Irgendwie habe ich das Gefühl, wir reden aneinander vorbei...
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mein Pferd zu etwas 'zwinge'...
Mein Flexionieren ist kein Flexionieren, sondern reines Stellungsabfragen.
Mir geht es um ein seitliches Abbiegen im Genick (und zwar nur da), da reicht mir ein halber Zentimeter. Ich möchte nur, dass sie eben direkt hinter den Ohren den Kopf 'dreht' und nicht irgendwo im Hals.
Ich stelle also (mit Schenkel und Hand), tack - tack, geht, Hand gibt deutlich nach.
Tack - tack, geht nicht. Hm. Nochmal von vorne.
Ich werde nicht 'brutaler', nur weil Pferd nicht reagiert. Sondern meistens ist dann eh die Schulter, auf der sie grade hängt, das Problem, also aufrichten (in der Schulter), neuer Stellungsversuch...
Wenn sie sich nicht stellen mag, kann sie (allerallermeistens) einfach nicht, weil sie ein Pferd ist, mit diesem 'will to please'
(wobei das so rein grammatikalisch betrachtet falsch ist, glaub ich), sie will immer alles richtig machen und geht auf, wenn sie etwas richtig gemacht hat...
Natürlich ist es aber schon so, dass ich sie nicht mit der besten *hüstel* Ausbildung übernommen habe und erst seit etwa ein oder zwei Jahren unsere Linie gefunden habe und diese verfolge... Natürlich kann ich da nicht gesunde Basics voraussetzen, die andere Pferde, die keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, mitbringen...
Übergänge zum Beispiel gehen bei uns nicht. Da wird Madame stressig und fängt das Rennen an. Deshalb sind die für uns persönlich die Königsdisziplin, wenn sie mal einen ganz guten Tag hat und dann auch nur 3 oder 4 Übergänge am Stück.
Ist halt so, muss ich mit leben.
Und zum Auspowern: Ich glaube nicht, dass ich das tue. Pauli steht zwar (noch) in Boxenhaltung mit recht wenig (wenn auch täglich) Koppel. Aber ich powere sie nicht Runde um Runde aus, mein Lösen dauert in ruhigem Tempo etwa 10 Minuten. Danach geht es konzentriert weiter.
Diese Zeit gebe ich ihr gerne (zusätzlich zu den etwa 20 Minuten Schrittarbeit), weil sie a) nicht mehr die Jüngste ist und b) Arthrose hat. Da schadet ein warmjoggen nicht.
Vorallem, weil sie es für ihre Psyche einfach braucht.
Mit straffem, knackigem Programm ist sie kopfmäßig überfordert...
Ich möchte mich gar nicht rechtfertigen, ich glaube, das muss ich nicht
, möchte nur MEINE Situation etwas erklären und so verdeutlichen, warum ich vielleicht nicht immer alles so mache, wie andere (Beispiel Übergänge, die ich toll finde, aber bei uns einfach ein No-Go sind)...
Man muss eben auch immer aufs Pferd eingehen und kucken, was es braucht, um sich zu lösen.
Die einen brauchen Action, kurze, knackige Einheiten, Übergänge, was auch immer.
Wir brauchen Ruhe, Ruhe, Ruhe und möglichst wenig 'komm jetzt'.
Aber ich finde es toll, auf welchem Niveau hier diskutiert wird!
*mitSchaudernansRFdenk*