So, also jetzt nochmal zum SH und der PFERDE-Hüfte.
Ich dachte immer, es sei eben grade der Unterschied, dass ich das Pferd im SH mit der Vorhand im Prinzip (und jetzt mal stark idealisiert) hereinbiege, während die Hüfte an sich die Position beibehält. An sich! Dass es sich dabei nicht immer um einen perfekten 90°-Winkel handelt ist mir schon klar.
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https://dl.dropbox.com/u/29756313/SH_undCo_Biegung_Hueftwinkel.png]
Nein! Das wäre die steife FN-Variante, die so aber auch nicht gemeint ist und nur so praktiziert wird, weil in der steifen Reiterei eben von vorne nach ihnten und nicht von hinten nach vorne geritten wird, um das mal ganz drastisch zu sagen.
Vielmehr geht es darum erst einmal gebogen gerade aus zu reiten (da wird dann auch nix hereingezogen oder -gebogen). Ziel dieser Übung ist es, mehr Last mit der inneren Hand auch auf der Geraden aufzunehmen, was sonst ja eher im Zirkel der Fall ist.
Für das Pferd ist es jedoch einfach zu verstehen, wenn es auch auf einer gebogenen Linie dabei geht. Doch es fällt dann zu sehr auf die innere Schulter und darum versuchen wir das nun in die gerade Bewegung mitzunehmen. Wir reiten also gerade aus, während das Pferd gebogen geht. Hat es dann mit der Schulter mehr Abstellung zur Bande, sind wir im Schulterherein. Und ist die Abstellung an der Kruppe größer, dann sind wir im Kruppe herein. Wäre sie vorne und hinten gleich, das Pferd jedoch gebogen, sind wir dort wo wir hin wollten (Ziel). Insofern sind dies Beides nur Zwischenschritte und der einfachste davon wäre das Schulter vor, der sich bereits mit dem inneren Schenke erreichen ließe, wenn das Pferd gut auf dessen Hilfe reagiert.
Aaaaaber, wenn die Hüfte sich vom Winkel her in dem Maß mit rein dreht wie die Schulter, hab ich ja Schenkelweichen?
Nein! Beim Schenkelweichen stehen Schulter und Hüfte des Pferdes parallel zu einander. Es ist also nicht gebogen und läuft nur mit kreuzenden Beinen in entsprechender Abstellung zur Bande. Das ist also komplett Murks und dem Ziel überhaupt nicht dienlich. Aber es hilft sich weiter zu versteifen, besonders im Rücken.
So. Und dann, wenn ich also davon ausgehe, dass die Pferdehüfte annähernd gerade bleibt, dann tut das auch meine Hüfte ...
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https://dl.dropbox.com/u/29756313/Schulterdrehung_vs_Huefte_2.jpg]
Wenn sie das täte, dann würde sich das Pferd nicht im Rücken biegen. Wir wären wieder bei der oftmals praktizierten aber dennoch nicht gewollten, steifen FN-Version, wo die Biegung nur im Hals erfolgt und an der Schulter endet.
Dein Becken sollte also die Winkelhalbierende zwischen Schulter und Hüfte des Pferdes sein, also sich auf die gewollte Biegung im Rücken ausrichten, bzw. diese einleiten (das Pferd richtet sich dann darauf aus und passt sich dem an).
... während sich meine Schulter mit in die Biegung dreht:
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https://dl.dropbox.com/u/29756313/Schulterdrehung_vs_Huefte.jpg]
Dein Blick und die Ausrichtung deines Oberkörpers bestimmen die Richtung in die ihr euch bewegt. Würde der Schultergürtel sich so ausrichten, dann geht ihr auf einer gebogenen Linie und nicht mehr gerade aus.
Uff!
Also genau umgekehrt, als wie Du dir das so vorgestellt hast, zumindest in meiner Welt.