Also, bei Mirko war es zunächst schwierig bis unmöglich
er war so auf Click für Aktion eingestellt, dass er mir ständig irgendwas angeboten hat.
Bei ihm habe ich dann recht bald begonnen, "einfach" (haha) nur stillstehen zu bestärken. Ich habe die Clicks soweit herausgezögert wie es ging, ohne ihn zu frustrieren und ihm viel Rückmeldung über Stimme, kraulen usw. gegeben.
Unsere Pausenposition (bei allen meinen Ponies) ist an der Kruppe, da sie es alle lieben, gekratzt zu werden. Da bin ich auch am weitesten weg vom Kopf und von dort aus finden wir in die Ruhe.
Bei Mirko hat es dennoch eine gefühlte Ewigkeit (1 Jahr glaub ich) gedauert, bis er sich erstmals wirklich auf die Balance Pads einlassen konnte. Ich bin innerlich ganz ruhig geworden, damit er nicht ständig auf mich achtet, und habe zunächst "richtige Aktionen" bestärkt, und ihn dann immer mehr ausprobieren lassen, dabei mit kraulen usw begleitet.
Was auch immer hilfreich ist, wenn man mit dem Pferd schon abwechselnde Routinen geübt hat - also zb Pausenzeiten mit Bewegung abwechseln.
zb eine Matte in der Mitte eines Pylonenzirkels, dann ist auf der Matte immer Pause (mit wenigen Clicks oder Kraulen) und außen ist dann zb "Arbeitszeit" - das kann man auch andersherum gestalten, also "Arbeit" auf der Matte, und außen herum gehen zum Hirn lüften.
Wenn das Pferd solche Routinen kennt, kann man eben die Zeit auf den Pads zb als "Pause" definieren und dann eine Runde gehen, um dem Körper Zeit zu geben, die neue Körpererfahrung wahrzunehmen. Das sollte man eh machen, es wird zu oft vom Pferd erwartet lange auf den Pads zu stehen, aber das ist nicht zwangsläufig der Sinn der Sache. Sobald das Pferd die Pads verlässt, gehen wir immer eine Runde und kommen dann zurück zu den Pads.
Deshalb ist es anfangs auch nicht schlimm, wenn das Pferd nicht lange auf den pads stehen kann, weil es vermutlich genau das wirklich nicht
kann. Es geht bei solchen Sachen eben nicht um den Aufbau von Dauer. Wenn das Pferd irgendwann soweit ist, dann kann es auch länger stehen. Bis dahin steht es eben weniger lang, und das ist dann immer solange, wie es braucht und kann.
Bei der Körperarbeit mit schwierigen Pferden bedanke ich mich gerne für Stillhalten und anfassen lassen. Sobald das ok ist, versuche ich auch das Futter auf das Nötigste zu beschränken und belohne dann nur noch "Heldentaten"
Um das zu üben, ist es wichtig immer wieder Zeiten zu üben, zb auch beim Putzen, wo man ein wenig hinfühlt und dem Pferd auch Zeit gibt, zu reflektieren und hinzuspüren und die Erfahrung zu machen, dass es futterlose Zeiten gibt, die dennoch angenehm und interessant sind.
Dazu gehört mittlerweile bei mir auch, dass ich oft einfach so füttere, um den ganzen "oh Futter ich muss was tun" Druck heraus zu nehmen.
Und je öfters man solche ruhezeiten hat, desto entspannter wird das Pferd auch von "Aktionszeit" zu "Einspürenzeit" wechseln können, wenn man so etwas auch in der "Arbeitseinheit" vorschlägt.
SureFoot mit Mirko