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Fahren & Reiten

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Fahren & Reiten
« am: 24. April 2012, 16:58:51 »
Hallo  :winke:

Ich bräuchte mal ein bisschen Hilfe beim Entwirren eines Gedankenknotens:
Dachte ja immer, mein Pferd ist eher eingefahren als eingeritten. Das ist bisher auch nur am Mangel der Ausrüstung gescheitert (weil  :geldalle: und so). Mit ein bisschen Glück bekomme ich nun aber endlich günstig ein Geschirr und da nun das Gedankenwirrwarr - inzwischen hab ich viel gelesen und Solinski und auch die klassische Arbeit an der Hand haben's mir so'n bisschen angetan und ich hab mit Pferd angefangen, in diese Richtung zu arbeiten (auch wenn's grad stagniert, aber gut, anderes Thema  :pfeif:).

Schließt sich das nicht irgendwie aus, ein Pferd aufs Gerittenwerden vorzubereiten, wo man ja möchte, dass das Gewicht nach hinten verlagert wird und parallel dazu einzufahren, was ja dann wieder über die Schulter geht und der Schwerpunkt quasi wieder nach vorn verlagert wird?
Oder mach ich ein Problem wo gar keines ist? Weil das Pferd ja sicher gut unterscheiden kann, zwischen ziehen und Gerittenwerden und demzufolge auch der gewünschten Schwerpunktsverlagerung? :juck:

Klingt grad irgendwie ein bisschen wirr, aber wenn trotzdem jemand dazu ein paar kluge Gedanken/Tipps hat, würd ich mich freuen  :nick:
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penelope
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #1 am: 24. April 2012, 17:09:46 »

Oder mach ich ein Problem wo gar keines ist?

 :cheese: Ja!

Im Geschirr zu gehen ist eine super Kräftigung für den Rücken und die Hinterhand.  :nick:

Wenn du die Möglichkeit hast, dein Pferd ab und an mal ziehen zu lassen, würd ich das an deiner Stelle auf jeden Fall nutzen.
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #2 am: 24. April 2012, 17:10:55 »
ok danke! Trau mich halt nicht so richtig ran, weil ich immer denke - erstmal eins richtig können  :roll:
Na dann kann ich ja nur hoffen, dass das Geschirr auch passen wird.
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penelope
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #3 am: 24. April 2012, 17:15:19 »
Lernen sollte man das natürlich genau so wie reiten. Das darf man nicht unterschätzen. Ein Pferd, dass mit Kutsche oder Schleppe durchgeht, ist noch unlustiger als "nur" mit Reiter.

Es gibt tatsächlich so ein super teures Trainingsgerät für Sportpferde, das im Grund nichts weiter als eine kleine Kutsche ist, die hinter ein geritten Pferd gehängt wird und auf der einer steht und einen Zugwiederstand einstellen kann. Ist schon super das Ding  :nick:, aber einfach mal den Zossen statt den Traktor nehmen, um den Platz abzuschleppen, würd's auch tun  ;)
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #4 am: 24. April 2012, 17:28:11 »
Och, unterschätzen tu ich es nicht und zum Fahren fehlt eh ein passendes Fahrzeug. Aber das Pferd ist da und es liegt doch nahe, ihn auch mal einsetzen zu können, wenn was Schweres gezogen werden muss. Grad auch mit Blick auf meine/unsere Zukunft im Gartenbau - die Technik ist mir zu laut und wenn man nun schon ein Pferd hat ... 
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Anke S.
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #5 am: 25. April 2012, 11:55:31 »
Huhu,
da schalte ich mich auch mal ein.
Also, auch beim fahren soll das Pferd genauso wie beim Reiten mit der Hinterhand Last aufnehmen, den Rücken aufwölben und genauso an den Hilfen stehen  ;) Das schließt sich also ganz und gar nicht gegenseitig aus!
Pferd und Fahrer sollten eine Ausbildung erhalten, denn ich kann penelope nur zustimmen: ein durchgehendes Pferd mit Kutsche ist nicht lustig und Kleinigkeiten können sich da ganz schnell hochschaukeln... (eigene Erfahrungen...)
LG und viel Spaß!

« Letzte Änderung: 25. April 2012, 11:57:07 von Anke S. »
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #6 am: 25. April 2012, 15:11:47 »
Hallo Anke,
da würd ich ja gern mehr drüber erfahren. Das Thema "Fahren" ist auf alle Fälle neu für mich und ich werd mich da auch Stück für Stück erst rantasten müssen. Den Kutschenschein werd ich mir in absehbarer Zeit leider nicht leisten können, würd ich aber irgendwann gerne machen. Es wird sicher noch einige Zeit vergehen, bis mein Pferd tatsächlich mal vor der Kutsche läuft. Das ist erstmal auch gar nicht das Ziel. Vielmehr geht's mir vorher darum, da ich demnächst in die Biolandwirtschaft einsteige, ihn eventuell auch mal als Zugpferd nutzen zu können. Also alles vom Boden aus  :) Hatte ja nur die Befürchtung, dass dann die Reitpferdeausbildung so ganz im Sande verlaufen könnte. Aber wenn du meinst, dass auch hierbei die Last mit der Hinterhand aufgenommen werden soll? Gibt's da empfehlenswerte Literatur zu? Oder irgendwie auch so ein paar Anhaltspunkte wie beim Reiten, also z.B. geeignetes Alter des Pferdes (meiner ist grad 4 geworden und bevor er 5 ist, möchte ich mit Reiten nicht anfangen, auch wenn ich praktisch nix wiege) - wie wäre das dann entsprechend mit der Belastung beim Ziehen?
Und dann hab ich heut so drüber nachgedacht, wie baut man das denn am besten auf, wenn man übt? Also alte Reifen gibt's bei uns zu Hauf, die man als erstes evtl. mal anhängen könnte, aber wie trainiert man denn Kondition? Ist ja doch 'ne andere Belastung als beim Reiten oder? Also, die Ausbildung ist das eine, angenommen, wir können das dann soweit - ich werd ihn ja sobald nicht regelmäßig als Zugpferd einsetzen, aber so ab und zu mal "aus dem Kalten" schwerere Lasten zu ziehen, ist sicher auch nicht so optimal oder? :rotw: ohje, hoffe meine Fragen sind nicht allzu komisch
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penelope
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #7 am: 25. April 2012, 15:29:22 »
Ganz ehrlich: wenn du bisher keine Erfahung mit dem einfahren gemacht hast ist es viel zu gefährlich, das so auf eigene Faust zu versuchen. Gibt es Pferd zu einem Profi.

Ich hab es EINMAL erlebt, dass ein Pferd nur mit einer leichten Schleppe durchgegangen ist und glaub mir: das reicht mir für den Rest des Lebens um genügend Respekt davor zu haben, auch wenn ich gerne irgendwann fahren lernen möchte. Das ist schlicht lebensgefährlich sowohl für Menschen als auch für das Pferd.

Und ganz am Anfang der Fahrausbildung steht eine solide Schulung an der Doppellonge - und auch das muss zunächst der Longenführer lernen.
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #8 am: 25. April 2012, 15:40:04 »
Ja gut, aber dann kann ich auch alles lassen, weil ich bin vorher auch noch nie Pferde eingeritten ;) Halte mich eigentlich für verantwortungsbewusst und vor allem auch vorsichtig genug, das ggf. sein zu lassen, wenn's im Alleingang nichts wird. Das Erlebnis hört sich schrecklich an, aber ist doch mit dem Reiten auch nichts anderes oder? Durchgehendes Pferd mit Reiter ist auch sehr unschön und kann böse enden.
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penelope
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #9 am: 25. April 2012, 15:58:00 »
Der ganz entscheidende Unterschied ist:

Ein durchgehendes Reitpferd rennt halt weg von dem, was ihm Angst macht. Ein durchgehendes Gespannpferd wird von klappernder Kutsche /Schleppe verfolgt und hat zudem noch ein viel viel höheres Verletzungsrisiko, durch die Stränge an den Beinen, die Deichsel, die Schlepp, was auch immer.

Wenn ein Pferd im Geschirr Panik bekommt, ist der ganze "Tüddel" am Pferd fest und man bekommt ihr auch so schnell nicht los. Zudem steht der Mensch meist hinten an den Leinen. Das puscht sich so schnell so viel höher als beim reiten ....

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Anke S.
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #10 am: 26. April 2012, 15:43:22 »
Dem ist nichts hinzuzufügen! Genau das ist das Problem, das man das so lange nicht sehen will, bis es passiert ist...

Noch mal zu deiner Frage bezüglich Belastung usw. Gute Literatur hab ich bisher noch keine Gefunden. Vom Fahrkurs her weiß ich, daß generell ein Pferd das 2 fache seines Körpergewichts ziehen kann (ebenes Gelände). Nicht vergessen darf man schwere Böden (Matsch usw), das erhöht das zu ziehene Gewicht enorm.
Für den Anfang ist ein Reifen gut, damit das Pferd das Prinzip "ziehen" versteht. Fahrpferde werden of schon mit 3 eingefahren (nicht, daß ich das gutheißen würde...), vor der Reitausbildung. Dannach gehts oft noch 1/2 Jahr auf die Koppel, bevor richtig trainiert wird.
Zum Thema Konditionsaufbau: Nach einer Pause werden Fahrpferde 1-1,5h im Schritt vor der Kutsche wieder aufgebaut - so hab ich das in einer Fahrerzeitschrift gelesen - da geht es aber eher um Konditionsaufbau für Tuniere.
Wenn du dein Pferdchen nur ab und an mal einsetzen willst, würde ich einfach gucken, daß das Gewicht nicht allzugroß ist (max 1x Körpergewicht), so aus dem Bauch heraus gesagt.
Ich persönlich würde auch eher zu einem Profi raten, allerdings muß das jeder selbst entscheiden. Die ersten Schritte (Doppellonge, Reifen auf umzäumtem Platz) kann man sicher selber machen, wenn man das Pferd sehr gut kennt, vertrauen da ist - allerdings nie ohne einen pferdeerfahrenen Helfer, der am Kopf mitgeht und eingreifen kann.
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Re:Fahren & Reiten
« Antwort #11 am: 26. April 2012, 18:14:21 »
Gute Literatur hab ich bisher noch keine Gefunden.
Sehr schade! Ansonsten danke für eure Antworten. Ist ja eh alles noch Zukunftsmusik, interessiert mich nur mal.
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