Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 22 am 26. August 2012, 21:26:24

Titel: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 26. August 2012, 21:26:24
Hallo Ihr Lieben mit Gangpferdeerfahrung,

meine Islandstute Mána ist inzwischen 16 Jahre alt und nachdem ich sie jahrelang dreigängig geritten habe, mag sie jetzt tölten und ich mag es auch. Ich habe nie bei einem Gangpferdtrainer das Tölten speziell gelernt. Meine Freundin Moni hat mich zwar auf ihren Pferden tölten lassen, aber da jedes Pony eine etwas andere Gangveranlagung hat, war das Tölten auch jedesmal irgendwie anders.

Mir fehlen zum einen konkrete Übungen für die weitere Gymnastizierung mit dem Schwerpunkt Muskelaufbau in der Hinterhand. Und zum anderen Übungen zum Tölt oder im Tölt. Mir ist bisher wichtig, dass Mána während einer Trainingseinheit sowohl schön biegsam im Schritt geht, als auch locker und entspannt traben kann. Ich trabe Zirkel mit aufgenommen Zügel und versuche eine gute Anlehniung zu erreiten und mache Biegeübungen nach Branderup am hingegebenen Zügel, um den Rücken schön beweglich zu halten. Solche Übungen wechsel ich gerne miteinander ab. Dann galoppiere ich mehrfach aus dem Schritt an und versuche, dass Mána auch mal längere Zeit galoppiert. Da merke ich aber z.b. schon die fehlende Kraft. Ich versuche durch Rückwärtsrichten und aus dem Rückwärts schwungvoll anzutreten die Muskulatut zu stärken und Kraft aufzubauen.

Vielleicht gibt es da noch mehr Übungen, die Ihr empfehlen könnt?

Mána ist eine 5 Gangstute und alles was ihr Stress macht oder sie zu sehr anspannt führt zu Passverspannung. Bisher kan ich sie am besten tölten, wenn sie vorher kurz galoppiert ist und aus dem Galopp irgendwie in den Tölt läuft. Das kann aber nicht die feine englische, bzw. isländische Art sein. Aus dem Schritt heraus bekomme ich kaum Tölt, sondern eher Pass. Ich benötige also Übungen, die sowohl eine gewisse Spannung herstellen, also zur Versammlung beitragen, ohne aber zu ver-spannen.

Ich glaube, dass mein Ziel die Hinterhandmuskulatur weiter zu stärken auch dem Tölt zu gute kommen wird. Wäre klasse, wenn wir hier ein paar Ideen für entsprechende Übungen sammeln könnten.
Optimal wäre es natürlich, wenn Ihr schon Erfahrungen damit habt, an welchen Stellen, der Click dann vorzugsweise Sinn macht.

Danke schon mal für Eure Ideen und Erfahrungen!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd / Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebun
Beitrag von: hyxc am 27. August 2012, 01:07:01
Hallo Steffi,

wie schön, dass Mána jetzt auch Tölt anbietet :) . Ich hab schon die Aussage gehört, dass Tölt von allein kommt, wenn das Pferd genug Kraft aufgebaut hat. Hört sich so an, wie wenn das bei euch so wäre.

Hylling ist auch 5Gängerin, aber ich glaube, dass sie eine andere Gangverteilung hat, oder/und dass sie "anders" (weniger) gymnastiziert ist (wir können z. B. im Viereck nicht galoppieren). Sie fällt aus dem Galopp eher in den Pass (wir üben im Gelände an Galopp-Trab-Übergängen...) und ich habe Tölt immer aus dem Schritt raus geübt, auch fast nur im Gelände. Unser Tölt-Tempo ist maximal Trab-Tempo, eher langsamer.

Die Tölt-Weisheiten, die ich mit Hylling gesammelt habe:
Weil ich eigentlich fast nur im Gelände tölte, zuerst ein paar "Umgebungsvarianten": Hylling fällt Tölt leichter, wenn es leicht bergab geht. Wenn sie von sich aus viel vorwärts anbietet, geht Tölt auch bergan. Ein flotter Galopp, bei dem sie sich strecken muss, hilft manchmal, auch wenn sie daraus in den Pass fällt, scheint das dem Tölt manchmal "gutzutun". Ob es daran liegt, dass ich ganz am Anfang manchmal auf Asphalt geübt habe (damit ich den Takt besser höre) weiß ich nicht, aber Tölt auf festem Untergrund scheint ihr leichter zu fallen als z. B. auf einem leicht unebenen Wiesenweg. Aus Island kenne ich es, dass manche Pferde "in den Straßengraben" (Trampelpfad, teilweise uneben oder steinig) oder "auf die Straße" (fein geschotterter fester Untergrund) geschickt wurden, weil sie sich das jeweilige Pferd da oder dort leichter tat.

Einen Fehler, den ich ganz am Anfang der "Töltkarriere" gemacht habe, war, zu versuchen, den Tölt "rauszuquetschen", also Pferd "ordentlich" an alle Hilfen, Schenkelweichen, um sie auf die Hinterhand zu setzen, und dann in den Tölt. Das waren die Ur-Anfangszeiten, als ich auch noch fest die Knie dran hatte und geklemmt habe. Da hab ich mir das geclickerte Schenkelweichen vergiftet... Eine große Tölt-Verbesserung war mein veränderter Sitz (locker, Knie weg), das hat schon viel geholfen. Schenkelweichen oder Schulterherein als Vorbereitung für den Tölt, also um "die Hinterhand drunter zu kriegen" nutze ich z. Z. eigentlich nicht, eben weil es bei uns auch die "Vergiftet-Geschichte" gibt, kann aber sein, dass es euch bei einer positiven Herangehensweise was bringt. Könnte ich mal wieder testen, so vom Wohnzimmer aus, hab ich aber das Gefühl, dass es dem Antölten bei uns gut tun würde.

Vielleicht helfen Euch auch viele Gangartenwechsel, um positive Spannung und Energie aufzubauen.

Im Tölt frage ich Stellung ab (das bringt meist auch mehr Viertakt, wenn sie etwas passig läuft) oder auch ein bisschen seitliches Verschieben (schenkelweichenartig), wenn sie gut drauf ist. Da meist der Anfang gut ist und der Tölt dann schlechter also passiger wird, versuche ich, rechtzeitig zu clicken und dann eben wieder neu anzutölten. Aber das ist eh klar. Im ganz passigen Tölt "rumkorrigieren" bringt meist nicht so viel wie neu anfangen.

Ich hoffe, du kannst was damit anfangen. Was man jetzt konkret im Viereck trainieren könnte, weiß ich nicht. Ich würde da die Ecken eher ganz großzügig abrunden (= Ovalbahn ;) ), da es umso schwieriger ist, den Taktzu halten je stärker die Kurve ist.

VG
Katja
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd / Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebun
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 27. August 2012, 12:53:12
Hallo katja,

lieben Dank für Deine ausführliche Mail zu so nachtschlafender Zeit...
Ich habe schon einiges von Deinen Anregungen heute Morgen ausprobieren können. Vor allem das frühe Clickern bei den ersten guten Verschiebungen aus dem Schritt zum Tölt (noch eher passiger Schritt). Ich denke, dass ich dises frühe Clickern vor allem für das Antölten aus dem Schritt verwenden werde. Bin dann auch aus dem Galopp heraus getöltet, was richtig schön ging. Da habe ich Mána dann erst mal etwas tölten lassen und dann geclickt, damit sich das Bewegungsmuster etwas besser einprägt. Da lief sie auch nicht passig.

Tempounterschiede sind natürlich der Hit! Wieso vergesse ich das immer wieder? Hat super Spaß gemacht und das Pferdchen fein in Schwung gebracht. habe mir dafür einen sehr großen Pylonenzirkel aufgebaut und von Pylone zu Pylone SH geübt, dann daraus antraben, danach angaloppieren usw. das hat uns beiden richtig viel Spaß gemacht. Und ist ja um so vieles leichter, als ohne Pylonenzirkel.

Töltest Du eigentlich gleich zu Beginn des Trainings? ich eigentlich erst zum Schluss, wenn der Rücken gut schwingt. Meine Freundin Moni hat tatsächlich 1 Pony, dass sich erst so richtig im Tölt lösen lässt. Das habe ich weder vorher noch danach jemals wieder gesehen. Das mit der Gangvertreilung und den individuellen Vorlieben scheint sehr ausgeprägt zu sein bei den Isis, was es nicht immer leichter macht.

Heute war ich jedenfalls sehr zufrieden. Danke! Und vielleicht kommen ja auch noch ein paar Ideen...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd / Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebun
Beitrag von: Faxi am 27. August 2012, 13:22:54
Hallo,

vielleicht kann ich auch ein wenig helfen.
Faxi ist auch Fünfgänger und wir haben immer so Phasen... Manchmal bietet er fast nur Tölt von sich aus an und manchmal fast nur Trab und das jeweils andere muss man dann erarbeiten.

Das Problem mit der Hinterhand haben wir auch, da er hinten ein klitzekleines Bisschen höher ist als vorne. Und auch sonst fällt ihm Galopp auf engem Raum manchmal schwer.

Für eine starke Hinterhand machen wir:
- Kletterei berauf und bergab im Gelände. Das gibt Kraft und fördert die Geschicklichkeit, da man dafür auch mal die Wege verlassen muss.
- Tölt bzw. Töltansätze an der Hand am langen Zügel. Dabei kann man wie auch schon geschrieben wurde glaube ich jeden Ansatz von deutlichem Zusammenschieben und aufrichten etc. clickern. Faxi ist das am Anfang so leichter gefallen als mit mir drauf (nur geclickert haben wir das noch nicht)
- Wenn Tölt da: im Viereck einfach viele Pylonen verteilen und in alle Richtungen drum kreiseln. Das bringt bei Faxi unglaublich viel für den Takt, weil er sich da locker kringeln muss. Da wird er butterweich  :cheese:
- Aus dem seitwärts heraus antölten

Vielleicht konnte ich dir ein paar Anregungen geben :)
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 28. August 2012, 20:21:32
Hallo Faxi,

Danke Dir sehr für Deine Ideen. Hui, anspruchsvoll, dass Tölten an der Hand. So etwas hat Mána in 12 Jahren, die ich sie habe, noch nie gemacht. Da wüsste ich nicht, wie ich es richtig anfangen sollte, ohne dass sie sich zu eng macht und passig wird. Aber klingt prinzipiell nach n'er super Übung, da man quasi vom Boden aus schon mal den Bewegungsablauf+Hilfengebung installieren kann. Da bräuchte ich allerdings wirklich jemanden, der/die mir das zeigt.

Die Übung mit den Pylonen zum Drumherumkringeln klingt richtig gut. Das werde ich im Trab probieren, nachdem der Pylonenzirkel schon so viel Spaß machte. Wenn der Tölt etwas sicherer ist, könnte ich mir das auch auf dem Reitplatz vorstellen.

Aus dem Seitwärts antölten habe ich noch nie versucht. Werde ich mal machen und berichte, ob und wie es geht. Wobei, mir fällt gerade ein, das ich aus dem SH gerade das Antraben in eine Volte übe. Das würde sich also genau überschneiden. Da fehlt mir die klare Hilfengebung für den Tölt. Meine Güte, ist das schwierig. Habe gerade das Gefühl, dass ich  einen Knoten in meinen Hirnwindungen habe...

Das Klettern im Gelände wäre super, wenn wir nicht in Hamburg wohnen würden...aber ich versuche immer wieder das korrekte Rückwärts zu üben und daraus dann antraben. Das bringt auch schon viel für die Hinterhand. Ich glaube, dass ich insgesamt noch mehr Geduld mit Mána haben sollte. Gut, dass ich nicht alleine da stehe, sondern hier durch Euch so viele tolle Ideen bekomme!!!!


Liebe Grüße
Steffi



Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Faxi am 28. August 2012, 21:30:57
Hallo Steffi,

schön, dass ich dir ein paar Anregungen geben konnte :)

Vielleicht magst du ja mal berichten, wie es so klappt oder was davon nützlich war.

Die Pylonenarbeit zum Beispiel geht bei uns im Tölt super, aber im Trab nicht so, da müssen wir noch viel dran feilen... Da hat das Pony einfach zu viel Tölt glaube ich  :roll:

An der Hand kann man das finde ich einfach so schön kleinschrittig aufbauen. Vom Versammeln über das Aufrichten und dann den Willen nach vorne zu gehen. Allerdings ist es für den Menschen nur so lange entspannt bis es klappt, denn dann ist Mithalten irgendwann schwer  :cheese:

Mit aus dem Seitwärts meine ich, dass du  über den Schenkel nach außen wieder geradestellst und dann daraus im gleichen Moment den Impuls für den Tölt gibst. Wenn ihr da noch keine klar Hilfengebung habt ist das natürlich schwierig zu unterscheiden, das stimmt. Also vielleicht doch über das am Boden antölten anfangen und dafür dann ein Stimmenkommando, welches du später wieder nutzen kannst, um eine Hilfengebung aus dem Sattel zu entwickeln?

Und zum Thema Geduld: Ja, das muss ich auch immer wieder lernen, dass das Pony manchmal einfach Zeit braucht auch wenn man als Mensch doch so viele Tolle Ideen hat. Und mal auf Pferdesicht betrachtet: warum tölten, wenn man auch im Trab vorwärts kommt?!?!?  :cheese:

Und wegen Gelände... Du kommst doch auch aus der Nähe von uns, oder? Ist das Rodenbeker Quellental für euch erreichbar? Da geht das für Hamburger Verhältnisse ganz gut finde ich mit mal rauf und runter.
Vielleicht können wir ja sogar mal zusammen reiten?

Liebe Grüße,
Janin
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 29. August 2012, 09:34:00
Hi Steffi,

Kala ist ja Trabtölterin (die nach Reitpausen eher Trab bzw. knapp gebrochenen Trabtölt lauft) und ich bin nicht sicher, inwieweit sich meine Erfahrungen auf eher passige Pferde übertragen lassen. Außerdem war ich vor 2 oder 3 Jahren (ohne Kala) drei Tage bei einem Gangpferdetrainer, den ich auch theoretisch ausgequetscht habe.

Also: Kala braucht Kondition, wenn sie anständig tölten soll (er empfiehlt Schrittausritte, idealerweise in hügeligem Gelände).

Sie töltet besser, wenn sie gut aufgewärmt ist. Bei ihr funktioniert es auch mit viel Biegeübungen gut (flexen, SH, Travers...) Laut Trainer darf man Isis allerdings nicht so viel flexen wie Pasos, da sie den Tölt dann eher verlieren.

Auf tiefem Boden wird eher getrabt. Ab einem gewissen Tempo läuft sie auch nur mehr Trocha oder Trab. Sie geht definitiv viel schöner, wenn ich locker, aber sehr gerade und zentriert  sitze (auf modernen Gangpferdevideos sieht man allerdings gerade in letzter Zeit immer mehr Pferde, die auch unter Profitrainern mit grindigem Sitz tölten). Spannigen Sitz mag sie nicht und ist auch nicht gangförderlich bei ihr. Gerade anfangs war es günstiger, nur kurze Töltreprisen einzubauen (wegen Kondi).
Wenn die Umgebung aufregend ist, gibt's auch deutliche Trabverschiebung (Ausnahme: Gegend ist extrem aufregend und Frauchen sehr behindernd: da gibt's dann sowas wie Classic Fino;))

SH mit stärkerer Abstellung wirkt laut Fachleuten diagonalisierend. Wobei es bei uns oft gut funktioniert, nach SH anzutölten. Vielleicht hilft SH, ein passigeres Pferd Richtung Mitte zu verschieben?

Viele Liegestütze, wie Kala sie macht, scheinen auch gut zu helfen für Bemuskelung. Und longieren mit deutlicher Abstellung. Das sind aber alles eher Langzeitprogramme.

Entspannter langsamer Tölt mit Nase knapp über dem Boden klappt auch (wenn sie gerade mal entspannt ist). Also das mit der unbedingt notwendigen Spannung kann ich nicht bestätigen, wobei bei flotterem Tölt allerdings schon vermehrte Körperspannung nötig zu sein scheint (die Pferd aber auch ohne Verspannung meinerseits hinkriegt).

Ich hoffe, es ist irgendwas dabei, mit dem du etwas anfangen kannst.

Viele Grüße

Carola
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 29. August 2012, 21:51:32
Hallo Carola,

Danke auch Dir für die ausführliche Beschreibung.Kala und Mána scheinen sich sehr zu unterscheiden. Würde ich jetzt mal spontan sagen. Vielleicht liegts daran, dass Kala eher Trab/Tölt bevorzugt und Mána immer auch den Pass im Angebot hat. Beim Sitz stimme ich Dir zu, je aufrechter und gelassener ich sitze, um so schöner läuft Mána. Ob nun Trab oder Tölt.
Was meint das Wort "grindig" genau? So etwas wie " furchtbar" oder weniger heftig? Ich glaube das ist ein österreichisches Wort, kann das sein?

Ich stelle auch im Stall oft fest, dass manche Gangpferdereiter eher krumm auf dem Pferd sitzen, mit abgekipptem Becken. Gerade auch im Tölt. Dieses Becken vorschieben ist bei Mána eigentlich immer schon ein Signal für einen Stopp à la Westernpferd. Das nützt mir für den Tölt dann nichts.

Longieren mit deutlicherer Abstellung ist ein guter Tipp. Das habe ich letztes Jahr auch von der RL gezeigt bekommen. Hat ziemlich gut Mukkis gebracht. Wenn ich gut schaue, dass Mána sich nicht verwirft, ist das eine tolle Trainingsmöglichkeit.

Aus dem SH anzutölten scheint ja echt eine gute Möglichkeit zu sein, aber da traue ich mich echt nicht ran.

Danke auf jeden Fall für Deine Hinweise. Mal sehen, was Mána am Wochenende zu all dem sagen wird...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 29. August 2012, 21:56:01
Hallo Janin,

ich komme demnächst mal bei Dir vorbei und schaue mir das mit dem Tölten an der Hand mal an. Das finde ich immer sehr wertvoll, wenn man sich die Bewegung anschaut, wie sie schließlich aussehen sollte. Vielleicht können wir dann danach mal irgendwann zusammen schauen, ob Mána und ich das auch lernen können.

Das Rodenbecker Quellental kenn ich, aber ich weiß gerade nicht, wie ich von uns aus da hin kommen könnte. Aber Du hast natürlich recht, so ein paar kleine Aufs und Abs gibt es bei uns um die Ecke auch. Hatte ich schon wieder etwas aus dem Blick verloren. Da werde ich mal wieder hin reiten.

Danke auch Dir für Deine Unterstützung!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 30. August 2012, 07:46:42
Hi Steffi,

Zitat
Kala und Mána scheinen sich sehr zu unterscheiden.

Wenn es nicht zwei Mädchen wären, könnten wir mit ihnen Aegidienberer züchten und gucken, ob eine gespaltene Persönlichkeit dabei rauskommt :cheese:

Zitat
Was meint das Wort "grindig" genau?

www.ostarrichi.org/wort-2291-at-grindig.html
3. Nov. 2005 – Der Ausdruck `grindig` bedeutet `ekelhaft, unangenehm, hässlich`.

Zitat
Aus dem SH anzutölten scheint ja echt eine gute Möglichkeit zu sein, aber da traue ich mich echt nicht ran.

Was würde deiner Meinung nach schlimmstenfalls passieren? Sofern du kein Rodeo befürchtest...kannst du ja einfach wieder durchparieren, wenn eine unerwünschte Gangart erscheint.

Bin gespannt auf weitere Berichte...

Viele Grüße

Carola
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 03. September 2012, 20:50:57
Hallo Ihr,

endlich konnte ich wieder zu Mána und bin gestern und heute geritten. Vorher wie immer Bodenarbeit. Ich habe gestern und heute versucht aus dem SH anzutölten und kann berichten, dass das durchaus etwas werden könnte. Ich habe mir überlegt, dass ich das eher auf der Bahn übe und auf dem Reitplatz beim Traben aus dem SH bleibe. So kann Mána hoffentlich besser unterscheiden, was ich will.

 Meine Hilfengebung im Tölt erscheint mir persönlich völlig willenlos, aber es funktioniert. Der Galopp wird immer besser und das abwechselnde Tölten und Galoppieren bringt total Spaß. Aus dem Schritt kommt der Tölt auch immer besser, wobei das nach wie vor passig ist. Da ich selten jemanden da habe, der das kontrollieren kann, muss ich mich auf mein Gefühl verlassen.

Ich habe mir schon überlegt was eigentlich passieren würde, wenn ich Mána mal stärker im Pass treiben würde. Das erscheint mir irgendwie frevelhaft, allerdings ist das Quatsch. Schließlich gibt es Passrennen. Physiologisch ist das bestimmt für den Rücken alles ungesund, aber Spaß könnte das machen...

Naja, ich bleibe erstmal brav beim Üben von Tölt und Galopp.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: hyxc am 03. September 2012, 23:38:52
Ich habe gestern und heute versucht aus dem SH anzutölten und kann berichten, dass das durchaus etwas werden könnte. Ich habe mir überlegt, dass ich das eher auf der Bahn übe und auf dem Reitplatz beim Traben aus dem SH bleibe. So kann Mána hoffentlich besser unterscheiden, was ich will.

Hört sich gut an mit dem SH. Die Gangarten ortsgebunden zu trainieren, finde ich auch sinnvoll.

Zitat
Meine Hilfengebung im Tölt erscheint mir persönlich völlig willenlos, aber es funktioniert.

Ich hab gelernt, dass es nicht "die" Tölthilfe gibt. Du kannst also guten Gewissens einfach das machen, was funktioniert ;)

Zitat
Der Galopp wird immer besser und das abwechselnde Tölten und Galoppieren bringt total Spaß. Aus dem Schritt kommt der Tölt auch immer besser, wobei das nach wie vor passig ist. Da ich selten jemanden da habe, der das kontrollieren kann, muss ich mich auf mein Gefühl verlassen.

Hört sich auch gut an. Ich find interessant, dass der Galopp auch besser wird. Was denkst du: Kommt das einfach davon, dass du mehr galoppierst (falls du das tust) oder davon, dass du Tölt übst?

Zitat
Ich habe mir schon überlegt was eigentlich passieren würde, wenn ich Mána mal stärker im Pass treiben würde. Das erscheint mir irgendwie frevelhaft, allerdings ist das Quatsch. Schließlich gibt es Passrennen. Physiologisch ist das bestimmt für den Rücken alles ungesund, aber Spaß könnte das machen...

Ich glaube, im Andrea-Jänisch-Buch steht, dass Pass, also schneller Pass, das Pferd auch lockern kann und dadurch den Tölt verbessern. Dann scheint es dem Rücken wohl nicht so zu schaden. Kommt aber wohl auch wieder auf's Pferd an, wahrscheinlich bringt Pass nicht bei allen Pferden was.
Wenn ich ein paar Mal, wenn Hylling aus dem Galopp in Pass fällt, das unterstütze und sie auch treibe, merke ich allerdings auch die "Nachwehen" im Trab, der dann nicht mehr so zuverlässig kommt. Aber Mána scheint im Trab ja ziemlich sicher zu sein. Hylling hat am Anfang als "Mitteltempo" Trab und auch oft Schweinepass angeboten, und das kommt dann wieder mehr. Wobei ich grad beim Überlegen glaube, dass das "Pass-/Trab-Pendel" nicht mehr so extrem schwingt, sondern eher ausgeglichener wirkt, also dass ein bisschen Pass nicht mehr so viel am Trab "kaputtmacht" wie früher.
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 05. September 2012, 16:52:09
Hallo Katja,

ich glaube der Galopp wird dadurch besser, dass ich mehr galoppiere und abwechselnd SH reite. Im Galopp ist der Rücken oft nicht so, wie ich mir das vorstelle. Darum immer wieder SH. Dann wieder etwas Galopp. Ist ja immer eine Gradwanderung. Sind die Mukkis noch nicht da, läuft das Pferd unphysiologisch. Übt man die Gangart gar nicht, entwicklen sich die Mukkis aber eben auch nicht wirklich. Irgendwo dazwischen geht wohl der Mittelweg. Dass das Tölten den Galopp noch zusätzlich verbessert, glaube ich eher nicht, wobei ich nicht sicher bin. Der Trab bleibt unbeeinflusst. Das ist total klasse, wie sicher Mána trabt. Naja, 10 Jahre Trabtraining sollte sich irgendwann einmal auszahlen.

Meine Moni meinte übrigens einmal zu mir, dass es eine gute Überprüfungsmöglichkeit gibt, ob das Pferd den Tölt physiologisch einigermaßen korrekt läuft. Man soll nach dem Tölten immer wieder den Zügel ganz hingeben und wenn sich das Pferd dann sofort willig und wohlig nach unten streckt, dann war alles fein. Wenn es danach geht, bin ich noch gut im grünen Bereich.

Ich glaube ich lass das mit dem Passtreiben, weil ich zwischen richtigem Pass und schnellem Schweinepass überhaupt nicht unterscheiden kann. Vor Jahren ist Mána mal bei einem Ausritt vor Schreck in den Pass gefallen. Und ich dann sofort vom Pony. Das brauche ich auch nicht wieder.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: hyxc am 05. September 2012, 22:49:46
Hallo Steffi,

Meine Moni meinte übrigens einmal zu mir, dass es eine gute Überprüfungsmöglichkeit gibt, ob das Pferd den Tölt physiologisch einigermaßen korrekt läuft. Man soll nach dem Tölten immer wieder den Zügel ganz hingeben und wenn sich das Pferd dann sofort willig und wohlig nach unten streckt, dann war alles fein. Wenn es danach geht, bin ich noch gut im grünen Bereich.

Interessant. Da werde ich mal drauf achten.

Zitat
Ich glaube ich lass das mit dem Passtreiben, weil ich zwischen richtigem Pass und schnellem Schweinepass überhaupt nicht unterscheiden kann. Vor Jahren ist Mána mal bei einem Ausritt vor Schreck in den Pass gefallen. Und ich dann sofort vom Pony. Das brauche ich auch nicht wieder.
:coffeepc: :grinwech: Tschuldigung, hört sich aber lustig an... Meine Freundin, die Hylling auch schon geritten ist, findet es ganz gräßlich und unbequem, wenn sie in den Pass (welcher auch immer...). Mich störts von der Bewegung her nicht... So unterschiedlich kann das sein.

LG
Katja
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 07. Oktober 2012, 14:57:52
Hallo Ihr Lieben,

melde mich 'mal wieder zum Thema "Màna und der Tölt". Momentan bin ich wegen Schmerzen in der Hüfte extrem gehandicapt beim Reiten. Tatsächlich ist es so, dass ich nur im Tölt schmerzfrei sitzen kann, dann allerdings danach auch im Trab, das ist phänomenal. Hatte ich irgendwo früher auch 'mal gelesen, dass Tölt bei Hüftathrose goldwert sein soll. Jetzt weiß ich, dass das stimmt.

Da ich nun mehr tölte habe ich einfach 'mal versucht, nicht nur gerade zu tölten, sondern auch mal ne Biegung, wo die bahn breit genug ist, um die Hand zu wechseln. Und was soll sich sagen, dass verbessert den Tölt ungemein! Auf der Biegung töltet Mána viel deutlicher und danach dann auch besser und taktklarer. lange hält sie das nicht durch, dann wird das wieder "Eisenbahnschienen-Feeling", also passig. Aber so kann ich den Tölt viel besser clicken.

Und noch ein extrem feiner Effekt kam dazu: Nach dem Tölt konnte Mána am angenommenen Zügel traben OHNE sich zu verkriechen, zu tief zu kommen, ganz einfach nur gut!

Freue mich sehr, egal was ein Gangpferdetrainer dazu sagen würde. Hätte nie gedacht, dass ich das einmal mit Mána schaffen würde...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ramona am 07. Oktober 2012, 18:36:48
Wie schön, Steffi  :cheer:
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Merle am 07. Oktober 2012, 19:59:17
Hallo Stffi,

Schön, dass es bei dir so gut klappt  :)

Ich habe auch einen kleinen 5-Gänger und nehme mit ihm regelmäßig Reitunterricht bei einer Gangpferdetrainerin. Seit kurzem haben wir jetzt auch mit dem Tölt begonnen und ich soll dabei ganz normal Biegung fordern. Auf der gebogenen Linie fällt es Lagsi einfacher sauber zu tölten, wobei ich bei viel Biegung z.B. Volten doch recht viel Spannung halten muss, damit wir nicht "rausfallen".
Gut für den Tölt ist es ja auch ihn bergab zu reiten, da ist die laterale Bewegung wohl irgendwie einfacher...

Und noch ein extrem feiner Effekt kam dazu: Nach dem Tölt konnte Mána am angenommenen Zügel traben OHNE sich zu verkriechen, zu tief zu kommen, ganz einfach nur gut!

Meine Erfahrung ist es ist es auch, dass Lagsi sich nach dem Tölt nicht mehr verkriecht und vorallem im Schritt schön an den Zügel kommt  :cheese:
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 07. Oktober 2012, 21:14:53
Hallo Marie,

das ist ja spannend, dass Du das kennst mit dem "Nicht-mehr-verkriechen" nach dem Tölt. Verstehe einer diese ganze Balance und Spannungsthermatik bei den Mehrgängern.

Ich versuche nach wie vor Mána ohne viel Spannung zun tölten, wobei der Tölt dann eher passig wird. Aber die hochgereckten Köpfe, fast senkrecht, das kann einfach nicht gut sein für den Rücken. Da Mána ohnehin so eine kleine überbaute Maus ist, muss ich da einfach noch 3x mehr vorsichtig sein. Mein Ziel ist der Tölt bei gerader Kopf/Halshaltung. Mal sehen, wann und ob das geht.

Bergab ist hier in Hamburg nicht so einfach zu finden, aber es geht auch so.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Merle am 09. Oktober 2012, 14:04:06
Hey Steffi,

das ist ja spannend, dass Du das kennst mit dem "Nicht-mehr-verkriechen" nach dem Tölt. Verstehe einer diese ganze Balance und Spannungsthermatik bei den Mehrgängern.

Das ist halt ein Ding für sich, aber wenn man sowas weiß kann man es ja auch für sich nutzen  :cheese:

Ich versuche nach wie vor Mána ohne viel Spannung zun tölten, wobei der Tölt dann eher passig wird. Aber die hochgereckten Köpfe, fast senkrecht, das kann einfach nicht gut sein für den Rücken. Da Mána ohnehin so eine kleine überbaute Maus ist, muss ich da einfach noch 3x mehr vorsichtig sein. Mein Ziel ist der Tölt bei gerader Kopf/Halshaltung. Mal sehen, wann und ob das geht.

Ich tölte jetzt erst seit 3 Wochen im Reitunterricht, also muss ich das noch ein wenig üben :roll: ,  aber ich reite dann lieber mit etwas mehr Spannung, als raus zu fallen.
Damit wir nicht wieder dahin kommen wo wir angefangen haben (bei eben so einem total Verspannten Rücken und jeder Menge Unterhalsmuskeln)  machen wir viele Trab-Tölt Übergänge, weil wir dabei immer den Wechsel zwischen Spannung und Entspannung haben und Lagsi gerade das braucht.
Titel: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 23. Februar 2013, 21:58:09
Hallo Ihr,

ich habe gerade das Buch "Tölt" von Kaja Stührenberg gelesen und bin jetzt doch erheblich desillusioniert. Also, nicht vom Buch, sondern von mir, meinem Pferd und dem Tölt, bzw. dem generellen Gangpferdereiten. Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, dass ich es einigermaßen hinbekommen könnte sind Schritt-Töltübergänge, wenn ich genau in dem Moment clicke, wo die Verschiebung aus dem Schritt in den Tölt geschieht. Das könnte ich dann über die Dauer etwas verlängern und so vielleicht das Antölten generell absichern.

Natürlich ohne die Hand höher zu nehmen oder überhaupt irgendwie über die Zügel einzuwirken. Alles nur über den Sitz. Ich war letztlich nach dem Lesen derartig frustriert, dass ich schon überlegt habe, dass ich es einfach ganz lasse. Kennt jemand von Euch das Buch? Wenn Ihr nicht ganz grandios ein Gangpferd reitet und ausbildet, dann zieht Euch warm an...ich bin echt etwas geknickt. Immerhin läuft Mána an sich recht schön, so ganz falsch kann es nicht sein, was ich mache. Aber mit Gangpferdereiten hat das nichts zu tun, irgendwie...

Die Bilder von der Stührenberg sind sooo schön in dem Buch und 2 Bilder von der Jänisch sind quasi überirdisch gut. Auch und gerade die Pferde. Die haben auch seltsamerweise überhaupt nicht die Gebäudefehler, die die Stührenberg beschreibt (und die Mána natürlich hat). Wer mal Pferde perfekt tölten sehen möchte-ohne Unterhals-in Selbsthaltung-relativer Aufrichtung-einfach nur gut, schaut es Euch an.

Liebe und nachdenkliche Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Muriel am 23. Februar 2013, 22:52:05
:hug:

ich kann mir vorstellen, dass Du frustriert bist. Allerdings denke ich dass deine Art zu reiten sich doch sehr stark von der dieser Buchautoren unterscheidet.

Ich hab einmal fürs Weihnachtsreiten mit wenig Zeit warmgeritten. Da bin ich sehr "strikt" geritten, nicht doof doll, aber eben sehr konkret und bestimmt. Und Mirko ging bombig  :augenreib:
Und ich hab dann gedacht, wenn ich so reiten muss, damit er so geht, mag ich das nicht haben. :pueh:
dann lieber weniger erreichen, aber mit dem weniger wissen, dass es eben ein ablauschen der Bewegung ist, und kein hindrücken.
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: fifill am 23. Februar 2013, 23:53:33
Ich glaub, da hast du dir ziemlich schwere Lektüre gesucht  ;) Das Problem hatten andere auch schon. Ich nicht, da ich dieses Buch nicht gelesen habe  ;)
Ich muss zugeben, ich mach mir da nicht so einen großen Kopf. Stelle fünf isländische Viergänger nebeneinander und jeder funktioniert anders. Bei Fünfgängern vermutlich genauso. Ein Patentrezept gibt es vermutlich nicht. Probiere einfach aus, was deiner Mána gefällt, was dir gefällt und wobei ihr beide entspannt bleiben könnt.  :nick:

Fifill kann tölten (Viergänger). Allerdings wohl nur bis maximal Mitteltempo (oder Arbeitstempo  ??? - keine Ahnung, wie das richtig heißt - jedenfall das Tempo in der Mitte) und dann müßte ich da noch ein wenig Zeit und Training investieren. Er trabt viel lieber. Frisch nach der Entlassung aus dem Schulbetrieb hatte sein Tölt einen Totalausfall. Er hatte (und hat) 3 wunderbare andere Gangarten, mit denen konnte ich arbeiten.

Irgendwann (so nach gut 1 Jahr oder so) war er vom Kopf her soweit, dass er von sich aus Gangverschiebungen eingebaut hat. Dafür mußte er aber ein gewisses Go intus haben und vom Kopf her entspannt und wuselbereit sein. Ich arbeitete an allen anderen Gangarten, nie speziell am oder im Tölt bzw. am Werden des Tölts. Wenn er es von sich aus anbot, nahm ich es mit. Und wenn es - wie zu Beginn - der allerschönste Schweinepass war. Er war dabei locker und hatte sichtlich Spaß dran. Was wollte ich mehr  :)

Inzwischen weiß ich, dass er super taktklaren Tölt laufen kann (ich habe eine Freundin mal gebeten, zu testen, was so geht) und selbst sehr viel Taktgefühl hat - habe ich dann auch erst im späten Alter des Herrn Pferd herausgefunden.  ;) Allerdings alles in langsam. Dafür ist es besser, wenn er vorher galoppiert und trabt. Und er braucht immer noch ein gewisses Go intus, so dass er Spaß an seinem 4. Gang hat. Ansonsten ist es ziemlich würgig und macht weder mir noch ihm Spaß. Inzwischen können wir aus dem Schritt antölten, früher machte er das meist nach einem Galopp.
Ich habe nie Unterricht bei einem Gangpferdetrainer gemacht und Turniere gehen wir auch nicht. Ich mag das Gewürge mit vorne ziehen und hinten drauf überhaupt nicht. Ich hatte nur hauptsächlich RL's, die selbst Islandpferde haben und somit zumindest wissen, wenn Fifill einen töltigen Tag hat, was er da veranstaltet.  

Nimm einfach das, was Mána dir bietet und gucke, dass sie locker bleibt - körperlich und psychisch. Und wenn es für mehr als "wir jöckeln mal im Tölt durchs Gelände" einfach von der Veranlagung nicht reicht, dann würd ich mir da keine grauen Haare wachsen lassen.  :) In eine Form pressen, nur weil es ein Islandpony ist und das doch gefälligst zu tölten hat - ich weiß nicht.  :neinnein:
Titel: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 24. Februar 2013, 15:46:07
Hallo Ihr,

Danke für Euer Verständnis und die lieben Worte. Ich presse Mána keinesfalls in irgendein Töltschema. Darum geht es in diesem Buch auch gar nicht. Das ist es eben so ganz anders als andere Bücher, bei denen es um die Spezialgangarten geht. In diesem Buch wird der Tölt und seine Varianten so ausführlich erläutert, dass alleine die Sitzfehler und ihre Auswirkungen (Passtölt, Trabtölt, Tölt, Tribulieren) 2 Seiten ausmachen. Das frustriert mich einfach so sehr, weil ich weder das Können, noch das Wissen, vor allem aber gar nicht die Zeit habe, mich in das Thema so reinzuarbeiten, dass ich das umsetzen könnte.

Mána hat durchaus eine schöne Gangveranlagung.  Zwar eher passig, dabei vorhandlastig, aber wenn der Tölt kommt, dann kann sie den auch verhältnismäßig locker gehen. Das gefällt mir schon recht gut.

Heike, klar, Du hast Recht: Meine Art zu reiten ist schon eine ganz andere als die von professionellen Ausbildern. Mein Pferd ist auch inzwischen nicht mehr in der Lage anders zu laufen. Als junges Pferd wäre das wohl noch gegangen, aber jetzt ist das vorbei. Nach 20min gestern bei nicht ganz idealem Boden hat sie vehement mit dem Vorderhuf gegen den Boden getreten und wollte das ich absteige. Sie hat einfach keine gesunden Beine mehr. Ich bin letztlich unglaublich froh, dass sie noch so schön läuft. Aber wenn ich dann lese, was eigentlich möglich wäre...

Naja, heute saß ich 5 Stunden bei meinem Sohn in der Handballhalle...mein Leben hat einfach inzwischen auch andere Prioritäten und da muss ich auch meine Ansprüche an mich und das Pferd herunterschrauben. Sonst werde ich unzufrieden.

Das Buch ist natürlich trotzdem sehr empfehlenswert, auch wegen der wirklich gelungenen Töltbilder. Wenn man weiß, wie das aussehen kann, lernt man auch für seine eigenen Reiterei.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: cinnamon am 24. Februar 2013, 16:07:54
Ich hab einmal fürs Weihnachtsreiten mit wenig Zeit warmgeritten. Da bin ich sehr "strikt" geritten, nicht doof doll, aber eben sehr konkret und bestimmt. Und Mirko ging bombig  :augenreib:
Und ich hab dann gedacht, wenn ich so reiten muss, damit er so geht, mag ich das nicht haben. :pueh:
dann lieber weniger erreichen, aber mit dem weniger wissen, dass es eben ein ablauschen der Bewegung ist, und kein hindrücken.

 :thup:

steffi, ich denke mal, die wenigsten von uns können ihre pferde so fördern, wie es ein profi zusammenbringt. unabhängig von der generellen frage, ob man das überhaupt möchte und welchen fallout das eventuell mit sich führt (und dabei spreche ich nicht von irgendwelchen grobheiten), denke ich, dass es unsere pferde locker verschmerzen, nicht am optimum trainiert zu werden. oder sieh es mal von der anderen seite: eine frau jänisch hat vielleicht den hintern und das know how, die sachen rauszureiten, du hast dafür die werkzeuge und das wissen, dinge dem pferd lerntechnisch optimal aufzubereiten, was zum einen die motivation auf beiden seiten enorm fördert und zum anderen das pferd viele fehler verzeihen lässt, weil man eine klare und gesunde kommunikationsbasis hat, auf der man aufbauen kann, sowie eine progressive trainingsbeziehung, in die sich beide seiten gleichermaßen einbringen können.
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: fifill am 24. Februar 2013, 19:01:35
Aber wenn ich dann lese, was eigentlich möglich wäre...
Wenn es danach geht, müßte ich meinen auf der Stelle verkaufen. Aber wer macht mit ihm dann Apportierspiele? Wem darf er dann stundenlang dauernd seinen Futtereimer hinhalten und dafür ein Möhrchen kriegen? Und wer läßt ihn ab und an mal selbst Entscheidungen treffen, auch wenn von vorn herein klar ist, dass die doof sind? Und wer läßt ihn im Wald Ponyfetzen veranstalten? ....  ;)
Ich denke, es ist toll, wenn man weiß, wie es aussehen kann, aber das Maß aller Dinge ist es nicht und deprimiert muss man davon erst recht nicht sein  :nick:  :)
Titel: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 24. Februar 2013, 22:39:36
Hallo,

ja, Ihr habt recht! Es tut gut,  sich die Maßstäbe immer wieder klar zu machen. Vielleicht bin ich manchmal auch etwas ansprüchlich. Mein Pony ist sicherlich glücklich mit mir. Sie kommt immerhin auf Zuruf von der Weide, wenn das ein Kriterium ist und läuft so gut sie kann. Und sie "spricht" mit mir, bzw. zeigt z.B. durch Hufscharren oder klopfen, dass ich absteigen soll. irgendwie ist das ja schon ein Wunder, dass sich 2 Individuen aus völlig unterschiedlichen Gattungen so verständigen können.

Will ich noch etwas mehr? Manchmal schon. Aber ich versuche realistisch zu bleiben. Morgen schaue ich wieder was geht. Und nächstes Wochenende bekommt Mána wieder Beschlag, dann ist es für sie einfach angenehmer. Dann kann ich sie auch besser trainieren in ihrem/unserem Rahmen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Muriel am 24. Februar 2013, 22:51:54
ich denke es ist schädlich, sich im Rahmen von "das ist ein erstrebenswertes Ziel und da sind wir noch Lichtjahre von entfernt" vergleichen zu wollen.

ich hab früher mal Klavier gespielt. Und dann gab es zwei Möglichkeiten, wenn ich Konzerte gehört habe.

1. Niemals im Leben werde ich das können, also sollte ich am besten gleich aufhören.



2. Es ist menschenmöglich, so zu spielen. Also bemühe ich mich und bleibe auf meinem Weg dorthin. Es ist in jedem Fall kein schlechter Weg.


ich habe mich meist - und auch später - für die zweite Möglichkeit der Eigenwahrnehmung entschieden. Das ist in jedem Fall ein besserer Begleiter für eine gute Lebenseinstellung.  :cheer: :cheer:
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: cinnamon am 25. Februar 2013, 01:31:59
ebend - die trainingsschritte, die wir unseren vierbeinern zugestehen, sollten wir auch uns selbst einräumen.
don't let perfect be the enemy of the good  ;)
Titel: Re:Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 02. März 2013, 04:24:49
Hi Steffi,

ich habe das Buch auch - oder habe ich eine andere Version als du?

In meiner Ausgabe befinden sich überwiegend Fotos von südamerikanischen Töltern bzw. Pferden Iberischen Typs. Die entsprechen einfach besser dem Bild des gut gerittenen Pferdes (speziell des deutschen Reiters) mit ihrem hoch aufgesetzten, hübsch gewinkelten Hals. Da sieht ein Isländer mit kurzem, dickem und oft auch tief angesetztem Hals schon weniger >hübsch< aus. Wobei auch die Südländer einen offeneren Winkel im Kehlbereich benötigen als das moderne Deutsche Reitpferd, da sie ebenfalls oft  einen eher dicker Hals und nur begrenze Ganaschenfreiheit besitzen.

Hast du auch auf die Aufnahmewinkel bei den (wenigen) Isländerfotos geachtet? Ein leichter Unterhals kann dabei sowieso nicht entdeckt werden.

Fehlt in deinem Exemplar das Kapitel über die Viertaktvarianten?



ich habe gerade das Buch "Tölt" von Kaja Stührenberg gelesen und bin jetzt doch erheblich desillusioniert. Also, nicht vom Buch, sondern von mir, meinem Pferd und dem Tölt, bzw. dem generellen Gangpferdereiten.
Die Bilder von der Stührenberg sind sooo schön in dem Buch und 2 Bilder von der Jänisch sind quasi überirdisch gut. Auch und gerade die Pferde. Die haben auch seltsamerweise überhaupt nicht die Gebäudefehler, die die Stührenberg beschreibt (und die Mána natürlich hat). Wer mal Pferde perfekt tölten sehen möchte-ohne Unterhals-in Selbsthaltung-relativer Aufrichtung-einfach nur gut, schaut es Euch an.

...dass alleine die Sitzfehler und ihre Auswirkungen (Passtölt, Trabtölt, Tölt, Tribulieren) 2 Seiten ausmachen

Über die Auswirkungen des Sitzes auf die Gänge schreibt Lee Ziegler wesentlich mehr Seiten.

Mir hat das Buch großteils auch sehr gut gefallen, den Artikel von S. Vierhaus darinnen finde ich allerdings ausgesprochen schlecht, da von Vorurteilen und Verallgemeinerungen triefend. Gerade Kaja Stührenberg geht ja auf die Unterschiedlichkeit der Pferde ein und macht sich auch sehr viele Gedanken dazu, inwieweit die deutsche Reiterei (Skala der Ausbildung) auf meist undeutsche Gangpferderassen anwendbar ist.


Und daß ein Berufsreiter aufgrund seiner Erfahrung ein Pferd rascher fördern und bestimmte Gänge gezielt rausholen kann als ein Freizeitreiter, das ist wohl naheliegend.

Viele Grüße

Carola
Titel: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 02. März 2013, 09:57:48
Hallo Carola,

doch, ich glaube schon, dass wir die gleiche Ausgabe gelesen haben. Den Artikel von Vierhaus fand ich auch wenig bis gar nicht überzeugend. Interessant finde ich Deine Idee, dass die Isländer-Fotos vielleicht einfach nur geschickt aufgenommen worden sind. Schau `mal einer an, wie naiv ich manchmal an solche Bücher heran gehe, weil mich der "große" Name so beeindruckt.

Später mehr...
Grüße
Steffi
Titel: Re: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: carry87 am 26. Juni 2014, 17:48:34
Hey ihr Lieben,

ich greife das Thema hier mal wieder auf, da wir ja gerade mittendrin stecken - Loki und ich  :cheese:

Kurz zu Lokis Gangverteilung:
Er ist 5-Gänger, wurde anfangs von mir (leider) nur 3-gängig geritten und seit ein paar Monaten arbeiten wir am (entspannten) Tölt.
Da er viel Pass hat, geht er auch im Tölt oft Passtölt, neigt genauso aber auch dazu mir im Trab "davon zu laufen". Es ist wirkliche ine ganz dünne Gradwanderung zwischen den Gängen und genau daran arbeiten wir...

Angefangen mit Schrittverschiebung in Richtung Tölt, dann wenige Schritte Tölt (1-2), dann immer mehr Schritte abfragen sind wir mittlerweile bei einer ganzen Bahn angelangt.

Anfangs haben wir immer an der gleichen Stelle angetöltet um es für Loki (und mich als Töltanfänger) einfacher zu machen. So haben wir ihm (und mir  :P) die Signale deutlich beigebracht. Als das antölten immer sicherer wurde haben wir damit begonnen an unterschiedlichen Stellen anzutölten. Mittlerweile sitzt das antölten recht gut und wir üben schon auf größeren Strecken (ganz Bahn) und gehen nun auch auf dem Zirkel oder teilweise auch andere (leichte) Bahnfiguren.
Die Biegung auf dem Zirkel ist super für den taktreinen Viertakt  :nick:

Anders als die meisten Isis töltet Loki viel besser wenn wir eine leichte Steigung haben.
Bergab hingegen fällt er gerne in den Passtölt oder auch in den Trab wenn wir zu schnell werden.

Ich habe mir den Tölt aus dem Schritt erarbeitet was bei einem 5-Gänger der viel Pass zeigt die einfachste und sicherste Methode ist - aus dem Galopp erarbeiten wir uns den Rennpass (den ich momentan nicht gezielt trainiere, nur fördere wenn er ihn im hohen Tempo selbst anbietet).

Für mich war natürlich auch wichtig, dass ich keinen verspannten Loki habe, der mit hoch gehaltenem Kopf und Druck töltet. Loki sollte Spaß daran entwickeln und lernen sich selbst zu tragen. Zwar reite ich ihn momentan noch mit ausgeprägteren Hilfen, auf die Art wie wir ihn eintölten wird er aber immer feiner in den Hilfen, sodass das Endziel lediglich ein tiefes einsitzen in den Sattel ist. Anders als bei anderen Eintöltmethoden "halte" ich Lokis Kopf auch nicht oben, sondern zeige ihm lediglich den Weg. Während dem tölten ist der Zügel ohne Spannung.
Dies ist nur zu erreichen, wenn man dem Pferd die Möglichkeit gibt die Muskulatur Stück für Stück aufzubauen.

Bevor ich an den Tölt ging habe ich immer wieder versucht ihn ordentlich zu traben, da es ja doch weit verbreitet ist, dass man ein Gangpferd erst einmal 3-gängig reiten soll, bis die GGA sitzen. Das halte ich mittlerweile für einen großen Fehler in unserem Werdegang mit dem ich uns einiges erschwert habe, Man sollte immer die Gangart fördern, die das Pferd von sich aus am liebsten anbietet. Durch diesen Ansatz, dass ich nun den Tölt richtig fördere, wurde der Trab von ganz allein einfach fantastisch.

Ich hätte zwar noch so viel zu erzählen was wir so erlebt haben auf unserem bisherigen Werdegang zum Traumtölter  :lol: aber ich denke fürs erste ist jetzt trotzdem mal Schluss...  ;)
Titel: Re: Gymnastizierung beim Gangpferd /Übungen für den Tölt bzw. im Tölt / Hilfengebung
Beitrag von: Muriel am 26. Juni 2014, 18:10:16
klingt super!!! :thup: