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Allgemeine Pferdethemen => Pferdehaltung => Thema gestartet von: penelope am 17. Januar 2011, 22:27:06

Titel: Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 17. Januar 2011, 22:27:06
Mein Freund und ich planen gerade, irgendwann in absehbarer Zeit zusammen zu ziehen. Am nächsten Wochenende schauen wir uns die ersten Wohnungen an. Unter anderem auch eine, bei der 1ha Weide mit Stall dabei ist!  :D

Nun gehen mir natürlich zig Gedanken durch den Kopf zum Selbstversorger Darsein. Will ich mir wirklich so viel Arbeit machen? Ist das überhaupt mit einem Vollzeitjob machbar? Wendet sich mein Hobby dann vom reiten zum misten? Und noch viel mehr. Das muss ich für mich alleine klar bekommen.

Eure Meinung würde ich gerne dazu hören, ob ich meinen Pferden damit überhaupt einen Gafallen tuen würde. Aktuell stehen die beiden ja in einem Pensionsstall, indem sie in jeweils unterschiedlichen Weidegruppen sind. Meine alte Stute hat eine reine Stutenherde mit sechs Pferden zwischen 10 und 25 Jahren. Merlan steht mit drei anderen Wallachen zusammen. Die drei sind alle schon älter, aber noch recht fit, sodass Merlan sehr sehr oft einen andern zum spielen animieren kann und wirklich viel tobt.

Die Herdenstruktur würde sich also für beide Pferde um 180° drehen, wenn ich einfach meine beiden zusammen stelle. Meine Befürchtung ist, dann eine Stute zu haben, die von dem Kleinen genervt ist, und selbst von einem nicht ausgelasteten Jungspund genervt zu sein.  :confused: Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer solchen Situation?

Ich bin hin und her gerissen und denke mir einmal, dass meine Pferde dann mit (wahrscheinlich) Sommer ganztags draußen und im Winter 12 Stunden draußen auf einer wirklich großen Weide wohl das Paradies auf Erden hätten im Vergleich zu zig tausend Pferden, die (wenn überhaupt) ein Mini-Einzelpaddock haben und vielleicht mal Stundenweise mit anderen raus kommen. Andererseits: "schlimmer geht immer". Kann ich mir daran überhaupt ein Maß nehmen, wenn ich meine Pferde eben so gut wie möglich halten möchte?

Meine Gedanken schwirren und brummen gerade  :confused:
Über Meinungen von Euch würde ich mich freuen.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Muriel am 17. Januar 2011, 22:38:27
 :hm:
An Jack sehe ich gerade, wieviel Arbeit es macht, einen Jungspund zu beschäftigen, der eben keine anderen Jungspunde zum Toben hat.

Können Deine Pferde jeweils einzeln alleine bleiben? Das wäre das Hauptkriterium für eine zweier-Gemeinschaft. Und wenn die alte Stute sich in ihrer Gruppe wohlfühlt, ist es immer eine Sache sie da rauszureißen.
Könnt Ihr immer da sein, ist die Versorgung gewährleistet? Wie sieht es aus mit Urlaub? Manchmal wollt Ihr vielleicht doch wegfahren?

Brauchst Du einen Reitplatz? Wie sind die Möglichkeiten jetzt und dort? Wie sieht die Grundversorgung aus, woher kommt das Futter, wie sieht die Mistentsorgung aus?
Gibt es in der Nähe andere Pferde/Pferdeleute?

Viele Fragen.... Und hängt die Wohnung eng mit dem Stall zusammen, geht nur beides oder auch eins von beiden?

edit: 1ha ist nicht viel... zumindest nicht ausreichend für ganzjährig Gras und halbjährig Winterkoppel.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 17. Januar 2011, 22:47:22

Könnt Ihr immer da sein, ist die Versorgung gewährleistet? Wie sieht es aus mit Urlaub? Manchmal wollt Ihr vielleicht doch wegfahren?

Brauchst Du einen Reitplatz? Wie sind die Möglichkeiten jetzt und dort? Wie sieht die Grundversorgung aus, woher kommt das Futter, wie sieht die Mistentsorgung aus?
Gibt es in der Nähe andere Pferde/Pferdeleute?


Ja, das sind alles Fragen, mit denen mein Kopf gerade voll ist.
Im Studium war ich lange Zeit 50% Selbstversorger, komme ja auch einer "landwirtschaftlich geprägten" Familie und denke, dass mein Blick da auch nicht ganz so rosarot ist. Selbstversorger an sich kommt wirklich nur mit guter Infrastruktur drum herum in Frage. Anosnten will ich mir das neben dem Job nicht antun.

Wie es da vor Ort konkret aussieht, werde ich allerdings vor nächstem Wochenende nicht beantworten können. Das ich bei 1 ha zufüttern muss, ist ganz klar. Nur als Fläche, um auch mal wirklich galoppieren zu können, ist das schon ganz gut.

Mit dem alleine sein haben beide Pferde kein größeres Problem. Merlan generell nicht, Witteke auch nicht, solange sie zu futtern hat  ;)

Wie sieht es denn bei Jack aus? Hast du das Gefühl, dass er die Arbeit mit dir wirklich als Ausgleich wahrnimmt?
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Nadja am 18. Januar 2011, 06:32:58
Je nachdem, wo die Wohnung liegt, ists glaub ich auch ne Frage des "Pferde halten dürfens" ... ich mein da hätt sich gesetzlich was geändert.
Und dann: gibts genügend Platz für Heu- und Stroh-Lagerung? Wer machts, wenn du mal komplett ausfällst (Bein gebrochen o.ä.)

Stimmt, 1 ha ist echt nicht viel... ist halt die Frage, wie man es machen will... ?? Im Winter ?? Matschweide ?? Wechselweide ...
Und Wohnung und Weide ist bestimmt auch nochmal was anderes als Haus und Weide ... wo man evtl noch ne nKeller hat, den man als Sattelkammer mißbrauchen kann ...

Etidt ergänzt:
Öhm - so negativ sollte sich das gar nicht anhören ...  :roll: Wer spielt nicht mal mit dem Gedanken und träumt davon das alles vor der Haustüre zu haben ...

Und zur eigentlichen Frage: Ich denke, größere Gruppen sind schon schöner für die Pferde um ihre sozialen Strukturen zu leben und wirklich passende Freunde zu finden.
Aber generell sind 2 besser als eins alleine ... und wenn sie, wenn man reitet auch allein bleiben, sollte das ja klappen.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Julika am 18. Januar 2011, 07:07:58
Hallo,

ich kenne das auch sehr gut mit dem Zwiespalt, das Optimum für die Pferde wollen- und dem Egoismus, sie bei mir halten zu wollen. Ich hatte jahrelang zwei nur zusammen, allerdings einen lebenserfahrenen Wallach und eine jüngere Stute.
Als das Fohlen kam, habe ich mich für mich entschieden und einen Spielkameraden dazugekauft :cheese: Allerdings mit 2 Hektar.
Fakt ist eine drastische Reduzierung der Reit-oder Pferdebespaßzeit, ebenso wie ein Plus an Lebesgefühl, wenn ich nach Hause komme und zu den Ponys gucke.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Munk am 18. Januar 2011, 08:50:42
Ich würde meinen beiden auch gerne eine größere Herde bieten können, aber sie wirken auf mich auch zu zweit ganz zufrieden  :nick: . Sie passen vom Alter her auch gut zusammen. Aber bei uns war die vorherige Haltung nicht das gelbe vom Ei, da waren die Pferde im Winter maximal zu zweit auf Mini- Paddocks, im Sommer zu etwa viert auf Weiden- also da habens meine jetzt viel schöner.

Alleine daheim bleiben können sie beide noch nicht  :rotw: , aber nachdem beide alleine rausgehen, wird das schon werden. Das üben wir, sobald das Wetter schöner wird- jetzt über den Winter haben sie sich mal einleben und auch kennenlernen dürfen...

Natürlich komm ich jetzt als Eigenregie-Mensch viel weniger zum Reiten- aber das ist mir eh recht so. Immerhin sind wir jetzt im Winter jedes WE brav ausreiten gegangen. So schlimm ist es gar nicht, keinen Reitplatz zu haben, und Bodenarbeit geht ja im Paddock auch und zur Not hab ich auch schon auf der Weide longiert.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: verena am 18. Januar 2011, 10:02:02
Hm, Jungpferd mit älterem Pferd, das ist gut zu bedenken. Kann super gut gehen, oder evtl. auch Probleme machen. Wir haben den jungen Hafi Schnuff (Aurino) bei uns in der Isländergruppe, das sind 4 ältere Isis, ein Wallach und 3 Stuten. Die spielen nicht. Schnuff hat wenn die Koppelsaison nicht optimal ist und nur der befestigte Auslauf zur Verfügung steht ein ziemliches Bewegungsbedürfnis, im Sinne von Buckeln, rennen, sich einfach austoben. Er ist im Moment daher leider nicht wirklich handelbar und macht Probleme.  Wenn wir ihn mit dem ebenfalls jungen Isi der Nachbarsgruppe zusammenstellen (und das werden wir jetzt oft machen), dann animieren die sich gegenseitig und spielen und rennen. Ich weiß nicht, ob da eben nur eine wirklich schöne große Weide ausreicht, wenn nicht ein Pferd dabei ist, daß das andere eben zum Rennen und Spielen animiert :)
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Muriel am 18. Januar 2011, 10:12:45
Mit Jack ist es jetzt besser, seitdem die beiden auch "richtig" miteinander spielen. Aber in den ersten Monaten musste ich ihn oft einmal am Tag richtig fordern (bewegungsmäßig), sonst war er wirklich unruhig innerlich und hat das dann an Mirko ausgelassen.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 18. Januar 2011, 10:19:56
Die Wohnung ist - wie es auf den Bildern aussieht - ganz direkt am Stall und die Frau, die da jetzt wohnt, hält dort schon zwei Pferde. Wenn das mit dem Besichtigungstermin am Wochenende klappt, kann ich ihr dann also sämtliche Fragen zur Pferdeversorung, direkt stellen. Vorher muss ich wohl nicht über Futter, Mist usw spekulieren.

Ich weiß, dass es in dem Ort einen Reitverein mit Halle gibt. Die Nutzen zu können, wäre wohl eine Grundvorraussetzung für mich.

Denn genau das sind meine Befürchtungen: Merlan wird viel Bewegung von mir als Ausgleich brauchen, was aber als Selbstversorger evtl wieder schwieriger werden könnte.  :P
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Januar 2011, 10:20:11
Hallo Penelope,

mal abgesehen davon, ob junges und älteres Pferd mit einander spielen und sich verstehen, ginge es mir um die Herde als wünschenswerte Umgebung für mein Pferd. Insofern spräche das Fehlen einer größeren Herde für mich klar gegen eine Eigenregie. Meine Stute hat bisher immer in Kleingruppen gestanden. Selbst bei guter Eingewöhnung etc. und passender Pferdekumpels, erlebe ich sie erst jetzt in einer großen Herde als wirklich tiefenentspannt. Das mag nicht für Pferde gelten, die irgendwie schlechte Erfahrung mit anderen Pferden gemacht haben und sich deswegen generell in der Gesellschaft von Menschen wohler fühlen und weniger Pferdekontakt brauchen. Das sind aber wirklich Ausnahmen, meiner Erfahrung nach. Wenn die momentane Haltung Deiner Pferde passt und sie glücklich sind in ihren Herden, würde ich sie dort nicht rausnehmen.

Ein Vollzeitjob und Eigenregie hört sich eh stressig an und nicht nach viel Zeit zum entspannten Reiten...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 18. Januar 2011, 10:23:10
Das die Pferde da bleiben, wo sie jetzt sind, wird übrigends eh nicht möglich sein, wenn ich mit meinem Freund zusammen ziehe, da wir uns auf eine andere Region (zwischen Bremen und Hamburg) geeinigt haben.

Ein Wechsel wird es wohl so oder so geben müssen.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 18. Januar 2011, 10:46:19
Ich fänds ein bißchen viel aufeinmal;
also Beziehung neu ordnen (zusammen ziehen ist ja auch ein Schritt)
immer Stallarbeit
dazu Vollzeitjob
und den Anspruch mit den Pferden auch was zu machen.

Wie steht denn dein Partner dazu? Ist der bereit so viel gemeinsame Zeit zu opfern für Stallarbeit etc.?
Wäre er bereit zu helfen und auch mal einzuspringen? Ist ihm bewusst was das bedeutet?

Ich frage nur, weil ich aus meiner Erfahrung kenne das "ja klar Schatz das ist kein Problem" in der Theorie und in der Praxis dann anders aussehen können ..  ;)
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: nanolino am 18. Januar 2011, 10:58:04
Ganz allgemein glaube ich ist das sowohl eine Frage der Sozialisierung als auch des Pferdetyps. Ist also mein Pferd in einer eher großen oder eher kleineren Gruppe aufgewachsen? Was für eine Rasse ist es, also welchem Urtyp entspricht es größtenteils? Pferd ist ja nicht gleich Pferd ( :cheese: einer meiner Lieblingssätze) und mitnichten lebten alle Pferdetypen ursprünglich in größeren Herden. Weiterhin zerfällt ja jede größere Herde in Untergruppen, die für das Pferd meist weitaus wichtiger sind. Diese Untergruppen bestehen i.d.R. aus 2 bis 6 Pferden. Weiterhin die Frage nach Alter und Geschlecht der Pferde. Ich glaube, man kann keine allgemeingültige Aussage treffen, ob eine große Weidegruppe notwendig ist oder nicht, sondern nur sagen "es kommt darauf an" und versuchen, sämtliche Faktoren zu bedenken.

Herzliche Grüße,
Marlitt
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Munk am 18. Januar 2011, 12:28:28
Marlitt, welche Pferdetypen sind das, die nicht in größeren Herdeverbänden leb(t)en? Ich hab schon auch gedacht, Herde= ganz viele Tiere...
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 18. Januar 2011, 13:18:19
Meine Ponys stehen auch nur zu zweit daheim. Bei mir ist es halt so, das ich ohnehin keine andere Wahl hätte. Die Reitställe innerhalb einer halben Stunde Autofahrzeit haben entweder nur Wiesenkoppel (und da dürfen dann die Pferde bei Schlechtwetter nicht raus) oder nur extrem kurzen Koppelgang (3 Stunden sind anscheinend ausreichend für Pseudoturnierpferde). Abgesehen davon fehlt mir das Geld und kein einziger Stall ist wirklich ponygerecht (hohe Boxenwände, ungute Leute,...)
Jetzt wo es gatschig ist, kann ich Asterix (der ist immerhin schon 10 Jahre alt und sollte ansich ruhiger sein) zb nicht longieren. Also ist er unausgelastet und prügelt die arme Cani umso mehr. Ich denke, Asterix ist generell eher ein Pferdetyp, der eine größere Herde bevorzugen würde, weil ihm einfach sehr oft fad ist. Und er liebt Rennspiele, Cani ist für ihn viel zu gemütlich. Alleine rennt er dann nur kurz. Er versucht oft, Cani zu motivieren, aber die frisst halt lieber.
Mittlerweile müssen wir die Ponys in der Früh und am Abend in die Boxen sperren, wenn sie gefüttert werden, weil Asterix sonst nur am verprügeln ist.
Im Sommer ist unsere Haltung sehr okay, da verstehen sich die Ponys gut, kommen zeitlich beschränkt auf die Weide und haben einfach genug Abwechslung im Tagesablauf. Aber im Winter ist es echt ungut.
Ich glaube für Cani ist es besser, keine große Herde zu haben weil sie sich einfach viel zu schnell unterordnet und ordentlich gejagt werden würde von den anderen.
Eigenregie ist halt viel Arbeit, aber du kannst dann wenigstens alles selbst bestimmen.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Januar 2011, 13:19:16
Hallo Marlitt,

klar, kommt es auf das jeweilige Tier an. Aber der Trend geht ja doch zu einer Pferdehaltung, die eher die Kleingruppen, wenn nicht sogar Einzelhaltung bevorzugt. Zum einen, weil da wirtschaftlich für die Stallbetreiber mehr raus zu holen ist und weil immer mehr Tiere so schlecht sozialisiert sind, dass es ohnehin in der Herde zu Problemen führen würde. Meiner Erfahrung nach ist eine überschaubare Herdengröße mit gut sozialisierten und verträglichen Pferden eine schöne Sache für viele Pferdetypen (wie gesagt, die Ausnahmen gibt es natürlich - ich hatte bei Penelope aber nicht den Eindruck, dass sie solch problematische Tiere hat).

O-Ton: Dein Katzenbuch hat Moni super gefallen! Großes Lob! O-Ton  aus.

@Penelope,

dann rückst Du ja nah an uns in HH heran. Es gibt im Norden inzwischen ja auch viele Pferdeställe mit LAG Ausstattung, vielleicht findest Du etwas Gescheites. Wenn Du doch in Eigenregie machst, suchste Dir halt rasch nette, finanziell potente Einsteller, die Dich auch zeitlich entlasten können. Wenn Du ein entsprechendes Umfeld bieten könntest, hast Du bestimmt rasch Zulauf. Die ansprechenden Ställe bei uns in der Gegend haben teils Wartelisten. Gerade gute Offenstallhaltungen werden gesucht. #

Viel Glück!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 18. Januar 2011, 13:42:54
Die Idee, mir ein bis zwei Einstaller zu suchen, hatte ich auch schon.
Nur um das zu entscheiden, muss ich mir die Gegebenheiten vor Ort erst anschauen: passen mehr als zwei Pferde in den Stall, bekommt man evtl noch Weidefläche zusätzlich, haben die anderen Mieter was gegen fremde Leute auf dem Hof etc pp.

Meine beiden Pferde sind ja nun super unterschiedlich (Araber Berber und Friese) aber beide auch sehr menschenbezogen.

Wie genau Witteke aufgezogen wurde, kann ich nicht so genau sagen. Die Vorbesitzer haben was von einem großen Aufzüchter in der Marsch erzählt, aber ob's stimmt  :nixweiss: Dann stand sie lange mit einer anderern Stute bei den Vorbesitzern am Haus, später dann mit ihrem eigenen Fohlen zusammen. Seitdem ich sie hab, ist sie eigentlich immer in größeren Gruppen Gruppen, sowohl reine Stuten- als auch gemischte Herden, immer ohne Probleme.

Merlan ist in einer gemischten Offenstallgruppe aufgewachsen. Mit zwei stand er dann erst nur mit einem gleichaltrigen Halbbruder zusammen und sollte dann in eine Junghengstherde, in der auch ein älterer Hengst war. Das ging allerdings nicht gut (mit Merlan und dem alten) und so musste er leider ein paar Wochen bis zur Kastration alleine mit Blickkontakt zu anderen stehen, was für ihn wohl aber auch nicht so der Weltuntergang war (jedenfalls nicht so, wie für mich  ;)) . Als Wallach hat er sich dann sehr gut in eine Stutenherde eingelebt, jetzt mit den anderen Wallachen hat es auch nie Probleme gegeben.

Ach ja - vielleicht zerbrech ich mir auch umsonst den Kopf. Vielleicht ist die Wohnung ja auch gar nicht toll oder die Vermieter wollen uns nicht. Ich mach mir wohl schon viel zu viele Gedanken  :confused:

Das ganze wäre übrigends in Fintel. Vielleicht kennt das ja jemand von euch. Da sind immer die Philippe Karl Ausbilderkurse. Von daher gehe ich einfach mal optimistisch davon aus, dass man da Anschluss an andere Freizeitreiter gut herstellen könnte.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 24. Januar 2011, 14:50:56
So - gestern waren mein Freund und ich die Wohnung und den Stall angucken.

Die Wohnung ist super, absolut ganz genau das, was wir uns vorstellen. Da sind wir und beide einig, dass wir die sofort nehmen würden.

Der Stall: ansich fast perfekt. Aber eben doch nur fast. Eine Reithalle ist nur 200 Meter weiter, die direkten Nachtbarn haben auch Pferde und somit wären immer und ständig Pferde in Sichtweite und andere Pferdeleute wären auch nicht weit.

Der Stall an sich ist allerdings leider eher niedlich als zweckmäßig gebaut. Vor dem Stall ist ein kleiner Paddock, der leider nicht befestigt ist und es gibt auch keine gepflasterte Ecke in der Nähe (Hufschmied, putzen etc.). Der Paddock ist zwar nicht soooo matschig, aber man müsste doch noch mal Sand aufschütten, bevor man da wirklich das ganze Jahr über mit einer vollen Schubkarre da durch zu kommen. Leider wird auch aktuell wohl wenig bis gar nicht abgeäppelt, entsprechend sieht das Paddock aus :-/

Die Möglichkeiten, Heu und Stroh zu lagern sind zwr vorhanden, allerdings nur in recht begrenzter große und nicht so angelegt, dass man direkt mit einem Traktor oder Anhänger vorfahren kann. Würde also heißen: alle vier bis sechs Wochen wäre Heu und Stroh schleppen angesagt und generell nur Einkauf in den teuren kleinen Ballen möglich.


Von der Bauweise liegt der Stall zwar direkt am Paddock, dass man ihn als Offenstall nutzen könnte, aber dazu ist er wieder, mit zwei Boxen quasi über Eck, viel zu verwinkelt gebaut. Die jetzige Besitzerin nutzt ihn zwar so, mir wär's aber zu gefährlich.

Alles in allem: ich hab mich dagegen entschlossen, meine Pferde dort halten zu wollen. Nun bleibt nur zu hoffen, das die Vermieter sich darauf einlassen, die Wohnung auch seperat vom Stall zu vermieten.
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: Nadine am 26. Januar 2011, 17:44:56
Huhu penelope, also ich hab die Erfahrung gemacht, dass es eigentlich gar nicht so wichtig ist wie groß die Herde ist, sondern ob die Pferdis gut "zusammenpassen" wenn es wenige sind.

Mein Pferdchen (damals achteinhalb jahre) mit einem fünf jährigen zusammen und die hatten Spaß wie verrückt.

wir mussten dann nur umziehen. Mein Dicker stand dann plötzlich mit zwei "Rentnern" und einem "ich-will-nicht-spielen-lass-mich-in-ruhe-Wallach" zusammen und war totunglücklich. Naja, wir sind dann wieder umgezogen.
Jetzt ist die Herde so groß, dass er sich seine Freunde aussuchen kann     :cheese:
Titel: Re:Große Weidegruppe - wie notwendig?
Beitrag von: penelope am 27. Januar 2011, 15:30:00
Die Wohnung ist mittlerweile wieder im Netz, aber anscheinend hat der Markler tatsächlich keinen blassen Schimmer von Pferden: Er betont in der Anzeige mehrfach, dass Stall und Weide von vielen großen Eichen umgeben sind und dass ganz nah neben dem Stall ein kleiner Teich ist. Sprich: im Frühjahr und Sommer viel Viechzeug, im Herbst Blausäure durch die Eicheln und insegsamt recht nass.

Ich hoff mal drauf, dass das andere Pferdehalter ebenso abschreckt, wie mich  8)

(und drückt mir mal die Daumen, dass Pferdeunerfahrener Markler nicht auf Pferdeunerfahrene Pferdehalter - gibt's ja leider auch  zuhauf - trifft  :confused: ).