Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: Bettina am 19. Juni 2011, 15:24:42

Titel: Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Bettina am 19. Juni 2011, 15:24:42
Meine Frage entstand aus diesem (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=1645.msg56070#msg56070) Thread heraus.

Also, hier nun der Extrafred zum Thema Anlehnung bei gebisslosem Reiten. Ich hab mich bisher nicht wirklich damit beschäftigt, weil ich einfach mit Gebiss geritten bin. Jetzt probiere ich grade mal Gebisslos ein wenig herum und da tauchen Fragen auf.  :cheese:

Ich lese nun, dass zumindest bei manchen Zäumungen nichts mit Anlehnung anzufangen ist, habe aber gleichzeitig die letzten Bilder von Strizi im Kopf und denke an Steffi, die sich ja auch grade mit dem Thema beschäftigt (soweit habe ich das zumindest aus den Themenvorschlägen für die ÜdM herausgelesen) — in beiden Fällen ist Anlehnung ja durchaus Thema, oder?

Wie ist das also? Hat die Anlehnung einfach eine andere Qualität (ich nehme es an, da man ja nicht die Verbindung zum Maul hat)? Oder hast du, Smiri, das ganz anders gemeint:
huch kolumbianisches bosal ist wieder was anderes...interessant
sidepull/lindell ist ok, aber da ist nix mit anlehnung. Zum ausreiten ist es super (schon ausprobiert).
und ich kapiers nur nicht (absolut im Rahmen des Möglichen :happy:).
Oder bezieht sich das nur darauf, dass bei Zäumungen mit entsprechend scharfem Nasenriemen (Seilmaterial wie beim "klassischen" Sidepull) auf (physisch vorhandene) Anlehnung, die durch anstehenden Zügel erkennbar ist, schon allein aus nasen- und hautschonenden Gründen zu verzichten ist?

Oder verstehe ich einfach mal wieder einen Begriff falsch und stelle mir unter Anlehnung was falsches vor?

Würde mich freuen, wenn ich dazu Meinungen bekomme.  :)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 19. Juni 2011, 16:12:26
Also alle die ich kenne reiten mit Sidepull auf "physische" Anlehnung - und die Pferde gehen alle sehr nett. Wüsste also nicht warum das nicht möglich sein sollte..
Praktische Erfahrung hab ich jedoch keine große da Puppe und ich uns mit Trense eigentlich "besser tun"
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Aveline am 19. Juni 2011, 16:51:46
@ Bettina...genau die Frage habe ich mir auch gestellt als ich die Bilder gesehen habe. Die Elfe läuft anscheinen sehr toll und Paula auch...ich war echt schon sehr begeistert. Und bei Dir im Fred hatte ich auch schon gelesen das Du mit Stallhalfter in der Halle unterwegs warst.

Ich habe ja noch mindestens 1 Jahr hin mit dem anreiten aber war schon am überlegen ob ich nicht gebisslos einreiten soll. Ich hatte meinen Reitlehrer wegen dem Sidepull gefragt und der meinte: Und was soll das bringen?? Das Pferd kann doch gar nicht am Zügel gehen. Mit der Antwort wollte ich mich so aber irgendwie auch nicht zufrieden geben.
Ich denke mir doch das es für ein junges Pferd auch angenehm sein kann vor allem im Zahnwechsel.


Mmmmmmmh...gibts hier wen der sein Pferd auch gebisslos angeritten hat und vielleicht auch noch dazu englisch??
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 19. Juni 2011, 17:18:41
Also ich reite schon in Anlehnung und würde die auch ganz 'klassisch' definieren.

Ich hab keine 10 kg in der Hand, wie manch Turnierreiter vielleicht.
Aber eine Verbindung ist da schon. Gut, mal mehr, mal weniger, grad in der Lösungsphase reicht mir ein in-Kontakt-treten seitens Frau Pferd.

Aber in der Arbeitsphase am aufgenommenen Zügel habe ich definiv eine ganz normale 'dressurmäßige' Anlehung...

Allerdings könnte ich mir schon vorstellen, dass sich ein Pferd ungern an ein typisches Bosal mit Rohhaut-Nasenriemen 'anlehnt', im wörtlichen Sinne...

Aktuelle Reitbilder sind im Tagebuch zu finden, bzw. auf dem Avatar sind wir auch gebisslos unterwegs. ;)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 19. Juni 2011, 18:07:08
ich reit ja immer wieder zur abwechslung oder wenn es das pferd verlangt gebisslos. bei der elfe sieht man sehr schön, wie sie sich an die hand dehnt und vertrauensvoll kontakt sucht um so den rücken hoch zu kriegen und das hinterbein untern körper... ist ja quasi "ein bewegungsablauff". mit trense (momentan nathe, untebrochen) sind wir bei weitem nicht so schön unterwegs - und auch nicht so gelassen. das löst halt einfach alte reflexe aus.

gestern, ganz aktuell, bin ich die gnädige auf kappzaum geritten. und nach 15 min hab ich mir ernsthaft die frage gestellt, WARUM hab ich mir das nur angetan.................. (und ihr!).
mein sonst sooo feines, durchlässiges pferd hat sich vorn draufbetoniert, rechts war kein durchkommen und schlussendlich kams mir vor, als würd ich "voll dringhängen". hat uns keinen spaß gemacht......... heut wieder mit trense - siehe da - mein feines durchlässiges pferd war wieder da. moirin ist aber sogar auf knotenhalfter suuuuper büffelig.

wegen dem anreiten. ich würde ein jungpferd NUR gebisslos anreiten! mach ich auch grad bei morghain so. wir sind jetzt grade erst soweit, dass sie die trense freiwillig ins maul nimmt und sie damit langsam fressen lernt. vorher ist ihr alles, was sie in ihrer gier und aufregung reingeschoppt hat, postwendend wieder ausm maul gepurzelt.
vor ein paar tagen hab ich sie zum ersten mal mit trense (blind verschnallt) an der longe (also am kappzaum) gearbeitet. das ging dann schon halbwegs, aber reiten würd ich so nicht. anlehnung ist am anfang so ziemlich das unwichtigste überhaupt. die sollen sich mitsamt reiter doch erstmal ausbalancieren lernen - und dafür brauchens den hals! ergo: wir reiten am langen zügel. momentan noch im schritt, in ein paar wochen simma soweit, dass wir mal antraben werden - wieder am langen zügel! und wenn wir soweit sind, dann möcht ich das mitm galoppieren auch so handhaben. ich sehs ja an der elfe, wie gut das für ein pferd ist, mal frei sein gleichgewicht, sein tempo und seinen takt zu finden. wenn sie DAS haben, dann kann man die zügel "in die hand" nehmen und dann wirds auch LANGSAM zeit für ein gebiss

ich finde nämlich schon, dass für wirklich feines dressurreiten ein gebiss vieles erleichtert (vorallem dem pferd!). solange es "nur" darum geht, takt, tempo, geradrichten und einen gewissen grad an anlehnung zu bekommen, ists gebisslos natürlich genauso möglich.
gehts dann aber weiter, in richtung feine durchlässigkeit, lockerheit im genick (ergo: rücken und hh - vorallem in bezug auf wandlung von schub- in tragkraf), da ist ein gebiss dann ein tolles instrument.  alleine schon das auslösen des abkaureflexes um die kiefermuskulatur zu lösen.............. oder die verschiedenen hilfengebungen auf laden oder maulwinkel - das würde MIR schon extremst fehlen.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 19. Juni 2011, 18:39:29
hab mir jetzt noch mlp's fotos angesehn........ und da sieht man es doch ganz deutlich, finde ich.........

paula geht wirklich schön! auch in anlehnung, aber das ganze geht eher in "natürliche haltung", statt in dressumäßige aufrichtung (das bitte NICHT wertend verstehen!) sie trägt sich wunderschön, sieht man toll an der muskulatur. aber "viel mehr" wird in diese richtung, nehm ich mal an, nimma drin sein.

ich glaube, das ist dann einfach der punkt, wo man sich entscheiden muss... und wo dann viele sagen: gebisslos kann man nicht in anlehnung reiten.

die ganze grundausbildung, so bis kl. L, geht sicher problemlos ohne gebiss. alles weitere in richtung "höherer dressur" kann ich mir momentan selber noch nicht wirklich vorstellen......... aber wer weiß, vielleicht lehren mich ja zeit, elfe und erfahrung was ganz anderes...........
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 43 am 19. Juni 2011, 19:40:25
Huhu Bettina,

ich habe Arcon die letzten 7 Jahre mit so einem LG-Zaum geritten. Der war allerdings verschnallt wie ein Sidepull - quasi ohne Hebelwirkung - hätte mir also die Mehrkosten definitv sparen können und ein nettes Ledersidepull kaufen können...

Ich konnte ihn eigentlich von Anfang an wie mit einer Trense damit reiten. Am hingegebenen und am langen Zügel genauso wie mit Anlehnung, die ich allerdings eher Kontakt nennen würde - hatte bei Anlehnung meistens einen Kontakt von ca 100-200 Gramm in jeder Hand. Bei mehr hätte er sich eingerollt oder hätte sich auch auf die Hand gelegt...

Also bin ich immer beim Aufrichtung erreiten so kleinschrittig vorgegangen, dass das nicht zu Stande kam, bzw. hab halt geschaut, dass ich ihn über die HH, Übergänge, Volten usw in eine Aufrichtung hole und dann die Zügel entsprechend mitverkürzt habe.

Bei einem kolumbianischen Bosal sind beide Zügel doch unten an der gleichen Stelle angebracht, oder? Das reitet man soweit ich weiß ähnlich wie ein Hackamore am durchhängen Zügel, da ist Anlehung nicht erwünscht/Ziel, sondern eben diese einhändige "Western"reitweise.

Die Gedanken über Probleme mit dem Kauen kann ich gut verstehen. Bei uns war es ein rechtes Getüftel, bis ich eine Nasenriemenweite raus hatte, bei der er sowohl Kauen konnte (von selbst oder die B.) als auch das Zaumzeug so "fest" saß, dass ich nicht das Gefühl hatte, es verrutscht ständig.

Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Aveline am 19. Juni 2011, 20:17:18
@ Strizi...ah OK danke. Ich werde mal im nächsten Jahr gucken wie ich das mit Madamme dann mache und ob das dann mit dem umherswitschen klappt. Ich möchte eh nicht auf Turniere gehen sodass alles über M warscheinlich eh nichts wird. Eine fundierte Dressurausbildung ist aber, finde ich, sehr wichtig. Wenn man die auch gebisslos hinbekommen kann: umso besser. Ich hatte ja auch schon mit dem Sidepull geliebäugelt. Hört sich jetzt vielleicht blöde an aber ich hoffe nur das sich meine ab dann Reitlehrerin auch darauf einlässt. So wie es ausschaut soll sie nämlich die ersten Male erst drauf weil sie Bereiterin ist.

Und das Agument mit der alleinigen Aufrichtung bzw dass das Pferd selber bestimmen kann wie es läuft finde ich gar nicht so verkehrt. Ich muss schon immer den Kopf schütteln wenn Pferde in der Stunde bis zum geht nicht mehr ausgebunen werden und dann nichtmal mehr ein FA laufen können.

Da ist mir das anders schon lieber vor allem wenn die Muskulatur ect ja erst noch aufgebaut werden muss.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 20. Juni 2011, 06:48:21
Hi,


Bei einem kolumbianischen Bosal sind beide Zügel doch unten an der gleichen Stelle angebracht, oder? Das reitet man soweit ich weiß ähnlich wie ein Hackamore am durchhängen Zügel, da ist Anlehung nicht erwünscht/Ziel, sondern eben diese einhändige "Western"reitweise.


Nein. Du hast ein paar seitliche Zügel und ein paar untere Zügel, die in die beiden unteren Ringe an der Barbada, gewissermaßen dem Kinnriemen, eingehängt sind. Und durchhängend wird es nach dem, was ich gesehen und im Kurs bei Richard Oré gelernt habe, nicht geritten.
Häufig wird im Lauf der Ausbildung allerdings m. W. vor der Umstellung auf Gebiß (traditionell sowas wie Löffelkandare) nur mehr mit den unteren Zügeln geritten bzw. auch nur mehr das untere Zügelpaar eingehängt (bzw. der untere Zügel. Sind normalerweise geschlossene dicke Seilzügel.

Wenn du es kannst, kannst du mit Kolumb. sehr differenzierte Hilfen geben (ich kann es nicht, aber ich arbeite dran.....).

Viele Grüße

Carola

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 20. Juni 2011, 08:29:08
hab mir jetzt noch mlp's fotos angesehn........ und da sieht man es doch ganz deutlich, finde ich.........

paula geht wirklich schön! auch in anlehnung, aber das ganze geht eher in "natürliche haltung", statt in dressumäßige aufrichtung (das bitte NICHT wertend verstehen!) sie trägt sich wunderschön, sieht man toll an der muskulatur. aber "viel mehr" wird in diese richtung, nehm ich mal an, nimma drin sein.

ich glaube, das ist dann einfach der punkt, wo man sich entscheiden muss... und wo dann viele sagen: gebisslos kann man nicht in anlehnung reiten.

die ganze grundausbildung, so bis kl. L, geht sicher problemlos ohne gebiss. alles weitere in richtung "höherer dressur" kann ich mir momentan selber noch nicht wirklich vorstellen......... aber wer weiß, vielleicht lehren mich ja zeit, elfe und erfahrung was ganz anderes...........

Erstmal, DANKE!  :dops:  :rotw:

Ich gebe zu, an manchen Punkten habe ich das Gefühl, mit Glücksrad nicht weiter zu kommen. Grade wenn Madame wieder eine Phase hat, wo sie Stellung weniger toll findet. Da kann ich mit einer hoch geführten Hand am Gebiss viel eher durchkommen.  :nick: Leider reagiert Paula so - ich nenns jetzt einfach mal so - panisch aufs Gebiss, dass damit nicht mehr gearbeitet werden kann, als am Runterkommen. Zu ernsthafter Dressurarbeit komm ich damit nicht, weil sie spätestens nach 10 Minuten die Schnauze voll hat und dicht macht. Egal wie fein und ruhig ich versuche, zu reiten.  ???

Dann gibt es aber wieder Momente, grade beim Longieren, wo sie (im Galopp) selbstständig eine durchaus beachtliche Versammlung und Aufrichtung anbietet. Da ist ja überhaupt keine Anlehnung in dem Sinn gegeben. Da frag ich mich dann wieder, ob es nicht doch ohne alles geht?

Ist es nicht theoretisch möglich, das Pferd über den Sitz so unter den Schwerpunkt zu reiten, dass die Versammlung bis zum höchsten Grad möglich wäre? Also bei entsprechendem Können (Sitz)?
Wenn wir einen guten Tag haben, schaffe ich es über reines Hintern zammzwicken vom Galopp in den Schritt, rund, ohne Holpern. Wenn ich sie immer so am Sitz hätte, ginge dann auch gebisslos nicht mehr?

Ich könnte es mir vorstellen.  :nick: Wobei ich auch glaube, dass ICH das nicht schaffe. *g*

Aber wenn du sagst, bis L kein Problem und ich es irgendwann schaffe, Paula wirklich reell (!) auf L-Niveau zu reiten, reicht mir das völlig. Das ist nämlich mein hochgestecktes Lebensziel... *träum* Eine Aufgabe Klasse L, durchgehend durchlässig, auf den Punkt geritten, über den Rücken, ohne Schieben und Ziehen... *hach*
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 20. Juni 2011, 08:53:25
Hallo Bettina,

als überzeugte Gebisslos-Reiterin würde ich bei Ursula unterschreiben. Es kommt darauf an, was Du mit einem Pferd erreichen möchtest und schlicht gesagt, wie gut der Sitz und wie gut die Hand ist, mit der Du reitest. Bei meinem relativ begrenztem Können, werde ich dressurmäßig gebisslos nur bis zu einem gewissen Punkt kommen, meines Erachtens. Diesen Punkt würde ich als Ziel folgendermaßen beschreiben: Mein Pony soll sich an den Zügel herandehnen, Anlehnung halten und mit einer aktiven Hinterhand über den Rücken gehen.
Ich glaube und hoffe, dass ich mit diesem Grundstock mein Pferd gesund und gut bemuskelt weiterhin reiten kann.
In wie fern ein Pferd gebisslos in eine "echte" Versammlung geritten werden kann, hängt sicherlich vom Potenzial des Pferdes und vor allem des Reiters ab. Meine Freundin aus dem bayrischen Wald reitet so gut, dass sie gebisslos Traversalen tölten kann und die Pferde in verschiedenen Lektionen ausgesprochen gut versammelt gehen. Sie variiert Kappzaum, Reithalfter und Glücksrad. Sie meint aber z.b., dass sich für tunierreife Trabverstärkungen die meisten Pferde und Reiter mit einer Trense leichter tun würden.

Es kommt also immer darauf an, was man reiten möchte und was das Pferd kann.
Zum Einreiten würde ich immer die gebisslose Variante empfehlen, ob man dann dabei bleibt entscheidet man dann zusammen mit dem Pferd. Mána machte es mir da leicht, sie läuft einfach sensibel und schön gebisslos und für meine Ansprüche, siehe oben, reicht es.

Die Erarbeitung der Anlehnung gebisslos gestaltet sich bei uns noch etwas schwierig, da ich ein Pferdchen habe, dass sich als Gangpferd gerne pass-verspannt zeigt. Herandehnen an den Zügel klappt schon ganz gut, aber die konstantere Anlehnung geht noch nicht. Da variiere ich zur Zeit noch stark und wäre auch wirklich dankbar für CT-bezogene Hinweise. Meine RL hat da eher die Tipps in Richtung "mehr desselben" und das scheint gerade nicht effektiv zu sein.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 06:50:24
steffi brachte einen ganz entscheidenden einwurf: "In wie fern ein Pferd gebisslos in eine "echte" Versammlung geritten werden kann, hängt sicherlich vom Potenzial des Pferdes "

mit der tinkerin würde ich gebisslos nie im leben dort reiten können (ich meine jetzt nicht lektionen, sonderen "nur" das geschlossene, untertretende, sich aufwölbende pferd) wo ich jetzt phasenweise schon mit der elfe anklopfe.  und auf der elfe "sitz ich eigentlich nur oben"................. es kommt ganz sicher auf die natürliche versammlungsfähigkeit des pferdes drauf an.

weiters: ich kann mit der tinkerin z.b. alle lektionen die wir auf trense reiten auch auf halsring reiten! trabtraversalen (tölt haben wir  nicht im programm  :cheese:), galopp-schritt-übergänge, kurzkehrt, ganz egal...........(post-it an mich: ich sollt mal die piaffen am halsring probieren.........)
das ist nicht so das problem, das wird halt als lektion ausgeführt.... und das nichtmal schlecht, aber das gesamtbild ist trotzdem ein anderes und die qualität auch. und ausbilden hätt ich sie am halsring nicht soweit können (ich jedenfalls nicht!)

@mlp: die elfe kriegt ja auch noch immer nen hysterischen, wenn ich die trense reinhänge - vorallem, wenn ich zügel dran habe. mein langfristiges ziel ist aber trotzdem, sie wieder auf trense reiten zu können. jetzt wird aber erstmal ohne gebiss das vertrauen zur hand gefestigt. ich möchte, dass sie aufs reithalfter ganz zuverlässig läuft. dann werde ich die trense (ohne zügel) dazu nehmen, in weiterer folge wieder 4zügelig und dann nur noch trense........... sofern sie dann nicht schon 50 jahre alt ist   :cheese:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: cinnamon am 21. Juni 2011, 09:40:44
hier mal was nettes zum gucken:
http://www.youtube.com/watch?v=A5XUq56P_I0

(gebisslos ausbilden ungleich gebisslos nachreiten, ich find`s trotzdem nett!).
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 10:10:27
 :willwill:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Smiri am 21. Juni 2011, 11:22:04
Hola, ich wurde angesprochen - war bisschen unterwegs in letzter Zeit:
Gebisslos versteht sich  :cheese:
Hm meine Frage nach reeller Anlehnung entstand schon aus der Feststellung heraus, dass dressurmäßige Gymnastizierung ohne Anlehnung nicht möglich ist. 
Hätte ich ein  0815 Pferd, das kein Problem mit einem Gebiss hat, wäre mir das egal, da würde ich zur Abwechslung gebisslos ins Gelände gehen oder Halsring reiten und fertig.
Mein Pferd hat aber eine Problem mit dem Gebiss im Maul: sie ist Zungenschläger, und spielt ständig mit der Zunge außerhalb vom Maul wenn sie Ein Gebiss drinnen hat (egal welches). Dabei verwirft sie sich im Genick und das mit locker abkauen ist auch nicht   :confused:
Deshalb hab ich im Frühjahr jetzt beschlossen meine Eitelkeit über Bord zu werfen (ja schwierig ist das schon, zuzugeben, dass man das nicht mehr ändern wird können) und hab versucht eine Alternative zu finden.
Mit dem hannoverschen Reithalfter geht sie jetzt fast besser als jemals zuvor: sie geht in Anlehnung, sucht also von sich aus den Kontakt, sie kaut auch (auch ohne Gebiss kann ein Pferd abkauen - ich kanns nur nicht so zuverlässig abrufen) und stellung und Biegung sind gut zu erarbeiten.
Wir reiten damit jetzt auch Seitengänge und natürlich würd ich mir manchmal wünschen ich könnte genau in diesem Moment die Stellung feiner und schneller abrufen aber geht halt nicht und ich denk mir, alles was wir gebisslos reell erlernen - auf das kann ich stolz sein und mir sicher sein, dass es wirklich korrekt ist. Wie weit wir jemals kommen weiß ich nicht, aber mein Ziel ist erreichte, solange ich sie mit dem reiten gesund erhalten kann, alles andere ist ein Zuckerl!   :freu:
das klassische Sidepull mit rundem Nasenriemen war ihr zu scharf, da hat sie sich verkrochen und damit konnte  ich ihr keine angenehem Option bieten sich auf eine Anlehnung einzulassen. bitless Bridle mochte sie auch nicht so recht.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 11:36:26
ich krieg jetzt dann mal ein glücksrad zum probieren........... mal sehn, was fr. elfe dazu sagt.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 43 am 21. Juni 2011, 12:13:35
@ cinni, danke für den Link!

Huhu Dressurexperten! Mal ne Laienhafte Frage - ist es "normal" dass Pferd bei der Passage so wenig (?) untertritt? Ist nicht als Kritik gemeint, sondern als ehrliche Frage...
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 21. Juni 2011, 12:46:31
Ich gebe zu, soooo gut gefällt mir das Video auch nicht. Ganz nett, ja. Aber von MEINEM Ideal trotzdem ein Stück entfernt. Wirkt so abgespult, das Pferd wird mir teilweise trotzdem zu eng (ja, ich weiß, das ist kleinkariert, aber ich finde, freier wirkt schöner) und naja. Es schaut so aus, als wenn das Pferd 'ganz normal' geritten werde würde und zu 'Showzwecken' ohne Gebiss geritten wurde...

Das soll keine Kritik sein, man kennt ja die Umstände nicht. Aber das ist mein persönlicher Eindruck des Ganzen. *sorry*
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 43 am 21. Juni 2011, 12:54:30
Zitat
als wenn das Pferd 'ganz normal' geritten werde würde und zu 'Showzwecken' ohne Gebiss geritten wurde

oh, ich glaube nicht, dass das so einfach gehen würde. Wenn Pferd zum allerersten mal gebisslos geritten wird, ist das schon ne gewisse Umstellung. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass es so "flutschen" würde, wie es bei den beiden ja durchaus tut. Habs nur einmal gesehen, aber das sind doch einigermaßen fließende Übergänge zwischen anspruchsvollen Lektionen.
Ich finde es jedenfalls prima, dass jemand zeigt, dass eben auch anspruchsvolles Reiten gebisslos geht. (klar kann das Endprodukt IMMER kritisiert werden und könnte sicher auch immer besser sein)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 13:00:55
@ cinni, danke für den Link!

Huhu Dressurexperten! Mal ne Laienhafte Frage - ist es "normal" dass Pferd bei der Passage so wenig (?) untertritt? Ist nicht als Kritik gemeint, sondern als ehrliche Frage...


*gg* mein erster gedanke: boah - typisches turnierdressurreiten geht also auch ohne gebiss.............. DAS will ich natürlich nicht! aber, mich hat vorallem fasziniert, dass man eben KEINEN unterschied zu der "normalen" reiterei gesehen hat. WAS wiederrum zeigt, dass vermutlich doch mehr möglich ist, als in meinem kopf grad platz hat...... :cheese:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Muriel am 21. Juni 2011, 13:17:44
soweit ich weiss, ist bei der Passage erheblich weniger Untertreten als bei der Piaffe - ist eben wieder mit Abschub verbunden.

Sicher ist das Meckern auf hohem Niveau, ich hätte mir den Hals auch etwas länger gewünscht. Dennoch natürlich eine feine Sache, wenn das alles auch gebisslos geritten geht.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: penelope am 21. Juni 2011, 14:05:39
Uta Gräf ist eh eine meiner absoluten Lieblingsreiterinnen.  :D  Ich glaub irgendwo hier im Forum hab ich auch schon mal einen anderen Link zu ihr gepostet.

In versammelten Lektionen nimmt ein Pferd zwar die Hinterhand weiter unter den Körper, macht aber kleinere Schritte als im Arbeitstempo oder in der Verstärkung. Das die Hinterhufe in die Spur der Vorderhufe treten (das meinst du mit "untertreten", oder?) ist in der Versammlung nicht gewollt / bzw gar nicht möglich.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 21. Juni 2011, 15:28:32
Ich glaub, Strizi hat es so formuliert, wie ich es gemeint hab.  :cheese:

Ich wollte es nicht ernsthaft in Frage stellen, find es aber halt schon ein bisserl 'klassisch gestrampelt'.

Was absolut nicht heißt, dass ich es besser kann.  :cheese:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 21. Juni 2011, 15:48:13
Ich glaube nicht, dass gebissloses oder sogar zaumzeugloses Reiten ein Hindernis für Versammlung ist:
http://www.youtube.com/user/oepner#p/u/19/yZfcPFiAhzQ (http://www.youtube.com/user/oepner#p/u/19/yZfcPFiAhzQ)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 16:41:41
ähm, das video ist WUNDERSCHÖN............ jedoch VERSAMMLUNG sieht man nur in höchst winzigen momenten! das schulterherein ist keins, genausowenig der travers!
was beeindruckend ist, ist die piaffe - andererseits - das ist eigentlich eine klassische lektion der alten meister, dass die das am durchhängenden zügel reiten.........

und das pferd ist rein gebäudetechnisch eher eins von denen, die sich leichter mit dressur und versammlung tun.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: cinnamon am 21. Juni 2011, 18:11:33
danke strizi.
ein paar tritte piffipaffi kann ich auch am losen zügel oder am halsstrickerl andressieren, das ist keine kunst (wenn ich das ganze in zeitlupe filme und die richtigen momentaufnahmen als foto dazwischenstelle, schaut`s natürlich eindrucksvoll aus ;-)).
das aber am punkt, mit übergängen und auf durchlässigkeit zu reiten, schon (siehe uta gräf). das pferd wird stellenweise zu eng, weil es da auf die vh kommt und die balance verliert - sieht man auch am rückständigen vorderbein, das nicht nur in bewegung rückständig ist. aber wer ist schon perfekt, das ist für mich jammern auf sehr hohem niveau.
ich sehe hier ein absolut ehrlich gerittenes pferd, das sich aus der piaffe sofort vertrauensvoll va dehnt in einem wunderbar gelösten, raumgreifenden schritt. das hat nichts mit abspulen zu tun, das ist reelle ausbildung.
in der passage ist es durch die vorwärtsbewegung völlig normal, dass die flächenverkleinerung geringer ist, als in der piaffe zb.
dass das pferd hier trotzdem versammelt und auf der hh ist, sieht man daran, dass die hb nicht raus schieben, sondern unter den körper federn.
davon abgesehen wird man kein wb-schiff mit einem iberer vergleichen können, das sind äpfel und birnen ;-)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: penelope am 21. Juni 2011, 20:40:07
http://www.youtube.com/watch?v=hraoW5bEuUI

Hier ist noch mal ein Video von Uta Gräf (allerrdings auf einem jüngeren Pferd) zum Vergleich mit Gebiss. Ich finde das wesentlich schöner - allerdings mag ich typische Grand Prix Pferde meistens weniger als die Joungsters.

In diesem Video finde ich sie einfach nur genial reitend. Wie das Pferd immer, wenn sie mal Schulterhein oder Schenkelweichen anfordert, gleich wieder in die Dehnung geht, wie klasse die Übergänge sind, wie unglaublich fantastisch sie sitzt ... hach ... da könnt ich schmachten wie ein Teene bei den Backstreet Boys  :love:  ;)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: sparko am 21. Juni 2011, 20:56:53
da muss ich dir zustimmen - wie toll das pferde an den hilfen (sitz UND bein) und im takt bleibt in der dehnung... ein traum  :willwill: :willwill:
die übergänge ... von denen kann ich nur träumen - toll!!!

ab und an finde ich allerdings ihre hand auch zu hoch
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 21:00:02
oh wow................ DAS gefällt mir. dieser sitz! diese geschmeidigkeit in den übergängen - der reinste augenschmaus............. hach........
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: penelope am 21. Juni 2011, 22:07:33
Und die hält ihre Pferde übrigends auch in Laufställen und auf der Weide. Ihr Mann (oder Lebensgefährte?) ist in der Working Eqitation erfolgreich unterwegs.

Solche Lichtblicke gibt es also auch in der interneationalen Turnierszene.  :nick:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 21. Juni 2011, 22:09:06
jaja - solche braucherts halt mehrere............ absolut genial!
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Muriel am 21. Juni 2011, 22:37:10
eher Lebensgefährte  ;) aber der war schon vor fast zwanzig Jahren nett anzuschauen beim Reiten. Der Mann, meine ich. Und seine Pferde.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Bettina am 21. Juni 2011, 22:46:46
das klassische Sidepull mit rundem Nasenriemen war ihr zu scharf, da hat sie sich verkrochen und damit konnte  ich ihr keine angenehem Option bieten sich auf eine Anlehnung einzulassen. bitless Bridle mochte sie auch nicht so recht.

Daraus schließe ich nun also, dass es dir im Prinzip mit der Aussage darum ging:
Oder bezieht sich das nur darauf, dass bei Zäumungen mit entsprechend scharfem Nasenriemen (Seilmaterial wie beim "klassischen" Sidepull) auf (physisch vorhandene) Anlehnung, die durch anstehenden Zügel erkennbar ist, schon allein aus nasen- und hautschonenden Gründen zu verzichten ist?

Also nicht: "Ohne Gebiss kann man nicht in Anlehnung reiten." sondern "Bei manchen gebisslosen Zäumungen empfiehlt es sich nicht, mit dauerhafter Anlehung zu reiten."

Oder?
Danke euch allen schon mal für eure Meinungen dazu - werde mich mal nochmal in Ruhe durchfieseln hier.

Ich bin heute wieder mit Stallhalfter geritten und stelle fest, dass es wirklich ganz gut geht.  :D


Eine Frage noch - auch wenn ich glaube, die Antwort schon zu kennen  :cheese: - wieso ist das in dem von Phanja eingestellten Video kein SH/kein Travers?
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: penelope am 21. Juni 2011, 22:53:09
Das Pferd in dem Video von Phanja mach mehr irgend eine Art von "übertreten" im weitesten Sinn. Zum wirklichen Seitengang fehlt das "kurzwerden" und "zusammenschieben" des Pferdes. Es ist keine echte Versammlung.

Allerdings kann die Reiterin in dem Video das auch  ;) Die ist eine der handvoll weiteren Reiterinnen die Videos ins Netz einstellt, die mir so richtig gut gefallen  :nick:

Wenn du mal andere Videos von ihr mit Zäumung anguckst, siehst du einen ganz klaren Unterschied in der Ausführung der Lektionen.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Muriel am 21. Juni 2011, 22:54:02
Zitat
Eine Frage noch - auch wenn ich glaube, die Antwort schon zu kennen  - wieso ist das in dem von Phanja eingestellten Video kein SH/kein Travers?
Weil das Pferd weder gestellt noch gebogen ist und die Schulter gerade bleibt - es ist eher ein Untertreten auf gebogener Linie - die Schulter folgt dem Untertreten und fällt nach aussen aus, um die Balance zu halten. Wäre es ein Schulterherein bzw auch im Travers würde die Schulter in Bewegungsrichtung bzw Kreisrichtung fussen (also der Huf halt), der fußt aber deutlich nach aussen.
So entspricht es eher dem 3Flip3 von A. Kurland.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 21. Juni 2011, 23:04:55
Es ging ja auch nicht darum, perfektes Reiten zu zeigen, sondern dass man Versammlung auch ohne Anlehnung und Gebiss erreichen kann oder  ???
Ansonsten würde das bedeuten, dass die Aufrichtung in der Versammlung mit der Hand erzeugt wird - das Ziel ist aber, dass man das über den Sitz erreicht. Wahrscheinlich dauert es schon länger, wirkliche Versammlung ohne Gebiss oder Anlehnung zu bekommen. Trotzdem glaube ich, dass das durchaus machbar ist, wenn man es geschickt anstellt.
Die Gräf Videos find ich ganz nett, aber vom Hocker haut es mich nicht. Mir ist das einfach zu handlastig  :nixweiss: was man in der Piaffe ja auch deutlich sieht. Ich finds nicht schlecht, aber es ist eben einfach nicht meine Welt.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Bettina am 21. Juni 2011, 23:12:43
Das Pferd in dem Video von Phanja mach mehr irgend eine Art von "übertreten" im weitesten Sinn. Zum wirklichen Seitengang fehlt das "kurzwerden" und "zusammenschieben" des Pferdes. Es ist keine echte Versammlung.

Allerdings kann die Reiterin in dem Video das auch  ;) Die ist eine der handvoll weiteren Reiterinnen die Videos ins Netz einstellt, die mir so richtig gut gefallen  :nick:

Wenn du mal andere Videos von ihr mit Zäumung anguckst, siehst du einen ganz klaren Unterschied in der Ausführung der Lektionen.
Von wem jetzt Videos mit Zäumung kucken? Von Frau Prokin? Oder von Frau Gräf?
Den Kanal von ersterer hab ich weitgehend schon gesehen... *schonlangeimAbohab* :happy:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: penelope am 22. Juni 2011, 13:18:02
von beiden  ;)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: verena am 22. Juni 2011, 16:57:33
Zum wirklichen Seitengang fehlt das "kurzwerden" und "zusammenschieben" des Pferdes. Es ist keine echte Versammlung.
Frage eines 'Nicht-Dressur-spezialisten': muß ein Seitengang immer in Versammlung geritten werden ???
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Bettina am 22. Juni 2011, 21:04:11
Mein rein angelesenes Halbwissen dazu :rotw::
Ein SH ist auf 3 Spuren versammelnd (Versammlung ist keine Voraussetzung, sondern das Ergebnis) und auf 4 Spuren eher lösend (-> nix mit Versammlung).
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 22. Juni 2011, 22:45:11
@eni: NEIN! ganz klar - ich reite sh sehr viel in der lösungsphase - auch gerne in direkter abwechslung mit renvers oder travers.
aber DAS gezeigte ist kein sh, weil, guck dir mal die hinterhand des pferdes an.......... das ist ein übertreten lassen der hh! egal ob sie es an der geraden oder auf ner kreislinie reitet. die hh tritt nicht unters gewicht rein, sondern drunter raus! 
wie gesagt, das hat auch alles seinen sinn, aber es ist schlichtweg KEIN sh!

Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Mannimen am 23. Juni 2011, 03:16:41
Habe mal zwei Videos für den direkten Vergleich zu den hier gezeigten rausgesucht (leider nicht ohne Gebiss).
Was ich damit zeigen möchte ist der Unterschied im Rücken der Tiere bei den jeweiligen Reitweisen.
http://www.youtube.com/watch?v=RgU5fxcmQno&feature=related (http://www.youtube.com/watch?v=RgU5fxcmQno&feature=related)
http://www.youtube.com/watch?v=ZC7F0Z-Ijpo&feature=relmfu (http://www.youtube.com/watch?v=ZC7F0Z-Ijpo&feature=relmfu)
Was mir bei den "Schenkelgängern" immer wieder auffällt ist, dass das Tier in sich komplett verspannt geht und sobald es jedoch zum "Rückengänger" umdressiert wird, deutlich gelöster werden kann. Es fängt also an, den Rücken wieder mehr loszulassen und eben nicht mehr festzuhalten. Allerdings geht das meiner Ansicht nach auch ohne so viel Eisen im Maul und zwischen den Rippen. ;)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 23. Juni 2011, 08:39:49
Zur Frage, ob Seitengänge automatisch versammeln: Da unterschreibe ich bei Strizi.
Ich reite auch in der Lösungsphase Schulterherein und Kruppeherein. Klar - wenn ich natürlich im Schulterherein sehr viel Abstellung wähle und sich das Pferd dann sehr viel biegen muss, wirkt die Übung schon versammelnd. Das liegt aber nicht daran, dass es ein Seitengang ist, sondern am Grad der Biegung.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: stollentroll am 06. Juli 2011, 10:14:40
ich hab meinen wallach jetzt über ein jahr nur mit glücksrad geritten. der grund lag auch bei uns darin, dass der herr ein wenig hysterisch auf trense reagiert und sich dann sofort in die brust beißt.

ich hatte mit glücksrad sofort ein gutes gefühl, dehnungsbereitschaft war da und wir haben uns so eine menge erarbeitet inkl seitengänge - alles in ganz "normaler" anlehnung. die muskulatur wollte allerdings nicht so recht kommen, wenngleich mein wallach ohnehin ein spätentwickler ist und bis vor ein paar monaten noch ordentlich gewachsen ist. unlängst habe ich wieder auf trense gewechselt und musste feststellen, dass ich mir durch das glücksrad eine - diplomatisch ausgedrückt - sehr handbetonte reitweise angewöhnt habe (was mein wallach zuweilen mit dem büffeln auf das glücksrad quittiert).  :-[ außerdem ziehe ich plötzlich am innenzügel *plärr* dafür war mein sitz auf den ersten blick recht gut, da ich mich ja in den sattel "hineinziehen" konnte  :-X trotz allem hat das gesamtbild eigentlich recht "nett" ausgesehen. beweisvideos existieren  ;) auf trense sind alle diese probleme natürlich verstärkt zu tage getreten und wurden mir so das erste mal bewusst...

auf trense ist mein wallach jetzt unsicher und von balance keine spur. wir schleudern uns durch die wendungen, die anlehnung ist mangelhaft, der unterhals wächst, es ist eine katastrophe. lektionen, die früher mühelos geklappt haben, gehen plötzlich nicht mehr, weil mein wallach kein gleichgewicht zu haben scheint. er sucht den kontakt zum gebiss höchst selten, früher dürfte er sich einen großteil der balance durch meine hand am lg-zaum geholt haben.
ich würde vorerst gerne mit trense weiterreiten, da ich mich so leichter von meinen fehlern abhalten kann. es ist allerdings höchst depremierend, da wir beide durch die halle schwanken wie zwei betrunkene. manchmal würde ich gerne wieder zum lg-zaum zurückkehren, es war irgendwie alles so einfach und ich hatte das gefühl, dass wir fortschritte machen - wenngleich ich heute weiß, dass es nicht reell war.

ich bewundere alle, die ihre pferde gebisslos weit ausbilden können. mM gehört hier ein sehr gutes körperbewusstsein und selbstdisziplin dazu, ebenso wie ein gespür für das pferd und seine bewegungen. ich scheine das alles nicht zu haben  :roll:

es ist aber - wie hier schon angemerkt - ein großer unterschied, ob lektionen gebisslos einfach nachgeritten werden oder ob ein pferd allein damit ausgebildet wird.

@gebisslos-reiter
habt ihr - wenn ihr mit steter anlehnung reitet - nie das problem, dass sich eure pferde ein wenig draufbüffeln?
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 06. Juli 2011, 11:44:53

@gebisslos-reiter
habt ihr - wenn ihr mit steter anlehnung reitet - nie das problem, dass sich eure pferde ein wenig draufbüffeln?

Nein. Wobei wir wohl noch nicht bei 'steter Anlehnung' sind. Obwohl... An guten Tagen in ruhigen Momenten geht das. Aber meine Verbindung ist auch da relativ fein, würde ich sagen, es ist eher ein immer wieder Anfragen, ob sie (also Frau Pferd) noch da ist. Falls ja, geb ich sofort wieder nach, falls nein, 'lockere' ich sie, bis ich wieder ein 'ja' bekomme.

Büffeln tut sie nie, aber wir arbeiten auch eher am Gegenteil, nämlich dass sie die Anlehung doch bitte auch suchen soll. ;)
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: penelope am 06. Juli 2011, 13:10:39
@ stollentroll:

Bist du das Glücksrad gleich so geritten, dass es eine Hebelwirkung hatte?

Das find ich bei den Dingern eh kritisch. Ich seh die fast nur mit dem Hebel verschnallt. Eben damit betrügt man sich selbst recht einfach. Genau wie bei Gebissen mit Hebelwirkung. Und da weis ich, wovon ich sprech - ich hab mir auch über Jahre eingeredet, dass mein Pferd eben keine Trense mag. Lag aber wohl doch nicht an der Trense, sondern an der Bedineinheit im Sattel und im Nachhinein ärger ich mich, dass ich mir selbst so viele Chancen zum lernen genommen hab.  :roll:

Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: stollentroll am 06. Juli 2011, 13:32:35
@penelope
nein, ich bin von anfang an in sidepull-verschnallung geritten.
"bedieneinheit im sattel" - das gefällt mir  :nick:

so gerne sich mein wallach auf trense hinter dem gebiss verkriecht, so gerne benutzt er das glücksrad jetzt als angenehme kopfstütze  :roll: ist ja klar, dass man dem hingebenden zügel dann richtung dehnungshaltung folgt...sonst müsste man den kopf eventuell auch noch selbst tragen  :D naja, die suppe muss ich jetzt irgendwie auslöffeln  :drama:

Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Muriel am 06. Juli 2011, 17:10:08
danke für Deine sehr interssante und ehrliche Rückmeldung, Stollentroll :respekt:
Ich hab auch gerade ein Glücksrad zum Ausprobieren im Kasten liegen, aber noch keine Zeit und Muße gehabt, es anzuprobieren. Bin sehr gespannt - Mirko braucht normalerweise das Kauen immer (und sei es nur ein Hauch) um locker zu werden - ansonsten neigt er dazu, den Kopf einfach hinzustellen und im Sparmodus zu laufen.
Und eben das Kauen wird mir bei gebissloser Reiterei fehlen.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 06. Juli 2011, 18:45:13
@Muriel
Also meine kauen beide auch wenn ich sie "nur" auf Kappzaum arbeite. Wenn die Arbeit den Unterkiefer lockert, kauen die Pferde auch ohne Gebiss  :cheese:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 06. Juli 2011, 21:44:04
ich reit ja die elfe momentan auch fast ausschließlich gebisslos. mit einem engl. reithalfter, wo seitl. ringe dranmontiert wurden. das ganze noch mit lammfell auf der nase, da sie dort, serreta-narben sei dank, im sommer kein fell hat.

damit läuft sie wirklich fein und sucht nun den kontakt zur hand. allerdings achte ich akribisch drauf, dass sie sich dann, in der gewünschten position (entspannter unterhalsmuskel, angespanntes/tragendes nackenband, aktiver rücken) selber trägt. das klappt in schritt und trab auch phasenweise schon ganz nett.

ein glücksrad hatte ich grad aktuell zum ausprobieren - und habs nach 2-3 versuchen wieder zurück geschickt. sie war damit extremst büffelig in der hand. hat sich draufgeknallt und biegung/stellung wurden zum "kraftakt" von hand und schenkel. nix lustig!

kaum hatte ich mein reithalfter wieder drauf, lief sie wieder, wie gewohnt.....
ja - ich hatte es mit hebelwirkung verschnallt, weil mich genau DAS interessiert hat.

mein langfristiges ziel ist es, sie wieder auf trense reiten zu können, denn auch sie klappt(e) sofort hinter die senkrechte und spult sich wahnsinnig leicht hoch. da haben wir einfach die feinabstimmung der hilfen noch nicht so gut drauf, wie gebisslos. gelegentlich kommt mal wieder die trense dazu und dann wird 4-zügelig geritten. vornehmlich im schritt kommt dann die trense zum einsatz um eben die lateralkontrolle zu verfeinern, abkauen auslösen zu können (ja, übrigens kauen tut sie auch mitm reithalfter alleine, aber der feine unterschied ist: ich kann es nicht gezielt auslösen)
so werden wir uns langsam wieder an die trense heran tasten und hoffentlich mal als positives utensil etablieren können.

Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 07. Juli 2011, 07:18:59
Ich finde schon, dass man das gezielt auslösen kann - auch gebisslos. Das ist ja nichts anderes, als den Unterkiefer zu lösen. Wenn ich also dem Pferd Stellung über den Kappzaum gebe, dient das genau dazu. In der Stellung schiebt sich der Unterkiefer unter den Atlasflügel und das geht nur, wenn das Pferd im Unterkiefer locker lässt. Und in dem Moment kaut es dann auch ab.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Mannimen am 07. Juli 2011, 07:49:04
Das allein reicht dazu meiner Meinung nach nicht. Das Pferd verschiebt den Unterkiefer nicht automatisch bei der Stellung. Es wird hier sicher schon erkannt haben, dass es dann einfacher geht und nichts mehr blockiert, denke ich.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 07. Juli 2011, 08:09:47
@phanja: teilweise stimmt das, keine frage. aber, WAS tut man mit einem pferd, dass sich dabei ohnehin schwer tut? (außer, jeden ansatz dazu bestätigen....) fr. elfe hat ja phasen, wo ich das kauen nichtmal auf trense zuverlässig abfragen kann (weder über vibieren am zügel noch über genickstellung) - gebisslos kann ich ihr dazu schlichtweg viel weniger anreiz geben.

wenn ein pferd das aber zuverlässig etabliert hat und man quasi eine "hilfe" oder ein "signal" hat, um abkauen auslösen zu können, dann klappt das sicher auch gebisslos.

moirin z.b. kaut auch immer wieder ab, wenn ich sie nur mit halsring reite
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 07. Juli 2011, 09:11:17
@strizi
Deshalb gucke ich, womit das Pferd am Besten klarkommt  :cheese:
Wollte nur verdeutlichen, dass es wahrscheinlich mehr Pferde gibt, bei denen man auch gebisslos den Unterkiefer lösen kann, als man denkt.
Ich finde, man soll sich einfach auf nix versteifen, sondern ausprobieren und aufs Pferd hören  :nick:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: strizi am 07. Juli 2011, 09:20:50
@strizi
Deshalb gucke ich, womit das Pferd am Besten klarkommt  :cheese:
Wollte nur verdeutlichen, dass es wahrscheinlich mehr Pferde gibt, bei denen man auch gebisslos den Unterkiefer lösen kann, als man denkt.
Ich finde, man soll sich einfach auf nix versteifen, sondern ausprobieren und aufs Pferd hören  :nick:
  :nick: :nick:

das hat sowieso oberste priorität - egal in welchem bereich  :cheese:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Mannimen am 07. Juli 2011, 09:35:18
Beim Formen im Stehen wird von B.B. empfohlen den Unterkiefer mit der Hand leicht zu verschieben, damit das Pferd sich besser im Genick stellen kann. Insofern reicht hier schon ein Kappzaum (ohne Gebiss). Nur zeigen und erklären muss man es schon dem Tier.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: lindalotze am 07. Juli 2011, 13:45:41
Wie soll das gehen, dass man mit dem Kappzaum allein den Unterkiefer anspricht? Ich kann mir nur vorstellen, dass ich damit erst stelle, und dann kauts. Aber nicht andersrum.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 07. Juli 2011, 13:49:20
Ich glaube Manfred meint dass man nicht zwingend ein Gebiss braucht um zum Kauen anzuregen. Sondern eben den unterkiefer mit der Hand leicht verschieben kann.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: lindalotze am 07. Juli 2011, 14:06:06
Okay, mit der Hand könnte man es vielleicht machen. Ich hatte gerade meinen schweren dt. Kappzaum im Hinterkopf, damit kann man evtl. Halswirbel verschieben, aber keinen Unterkiefer  :tuete:

Mit mir in der Reitstunde läuft eine Stute mit mech. Hackamore. Wenn sie wirklich gut an den Hilfen ist, kaut sie auf Treiben am inneren Schenkel. Das ist aber auch ein sehr gut gebautes Pferdchen mit gutem Temperament und sehr gut sitzender Reiterin, also besten Voraussetzungen.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 07. Juli 2011, 15:13:55
Okay, mit der Hand könnte man es vielleicht machen. Ich hatte gerade meinen schweren dt. Kappzaum im Hinterkopf, damit kann man evtl. Halswirbel verschieben, aber keinen Unterkiefer  :tuete:


Mit meinem Kappzaum geht das.
Paula kaut zwar eher selten ab bzw. kann ich nicht sagen, wann sie abkaut und wann sie Pellets kaut, die da noch zwischen den Zähnen hängen.

Aber den Unterkiefer verschieben kann ich:
Stellung übers Naseneisen, mit der Hand dann an der Backe bissl gegenhalten, quasi.
Dadurch zentriert man den Unterkiefer, die Stellung im Genick wird möglich.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: wessipferd am 07. Juli 2011, 18:16:12
Bei meinem Wallach habe ich überhaupt erst gebisslos zum allerersten Mal erlebt, dass er zufrieden kaut und lutscht beim Reiten. Ein Gebiss musste er immer irgendwie festhalten.

Bei der Stute einer Miteinstellerin erlebe ich derzeit ähnliches.

Keine Ahnung, was die beiden mit dem Gebiss erlebten. Es sind beides "gebrauchte" Pferde mit vermutlich mäßiger und vor allem wenig geduldig sanfter Ausbildung.

Ich reite mit LG-Zaum - momentan mit Sidepull, da den LG die Miteinstellerin zum Testen geliehen hat - und auf keine dieser Zäume egal in welcher Verschnallung knallt sich mein Wallach drauf.

Er geht meinem Gefühl nach recht willig in Kontakt und verwertet die Informationen durch den Zaum gut und richtig.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Mannimen am 07. Juli 2011, 22:39:11
Wie soll das gehen, dass man mit dem Kappzaum allein den Unterkiefer anspricht? Ich kann mir nur vorstellen, dass ich damit erst stelle, und dann kauts. Aber nicht andersrum.

Ja,

natürlich wirkt der Kappzaum hauptsächlich auf das Nasenbein und das wird durch Zupfen an der Longe erst einmal in Stellung gebracht, soweit möglich. Um nun den Widerstand, der dabei meist entsteht, zu überwinden, kommt jetzt die helfende Hand, die nun den Unterkiefer etwas verschiebt bis er unter den Atlasflügel reinrutschen kann. Dadurch wird die Blockade dann aufgelöst und das Tier kann im Genick nachgeben. Allerdings darf der Kappzaum nicht zu eng verschnallt sein, da dies ein Abkauen verhindern würde.
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: eboja am 07. Juli 2011, 22:44:22
Es ist spät, ich bin müde, und stehe deshalb vermutlich gerade felsenfest auf dem Schlauch....

Beim Reiten (um das es laut Thread-Titel ja geht) geht das aber nicht, oder? ???
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Bettina am 07. Juli 2011, 22:50:54
Beim Reiten (um das es laut Thread-Titel ja geht) geht das aber nicht, oder? ???
Nö, du stehst nicht auf dem Schlauch... das geht beim Reiten nicht. Oder anders: ICH würde es vom Pferd aus nicht umsetzen wollen so.  :lol:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Mannimen am 07. Juli 2011, 22:56:37
Nee Esther,

natürlich nicht. Das Formen im Stehen findet auch nur so statt. Dabei steht der Mensch genau vor dem Tier, wenn er ihm diese Lektion erklärt. Von dort kann er dann auch den Rücken des Pferdes gut beobachten und sehen, wie sich die eingeleitete Rotation der Wirbelsäule bis in die Hüfte fortsetzt. Hierbei geht es ja auch darum dem Tier das erst einmal zu erklären. Vom Sattel rufe ich letztlich all diese Dinge dann nur noch ab, die ich ihm am Boden beigebracht habe.

Schlaf schön
Manfred
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: eboja am 07. Juli 2011, 23:01:19
Dann bin ich ja beruhigt :lol:. Ich hatte den Übergang vom Sattel zum Boden (hier im Thread) irgendwie verpasst... :lol:
Titel: Re:Anlehnung bei gebisslosem Reiten
Beitrag von: Phanja am 08. Juli 2011, 08:15:20
Vielleicht kann ich da noch etwas Licht reinbringen. BB nimmt die Hand zu Hilfe, FALLS ein Pferd z.B. auf einer Seite Probleme hat, sich stellen zu lassen, ohne zu verkanten. Wenn die Sache aber ohne Hand klappt (und das ist gar nicht mal so selten), lässt er die Hand auch weg.
Der Kappzaum wirkt seitlich auf den Schädel und da im Prinzip die komplette untere Hälfte des Pferdeschädels aus dem Unterkiefer besteht, beeinflusst man diesen auch mit dem Kappzaum.
Wie gesagt - ich würds im Zweifelsfall einfach ausprobieren und sehen, wie das Pferd damit klarkommt.