Hallo Steffi,
wie schön, dass Mána jetzt auch Tölt anbietet
. Ich hab schon die Aussage gehört, dass Tölt von allein kommt, wenn das Pferd genug Kraft aufgebaut hat. Hört sich so an, wie wenn das bei euch so wäre.
Hylling ist auch 5Gängerin, aber ich glaube, dass sie eine andere Gangverteilung hat, oder/und dass sie "anders" (weniger) gymnastiziert ist (wir können z. B. im Viereck nicht galoppieren). Sie fällt aus dem Galopp eher in den Pass (wir üben im Gelände an Galopp-Trab-Übergängen...) und ich habe Tölt immer aus dem Schritt raus geübt, auch fast nur im Gelände. Unser Tölt-Tempo ist maximal Trab-Tempo, eher langsamer.
Die Tölt-Weisheiten, die ich mit Hylling gesammelt habe:
Weil ich eigentlich fast nur im Gelände tölte, zuerst ein paar "Umgebungsvarianten": Hylling fällt Tölt leichter, wenn es leicht bergab geht. Wenn sie von sich aus viel vorwärts anbietet, geht Tölt auch bergan. Ein flotter Galopp, bei dem sie sich strecken muss, hilft manchmal, auch wenn sie daraus in den Pass fällt, scheint das dem Tölt manchmal "gutzutun". Ob es daran liegt, dass ich ganz am Anfang manchmal auf Asphalt geübt habe (damit ich den Takt besser höre) weiß ich nicht, aber Tölt auf festem Untergrund scheint ihr leichter zu fallen als z. B. auf einem leicht unebenen Wiesenweg. Aus Island kenne ich es, dass manche Pferde "in den Straßengraben" (Trampelpfad, teilweise uneben oder steinig) oder "auf die Straße" (fein geschotterter fester Untergrund) geschickt wurden, weil sie sich das jeweilige Pferd da oder dort leichter tat.
Einen Fehler, den ich ganz am Anfang der "Töltkarriere" gemacht habe, war, zu versuchen, den Tölt "rauszuquetschen", also Pferd "ordentlich" an alle Hilfen, Schenkelweichen, um sie auf die Hinterhand zu setzen, und dann in den Tölt. Das waren die Ur-Anfangszeiten, als ich auch noch fest die Knie dran hatte und geklemmt habe. Da hab ich mir das geclickerte Schenkelweichen vergiftet... Eine große Tölt-Verbesserung war mein veränderter Sitz (locker, Knie weg), das hat schon viel geholfen. Schenkelweichen oder Schulterherein als Vorbereitung für den Tölt, also um "die Hinterhand drunter zu kriegen" nutze ich z. Z. eigentlich nicht, eben weil es bei uns auch die "Vergiftet-Geschichte" gibt, kann aber sein, dass es euch bei einer positiven Herangehensweise was bringt. Könnte ich mal wieder testen, so vom Wohnzimmer aus, hab ich aber das Gefühl, dass es dem Antölten bei uns gut tun würde.
Vielleicht helfen Euch auch viele Gangartenwechsel, um positive Spannung und Energie aufzubauen.
Im Tölt frage ich Stellung ab (das bringt meist auch mehr Viertakt, wenn sie etwas passig läuft) oder auch ein bisschen seitliches Verschieben (schenkelweichenartig), wenn sie gut drauf ist. Da meist der Anfang gut ist und der Tölt dann schlechter also passiger wird, versuche ich, rechtzeitig zu clicken und dann eben wieder neu anzutölten. Aber das ist eh klar. Im ganz passigen Tölt "rumkorrigieren" bringt meist nicht so viel wie neu anfangen.
Ich hoffe, du kannst was damit anfangen. Was man jetzt konkret im Viereck trainieren könnte, weiß ich nicht. Ich würde da die Ecken eher ganz großzügig abrunden (= Ovalbahn
), da es umso schwieriger ist, den Taktzu halten je stärker die Kurve ist.
VG
Katja