Guten Morgen, Ihr Lieben!

Bei unserer Maible (anderthalb Jahre) springt ab und zu die Kniescheibe heraus und hakt fest. Soweit ist es ja noch nicht sooo besorgniserregend, denn das kommt bei Jungpferden im Wachstum ja öfter mal vor. Und bisher ließ sich das dann immer recht gut wieder lösen.

Vorgestern jedoch konnte ich es nicht wieder lösen, rief also den TA. Auch er schaffte es nicht. Er probierte und probierte und fuhr schließlich ratlos wieder. Er hatte ihr eine Metacam-Spritze gegeben und die Hoffnung war, dass sich das durch Entspannung dann in den nächsten Stunden lösen sollte. Wenn nicht, sollte sie abends in die Klinik zur OP. Denn so kann man ja ein Pferd definitiv nicht stehenlassen!

Ich blieb also bei ihr und merkte auch, dass das Schmerzmittel deutlich wirkte - aber nix löste sich. Das Knie saß bombenfest an falscher Stelle. Also wartete ich natürlich nicht bis abends ab sondern rief einen anderen TA, der nach TCM arbeitet. Er kam glücklicherweise auch sehr schnell und konnte die Kniescheibe lösen. Operation blieb uns also für dieses Mal erspart!

Nun meinte der 1. TA (also mein "Haus-TA"), er würde das Knie gerne unterspritzen. Der Termin ist für heute mittag angesetzt. Leider konnte ich mit ihm persönlich noch nicht sprechen, seine Mitarbeiterin konnte mir wenig Auskunft geben.

Also habe ich erst mal gegoogelt und bin auf sooo unterschiedliche Aussagen gestoßen! Nun bin ich völlig ratlos und weiß nicht, was richtig ist. Unterspritzen ja oder nein? Wenn ja, womit?
Soweit ich jetzt gelesen habe, soll das Unterspritzen bewirken, dass sich die Bänder verkürzen. ABER der TCM-TA meinte, die Bänder wären zu kurz und zu fest. Die TÄ (Mitarbeiterin von meinem TA) jedoch sagte dazu, wenn die Bänder zu kurz wären, dann könnte die Kniescheibe ja gar nicht erst aushaken. Die Bänder wären nur so fest gewesen durch die lange Anspannung beim Aushaken.

Tja, nun stehe ich zwischen den Meinungen und weiß nicht, was richtig ist! Natürlich werde ich vor dem Spritzen noch ausführlich den TA befragen und wenn mich das nicht überzeugt, lasse ich es nicht machen. Ist dann aber eine blöde Situation... Also wäre ich über Erfahrungen, Meinungen usw jetzt vorher sehr froh!

LG Almut

Ich kann dir leider keine guten Tipps geben, aber schreib doch mal Alfkona hier im Forum, die hat mit Corian ähnliche Probleme 

Puuh, blöde Geschichte. 

ist sie derzeit stark überbaut? Das "Aushaken" ist eigentlich keine Bewegung der Kniescheibe an einen Platz, wo sie nicht hinsoll, im Gegenteil. Die Kniescheibe platziert sich dort, wo sie beim Schildern der Hinterhand eingehakt wird, nur bewegt sich sich dann nicht, wie es sein sollte, mehr von dort weg. Kann auch muskuläre Ursachen haben (Quadriceps) und bis hoch zur Lende Zusammenhänge geben.
Das Abspritzen der Bänder ist heute schon eher Routine und bei jungen Pferden wohl auch erfolgversprechend, bei älteren Pferden nur noch dem Geldbeutel des Tierarztes zuträglich (so die Aussage meiner TÄ). Es wird im Normalfall ein Jodpräparat in das Band gespritzt, soweit ich weiss. Dieses führt zu einer lokalen Reizung, durch die sich die Bandstruktur etwas zusammenzieht.

Leider kann man so pauschal da nix raten.  Aber ich würde zusätzlich noch einen guten Physio oder Ostheo gucken lassen - ich weiß, ihr habt wenig Zeit. Aber um die Zusammenhänge zu betrachten und die Ursachen zu finden, könnte das für die Zukunft hilfreich sein.

ich drück Euch die Daumen!

Ganz herzlichen Dank!  Ja, Physio/Osteo hatten wir auch schon hier. Konnte aber auch nicht wirklich helfen... Ja, sie ist zur Zeit überbaut und die Hinterhand dadurch sehr steil. Nach dem, was ich gelesen habe, hat es sicher damit zu tun. Natürlich wird es sich dann wahrscheinlich irgendwann verwachsen. Aber es ist bei ihr einfach so schwerwiegend, dass man es bis dahin nicht einfach aussitzen kann... Wie das bei uns so ist: Wir greifen doch immer wieder gerne gleich so richtig in die Vollen...

LG Almut

Von aus- bzw. festhakenden Kniescheiben und zu langen Kniebändern kann ich Dir ein Lied singen.
Avalon hat von Beginn an (er ist jetzt 2,9 Jahre alt) die gleichen Probleme. Bei ihm kommen zwei Dinge zusammen, zum einen die Wachstumsgeschichte (da er in den ersten zwei Jahren derartig rasant und ungleich gewachsen ist) und zum anderen eine rassebedingte Neigung (Friese) zu zulangen Kniebändern.
Phasenweise konnte er nur sehr schlecht laufen und ständig hakte die Kniescheibe aus oder fest. Kein schöner Anblick 
Nach eingehender Beratung mit meinem TA sind wir zu dem Entschluss gekommen, das ganze auszusitzen und abzuwarten bis er (hoffentlich) aufhört zu wachsen und Avalon schön bei uns auf die Hangweiden zu stellen.
Dadurch trainiert er die Bänder und Muskeln selbstständig, die das ganze festigen.
Als letzte Maßnahme riet er mir ebenfalls entweder zum Spritzen, Ritzen oder Operieren, für den Fall das es sich bei Avalon nicht um eine wachstumsbedingete Geschichte handelt.
Der momentane Stand der Dinge sieht ganz gut aus.
Derzeit hat er nur selten Probleme und es schaut so aus als kämen wir um weitere Maßnahmen drum rum.

So, der TA war jetzt da und hat unterspritzt. Allerdings nicht mit Jod. Er sagte, dass das mit Jod sehr unschön wäre. Dieses Mittel (er sprach von einer öligen Substanz) nun ist viel milder. Soweit hat alles gut geklappt und der TA hat mir gute Hoffnung gemacht, dass das nun etwas stabiler wird. Bewegung, Bewegung, Bewegung braucht sie allerdings trotzdem noch. Und das macht mir einiges an Kopfzerbrechen. Se ist doch erst ein Jahr alt! Da will und kann ich noch nicht ein solch strammes Programm fahren!

LG Almut

Almut, ich wünsch Deiner kleinen Maus gute Besserung und drücke die Daumen dass es durch die Spritze besser wird.
Dein TA hat Recht Bewegung ist jetzt das A und O.
Deine Bedenken bezüglich des Bewegungsprogramms versteh ich nur zu gut, ist ja noch ein Baby.
Habt ihr Hangweiden wo sie den ganzen Tag draußen rum toben kann?
Ich bin wirklich froh gewesen, das ich für Avalon diese Möglichkeit habe.

LG
Sandra

Er sagte, dass das mit Jod sehr unschön wäre.

*notier* gut, wieder was gelernt.  

Bewegung, Bewegung, Bewegung braucht sie allerdings trotzdem noch.

ja das ist blöde mit einem Jährling. Was Du aber sicher machen kannst wären zweimal fünf Minuten Führtraining pro Tag. Dabei zb die Hinterhand mit der Gerte sanft abstreichen (zum bewussten Hinspüren) und dann bewusst antreten lassen. Und ein oder zweimal rückwärts fragen und daraus antreten lassen. Wenn du das in so kleinen Häppchen machst, ist das auch nicht mehr als ein Jungpferd in der Gruppe beim Spielen macht.  

Najaaa... So kleine Häppchen findet der TA absolut nicht ausreichend. Es geht eher um möglichst 2 x täglich stramm eine Stunde spazierengehen... Und DAS kann und will ich nicht mit ihr. Denn das geht deutlich über ein Jährlingspensum, das man spielerisch erreichen kann, hinaus.

Aber Du hast Recht, Heike. Wir werden das tägliche Führtraining diesbezüglich effektiver gestalten! 

Sandra, wir leben in der Lüneburger Heide. So dolle ist es hier nicht mit den Hangweiden... Für UNSERE Verhältnisse ist unser Auslauf jedoch tatsächlich "hügelig". Und ich füttere im ganzen Auslauf verteilt, der Auslauf ist ca. 350 m lang. Ich habe beobachtet und ausgerechnet, dass sie dadurch allein bei jeder Mahlzeit ca. 1,5 km hinter sich legen. Also laufen sie pro Tag schon mal alleine zum Fressen 4,5 km. Dazu kommt dann noch das Laufen zum Wasser, Spielen und sonstiges Hin- und Herwandern. Eigentlich dachte ich auch, dass das schon ganz gut so ist. Aber lt. TA sollen wir wirklich ganz gezielt stramm marschieren, das Hin- und Herschlendern im Auslauf bringt nix, meint er.

LG Almut

und genau deshalb ganz gezielt ein wenig HH-Gymnastik, das bringt in dem Fall meiner Meinung nach mehr als 2 Std stramm zu marschieren - womit ein Jährling durchaus überfordert wäre, meiner Ansicht nach.

Rennen Eure denn auch mal rum? Viele Tinker sind doch (achtung Vorurteil    ) eher gemütlich, und das Schlendern im Auslauf ist eben meist völlig ohne positive Muskelspannung.  Vielleicht mag sie Ballspielen?
Ich weiß dass Ihr ja schon viel macht, aber ich überlege nur so ins Blaue hinein.

DANKE, Heike!   Das macht mir Hoffnung! Gezieltes HH-Training im Auslauf ist machbar. Die vom TA geforderten langen, strammen, täglichen Spaziergänge dagegen überfordern uns. Das hat mich schon sehr unglücklich gemacht...

Und jaaa, man könnte so sagen, dass unsere Tinkerdamen durchaus sehr gemütlich und harmonisch in Tinkermarnier hier leben . Aber trotzdem legen sie auch öfter mal Toberunden ein. Und Maible ist eigentlich für einen Tinker sogar sehr bewegungsfreudig! Trotzdem ist auch das ein guter Aspekt: Ja, mehr Spiel mit ein bisschen Nervenkitzel für mehr Muskelanspannung ist sicher auch eine gute Möglichkeit!

LG Almut

dennoch würde ich Spaziergänge über leicht unebenes Gelände (normaler Feldweg reicht) unbedingt mit einbeziehen, aber eben nicht so lang. Der Knieumgebenden Muskulatur fehlen im geraden Auslauf unter Umständen die stabilisierenden Anreize.

  Ja, meine Tochter geht regelmäßig mit ihr los. Eine viertel Stunde bis 20 Minuten sind auch gar kein Problem. Die Kleine ist schon sehr cool und mag auch gerne spazierengehen. Die beiden waren auch schon eine dreiviertel Stunde unterwegs. Aber das ist eben nicht jeden Tag möglich. Dazu muss Maible dann zwar motiviert, aber nicht zu "überschäumend motiviert" sein.   Das können wir immer nur von der Tagesform abhängig machen. An manchen Tagen zeigt sich schon kurz nach dem Losgehen, das die Kleine gerade mal zu übermütig ist. Und da möchten wir nun nicht bei einem Jährling so fürchterlich maßregeln müssen, nur damit wir unser strammes Programm durchziehen können.

Naja, und an Tagen wie heute ist es schlicht unverantwortlich, mit einem übermütigen Jährling die eisglatte Straße hier entlangzugehen...

Mich entlastet es aber gedanklich ganz enorm, wenn ich mir nicht diesen Druck machen muss, dass sie täglich stramm spazierengehen MUSS. Wenn ich sagen kann: Okay, wenn sie zu übermütig ist, wird statt dessen gespielt oder wenn sie unmotiviert ist machen wir statt dessen HH-Gymnastik, dann nimmt mir das durchaus einige schlaflose Nächte...

LG Almut

PS: Also GERADE ist unser Auslauf allerdings absolut nicht! Er ist ziemlich uneben...

Zeig doch mal  Bin eh gespannt wie das Maibletier gerade aussieht 

Stimmt, Fotos sind mal wieder überfällig! Mal sehen, ob wir (bzw meine Tochter) am WE zum Fotografieren kommen. Unser im Sommer eher iberisch anmutendes Maiblechen ist nun wieder zu einem Yeti mutiert. Ein echtes 2 in 1 - Pferd also...

LG Almut