Ich reite Paula mit dem LG-Zaum sehr wohl dressurmäßig.
Und ja, manchmal ist es nicht ganz einfach, vorallem, wenn sie anderes vor hat, Stellung zu erarbeiten.
Aber wenn das Pferd die Stellung grundsätzlich kennt, ist es mMn überhaupt kein Problem.
Ich führe die Hand etwas deutlicher zur Seite als mit Trense und schon kommt sie mit. Auch auf Impulse mit hoher Hand reagiert sie gut.
Dieses "Lösen vom inneren Zügel", wie Branderup es macht, hab ich mit Trense nie gemacht (ich kannte es nicht), mit LG-Zaum wars aber nie ein Problem.
Wobei Paula aber ja regelmäßig am Kappzaum gearbeitet wird, vielleicht versteht sie die "Nasenhilfen" daher leichter.
Ungefähr 3x im Jahr hab ich das Gefühl, dass wir mal wieder das Gebiss brauchen, dann reit ich 1-2x mit Gebiss (meist nur so 10 - 15 Min, mehr geht nicht, bevor sie sich dann endgültig und komplett wegbeamt und nicht mehr ansprechbar ist), "erkläre" ihr die stellenden Impulse nochmal ganz genau.
Aber das sind wirklich nur ganz seltene Momente, vermutlich könnt mans auch einfach aussitzen oder mal mit KaZ reiten...
Zur Anlehnung: Wenn ich mal soweit komme (und nicht schon völlig begeistert nach der Lockertrabphase vom Pferd spring *gg*), gibts bei uns schon auch eine Anlehnung. Das ist weder ein "ich-knall-mich-auf-den-Zügel" seitens Frau Pferd, noch ein "Zusammenknallen" meinerseits.
Sondern einfach die so oft zitierte "weiche Verbindung, die Kommunikation ermöglicht".
Ich spüre ihre Nase sehr wohl, die hat Kontakt zum Zügel, wenn ich nicht grad nachgeb (was ich sehr viel tu).
Es kann sehr gut sein, dass Paula und ich inzwischen fernab von irgendwelchen Richtlinien unterwegs sind, wir sind ein altes, eingespieltes Ehepaar und verstehen uns.
Allerdings glaube ich nicht, dass es so ganz verkehrt ist, was wir treiben.
Nur weiß ich nicht, inwiefern unser Tun auf andere übertragbar ist.
Und wenn ICH es mir aussuchen könnt, würd ich - glaub ich - zumindest Dressur meistens auf Gebiss reiten.
Kann ich nicht, klappt mit LG bei uns hervorragend, drum wein ich dem Gebiss keine Träne nach (nur der hübschen Trense, in der es eingeschnallt ist und im Schrank verstaubt *g*).