Also, bei der Krümeline ist es quasi seit ich sie kenne so, dass auf jede Phase von "Juhu, wir können endlich XY trainieren" ein relativ herber und abrupter Zusammenbruch folgte. Das waren dann ansich immer Kleinigkeiten wie Hufe nicht geben können (gut, sie wächst halt), beim Longieren ausrasten (ja, sie ist halt ein Stresskrümel), arges Muskelzittern (ja ok, kurzfelliges Vollblut halt), Schwellungen nach ein paar Mal draufsitzen (nagut, Rücken etc. doch nicht gut genug vorbereitet), Hufrehesymptome (keine Auffälligkeit im Röntgen oder beim Abdrücken, aber schlimm lahm und deutlicher Wendeschmerz), Schmerzen nach jeder Hufbearbeitung (aber nie fühlig), Nicht-Anfassen-Dürfen (sie hatte ja bestimmt sicher ganz schreckliche Erfahrungen mit Menschen!), Lahmheit mit jedem Weidebeginn (aber ohne Rehesymptome oder EMS-Anzeichen o.ä.), Auffälligkeiten im Röntgenbild aber nicht dramatisch genug, um das teilweise katastrophale Aufstehen und Laufen zu erklären...
Diverse Osteos, Physios und Tierärzte haben dann quasi auch schon das Körperteilbingo durch, Vorderbeine, Hinterbeine, Sprunggelenke, Knie, Rücken, Widerist, LWS und das Ursachenbingo, Herpes, Borreliose, Shivering, Ataxie, Arthrose, Osteoporose. Schmerzmittel und Entzündungshemmer hilft mal, aber oft genug auch nicht. Was hilft sind Wärme, Energie (Futter), viel Liegen und Ausruhen. Schübe sind... immer. Dieses Jahr zum ersten Mal so schlimm im Winter, wobei das sonst eher immer die ruhige Zeit war.
In Summe vermute ich (die Diagnostik ist in ihrem Fall bekanntermaßen schwierig) ein Sammelsurium an kleineren Problemchen in Zusammenhang mit oft vorhandenen Muskelschmerzen und Verspannungen. Seit ich damit durch meine eigenen Medikamente so viel zu tun habe, kann ich das sehr gut nachfühlen und es erklärt (für mich) auch rückblickend auf die letzten 10 Jahre viele Dinge. Dass jetzt beim PSSM2-Test bzw. eben diesen Subvarianten Dinge gefunden wurden, passt in soweit ins Bild, dass es eine mögliche Erklärung sein könnte (n/p2 n/px). In 5 Jahren weiß man da vielleicht mehr drüber. Ob das jetzt die alleinige Ursache ist, wage ich zu bezweifeln.
Unser TA sagt immer, dass man mit jeder Diagnostik alles mögliche finden kann, aber wirklich sicher sein, ob das die konkrete Ursache für bestehende Symptome ist, das bleibt schwierig, gerade bei diesen ganzen Bewegungsgeschichten.
Was hat bei Krümel aus dem letzten Schub heraus geholfen? Beklebte Hufe (Stoßfederung und verändertes Gangbild), wochenlanges Schmerzmittel und dadurch ggf. Auflösung von Schonhaltungen, wärmeres Wetter + Futterumstellung in Richtung PSSM2-Empfehlungen (hauptsächlich mehr Aminosäuren, mehr Eiweiß, Mineralfutter hochdosiert). Jetzt hat wahlweise diese Kombination aus Dingen geholfen, oder der Schub von Was-Auch-Immer-Es-Ist ist vorbei.
Rumtoben und Laufen konnte sie aber auch in den schlimmsten Zeiten immer, Adrenalin und Gruppendynamik machts möglich. Soweit ich weiß sind die akutesten Rehesymptome auch tatsächlich nur einige Tage lang, also ob das allein jetzt eine Rehe ausschließen kann
Allerdings können wiederum auch EMS und Cushing in Verbindung stehen bzw. haben hormonelle Auswirkungen auf alles mögliche, weswegen ich das bisher so kannte, dass zumindet in Richtung Cushing bei jedem Reheverdacht mal mitgeprüft wird.
Jetzt hab ich viel geschrieben und wenig gesagt was wirklich hilfreich wäre
Edit: Ups, letzten Satz verschluckt. Ich wollte noch sagen, dass es sicher nicht verkehrt ist, mal so die gängisten Verdächtigen mitzutesten, wenn es halbwegs praktikabel ist.