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fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...

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strizi
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #30 am: 30. August 2010, 09:49:32 »
oh, danke für deinen beitrag, penelope!

der kurs am wochenende hat diesbezüglich auch wieder spuren bei mir hinterlassen.............
walter hat ganz viel jungpferde-start-erfahrung! und, da er das hauptsächlich mit quarters und anderen arbeitsrassen tut, waren seine gedanken dazu SEHR anregend.

weil bei den quarters gibts auch solche "border-collies"......... die bieten sich an - tun alles für ihren menschen - lesen des reiters wünsche und führen sie aus, bevor sie noch ausgesprochen sind........... sprich - super arbeitswillige, intelligente, streberpferde.
tja - die sieht er ABSOLUT kritisch!!!!!!!  gerade DIE müsse man mit großer vorsicht arbeiten, ja nicht alles annehmen, was sie einem geben wollen usw.

DENN: die puschen sich so sehr mit ihrem arbeitseifer, dass die fast nicht mehr arbeitbar werden. nehmen alles vorweg, setzen sich selber immens unter druck, glauben alles zu wissen, warten nicht mehr ab und gestehen sich selber keine fehler mehr zu.

sein schlusskomentar: die sind wie bordercollies! die muss man als junge hunde auch 18 std. "wegsperren" damit sie RUHE lernen. komandos und manöver können die mit 2 oder 3 noch immer ganz leicht lernen - ruhe-finden aber nicht mehr..............

darüber muss ich viel nachdenken, weil GENAU das gefühl hatte ich bei morghain vorigen sommer. und genau das hat mich bewogen, sie aus meiner reichweite zu parken und in ne schöne herde zu stellen.
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #31 am: 30. August 2010, 10:03:19 »
das trifft es sehr, wie Mirko war. Den hab ich auch fünfjährig leicht überfordert - deshalb taten uns die monatelangen Aufenthalte auf der Sommerkoppel auch immer sehr gut.
Und das CT puscht das noch ein wenig mehr mit dem Übereifern und Anbieten, deshalb muss man da noch vorsichtiger sein und klare Pausen setzen.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 52
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #32 am: 30. August 2010, 18:17:16 »
Hi,

ich hab'mit Kala (Paso Fino) auch viel Grundausbildung geclickert, manches allerdings zuwenig geübt, wie ruhig stehen (bräuchte ich manchmal, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, sollte ich also noch üben), anbinden gar nicht mangels günstiger Anbindemöglichkeit bei mir und aufgrund einer persönlichen  Panik meinerseits, daß etwas passieren könnte. An's Gebiß habe ich sie auch nicht gewöhnt, weil sie gebißlos geritten wird und ich schon seit Jahren nur mehr Nelly's Gebiß habe, da Nu ebenfalls die letzten Jahren gebißlos geritten wurde. Werde  ich möglicherweise die nächsten Tage nachholen, da ich gerade Leihgebisse habe, von wegen testen, welche Breite Lelchen braucht.

Ich hab' also das nicht geclickert, was mir persönlich nicht soo wirklich wichtig war. Ziemlich intensiv haben wir Berührtraining gemacht, auch im Gelände (also gefährliche Gegenstände berühren - macht sie immer noch gerne), da Kalafi ziemlich unsicher war. Auch alleine im Vorgarten bleiben ging bei ihr lange nicht. Was ich immer wieder übe, sind rasche Bewegungen in Kopfnähe, da sie da sehr empfindlich ist (ist ein Blümchen Rührmichnichtan). Aus diesem Grund habe ich auch Augentarget trainiert, also daß sie ihr Auge in meine hingehaltene Hand legt sowie daß sie nach unten nachgibt, wenn ich die Hand rasch auf ihre Nase lege.
Wir haben viel freies Führtraining gemacht, inkl. freies Schulterherein (nicht perfekt, aber brauchbar).

Tricktraining haben wir relativ früh begonnen, da sie sich einerseits viel von Nu abgeguckt und ohne Training angeboten hat und es ihr andererseits Spaß gemacht  hat.

Die hohe Reaktivität hat sie immer noch, also Übungen zur Ruhe bauen wir immer wieder ein. Die verschwindet am raschesten, wenn wir nicht daran arbeiten (und ist sowieso nicht unter allen Umständen gegeben). An ihrer Rempeligkeit haben wir so gut wie nicht gearbeitet, da natürlicherweise nur in Spuren vorhanden.
Ein Problem: ihre Lauflust. Als Bestärkung für Tempoverringerung/Anhalten funktioniert fast nur weiterlaufen lassen. Wer will da schon Leckers? Aber wir haben es gestern geschafft, einen ziemlich verwachsenen Weg wieder durchquerbar zu machen, indem ich alle querwuchernden Äste (außer die Heckenrosen) abgebrochen habe. Das bedeutete  ca. 1/2 Stunde für vielleicht 300-500 m Weg, mit ständigem Anhalten.

Gewaschen zu werden liebt sie. Mußten wir kaum trainieren, ist aber ziemlich ständig im Training, da ich sie sehr oft (meistens nach dem Reiten) wasche und sie dabei auch noch vereinzelt Lecker kriegt.

Lele (reinrassiges Höhlenurpferd, von Unkundigen für einen Pony/Hafimix gehalten ;), war 1 Jahr, als sie bei uns eingezogen ist) ist da ganz anders. Abgeguckt hat sie sich nix von den anderen. Alleinebleiben: kein Problem (liegt vielleicht auch daran, daß sie ihre Box mit 2 Haflingerjährlingshengsten geteilt hatte und heilfroh war, wenn sie alleine war). Mittlerweile ruft sie gottseidank schon längst auch nach den anderen (wirkte schon krankhaft, ihr Desinteresse an anderen Pferden), bleibt aber trotzdem auch alleine.

Rempeligkeit ist bei ihr absolut Thema. Wird es möglicherweise immer bleiben, also vermutlich durchbrechen, wenn man länger nicht daran arbeitet. Mit ihr habe ich viel (freies) Führtraining gemacht. Wenn man konzentriert arbeitet und sie clickt, funktioniert es auch super im Gelände (sie macht auf dem glatten Asphalt sowas wie einen Sliding Stop, wenn ich neben ihr stoppe - am durchhängenden Führstrick). Wenn ich mich verleiten lasse, mit dem Strick zu korrigieren, wird sie mühsam und unsensibel (kommt deshalb so gut wie nicht mehr vor - Frauchen ist ja lernfähig).
Antischeutraining hab'ich mit ihr extrem wenig gemacht. Viel weniger als mit Kala. Ist bei ihr auch einfach nicht notwendig.
 Sie drängt sich auch viel direkter in den Vordergrund, wenn sie nicht dran ist. Entweder ich trenne dann, indem ich mit Kala (oder Nelly im Innenhof oder Vorgarten trainiere, oder ich binde Lele an einen Baum (bei ihr habe ich da keine Angst, daß etwas passiert. Bin natürlich immer in Sichtweite). Kala war da immer viel subtiler. Hat sich einfach in mein Sichtfeld gestellt und tolle Sachen angeboten. Oder die Sachen aufgehoben, die den anderen runtergefallen sind.

Längeres Stehen an einem stationären Target hat Chrissi mit ihrer Gaviora sehr intensiv geübt. Mir hat dafür offengestanden immer die Geduld gefehlt (vielleicht raffe ich mich ja doch noch auf).

Hufe geben und sich putzen lassen habe ich natürlich auch geclickert.

Was auch noch typisch für die ängstlich-sensible Kala war: Nach Nu's Tod hat sie lange nur bei Licht geschlafen. Wenn ich es abgedreht habe, ging es taps, taps, taps, clack, und es brannte wieder (der Schalter ist im Stall). Auch mehrfach hintereinander, bis ich es aufgegeben und auf Sparlampen umgestellt habe.

So, jetzt geh'ich nach Lelchen gucken. Die ist ziemlich daneben, da ihr heute die Wolfszähne gezogen wurden.

Viele Grüße

Carola
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Ehemaliges Mitglied 43
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #33 am: 30. August 2010, 23:42:14 »
oh Carola, das ist ja absolut zuckersüß, dass Kala nur bei Licht schlafen wollte!!!!

LG Franzi
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cännsi
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #34 am: 31. August 2010, 10:02:40 »
Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht, Carola.

Ich hab mittlerweile auch in vielerlei Dingen eigene Wege eingeschlagen. Mit dem Anbinden sprichst du zB was an, was in mir genauso drin ist. Als ich sie kaufte, kannte sie es noch nicht. Also trainieren - auf Druck nachgeben bis hin zum Anbinden. Als ich noch nicht clickerte, hab ich da anscheinend ordentlich danebengegriffen, was für viele ja selbstverständlich ist: Da müssen sie halt durch! Ich seh dann immer die Situation vor Augen und bekomm die totale Gänsehaut. Dieses eine Erlebnis ist einfach in mir drinnen und wenn ich mir vorstelle, was da alles hätte passieren können :-[ Ich hab das Training dann zwar net abgebrochen, aber letztendlich hat sie es immer wieder "angetestet" wie wahrscheinlich einige meinen würden. Ich denk dann nur an die Panik in ihren Augen und weiß, dass ich das nicht mehr sehen möchte und vor allem hab ich dazu selbst nicht die Ruhe - das gestehe ich mir auch ganz ehrlich ein. Entgegen aller Meinungen und Ratschläge um mich herum damals hab ich mich dann entschlossen sie nicht mehr anzubinden. Und soll ich mal was sagen, ich hab es bisher nicht vermisst 8) die letzten 1,5 Jahre. Ich hab mich darauf eingestellt und kann damit leben, dass wir eben für viele was ganz Wesentliches des FohlenABC's bisher nicht forciert haben. Wir üben halt auf Druck nachgeben und im Hänger klappt es auch - da kann sie nirgends hin und ist mit anderen Dingen beschäftigt - irgendwann find ich die innere Einstellung daran zu arbeiten :nick: . Stress mach ich mir da aber keinen mehr. Wenn ich so drüber nachdenke ist es mir mittlerweile egal, was sich für ein Pferd in dem Alter gehört und was "unnötig" ist - immerhin muss ich damit klarkommen. Und jetzt könnts mich steinigen :nixweiss:
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