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Brauche Rat beim Trainingsaufbau

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Brauche Rat beim Trainingsaufbau
« am: 19. Juli 2010, 14:28:14 »
Hallo!

Ich trete hier gerade irgendwie auf der Stelle und komme nicht weiter.

Mein Pferd ist zu dick und hat kaum noch Muskeln. Training ist also angesagt. Ich hab nun wieder angefangen ihn täglich zu longieren. Eigentlich ist mein Ziel ja, daß er körperlich was leisten muß, damit er ein bißchen abnimmt. Er soll also recht viel laufen bevorzugt im Trab (Galopp auf dem Zirkel fällt ihm immer noch recht schwer - anderes Thema).

Nun ist es so, daß Nial sich daran erinnert, daß ich ihm ja mal beigebracht habe mit gesenktem Kopf zu laufen. Das habe ich zunächst auch begeistert aufgenommen (m&b), denn ich bin ja froh, wenn er nicht irgendwie um mich rumrennt, sondern sich schön vorwärts abwärts streckt.

Dann habe ich versucht, mein Augenmerk mehr auf die Dauer der Trabeinheit zu lenken *wieder an die Fettpolster ran*. Ich habe also das Kopf senken nicht mehr gemarkert (außerdem find ich es auch nicht so gut, wenn er so oft aus dem Trab eine Vollbremsung macht - und das tut er natürlich nach dem Marker) und wollte ihn einfach mal mehrere Runden traben lassen.

Was ist passiert? Er hat den Kopf noch tiefer gesenkt, ist auch noch schön untergetreten, kein Rumgeschlurfe, sondern auch noch ein schönes Tempo ... das konnte ich doch nicht ignorieren! Das war so toll also hab ich gemarkert.

Mein Problem ist nun, daß ich auf diesem Weg nicht die Fettpolster wegbekomme. Denn diese gute Haltung kann er natürlich nicht sehr lange aufrecht erhalten, ich marker also schon nach kurzer Zeit.
Also doch einfach alles was er mir anbietet ignorieren und ihn "einfach nur" traben lassen? Da komme ich mir so schlecht vor ... und frage mich außerdem, ob das wirklich sinnvoll ist.

Also wie soll ich vorgehen? Was ist ein sinnvoller Trainingsaufbau? Wahrscheinlich brauche ich wirklich professionelle Unterstützung hier vor Ort (gibts keinen aus Bonn? Ansonsten muß ich wirklich auf Heike warten *zu Heike rüberschiel*). Manches Problem kann ich auch nur schwer in Worte fassen. Dazu kommt, daß ich mir oft schwer tue korrekt einzuschätzen, wieviel mein Pferd leisten kann bzw. wo ich anfange zu viel zu verlangen.

Im Moment habe ich echt einen Knoten im Kopf und weiß nicht recht, wie ich weiter vorgehen soll. Hilfe!

LG
Kerstin

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Re:Brauche Rat beim Trainingsaufbau
« Antwort #1 am: 19. Juli 2010, 14:51:44 »
*zurückschielt*  :confused:    :lol:

Also ich fürchte, mit reiner Trablongiererei bekommst Du nicht wirklich Fett abgebaut. Futterreduktion in Verbindung mit langen Ausritten, (ruhig auch im Schritt, solange der fleissig ist - also wirklich fleissig) und Galoppeinlagen (kräftigt die Bauchmuskulatur) sind da eher angesagt.

Und von zwei oder dreimal Longieren wirst Du eh keinen Effekt sehen.
Allerdings ist es so: wenn das Pferd beim Longieren nun schön läuft, Kraft und Schwung entwickelt. baut sich Fett auch in Muskelmasse um, was auf Dauer wieder den Gesamtumsatz fördert, weil jeder funktionierende Muskel schon im Ruhezustand Energie verbraucht.
Deshalb müssen die Bodybuilder ja so viel essen, um alleine die Muskelmasse nur zu erhalten.

Wenn das Pferd sehr fett ist, sollte auch EMS in betracht gezogen werden. Das Shetty einer Freundin (ist positiv getestet) bekommt seitdem ein spezielles kh-freies Futter und ist richtig schlank geworden - war jahrelang trotz sehr kontrollierter Fütterung nicht gelungen.

Zum Galopp: Da würde ich ruhig schon die Ansätze bestärken, denn damit förderst Du die Balance viel mehr, als wenn das Pferd rundenweise um den Zirkel schleudert. Und Mukkis bringt das genauso.  :nick: Auch wenn es je nach Pferd jahrelang dauern kann, das lohnt sich auf jeden Fall.  Mein Pony konnte überhaupt kaum galoppieren, da hab ich wirklich mit begonnen mit Galoppeinsprung, C+B. und erst nach Monaten kamen wir zu mehr als zwei oder drei Sprüngen, aber alles hat sich dann sehr verbessert.

lg Heike
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Re:Brauche Rat beim Trainingsaufbau
« Antwort #2 am: 19. Juli 2010, 16:11:36 »
*zurückschielt*  :confused:    :lol:

 ;D

Also ich fürchte, mit reiner Trablongiererei bekommst Du nicht wirklich Fett abgebaut. Futterreduktion in Verbindung mit langen Ausritten, (ruhig auch im Schritt, solange der fleissig ist - also wirklich fleissig) und Galoppeinlagen (kräftigt die Bauchmuskulatur) sind da eher angesagt.

Mmh, ich dachte da eher an einen joggenden Menschen, der dann am effektivsten Fett abbaut, wenn er lange bei konstantem, nicht zu hohem Puls läuft. Daher war der Trab (auch beim Reiten) für mich das Mittel der Wahl zum Fettabbau.

Und von zwei oder dreimal Longieren wirst Du eh keinen Effekt sehen.

Das ist ja klar  ;)

Allerdings ist es so: wenn das Pferd beim Longieren nun schön läuft, Kraft und Schwung entwickelt. baut sich Fett auch in Muskelmasse um, was auf Dauer wieder den Gesamtumsatz fördert, weil jeder funktionierende Muskel schon im Ruhezustand Energie verbraucht.
Deshalb müssen die Bodybuilder ja so viel essen, um alleine die Muskelmasse nur zu erhalten.

Hier habe ich dann das o.g. Problem: wie lange kann er die gewünschte Haltung beim Longieren durchhalten? Ich weiß einfach nicht wie viel ich da von ihm verlangen darf. Will ihm die Arbeit mit mir ja nicht vergrätzen, nur weil ich seine Grenzen nicht erkannt habe.

Wenn das Pferd sehr fett ist, sollte auch EMS in betracht gezogen werden. Das Shetty einer Freundin (ist positiv getestet) bekommt seitdem ein spezielles kh-freies Futter und ist richtig schlank geworden - war jahrelang trotz sehr kontrollierter Fütterung nicht gelungen.

Nial ist zum ersten Mal so fett. Kein Wunder. Durch die Lernerei war meine Zeit sehr eingeschränkt. Und die Zeit, die ich täglich für ihn eingeplant hatte, habe ich mit Maukebehandlung verbracht  :(
Hinzu kommt noch die Hitze. Die Pferde stehen am liebsten ruhig im Schatten. Habe die Jungs seit Wochen nicht mehr spielen sehen und normalerweise sind Nial und sein Freund Sam die reinsten Spielkinder.


Zum Galopp: Da würde ich ruhig schon die Ansätze bestärken, denn damit förderst Du die Balance viel mehr, als wenn das Pferd rundenweise um den Zirkel schleudert. Und Mukkis bringt das genauso.  :nick: Auch wenn es je nach Pferd jahrelang dauern kann, das lohnt sich auf jeden Fall.  Mein Pony konnte überhaupt kaum galoppieren, da hab ich wirklich mit begonnen mit Galoppeinsprung, C+B. und erst nach Monaten kamen wir zu mehr als zwei oder drei Sprüngen, aber alles hat sich dann sehr verbessert.

Ok, dann werde ich das mit in die Arbeit einbauen. Bringt ja auch Abwechslung. Also ich markere schon in dem Moment, in dem er anspringt, richtig? Wie oft pro Trainingseinheit kann/soll ich das abfragen? Die plötzlichen Stopps nach dem Marker möchte ich ja nicht zu oft provozieren.

LG
Kerstin


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Re:Brauche Rat beim Trainingsaufbau
« Antwort #3 am: 19. Juli 2010, 16:22:39 »
Hier habe ich dann das o.g. Problem: wie lange kann er die gewünschte Haltung beim Longieren durchhalten? Ich weiß einfach nicht wie viel ich da von ihm verlangen darf. Will ihm die Arbeit mit mir ja nicht vergrätzen, nur weil ich seine Grenzen nicht erkannt habe.
Ganz einfach: Du clickst, bevor er die Haltung verliert.  :cheese: das ist zu Anfang sehr schnell. Wenn das Pferd verstanden hat, was er soll, gibts zwei Möglichkeiten: Es kann versuchen in der Haltung zu laufen, dabei lässt dann irgendwann die Qualität nach, aber das Prinzip stimmt noch. Beispiel: Laufen in Versammlung (versammelter Trab) - das Pferd bietet das an, irgendwann verlässt ihn die Kraft und die Ausführung verschlechtert sich, das Pferd kommt mehr auf die Vorhand, der Schwung geht verloren. Dann war es zu lange.

oder du baust es auf über Verständnis, und das Pferd bietet die Dauer dann dazu an, die Du bestärkst.

Beispiel: Traben mit Kopfsenken --> Vorwärtsabwärtshaltung
das beginnt mit Kopfsenken, und man kann dann zunehmend Heben im Brustbein bestärken. Wenn das Pferd versteht was bestärkt wird, wird es diese Aktion vermehrt anbieten, kann das aber noch nicht lange halten.
Das Pferd gibt also genau vor, ob es kann oder nicht.

Unsere Aufgabe ist es dann zu sehen wann das bestmögliche Ergebnis ist und damit aufzuhören.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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