Als ich Moses als 7 Monate alten Absetzer bekommen habe, wurde er in gutem Glauben in eine Hengstaufzucht gestellt die den Fohlen 5 Wochen altes Heu gefüttert haben und das Ausmisten war sehr spärlich. Nach ca. 3 Monaten habe ich ihn dann zu einer Freundin in den Offenstall gestellt. Seit dieser Zeit hat er (und auch der Gleichaltrige einer Freundin) immer wieder das Problem daß er anstelle ordentlicher Pferdeäpfel Kuhfladen von sich gibt. Letzten Herbst hab ich ein großes Blutbild machen lassen welches unauffällig war. Im Winter war alles super - er hat normal gemistet. Eigentlich haben nur im Frühjahr/Sommer/Herbst = Graszeit das Durchfallproblem. Ich hatte schon gehofft daß er es überstanden hat. Nur leider fängt es jetzt wieder an.

Ich habe die Vermutung daß es auch damit zusammenhängt daß er von einem Stutenmilchgestüt kommt und zuwenig Muttermilch abbekommen hat - aber ist halt nicht bewiesen. Jetzt habe ich die Befürchtung daß er das Gras nicht verträgt wobei momenten eh noch keines steht sondern die Pferde auf der Koppel nach jungen Trieben graben.

Ansonsten ist Moses quietschfidel, sieht gut aus und ist nicht abgemagert oder so. Er bekommt jetzt Nux Vomica 2x täglich 10 Kugerl und EMA ins Futter. Hab mir jetzt von Makana diese Kräutermischung bestellt für die Verdauung. Vielleicht ist das das richtige für ihn.

Das haben wir schon alles ausprobiert:

- Fermentgetreide von Kanne
- Bananen (die spuckt er mir vor die Füsse und ist auch nicht gesund drum hab ich es wieder sein lassen)
- Leinsamenöl (bekommt er immer im Futter dazu)
- Nux Vomica Globuli bekommt er
- EMA bekommt er - ich werde dann auf das Bokashi umsteigen
- Heidelbeerblatttee (ist halt reine Symptombekämpfung würde ich mal sagen)
- vom Tierarzt haben wir letztes Frühjahr so ein Kräuterfermentgemisch bekommen das gut angeschlagen hat

Vielleicht hat jemand noch einen Tipp was ich noch versuchen könnte was zu einem dauerhaften Erfolg verhelfen kann.

Irgendwie will ich die Hoffnung nicht aufgeben daß es nicht doch wieder wird. 

Ach ja. Verdauungsprobleme. Das kennen wir nur zu gut! Cimbria und auch Maible reagieren auch auf viele Dinge. Ich versuche möglichst gut die Darmflora zu unterstützen.  

Die von Dir genannten Dinge haben bei uns auch keinen Erfolg gebracht. Hatten wir bei Cimbria auch alles durch.

Geholfen hat:

Zum Aufbau der Darmflora Probiotic V aus dem Pferdereformhaus oder Lebendhefen z.B. von Makana.

Ich muss bei Cimbria und offensichtlich auch bei Maible peinlichst darauf achten, dass Fresspausen nicht zu lang werden. Schwierig bei so leichtfuttrigen Pferden... Also haben wir sehr engmaschige Heunetze und dadurch (fast) keine Fresspausen mehr.

Äpfel vertragen meine Pferde gar nicht, Melasse auch nicht.

Futterumstellungen müssen extrem langsam erfolgen.

Kompletten Weidegang habe ich mir (bzw meinen Pferden) schon abgeschminkt.

WENN Weide, dann füttere ich auch immer Heu dazu. Stroh vertragen beide nicht gut. Heulage überhaupt nicht.

Getreide lasse ich komplett weg. Vertragen beide nicht gut. WENN Getreide, dann Hafer, weil das den Darm nicht so verklebt.

Manchmal ist es so, dass man bei einer einzelnen Sache gar nicht irgendeinen Unterschied in der Verdauung bemerkt. Aber oft sind es mehrere Faktoren, die zusammenkommen. Und wenn dann NOCH etwas dazukommt, dann ist das manchmal genau der eine Punkt zuviel, der das System zum Kippen bringt.

Gute Besserung für Moses!

LG Almut

Danke Almut für Deine Antwort

Irgendwie hab ich die Befürchtung daß es vom Gras kommt - vielleicht verträgt er es einfach nicht. Ich kann jetzt nur abwarten bis es zum Anweiden ist. Zudem fütter ich ihm dann diese Kräutermischung von Makana zu (diese enthält: Schwarzkümmelpresskuchen, Leinkuchen, Mariendistelsamen, Bierhefe, Artischockenblätter,
Bockshornkleesamen, Flohsamen, Lebendhefe, Seealgenmehl). Vielleicht hilft das.

Sollte es trotzdem nicht besser werden dann muß ich einen Stallwechsel in Erwägung ziehen da die Pferde im Sommer kein Heu auf der Koppel haben sondern nur Gras. Im Winter gibts kein Problem also würde ich es schon mit dem Gras in Verbindung bringen.

Äpfel werden gestrichen, Melasse kriegt er eigentlich nur in Form von Leckerlis wobei die von Starhorse lt. Zusammensetzung keine Melasse enthalten. Die anderen kriegt er dann einfach nicht mehr - obwohl er die schon seit Februar als Jackpot kriegt. Er hat jetzt den ganzen Winter über nur Hafer, hydrothermisch aufgeschlossen Maisflocken, Kräuter von Horse House und Leinsamenöl bekommen. Jetzt kommen EMA und Globuli dazu.

Ich kann eh nur immer wieder was ausprobieren bis ich das richtige Mittel gefunden hab.

Wurde die Darmflora schon mal genauer untersucht? Unser letztes Fohlen ist mit einem Übermaß an weniger nettem Hefepilz im Darm zur Welt gekommen und hat durch Durchfall fast das Zeitliche gesegnet. Die Hefeschwemme wurde dann in der Klinik diagnostiziert und gezielt bekämpft mit Mitteln für Menschenbabys, die haben das wohl öfter. Seither ist das Tierchen von robuster Gesundheit.

Mit den ganzen Zusatzfuttermitteln "für" die Darmflora bin ich mir immer nicht so sicher, ob die nicht manchmal mehr kaputt als gut machen. Je nach Betrachtungsperpektive sind diese wechselnden Zusatzfutttermittel immer auch Futterumstellungen, die die bereits vorhandene instabile Darmflora wieder durcheinanderbringen.

Ernährung ausschließlich über Graskoppeln ist leider bei vielen Pferden kritisch. Tut mir leid für Dich.

  Das war auch unsere Erkenntnis: Weniger ist mehr! Ich hatte es auch mit diversen Zusätzen probiert - ohne Erfolg. Lediglich die Mittel, die ausschließlich Lebendhefen bzw bestimmte Bakterienstämme für den Darm enthielten brachten etwas. Das hatte sich bei uns SEHR bewährt. Und wenn es erst mal wieder stabil ist: Heu, Heu und noch mal Heu. Und nur einfach Mineralfutter in Heucobs gemischt. Und im Sommer halt stundenweise Gras. Alles andere gibt es bei uns nicht mehr.

LG Almut

@ Lindalotze

Ich verstehe nur nicht warum es den ganzen Winter überhaupt keine Probleme gab und sobald was Grünes sprießt im Frühjahr beginnt das ganze wieder von vorne. Die Globuli helfen wobei ich ihm die ja nicht den ganzen Sommer geben kann. Die Ursache gehört einfach beseitigt.

Wie gesagt ich werde jetzt dieses Stoffwechsel-Zusatzfuttermittel von Makana (die Inhaltsstoffe hören sich nicht schlecht an) über ca. 2 Monate testen - ich hoffe es ist gut für die Darmflora.

Hm, ein Pilz ernährt sich ja von Zucker, und Gras enthält nun mal mehr Zucker als Heu. Von daher könnte die Überlegung schon zutreffen. Ein Test wäre sicher nicht verkehrt.

Das war auch unsere Erkenntnis: Weniger ist mehr! Ich hatte es auch mit diversen Zusätzen probiert - ohne Erfolg. Lediglich die Mittel, die ausschließlich Lebendhefen bzw bestimmte Bakterienstämme für den Darm enthielten brachten etwas. Das hatte sich bei uns SEHR bewährt. Und wenn es erst mal wieder stabil ist: Heu, Heu und noch mal Heu. Und nur einfach Mineralfutter in Heucobs gemischt. Und im Sommer halt stundenweise Gras. Alles andere gibt es bei uns nicht mehr.

LG Almut

Also die ausgetesteten Mittel hab ich nicht alle auf einmal probiert sondern eins nach dem anderen:-) Ich suche noch DEM Mittel das alles ein für allemal "repariert". Mineralfutter bekommt er in Form der Kräutermischung Vita Min Spezial von Horse House - und das auch schon seit 2 Jahren.

Tja das mit dem Heu ist auch meine Meinung. Sollte alles nix nützen dann werde ich es mal testen daß ich ihn 2 Tage nicht auf die Graskoppel laß und sollte der Durchfall besser werden dann hab ich den Beweis daß es am Gras liegt und ich kann mich nach einem neuen Stall umschauen:-(

Ich verstehe nur nicht warum es den ganzen Winter überhaupt keine Probleme gab und sobald was Grünes sprießt im Frühjahr beginnt das ganze wieder von vorne.

Naja, veränderte Fütterung bringt die Darmflora immer in Wallung, vor allem wenn es sich was "komplett Neues" wie Saftfutter auf Heu handelt. In der Umbruchphase können sich schon mal unerwünschte Mitbewohner breitmachen, die in ruhigen Phasen vom Immunsystem unterdrückt werden. (Hautpilzerkrankungen bei Pferden brechen z. B. auch bevorzugt in Stressphasen wie der Stutenleistungsprüfung aus, obwohl vorher keines der Tiere Symtome zeigte.)

Vielleicht hat er auch "nur" Anpassungsprobleme und der Darm kann dem Anweidetempo nicht folgen. Hast Du schon mal ausprobiert, ob er sich bei stundenweisem Weidegang + Heu als Hauptfutter irgendwann einpendelt, oder ob der Durchfall dann bestehen bleibt?

Naja, veränderte Fütterung bringt die Darmflora immer in Wallung, vor allem wenn es sich was "komplett Neues" wie Saftfutter auf Heu handelt. In der Umbruchphase können sich schon mal unerwünschte Mitbewohner breitmachen, die in ruhigen Phasen vom Immunsystem unterdrückt werden. (Hautpilzerkrankungen bei Pferden brechen z. B. auch bevorzugt in Stressphasen wie der Stutenleistungsprüfung aus, obwohl vorher keines der Tiere Symtome zeigte.)

Vielleicht hat er auch "nur" Anpassungsprobleme und der Darm kann dem Anweidetempo nicht folgen. Hast Du schon mal ausprobiert, ob er sich bei stundenweisem Weidegang + Heu als Hauptfutter irgendwann einpendelt, oder ob der Durchfall dann bestehen bleibt?

Momentan habens noch so gut wie kein Gras auf der Koppel da sie noch immer auf der Winterkoppel stehen und da nur hier und da schon etwas grünes rauskommt.

Ich kann eh nur dieses Zeugs von Makana mal testen. Ansonsten besorg ich mir wieder diese Kräuterfermentflasche vom TA wieder - das hat letztes Frühjahr auch gut geholfen.