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Fohlen clickern

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Re: Fohlen clickern
« Antwort #15 am: 19. Juni 2014, 10:51:50 »
@ponymieze: Sorry, deine Frage ist irgendwie etwas untergegangen. Solange das Fohlen Kraulen toll findet, würd ich einfach dabei bleiben, es gibt ja auch genug erwachsene Pferde die man damit super belohnen kann  :) Ansonsten kannst du auch einfach etwas Heu oder Gras nehmen zum Clickern, sobald es das schon selber frisst. Ob das als Belohnung ausreicht wirst du daran merken, ob es dafür gern weiter Verhalten anbietet, oder nicht.

Ich hab jetzt allerdings auch keine direkte Fohlenerfahrung, würde aber auf jeden Fall versuchen so lange es geht mit dem Zufüttern von "ungesunderen" Sachen abzuwarten, vor allem solange es noch nicht abgesetzt wurde.

@Moonrise: Ich hatte die Frage im Café gelesen, bin mir aber selbst nicht so richtig sicher wie ich reagieren würde. Ich hatte mal bei Viviane ein Fohli auf dem Schoß stehen, das war irgendwie auch nicht so lustig. Ich glaub sie hatten tatsächlich einen Strick dabei und haben damit herumgewedelt, wenn es zu nervig nah kam. Außerhalb vom Menschenbereich (2m oder so) konnte es machen was es wollte, das wurde einfach ignoriert. Ruhige Annäherung stehts mit viiiel Kraulen belohnt, ein kleineres Hapsen ignoriert, bei richtigem Beißen wieder geguckt, dass das Fohli ein wenig aus dem Dunstkreis verschwindet. Aber das ist jetzt rein meine Erinnerung und Bauchgefühl.

Hätten wir die Jungspunde in der Herde stehen, hätte ich wohl wirklich einfach einen Strick dabei und würde mir damit im Fall des Falles kommentarlos Platz verschaffen, ansonsten sämtliches gewünschte Verhalten immer belohnen. Ich denk wenn man den Fokus auf nette Annäherung etc. legt, haben die das recht schnell raus.
LG Tine
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Re: Fohlen clickern
« Antwort #16 am: 31. März 2015, 12:49:04 »
Ich wurde gefragt, ob ich das Fohlen einer Freundin "handzahm" machen kann. Müsste so um nen Jahr alt sein und kennt Menschen, wenn es angefasst wird, kann es schon problematisch werden und es schmeißt sich gegen den Menschen etc. Halfterführig ist es auch nicht....Hufe wurden nur teilweise gemacht, hinten gings wohl weniger gut. Ich werde das machen, ich habe richtig Lust drauf und möchte mir vorher allerdings einen Plan erstellen. Hier schon einmal Punkte, die ich wichtig fände und die ich nicht in aller Kleinschrittigkeit aufschreibe, sondern eher einen groben Plan. Vielleicht fällt euch ja noch was ein.

Für den Anfang, Kennenlernen und Vertrauensaufbau:

1. Kurze Trainingseinheiten (bis max. 10 Minuten), Targetarbeit und Rückwärtsfüttern mit Zaun zwischen uns (Fohlen kann gehen, ich bin in meiner Sicherheitszone)
2. viele Pausen von Anfang an (Heu, Gras etc.)
3. Bei dem Fohlen Zeit verbringen auf der Wiese, im OS und jede Annäherung netter Art belohnen
4. Anfassen belohnen und immer nur Anfassen, wenns Fohlen auch gehen kann, Körpertargets (?)

Später:

5. Wenn sich die Targetarbeit gefestigt hat, könnte man einen Strick dran machen und mit dem Target führen üben, Targets irgendwann ausschleichen und dadurch die Grundsachen der Halfterführigkeit aufbauen (Schritt, Halt, Rückwärts)
6. Huftraining
(7. Medical Training
8. Verladetraining)

Ich bin gespannt, wie viel auch gewünscht ist und über welchen Zeitraum. Weil ich mir schon vorstellen kann, alleine für die Grundsachen bei einem "fass mich nicht an" Pferd eine ganze Weile zu brauchen, weils ja auch so jung ist und nicht über viel am Stück machen kann. Aber das sehe ich dann. Ich habe da auch noch drei andere Pferde am Stall, mit denen ich arbeite und somit sind auch längere Pausen zwischendrin gut. Ich muss mal sehen, wie das alles wird aber ich kann mir gut vorstellen über den Sommer intensiv mit den vier Pferden zu arbeiten, dabei sind dann zwei Jährlinge.  :cheer:
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Re: Fohlen clickern
« Antwort #17 am: 12. August 2015, 14:56:31 »
wie ist denn dein Plan bisher in die Realität umgesetzt worden?

ich glaube ich würde mir Körpertargets bei einem Fohlen erstmal komplett verkneifen. Die Gefahr dass es zu übermütig wird und einem diverse Körperteile mit Begeisterung um die Ohren wirft, wäre mir zu groß.
Was nicht dagegen spricht, die reine "kann ich dich anfassen"- Akzeptanz zu bestärken.

Das Arbeiten über einen Targetstab fände ich wohl sinnvoller.
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Re: Fohlen clickern
« Antwort #18 am: 12. August 2015, 15:44:59 »
Also ich bin natürlich unterschiedlich rangegangen, zwei Jährlinge mit unterschiedlichen Vorraussetzungen, die mit der  Mutterstute von Jährling Nr. 1 zusammenstehen und mit der ich die gleichen Sachen trainiert habe. Alles Berber Araber, alles Stuten. Alle konnten den anderen beim Training zuschauen und waren in direkter Nähe (ich wollte keinen Trennungsstress):

Jährling Nr. 1 ist mit viel Menschenkontakt aufgewachsen, lässt sich überall anfassen, gerne kraulen und ist sehr verschmust. Da sie recht höflich war/ist (Berber), musste ich nur auf Füttern mit ausgestrecktem Arm achten und dann läufts gut. Mit ihr habe ich nach der Konditionierung (Handtarget) Hufe geben geübt, am Halfter fixieren lassen (Griff ans Backenstück) und einsprühen, Decke anziehen lassen, Medical Training und Fliegenmütze anziehen. Das alles anfänglich in sehr kurzen Einheiten mit vielen Kraulpausen. Ihre Konzentration hat sich schnell gesteigert, ich mache dennoch nur kurze Einheiten mit ihr, dann Pause und dann nochmal ne Einheit. Klappt super und sie lässt sich an alles Problemlos gewöhnen. Hufe geben hat etwas gedauert, bis sie die Balance gefunden hat, wie sie stehen muss. Besitzerin kann die Hufe mittlerweile vorne alleine machen, hinten wird sie noch ab und zu geclickt beim ausschneiden.  :cheer:

Jährling Nr. 2 ist mit wenig Menschenkontakt aufgewachsen und sie hab ich ja im letzten Beitrag beschrieben. Hauptziel war: Hufe geben, die wurden bisher vor einem dreiviertel Jahr erst ausgeschnitten und da ist sie wohl etwas äähm ausgerastet und hinten konnten sie nicht gemacht werden. Sie ist eigentlich recht verfressen, allerdings bin ich einige Einheiten nicht über Konditionierung hinaus gekommen, weil sie vor lauter "Huch, da will jemand was von mir" recht häufig nach wenigen Clicks (5-10) nicht mehr kauen konnte. Ich hatte sie am Halfter mit losem Strick, einfach aus Sicherheitsgründen. Irgendwann wirkte sie offener, wenn ich gekommen bin, ich habe angefangen, anfassen lassen (Hals) zu clicken. Da war dann schnell wieder Schluss nach wenigen Clicks (10-15). Also habe ich mich vom Halfter und Strick verabschiedet (es stagnierte und sie war mir zu gestresst) und sie konnte immer gehen, wann sie wollte. Das hat sie ausgiebig getan und wenn sie weitermachen wollte, kam sie wieder zu mir ans Handtarget angedockt und wir konnten weiter machen. Kam sie nicht mehr, war eben Ende der Einheit. Das hats voll gebracht und sie ging immer seltener. Dann habe ich das Halfter wieder drauf gemacht mit Strick überm Hals und die selben Sachen trainiert wie oben. Gestern konnten dann mit meiner Unterstützung die Vorderhufe geschnitten und geraspelt werden!  :dops: Morgen sind die Hinterhufe dran. Mit ihr habe ich noch führen mit Targetsstab geübt, damit sie Abstand hält. Das hatte sie dann auch verstanden, läuft aber echt immer noch ziemlich schwankend, passt aber auf den Menschen auf. Mittlerweile lässt sie sich gerne anfassen und kraulen (Insekten sind eben doch praktisch, es juckt ja so fürchterlich überall), sie hat immer selber die Erfahrung gemacht, dass ihr niemand was böses tut und konnte es bei den anderen beiden auch beobachten.

Also an für sich habe ich alles in die Praxis umgesetzt, wir haben wenig Führtraining gemacht, weil ich dafür nicht so die Räumlichkeiten hatte und ich die drei immer in Sichtweite haben wollte, weil dann ein Stressfaktor weniger war UND Pferde auch durch beobachten lernen.

Teilweise habe ich alle drei gleichzeitig gearbeitet, zum Beispiel als es ans Decke gewöhnen ging. Die drei hatten dabei keinen Stress untereinander und ich hatte den Vorteil, dass sich alle das Ding gleich angucken konnten von allen Seiten. Hat super funktioniert und von "Wuah, was das" zu Decke auf dem Rücken in drei Trainingseinheiten fan ich schon ganz gut. Gruselige Dinge verfolgen dürfen fanden sie cool  :cheer: Ebenso beim Einsprühen. Das habe ich mit der Mutterstute geübt ohne die Jährlinge abzutrennen, wenn sie näher gekommen sind, gabs für sie auch Kekse.

Körpertargets habe ich auch ausgeschlossen. Das einzige, was eine Targetähnliche Form angenommen hat ist der Griff ans Halfter (Backenstück). War auch immer ein gutes Anzeichen dafür, ob sie weitermachen wollten, wenn sie mir mit dem Kopf entgegen gekommen sind.
LG von Frieda, Nuka, Dorado, Somnum, Baccara, Paula und Mimmi

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