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fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...

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strizi
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #15 am: 21. August 2010, 16:22:01 »
@anke+esther: ich bin voll und ganz bei euch!!!!! klar - ich arbeite mit fohlen, die bei mir zur welt kommen auch von der ersten sekunde an.......... sowie mit einem welpen.

die grundkomandos beim welpen (sitz, platz, steh, hier und fuss) setze ich jetzt mal gleich bei einem pferd, dass sich anstandslos halftern lässt, brav am strick mitgeht, die hufe gibt und beim ta und schmied einfach anständig ist - DAS ist die grunderziehung! auf die baut alles auf.

worums mir geht: ich habs bei morghain gesehn und eben auch bei hunden. wenn man die zufrüh "fördert", dann werden das arbeitsjunkies. morghain war so, dass sie immer wieder versucht hat, auf unseren reitplatz einzubrechen, wenn wir mit anderen pferden dort gearbeitet haben. sie hat einen auf schritt und tritt verfolgt, weil sie unbedingt auch was machen wollte und wenn ich mit ihr fertig war, dann brauchte ich das halfter, um sie wieder vom reitplatz zu bekommen............... (zum reingehen hab ich noch nie was bei ihr gebraucht - also, daheim halt).............. DAS halte ich für ein pferd, das gerade mal 1,5 jahre alt ist, für NICHT "gesund"!

das ist genauso, wie der bordercollie mit seinem knappen jahr, der vor lauter überdreht-sein und arbeiten wollen überhaupt keine konzentration mehr aufbringen konnte. (gut, bei diesem einen hund weiß ich genau, wo der fehler lag...................)

ich hatte einen bordercollie-mix (unsern sam) und ich möchte eigentlich keinen mehr (obwohl der sam wirklich wirklich brav und toll und lieb und und und war). genausowenig möchte ich ein bordercollie-pferd.

na, irgendwie schade, dass es noch keine langzeiterfahrenen jungpferdeclickerer hier gibt.
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Anke
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #16 am: 21. August 2010, 16:34:30 »
Hi,

viel wichtiger als Sitz, Platz, Fuss (bzw. Leinenführigkeit) ist mir, dass das Tier eben auch die Sache mit der Führung lernt - also wenn ich sag "jetzt nicht" dann nutzt kein Rumgehampel oder sonst was, sondern nur und ausschließlich Ruhe, aber echte Ruhe, keine gespannte Ruhe oder wahlweise darf das Tier sich auch ganz trollen. Grenzen akzeptieren lernen, Frusttoleranz aufbauen, dazu noch Impulskontrolle - das ist die Bremse zum Gaspedal "mit Cheffe ganz tolle Dinge erleben". Auf jeden Fall wichtig bei Arbeitsrassen/tieren, die sich schon durchs Arbeiten-dürfen intrinsisch belohnen, aber eigentlich allgemein bei Tieren, die über positiv reinforcment ausgebildet werden, eben weil die von uns ja quasi "spielsüchtig" gemacht werden. Und da liegt oft der Feler, es wird viel zu viel Wert auf Akitivität gelegt.

edith: Ein Border Collie muss lernen NICHT zu hüten, ein Retriever NICHT etwas sofrt mit dem Maul aufzunehmen, ein Schweißhund NICHT ständig die Nase an den Boden zu kleben... ein Tier allgemein, dass es nicht immer im Mittelpunkt steht. Meine Hunde würden auch gerne immer und sofort mit mir arbeiten, ganz besonders wenn ich mich mit einem anderen Hund beschäftige, ich belohne sie daher nebenbei gezeilt für Entspannung. Und nur wenn das gar nix fruchtet, dann ziehe ich auch aktiv Grenzen.

ciao
Anke

« Letzte Änderung: 21. August 2010, 16:38:57 von Anke »
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strizi
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #17 am: 21. August 2010, 17:13:50 »
gut - konsequenz und ruhe sind für mich grundvoraussetzung, um überhaupt mit einem tier zu arbeiten/leben............ das führ ich garnicht an - sorry.

@anke: genau, was du schreibst, das mit der ruhe usw. das übersehen die meisten arbeitshundebesitzer. unser sam war darin echt super! den konnte ich mit nem halben/dreiviertel jahr schon 4 std. ins büro mitnehmen, OHNE dass irgendwer bemerkt hat, dass ich einen hund unterm tisch hatte................

bei pferden gestaltet sich das zusammenleben ja nun doch etwas anders, weil der mensch ja nur ein paar std. täglich im direkten umfeld ist - den rest der zeit verbringt das hoppa ja (hoffentlich) bei seiner herde. und trotzdem hab ich an morghain schwere bordercolliezüge feststellen müssen. und hab mich vorläufig mal aus dem spiel zurück gezogen.

hmmm - nochdazu, wo sie in der komunikation erwähnte, dass sie sowieso schon SOOOOO erwachsen sein, und kein interesse an herdengeblödel habe, weil sie müsse ja schließlich vieeeeel zuschaun und nochmehr lernen und außerdem und überhaupt hätte sie sowieso immer zu wenig zeit!  das war dann das i-tüpfelchen und ich hab das monster umgehend in ne große gemischte herde gestellt, damit sie lernen kann, ein "echtes" pferd zu sein. und es taugt ihr SEHR :cheese:
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Anke
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #18 am: 21. August 2010, 17:35:45 »
Hi,

hätte ich unter den Umständen ganz genau so gemacht, ein Problem kündigte sich quasi an und gleich gegensteuern  :nick: Kinder, die meinen "kleine Erwachsenen zu sein oder sein zu müssen" werden erstmal wieder auf Kind gepolt  :thup:

Mit Hunden ist es in der Tat leichter, da gibt es im Alltag häufiger Situationen, wo man zwar beieinander ist, aber nix zusammen macht oder einer eben seinen Dingen nachgeht. Pferde leben ja selten so eng mit uns zusammen und wer hat heute noch Zeit, regelmäßig dem Nichtstun auf einer Weide oder so zu frönen  :watch:

ciao
Anke, die sich heute irgendwie nur im Schatten oder Haus rumdrückt
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Julika
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #19 am: 21. August 2010, 22:24:10 »
Meine zwei Lütten sind jetzt sechs und ich habe wegen eigenem Nachwuchs zu Anfang wenig gemacht. Sie sind trotzdem Arbeitsjunkies. Die eine "belästigt" sogar unsere Apäppelhilfe beim Arbeiten, indem sie sich neben sie stellt, en Kopf zur Erde nimmt oder ihre Beine kreuzt. Obwohl sie nie was mit ihr gemacht hat.

Es ist immer der schmale Grat zwischen "wie nah und exklusiv hätte ich es gerne mit meinem Pferd? welche reiterlichen oder kommunkationsbezogenen Ziele habe ich?" und "was ist wirklich pferdegerecht?"

Ich hatte mal einen VFD- Mitreiter, der sein Pferd bewußt alleine hielt, um die Bindung an ihn zu festigen- so etwas wäre für uns alle hier ein No-Go. Aber wo ist sie, die Grenze zwischen Natur und Nutzung? Ich bin mir sicher, meine Pferde würden mich nicht vermissen, wenn sie mit 28 anderen auf mehreren Hektaren stehen. Tun sie aber nicht. Sie sind nur zu viert, würde ich ihnen unsere 4 Hektar gesamt zur Verfügung stellen, würden sie platzen, und vor allem möchte ich auch Spaß mit ihnen haben. Also spielen wir.

Wieviel Prozent Freizeit braucht ein (junges) Pferd? Keine Ahnung. Ich habe neben meinem Reitplatz bewußt noch einmal die Hälfte der Fläche als Wiese mit eingezäunt. Wenn sie nicht mehr wollen, steht attraktives Futter zur Verfügung. Ich glaube, daß es geistige Schutzmaßnehmen gibt, und wenn man den Jungtieren den Raum dafür läßt, sich dorthin zu begeben, ist es gut so.
Ich habe gerade einen Welpen von neun Wochen, der mehr kann als manch erwachsene Hunde. Und ich kenne zwei Geschwister, die genauso aufgewachsen sind und jetzt mit zwei Jahren freundliche, gut erzogene Hunde sind, gerne bei der Sache und genauso gerne hinter der Hofkatze her...
Als meine Freundin mir zeigte, wie sie mit den Welpen arbeitet, war es so, daß sie irgenwann einfach wieder weggetollt sind. Obwohl Leckerchen da waren.

Spannendes Thema!
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Celina
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #20 am: 22. August 2010, 08:04:11 »
Interessantes Thema! Aber ich denke auch: Vieles liegt am Grundcharakter des jeweiligen Pferdes!
Als wir damals die 3 Fohlen hier hatten, hatten wir hier 3 komplett unterschiedliche Wesen - vom ersten Tag an! Alle 3 wurden über Lob und Belohnung "erzogen". Clickern kannten wir zunächst nicht. Aber auch da war es schon so: Seersha war trotz großem Selbstbewusstsein immer etwas vorsichtiger dem Menschen gegenüber. Emely war sehr keck und wissbegierig, mochte immer gerne im Mittelpunkt stehen. Und Celina war das kleine "Paddelchen" in der Runde. Lieb, kuschelig, nicht die schnellste im Denken. So waren sie von Anfang an - und sind es im Wesentlichen geblieben. :nick:

Mit Emely und Celina haben wir dann ca. 1jährig mit dem Clickern begonnen. Emely drehte dabei schnell über - Celina nicht. Aber Emely neigte auch schon vor dem Clickern zu "überschäumenden Reaktionen"... :cheese:

Nun haben wir ja mit Maible wieder ein Jungpferd hier. Und sie kommt charaktermäßig enorm nach Emely: Sehr intelligent, bisschen frech, lernbegierig.... :lol:

Mit Celina habe ich als Jungpferd wenig "Spielkram" geübt, weil wir mit der normalen "Grunderziehung" eigentlich schon ausgelastet waren. Sie konnte sich nur sehr kurz konzentrieren, so ging einfach nicht mehr. Und Grunderziehung war mir immer erst mal das wichtigste...

Mit Maible ist es nun anders. Aber auch mit ihr üben wir wenig "Spielkram". Denn sie überdreht einfach noch zu schnell. Sie möchte zwar immer gerne und bietet sich an, jedoch ist ja auch das "Überdrehen" ein Zeichen von nicht mehr ausreichender Konzentration. Also müssen wir auch bei ihr sehr schnell jeweils abbrechen. Die Übungseinheiten sind immer noch sehr kurz. Denn mir ist es wichtig, dass wirklich in RUHE geübt wird. Wird Maible zappelig und frech, dann brechen wir ab. Denn das ist bei ihr durchaus das Zeichen: Mehr geht nicht! Obwohl sie selber es natürlich NICHT einsieht... :cheese:

Ich denke also: Kontakt zum Menschen ist wichtig. Aber weil sich Jungpferde ja noch gar nicht sooo lange konzentrieren können, reicht die normale, gute Grunderziehung meist schon als "Beschäftigungsprogramm" aus. Ich empfinde es mit als das Schwierigste in der Jungpferdeerziehung zu sehen: Wie weit reicht die Konzentrationsfähigkeit? Aber weil die Spanne eh meist noch sehr kurz ist, nimmt man dem Jungpferd ja nicht wirklich viel "Freizeit". Bei uns sind das immer nur wenige Minuten am Tag.

LG Almut

« Letzte Änderung: 22. August 2010, 08:06:45 von Celina »
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krümelzwerg
*

Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #21 am: 22. August 2010, 09:49:29 »
Das mit den überschäumenden Reaktionen kenne ich nur zu gut, seufz. So ein Kandidat ist Monty auch.

Vor über bald 2 Jahren hat er mich als Jährling in den Bauch getreten. Von da an mußte etwas passieren. Eigentlich wollte ich ihn auch nur Jungpferd sein lassen. Nach der Aktion habe ich beschlossen dass etwas mehr Erziehung in dem Fall einfach sein muss.

Wir haben uns dann etwas mehr übers Clickern informiert. Mittlerweile clickere ich aber nur noch ganz bestimmte Situationen, damit kommen wir am besten klar. Diese bestimmten Situationen sind z. B. dass das Pferd die Füße im Wassereimer stehen läßt.
Es würde sicher auch in anderen Dingen oder generell funktionieren, aber das ist einfach nicht 100% mein Weg mit dem ich mich auch wohl fühle. Also machen wir es so.

Zudem was mein Jungpferd kann:
- Hufegeben (das ist für mich eins der ersten und wichtigsten Dinge, ist aber vermutlich eine Berufskrankheit   :lol:)
- Führen lassen:
a) Pferd bleibt hinter mir
b) Pferd läuft auf gleicher Höhe
c) Pferd läuft vor mir (daran wollen wir jetzt anfangen zu arbeiten, also die Führposition noch weiter verändern)
- putzen lassen, überall anfassen lassen
- ruhig am Anbinder stehen. Dabei heißt ruhig für mich nicht statuengleich sondern ohne ständig zu hampeln. Und das auch mal länger.
- Fliegenspray kennen lernen (findet er blöde, wird aber nicht panisch)
- und bei mir bzw. in unserem Fall ganz wichtig: er muss vor mir weichen wenn ich das anfrage
- auf Pfiff von der Weide kommen (ist einfach nur praktisch und kein "Muss" klappt aber in der Regel wenn sie nicht 5 min. vorher frisches Gras zugesteckt bekommen haben)
- alleine verladen lassen (gerne auch alleine in den Hänger schicken lassen...macht sovieles einfacher)

Derzeit versuchen ca. 1 x die Woche einen kleinen Spaziergang alleine zu machen (mit anderem Pferd ist er cool und geht quasi überall hin) und noch ca. 2 x kurze Bodenarbeitssequenzen wo ich in erster Linie das Weichen und Herkommen abfrage, und das auf immer feinere Signale.

Im Stall und auf der Weide läuft er mir oft nach wie ein Hündchen. Wenn ich komme steht er schon oft blubbernd am Stalleingang und blubbert den ganzen langen Schotterweg den ich langfahre bis ich endlich parke und wenn ich wieder gehen steht er in der Regel am Tor und verabschiedet mich. Unser Verhältnis hat sich die letzten Monate stetig verbessert und er vertraut mir so dass er sich auch wenn er liegt und schläft anfassen läßt, ich mich auf ihn draufsetzen kann, ihn kraulen kann und er sich an mich kuschelt.
Das ist mir wichtig, ein gutes aber auch respektvolles Verhältnis als Basis für das ganze spätere gemeinsame Zusammenarbeiten. Dabei möchte ich dass er Freude an der Arbeit mit mir hat und sich mir gerne anschließt, und nicht weil er das Gefühl hat dazu gewzungen zu werden. Leider heißt das nicht dass es sich immer völlig vermeiden läßt zu zeigen, dass letztlich schon in erster Linie ich den Ton angebe. Sprich wenn er mir zu nahe kommt und mich halber umnieten will, muss er einfach weichen.
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Aveline
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #22 am: 22. August 2010, 12:35:44 »
Aaaalso bei uns ist das so:

Aveline (14Monate) gibt die Hufe aber zappelt manchmal wenn das Gleichgewicht nicht so mitspielt. Beim Schmied ist sie super lieb gewesen auch wenn bei dem einen Hinterhuf halt das Gleichgewicht nicht gut war.

-Beim TA letztens war sie auch lieb, aber hatte vorm Stethoskop Angst (negative Erfahrung vor ein paar Monaten).

-Wurmkur ist gar kein Problem. Die mag sie mittlerweile anscheinend gerne fressen :-)

-Das Führen ansich klappt auch ganz gut. Manchmal geht sie noch vor meiner Schulter aber das wird bei jedem Mal besser.

-Das Anbinden ist so eine Sache. Klappt eigentlich schon relativ gut aber ich binde sie auch noch nicht fest an (also lose Schlaufe).

-Putzen lässt sie sich auch.

-Fliegenspray habe ich noch nicht ausprobiert aber mit Butox kann ich sie einschmieren. Das Bein von ihr konnte ich auch mit Retterspitz und Quark einschmieren als sie ein dickes Gelenk hatte.

- Alleine spazieren war ich  noch nicht mit ihr, aber das möchte ich demnächst mal probieren. Zumindest geht sie schonmal alleine mit weg (runter zu den Ställen/Anbindeplatz) wo sie die anderen nicht sieht oder hört oder auf den Platz.


Ich denke es hat aber auch viel damit zu tun wieviele Pferde man hat oder ob man evtl (so wie ich) nur das Jungpferd hat. Die Prioritäten und auch die Zeiten liegen einfach anders, wenn man sich nur mit diesem einen beschäftigt. Am Freitag hat mir jemand gesagt das ein Pferd einem aber merken lässt wenn es keine Lust mehr hat zu arbeiten bzw noch mehr machen möchte wenn es zB nicht wirklich auf die Wiese will oder noch lange da steht.
Jedes Pferd ist aber auch anders jeder Mensch oder jedes andere Tier auch.

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lindalotze
*

Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #23 am: 23. August 2010, 14:08:21 »
Da bei den vom Chef gezüchteten Fohlen mit 6 Monaten Absetzen anstand und davor zur Fohlenschau gefahren werden sollte, hatten wir immer ein recht straffes Trainingsprogramm, das wenig Platz für "Spielsachen" lies.
Erst kam Halftern, Führen, Bremsen, Mitlaufen.
Dann Anbinden.
Dann Hufe geben, sich überall anfassen und putzen lassen. Und Wurmkuren natürlich.
Dann Einsteigen und Anhänger fahren mit Mutter.
Und Tamaris Kinder haben alle gelernt, neben der Mutter angebunden an der Kutsche mitzulaufen.

Und dann waren auch schon die 6 Monate rum und die Fohlen gingen in die Absetzerherden.  :nixweiss: Natürlich hätte man noch mehr machen können, aber das obige Pensum war schon fast nur mit täglichem (kurzem) Training zu erzielen. Auf mehr Einheiten hatte schlichtweg niemand Bock außer den Fohlen selbst.  ;D (Ich fands bisweilen ganz schön anspruchsvoll, die kleinen wuseligen instinktgesteuerten und leicht erregbaren Dinger zu bespaßen...)

Bei den oben aufgezählten Sachen verlangt natürlich keiner besonders hohe Performance, also Hufe geben ohne jeden Zucker oder so, aber allein von Mutter wegführen und halbwegs zivil wieder zurück war schon ein Ziel.  Und Anbinden und Anhängerfahren haben ihre Risiken, da hatten wir aber irgendwie immer Glück und keine panischen Kandidaten.

Die Lernkurven waren bei den einzelnen Aspekten total unterschiedlich. Cobalt war tendenziell bei allem ein Hosenscheißer wie seine Mutter, der zu heftigen Reaktionen neigte. (Mit dem hab ich auch nie viel gemacht, weil ich absolut keine Fohlen mehr wollte.)
Don schien nie fähig, die Hufe zu geben, er wollte dem Hufheber lieber das Handy aus der Gürteltasche klauen oder ging wadenbeißend auf die Knie, wie es Hengstchen beim Raufen halt so machen. (Dann halt mal...*ächz*) Generell bewegte er sich oft und  gern auf zwei Beinen wild hopsend voran und hat mich mal im spanischen Trab mit waagerecht rausgehauenen Vorderbeinen (!) zur Weide begleitet.

Persica neigte oft zum planlosen Losrennen und biss zornig ihre Mutter vor der Kutsche ins Genick, als die nicht anhalten wollte. Sie war auch damals schon etwas wackelig, sobald der Abstand zu anderen Pferden wuchs.

Bei Tamaris und Piccolo habe ich noch nicht geclickert, aber die hab ich eigentlich als umgänglich bis ausgeglichen in Erinnerung. Piccolo war auch hengstig-frech, aber nicht so ausgeprägt wie Don. Insgesamt wars bei allen Fohlen eher so, dass sie lernen mussten, ihr Temperament und ihre Reaktionen runterzudämpfen, als dass sie mit einzelnen Übungen Probleme gehabt hätten.

lg
Linda

« Letzte Änderung: 25. August 2010, 07:20:40 von lindalotze »
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #24 am: 23. August 2010, 23:13:37 »
Carola hat Jungpferde-Langzeit-Erfahrung.
Sie hat Kala als Jährling bekommen und jetzt ist sie so *schätz* 8 Jahre alt oder so. Vielleicht meldet sie sich ja noch.
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strizi
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #25 am: 24. August 2010, 19:49:37 »
Carola hat Jungpferde-Langzeit-Erfahrung.
Sie hat Kala als Jährling bekommen und jetzt ist sie so *schätz* 8 Jahre alt oder so. Vielleicht meldet sie sich ja noch.
das wäre fein!
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #26 am: 24. August 2010, 21:57:23 »
Hmm, vielleicht fühlt sie sich von dem Titel nicht angesprochen? Für mich klingt es auch erstmal so, als wären nur die Leute gemeint, die MOMENTAN ein Jungpferd ihr Eigen nennen.
Viele Grüße,
Esther
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krümelzwerg
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #27 am: 25. August 2010, 21:18:22 »
So, ich muss nun nochmal was ergänzen da wir gestern Ultraschalltermin mit der TÄ hatten.

SCHEREN: das ist zumindest jetzt die Hausaufgabe  :rotw:. Nicht dass Monty Angst gehabt hätte, aber er fand das Gefühl am Vorderbein wohl einfach blöde und war nur am Hampeln  :roll:.

Das werde ich also für solche Fälle künftig auch mit einem Jungpferd üben bzw. jetzt erstmal die Tage mit Monty :cheese:
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strizi
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...auch an die ehemaligen!!
« Antwort #28 am: 25. August 2010, 21:20:33 »
ha - scheren! das ist ja überhaupt die idee............... danke für den tipp! das ist immer praktisch, wenn sie das kennen und sich cool gefallen lassen.
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penelope
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Re:fraaaaage - an die jungpferdebesitzer...
« Antwort #29 am: 28. August 2010, 19:35:36 »
So eine interessante Diskussion startet ihr, wenn ich im Urlaub bin ...  :lol:

Ich hab Merlan mit 1,5 Jahren gekauft und ihn dann noch ein Jahr bei seinen Züchtern gelassen. Dort hat täglich jemand nach den Jungpferden geschaut und bevor es vom Sommer ins Winterquatier ging, gab es eine Woche mit ein paar Übungseinheiten in Richtung Aufhalftern, Führen und Anbinden. Das wars dann auch schon. Ich bin in der Zeit nur zum Leckerlie geben und Nase streicheln vorbei gekommen.  ;)

Als er mit 2,5 zu mir in den Reitstall umgesiedelt ist, war er absolut umgänglich. Man hat zwar gemerkt, dass er nicht viel Erfahrung hat und öfters mal nicht wusste, was er tun sollte, hatte aber total Vertrauen in den Menschen und immer motiviert, alles richtig zu machen. Ganz ganz oft habe ich gehört, was er doch für ein liebes Jungpferd sei, da würde man merken, dass man sich mit ihm als Fohlen und Jährling so viel beschäftigt hat. Da kann ich mir dann ein Grinsen nicht verkneifen  ;) Das Gegenteil trifft eher zu: Mit ihm wurde nur ganz wenig gemacht, dass aber vernünftig.

Jetzt arbeite ich mit ihm seid ca einem halben Jahr mit dem Clickertraining und zu bestimmt 80% an "ernsthaften" Sachen (wobei mir viele Sachen auch "geschenkt" wurden: Wurmkur, Führen, von anderen Pferden weg gehen beispielsweise klappte einfach von Anfang an, wohl dank dem "Grundkurs" der Züchter). Generell sind mich Sachen wie ruhiges Stehen, Hufe geben, Einsprühen und Waschen lassen sehr wichtig. Diese Sachen sitzen auch mittlerweile (hauptsächlich mit Clicker erarbeietet) recht gut. Wobei ich allerdings bei ihm noch andere Maßstäbe anlege, als bei meiner alten Stute. Ein junges Pferd mit viel Blutanteil darf auch meiner Ansicht nach gerne noch mal durch die Gegend gucken und ein wenig vorwitzig sein, solange es nicht in Nervigkeit oder Dreistikgkeit ausartet. Allerdings hab ich das Problem auch nicht: Merlan ist mir eher machmal schon etwas zu brav für sein Alter  :watch:  :lol:

Das einzige, wo wohl wirklich noch mal Arbeit ansteht, ist das Verladen. Das ist nun nicht sein Ding und leider hab ich (da ich keinen eigenen Hänger habe) nur höchst selten Gelegenheit zum Üben.  :P Da wer ich mir für die Zukunft noch was ausdenken müssen.
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