Clickerforum
Clickertraining im Alltag => Medical Training, Pflege und Versorgung => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 19 am 07. November 2018, 09:45:06
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Hallo zusammen,
ich möchte mit meinem Pferd die Symbole für „Decke an“ – „Decke aus“ – „keine Veränderung“ erclickern.
Bisher habe ich meinem Pferd die Decke einfach nur hingehalten und wenn er sie anziehen wollte, ist er reingeschlüpft
und wenn er sie nicht anziehen wollte, hat er sich abgewendet.
Das war in letzter Zeit aber nicht immer so eindeutig. Außerdem habe ich nun verschieden gefütterte Decken und ich überlege,
auch hier ein Symbol zu etablieren.
Bevor ich es mit meiner Begeisterung falsch anfange, möchte ich meine Gedanken ordnen und
eure Ratschläge dazu erfahren.
Die Studie aus Skandinavien hat ja drei Symbole (Balken senkrecht, Balken waagerecht, kein Balken)
in ihrer Versuchsreihe verwendet.
Ich überlege, ob die ausreichend sind, um verschiedene Decken abzufragen oder ob ich vielleicht 2 Symbole
nacheinander abfragen muss oder ob ich das „Decke an“ Symbol mit Farben (der jeweiligen Decke) versehen sollte.
Da die Website (appliedanimalbehavior) auf englisch ist, bin ich außerdem nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe.
Hat jemand von euch dieses Training schon durchgeführt?
Ich würde mich über Hilfe diesbezüglich freuen :-)
LG
Anja
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In der Theorie klingt das gut was du sagst, allerdings würde ich es selbst wohl nicht so komplex trainieren :kicher:
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8) erstmal muss ich damit überhaupt anfangen. :rotw:
ich weiß halt nur nicht, ob ich das dann gleich mit Farbe hinterlegen soll oder ob ich erstmal mit den drei grundsätzlichen Symbolen arbeite ???
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Die Frage ist halt noch, ab wie viel Füllungsunterschied das Pferd das überhaupt auseinander halten kann.
In der ursprünglichen Studie wird ja quasi mit "ausziehen" "anziehen" oder "keine Änderung" gearbeitet wenn ich mich richtig erinnere und es wurden auch immer nur die beiden möglichen Optionen angeboten. Also wenn das Pferd die Decke schon an hatte gab es "ausziehen" oder "nix ändern".
Und ich würde auf jeden Fall erst mal ganz einfach anfangen, zumindest wenn das Pferd nicht schon viel Erfahrung mit der Unterscheidung von Gegenständen hat.
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Das ist eine faszinierende Geschichte, hier mag ich mal mitlesen. Zwar weniger wegen verschiedenen Füllungen, aber diese "Decke ja oder nein"-Sache ist auch für uns als Ekzemer nicht uninteressant. Wie oft schaue ich Lucca an und frage mich, ob er die Decke jetzt mag oder nicht...
Bei "bitte Decke anlassen" hat er sich ja ausgedacht, beim Öffnen der Beinschnallen wegzugehen. Das hilft schonmal etwas, aber so ganz konkret ist es halt noch nicht.
Mir will einfach nicht in den Kopf, wie man den Pferden erklärt, welches Symbol welche Aktion zur Folge hat... :juck:
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Hier ist es auf Deutsch grob zusammengefasst:
https://weiterbildung-pferd.de/2017/10/20/eindecken-fragt-doch-euer-pferd/
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hmm .... vielleicht kann ich dann das "unverändert" Zeichen dafür nutzen. Also wenn er die "falsche" Decke an hat
und das "Decke aus" Symbol anzeigt, dann runter nehmen. Dann die "richtige Decke" anziehen und noch mal fragen.
Ich fang erstmal ganz klein an :cheer:
Rüsselnase: ja, dieses Zeichen zeigt meiner auch manchmal. Wenn ich die Decke ausziehen will, er sie aber anbehalten möchte,
dann geht er auch weg. Aber das habe ich alles noch nicht in wirklich deutlich. Daher würde ich das gern mit den Symbolen ausprobieren :cheese:
Ah ein neuer Beitrag - guck ich gleich an. danke! :keks:
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Ich habe ja auch ein Ekzemer- bzw. Deckenpony und finde das Thema diesbezüglich schwierig, dass ich spätere Zeitpunkte dank Wettervorhersage besser abschätzen kann. Es kann also sein, dass Minette zum Zeitpunkt meiner Anwesenheit noch sagt, dass sie keine Decke braucht, aber noch nicht weiß, dass es z. Bsp. im Laufe der Nacht regnen und stürmen wird. Das hat mich bisher davon abgehalten sowas zu trainieren (wenn ich das könnte).
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Ich habe festgestellt bzw. glaube das einfach, dass die das zumindest bis zu einem gewissen Grad abschätzen können. (ja ich höre euch die Hände überm Kopf zusammenschlagen 8) )
Wenn ich meinem Pferd -entgegen meiner eigentlichen Einschätzung der nächtlichen Wetters - eine Decke angezogen habe,
weil er sofort reingeschlüpft ist, hat es dann geschüttet wie aus Eimern und ich war froh, dass ich auf ihn gehört hatte.
nachtrag: ich frage aber auch immer ob er die Decke für die Nacht und den folgenden Tag anziehen möchte
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so war das bei Mirko auch... wenn ich dachte "Decke ausziehen, es ist zu warm" , und er dazu "nein" gesagt hat, hatte er immer Recht und zwei Stunden später war es saukalt/nass/stürmig.
Allerdings hat er einen Winter lang gesagt "Decke ausziehen" und war dann super verspannt - das Problem war, wie ich im Nachhinein gemerkt habe, dass DIESE Decke doof war, weil sie nicht richtig saß. Seitdem wir dann highneck Decken hatten, hat er nie mehr gesagt (wenn das Wetter entsprechend war) dass er sie ausgezogen haben wollte.
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ja - auf solche Widrigkeiten muss man dann auch erstmal kommen.
:-*
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Chance ist auch überdeutlich im "bitte wieder anziehen", und ich hab es in all den Jahren nur mit der BoT Decke gehabt, dass sie die wieder aus haben wollte (da hat sie dann halt rein gebissen).
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Ich habe festgestellt bzw. glaube das einfach, dass die das zumindest bis zu einem gewissen Grad abschätzen können. (ja ich höre euch die Hände überm Kopf zusammenschlagen )
Nö, davon bin ich sogar überzeugt :nick: nur in Minettes Fall war das bis jetzt ziemlich oft so, dass sie ihre Meinung in einem (kürzeren) Zeitpunkt dann wieder geändert hatte.
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Ich finde das super schwierig.. bei Szofi muss ich manchmal die Decke drauf geben obwohl sie in dem Moment keine bräuchte - weil sie aber Hausnummer am nächsten Morgen eine braucht. Da möchte ich nicht "extra fragen" und dann erst Recht nicht darauf Rücksicht nehmen :-X Würde es das Problem nicht geben, fände ich die Idee super :)
So muss ich halt auf die "altmodischen" Zeichen hören ob sie sich schon eine Decke wünscht :kicher:
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@puppi - hmm... das ist natürlich schwierig. Ich habe wie gesagt die Erfahrung gemacht, dass es eher anders herum ist.
Ich denke, er braucht keine Decke, er will sie aber und ich stelle später fest, dass seine Entscheidung richtig ist.
ich habe noch eine Frage. Ich habe jetzt den englischen Text durchgearbeitet und hoffentlich auch verstanden :rotw:
Aber wie fange ich genau an. Mit einer weißen Tafel oder schon mit einem Symbol drauf?
???
Weil die weiße Tafel ja später auch ein Symbol ist, nämlich dass der Zustand unverändert bleiben soll. hmmm...
ich glaub, ich hab mir die Antwort gerade selber gegeben :lol:
Die ersten Schritte sind ja erstmal nur dafür, dass das Pferd die Tafel berührt. Sicher und ohne zu zögern und egal in welcher Position
oder an welchem Hintergrund sie hängt. D.h. die "keine Veränderung" Tafel wäre schon sinnvoll, weil ja am Anfang nur das Berühren
belohnt wird und keine Veränderung eintritt.
Es hat aber anscheinend noch keiner von euch dieses Training ausprobiert oder?
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Nein, aber es ist im Grunde genommen nichts anderes als jedes Training mit Kooperationssignal. Das Pferd lernt "wenn - dann".
Zum allgemeinen Vorgehen habe ich einige Videos im Kooperationssignal Thread.
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Danke da guck ich mal ::)
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Guck mal hier bei Einsprühen #1 ff.
https://m.youtube.com/playlist?list=PLkbwEHYSpOHYOh3p648CvS2FH8unhfF7K
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ich finde es gerade sehr schwierig für mich (!), nicht zu schnell vorzugehen. :-\
ich bin ja immer noch totaler Clicker-Anfänger. Gestern hab ich dann in der ersten Session zuviel auf einmal gewollt. Hab es zwar direkt gemerkt und dann sofort aufgehört, aber ich könnt mich selber in den Hintern treten.
So hab ich meinem Pferd schon mal die Matte total versaut.
Nach 5 Min. Pause hab ich noch mal eine Session gemacht und nur 2 x abgefragt. Dann aufgehört. Mal sehen, ob ich heute dazu komme (muss Heu holen) und wie es dann läuft.
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:trost1:
Das Gute am Clickertraining ist ja, dass man Fehler sehr schnell wieder gut machen kann. Setz Dich hin und überlege, was zu dem Ergebnis geführt hat, mit dem Du nicht zufrieden bist. Aus solchen Situationen lernt man einfach so viel, und sei es, es in Zukunft anders zu machen und früher aufzuhören. :nick:
Gerade bei solchen Dingen, wo man sich selbst noch nicht sicher ist, würde ich auch nicht jeden Tag daran arbeiten, sondern sich selbst etwas Zeit lassen, in die Aufgabe hineinzufinden.
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ja danke, :rotw: ich stresse ich da auch zu sehr selber. Will das schnell schaffen (was für ein Blödsinn).
Ich versuche mal etwas weniger zu wollen.
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Und es hilft, einen Trainingsplan zu schreiben :pfeif: Mit ganz einfach wenn-dann...
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Falls es konkrete Fragen zum Text gibt kann ich auch gerne versuchen zu helfen, ich muss für mein Studium auch viiiiiele englische Texte lesen, bin also ein bisschen in der Übung :lol:
Mir ist aufgefallen, dass unter 2.3. ja praktisch schon ein grober Trainingsplan besteht, es werden die zehn Stadien des Trainings beschrieben und darunter auch gleich welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit ein Stadium als vollendet gilt.
Natürlich hatten die Forscher die Möglichkeit unter fast perfekten Bedingungen zu arbeiten, ich denke in Eigenregie kann das schon mal etwas länger dauern :cheese:
Ich hoffe es ist OK wenn ich direkt den Link zum wissenschaftlichen Artikel mitposte :)
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168159116302192
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Natürlich, das ist hier sogar ausdrücklich erwünscht :keks: :click:
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*yay* :D