lange wir für die Leckerlies traben müssen. :rotw: (das Übergewicht und die Angst vor Folgeerkrankungen haben mich extrem gestresst)
Herzliche Grüße, Ulla
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Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Antwort #37 am: 16. März 2024, 10:05:25 »
Bei uns war es so, dass wir aus dem Grund "Pony muss abnehmen" den Stall gewechselt haben. Bei der ad-lib Fütterung im alten Stall, hat es genau 0 gebracht, dass meine Reitbeteiligung und ich uns jeden Tag z.T. 2x am Tag abgemüht haben, dass Pony ausreichend zu bewegen. Sie hat nicht abgenommen und ist sobald man mal ein paar Tage nicht 100 % gegeben hat, weil krank, urlaub, Alltag,.. direkt dicker geworden.

 :uschreib:
Das hatten wir ja auch am alten Stall, dass nahezu alle Pferde durch Heu ad lib zu dick geworden sind. Und mehr Training hat da mal gerade auch null komma null gebracht.

Das einzige, was geholfen hat, war die zeitweise Schließung der Raufen für 2 x 4 Stunden am Tag, sprich Reduzierung der Heumenge. Das hat tatsächlich bei allen einen signifikanten Gewichtsverlust verursacht.  :nick:
Und mit der Möglichkeit von dir ihn nachts in der Box mit einer von dir bestimmten Heumenge zu halten, ist richtig Gold wert.  :nick:
Umdie Fresspausen nicht zu lang zu haben, was du letztendlich bei zehn Stunden Box aller Wahrscheinlichkeit nach haben wirst, solltest du schauen, wie lange er so an einem Kilo Heu frisst. Wenn er xy Kilo in der Nacht bekommen soll, könntest du ihn zeitgesteuert in zwei oder drei Portionen so füttern, dass er nicht zu lange Leerlauf hat.

Die eine Stute aus dem alten Stall steht nachts in der Box, wiegt um die 680 Kilo (muss noch abnehmen), hatte letztes Jahr einen Reheschub und bekommt 3 x 700 g zeitgesteuert in der Nacht zwischen 20.30 und 6.00 Uhr und hat Stroh in ihrer Box. Tagsüber ist sie dann in der Herde am Heubuffet.

Und mal drei Zweige einer Hasel oder Birke oder Erle abknipsen - davon stirbt bei den wüchsigen Arten kein Strauch oder Tier.
Gewinke von Sonja
Winzis Tagebuch

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