Gutes Reiten sollte immer ansprechend aussehen. Klimke
Schöner Satz, auch zum hinter-die-Ohren-schreiben.
So Ähnlich wie Klimke hat sich Frau Beran auch mal ausgedrückt. Sie sagte in etwa, es sollte in keiner Phase der Ausbildung zu unschönen Bildern kommen, sonst laufe etwas schief.
Die Frage ist, ob sich das ohne Einschränkung auf verrittene Pferde wie den Friesen übertragen lässt.
Tatsache ist auf jeden Fall, dass sowas wie Verrollen und Festmachen und durch die Hilfen durchrennen (was ich dem Friesen jetzt mal alles unterstelle) nicht in wenigen Einheiten zu korrigieren ist und dass es tendenziell ...nicht immer schön aussehen wird. Einen Mega-Vorwurf daraus zu drehen, halte ich daher für übertrieben.
Aber ich halte das, was in den Seminaren stattfindet, tendenziell für eine Überforderung des Pferdes durch zu hohe Anforderungen in einer einzelnen Einheit. Das Pferd hat Probleme mit Festigkeit, kein Vertrauen zum Reiter, keine Kraft sich selbst zu tragen, kann nicht viel, soll dann aber unter fremdem Reiter loslassen und sich hergeben und ans Gebiss treten und übertreten und was-noch-alles. Das sind für mich Ausbildungsschritte, für die ein Normaloreiter auf einem grünen, aber leidlich begabten Pferd Monate ansetzen muss und ein guter Ausbilder mindestens ein paar Wochen. Von einem verrittenen, verwirrten und festen Pferd wollen wir gar nicht reden.
--> Direkte Tierquälerei ist das zwar nicht, was da stattfindet, aber pferdeschonend und nachhaltig auch nicht.
Oder seh ich den Ausbildungstechnischen Aspekt jetzt zu pimpelig und zu kleinschrittig?
So gesehen finde ich es ganz gut von Balkenhol, dass er Heuschmann davon abbringen wollte. Das ist nicht nur schlechte PR für sich, was der Mann da macht, sondern irgendwo auch wieder ein Schnellsiede-Verfahren, dass durch die Vorführungen legitimiert und zur Nachahmung anempfohlen wird. Und für die, die ihn ohnehin in die Pfanne hauen wollten, wars eine Steilvorlage. Schade.