Wenn man ein in irgendeiner Richtung kompliziertes Pferd hat (und das kann jetzt alles sein) kann man den Gedanken an die Optimale Pferdehaltung (also nach allen Gesichtspunkten) eh in den Wind schreiben und muss versuchen, das bestmögliche Optimum zu erreichen.
Ich denke, genau das ist der springende Punkt.
Mir wäre zwar eine 4er oder 6er Gruppe (oder größer) auch lieber, aber dazu bräuchte ich einen ideal geführten Offenstall mit mehreren Weidehütten, mehr Fressplätzen (unter Dach) als anwesenden Pferden, mit ausreichender Distanz, mehrere Hektar Weide, einen großem, befestigten Bereich wegen der Matsche, einen Stallbetreiber, der nur bestes Heu verfüttert, darauf achtet, dass keiner der Fressplätze leer wird, einen Koppersicheren Zaun mit oben auf jedem Pfosten Isolator und Litze, ebenen Boden usw.
Leider gibts in unserem Umkreis so etwas nicht.
Dauerhaft Boxenhaltung, auch wenns nur nachts über ist, hat sich als ungeeignet für Robin erwiesen.
Gruppenstress bei für ihn unzureichender Fütterung in Gruppenhaltung - packt Robin absolut nicht. Bei Stress verzichtet er lieber aufs Fressen und "koppt sich in Trance".
Hangweiden gehen ihm zu sehr auf die HKVs beim bergabgehen, Steine auf hartem Untergrund verträgt er auch nicht mehr.
Zum Abliegen braucht er dicken, weichen, verformbaren Untergrund und ausreichend Platz.
Koppstellen sichern ist ein ziemlicher Aufwand. Aber seine Zahnstumperl machens nicht mehr lange und da darf er nur noch wenig und nur auf weichem Holz aufsetzen. Alles an waagrechten Aufsetzkanten muss gesichert werden, egal ob Stein, Mauer oder Metall.......und er ist da nicht wählerisch.
Eingesperrt sein fördert zudem das Koppen, also bleibt nur Offenstall mit Ganzjahresweide.
und wenns nun nur zu zweit ist, hoffe ich einfach mal, dass das für ihn das kleinste Übel sein wird, weil alle anderen Faktoren, die für sein Wohlbefinden wichtig sind, erfüllt werden.
Hufbearbeitung werden wir im Stall machen, beide Pferde reingesperrt und mittig abgetrennt.
Da wir nicht vorhaben, sie einzeln außer Sicht des anderen zu händeln, fällt Klebe/Trennungsstress auch weg.
Eins weiß ich, würde er in momentaner Haltung den Winter verbringen müssen, gäbe das neue Arthroseschübe mit damit verbundenen Schmerzen, möglich auch auf dem gefrorenen Matschboden wieder Huflederhautentzündung, weil das kleine Pony ihn viel bewegt, Hustenproblematik, massive Verspannungen, extremes Koppen, Langeweile und auch Stress im kleinen Zweierpaddock, wo nichtmal wenige Galoppsprünge möglich wären und auch wieder Verhaltensprobleme, weil er dann nervös, schreckhaft und schwieriger zu händeln werden würde.
Zudem ist hier geplant im kommenden Sommer alle zusammen zu stellen, ohne Fütterung tagsüber, damit sie sich nicht bekämpfen, wobei aber die Grasfläche bei weitem nicht ausreicht, um ganztags was zu knabbern.
Das wäre sowieso sein Aus - da käme dann der Magen noch mit dazu und Koliken.
Eigentlich ist dieser erneute Umzug nichts anderes, als das unweigerlich Nahende noch ein wenig hinauszuschieben.
Ich weiß, er steht jetzt gerade sehr gut da, jetzt gehts ihm gerade noch sehr gut, weil er die letzten Wochen fast für ihn Idealbedingungen hatte, zu zweit, Tags und Nachts draußen, nur bei großer Hitze oder Dauerregen in Box, sehr gutes Heu ad libitum, zweimal täglich Zufütterung, fast täglich Bespassung und Spaziergänge - aber sobald täglich wieder lange Boxenhaft die Regel ist und er in eine Gruppe auf zu wenig Platz müsste, hat das schnell massive Auswirkungen, die ich nicht mehr ausreichend kompensieren kann. Er kanns auch nicht mehr.
Er weiß ja von all dem nichts - dass es ihm gut geht, weil ich meine ganze Freizeit, meine ganzen Nerven und meine ganzen Finanzen drauf verwende, dafür zu sorgen, dass er nicht in einen Leidenszustand verfallen muss.
er lebt im Hier und Jetzt und genießt
Das soll er noch ein Weilchen machen dürfen, solange ich es ihm ermöglichen kann.
Im neuen Stall sehe ich mich dazu in der Lage - in anderen, normalen Ställen nicht mehr.